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Ballspielen mit Hund – Echtes Spiel oder doch Sucht? 


Blogbeitrag: Ballspielen mit Hund Lernpfote e. V.

INHALTSVERZEICHNIS

Alle Fakten rund ums Ballspielen mit Hund

Wenn es im Training um die Frage der bisherigen Beschäftigung für den Hund geht, kommt häufig die Antwort: „Wir werfen schonmal den Ball. Dieses Spiel liebt unser Hund ganz besonders.“

Für den Hund den Ball zu werfen, ist eine äußerst beliebte Beschäftigung für Hunde. 

Auch auf den Gassirunden treffe ich immer wieder Hundehalter, die mit dem Hund Ballschmeißen spielen.

Aufgeregt bellend, sich wild im Kreis drehend und nach dem Ball geifernd wartet der Hund darauf, dass endlich der Ball geworfen wird.
Dann setzt das allseits bekannte Ping-Pong-Spiel ein:
schmeißen – bringen, schmeißen – bringen, schmeißen – bringen.

Was für den Menschen nach einem echten Vergnügen aussieht, ist aber dann schon oft keines mehr.
Sobald der Hund einen Ball sieht, denkt er an nichts anderes mehr. 

Warum Ballspielen deinem Hund eher schadet als ihn richtig auszulassen, was dazu eine gesündere Alternative ist und womit du noch eure Beziehung stärkst, das besprechen wir in diesem Beitrag. 

Warum Ballspielen für Hunde schädlich ist

Wiederholtes Ballwerfen beansprucht den Hund nicht nur körperlich sehr stark. Unkontrolliert hetzt der Hund dem geworfenen Ball hinterher oder jagt bereits los, noch bevor der Ball überhaupt geworfen wurde. Dann kommt er zurückgerast, damit das „Spiel“ möglichst schnell weitergehen kann. 

Damit der Hund weiter rennen kann oder muß, je nach Sichtweise, nutzen einige Halter zum Ballwerfen sogar noch Zubehör, wie etwa eine Ballschleuder.

Doch das Ballspielen verlangt nicht nur dem Hundekörper viel ab. Was leider beim Bällchen spielen nicht erkannt wird ist, es belastet den Hund auch seelisch stark und kann zu suchtartigem Verhalten führen.  

Ballwerfen schädigt die Gelenke

Schnelle Sprints, harte Stops und hohe Sprünge, wie sie beim Ballschmeißen die Regel sind, sind eine besonders hohe Belastung für den Hundekörper und damit etwas, was die Gelenke, Sehnen und Bänder aushalten müssen.

Gerade die Fußgelenke aber auch die Handgelenke und die Schultergelenke des Hundes werden hierbei extrem belastet.
Interessiert dich die Anatomie des Hundes, findest du unter diesem Link eine CT-Aufnahme der Hand und Handwurzel eines gesunden 2 jährigen Labrador Retrievers:
https://www.imaios.com/de/vet-Anatomy/Hund/Hund-Hand-CT

Beim Ballwerfen stoppt der Hund abrupt ab, um den Ball aus vollem Lauf heraus zu fangen oder landet, nach einem Sprung, hart mit dem gesamten Körper. Durch den enormen Schwung den der Hund während seiner Hetzjagd aufgebaut hat, wird der gesamte Körper beim Aufkommen oder stoppen zusammengestaucht.
Dabei sind besonders die Kniegelenke gefährdet. Nicht selten kommt es durch diese abrupten Stopps zu Kreuzbandrissen und der Hund humpelt plötzlich. Leider wird dies dann häufig unter „er hat sich wohl vertreten“ verbucht und der Gang zum Tierarzt bleibt aus. Schließlich verschwindet das Humpeln auch wieder und der Hundehalter glaubt, er habe die richtige Entscheidung getroffen – „Es war also gar nicht so schlimm.“. Vielfach wird das Ausmaß einer Verletzung erst bemerkt, wenn der Hund immer wieder zu humpeln beginnt. 

Blogbeitrag: Ballspielen mit Hund Lernpfote e. V.

Auch plötzliche Drehungen und Wendungen die der Hund vollführt, weil der Ball unkontrolliert auf dem Boden aufkommt, belasten den gesamten Bewegungsapparat des Hundes stark. 

All dies fördert beim Hund den frühzeitigen Gelenkverschleiß und schädigt seinen gesamten Bewegungsapparat. Gleichzeitig entsteht durch ein häufiges Humpeln und die damit verbundene Schonhaltung die der Hund automatisch einnimmt um sich Linderung zu verschaffen, Arthrose. Diese Spätfolge bringt ebenfalls massive Probleme für den Hund mit sich.

Die besondere Situation bei Welpen und Junghunden

Zieht ein Welpe ein, wollen die frisch gebackenen Hundehalter alles richtig machen. So lesen sie sich meist schon vor der Ankunft des Welpen vielfach in die Themen die jetzt mit dem Hund auf sie zukommen, ein.

So wissen viele Hundehalter schon, dass stundenlanges Spazierengehen mit ihrem Welpen nicht gesund ist und dies den Hund schnell überfordert. Seine Knochen und Gelenke sind dieser Belastung einfach noch nicht gewachsen.

Das Gleiche gilt für das Treppenlaufen. Der junge Hund sollte unbefangen an diesen Bewegungsablauf herangeführt werden. Doch wenn er viele Stufen und das mehrmals täglich bewältigen müßte, solltest du ihn besser tragen, um seinen Bewegungsapparat zu schonen. 

Viel Bewegung überfordert sowohl den Welpen, als auch den Junghund noch. Die Knochen und Gelenke eines jungen Hundes, sind einer starken Belastung noch nicht gewachsen. Erst recht nicht den beschriebenen Bewegungsabläufen, die ein Bällchen-Spiel mitsichbringt. Die Folge sind Gelenkprobleme. 

Die Knochenentwicklung bei Hunden

Auch wenn man vielfach junge Hunde bereits auf der Joggingrunde mit ihren Haltern sieht oder sie bereits mit 6 Monaten am Fahrrad mitlaufen, tuen ihnen diese Aktivitäten nicht gut. Vom Hetzen nach dem geschmissenen Ball ganz zu schweigen.

Warum viel Bewegung den heranwachsenden Hunden schadet, hängt mit der Knochenentwicklung zusammen. 

Bei der Geburt sind die Knochen des Hundes noch weich. Sie bestehen zum größten Teil aus Knorpel. Das schafft eine hohe Elastizität und der Hundeorganismus stellt damit sicher, dass der Welpenkörper ohne Verletzungen durch den Geburtskanal kommt. 

So sind etwa die Nähte der Schädelplatten (Fontanellen) beim Welpen noch weit offen. Sie können, während der Geburt, beim Passieren des Geburtskanals zusammengedrückt werden, ohne dass der Welpe dabei Schaden nimmt.

Der Knochen entwickelt sich bei unseren Hunden stets von innen nach außen. Das bedeutet, die Knochen sind zwar von Geburt an angelegt, aber noch nicht fertig ausgebildet.
Die Längenzunahme der Knochen beim Hund, ist zwischen dem 4.  6. Lebensmonat am größten.
Dabei haben die meisten Hunde mit dem siebten Monat 90 % ihrer endgültigen Körpergröße bereits erreicht.
Mit dem 9. – 10 Monat ist dann das Längenwachstum beendet. 

Dabei sind Hunde kleiner Rassen zeitiger ausgewachsen, als Hunde großwüchsiger Rassen. 

Zu beginn sind die Gelenke, zum Beispiel der Gliedmaßen, noch nicht verkalkt. Nur so kann der Körper das Längenwachstum der Knochen in den Gliedmaßen sicherstellen.
Später zum Abschluss des Wachstums, sind die Wachstumsfugen vollständig geschlossen und der Knochen, ebenso wie die Gelenke hart und damit belastbar.
Der Hundeorganismus braucht also Zeit bis sich Wachstumsfungen beim Hund schließen. Erst danach dürfen die Knochen vollständig belastet werden.

Erst mit circa zwei Jahren haben Knochen, Sehnen und Gelenke schließlich ihre volle und für alle Bewegungen ausreichende Festigkeit erreicht. 

Auswirkung einer zu frühen sportlichen Belastung

Blogbeitrag: Ballspielen mit Hund Lernpfote e. V.

Wer also seinen Hund sehr früh sportlich belastet, riskiert immer massive, gesundheitliche Probleme am Bewegungsapparat.
Die frühe Belastung verhindert, dass sich Knochen und Gelenke langsam und damit gesund entwickeln können. 

In der Wachstumsphase sind die Knochen noch weich. Bei zu starker Belastung können sie daher verformen oder auch absplittern.
Das wiederum führt zu Fehlstellungen, aber eben auch zu Krankheiten wie Ellenbogen- (ED) oder Hüftgelenksdysplasie (HD).

Woran du ein echtes Spiel erkennst

Eine Studie der Bristol University, hat ergeben, dass das Spielen der Schlüssel zum Wohlbefinden unserer Hunde ist. Die Studie mit 4.000 Hundebesitzern zeigte, dass Hunde, die nicht viel spielen, unter Verhaltensproblemen wie Angst und Aggression leiden.

Bereits in unserem Welpentraining widmen wir dem Spiel zwischen Hunden und auch der Beschäftigung zwischen Mensch und Hund durch das Spiel, eine ganze Trainingsstunde. Uns ist wichtig, dass Hundehalter Sicherheit auch im Spiel zwischen Hunden erhalten und wissen, was in ihrer Beziehung beim Spielen mit dem Hund wichtig ist. 

Dabei orientieren wir uns an verschiedenen Aspekten die als Kriterien für ein echtes Spielverhalten gelten. 

Spielverhalten erkennst du an folgenden Fakten 

  • Freiwilligkeit
    – es braucht keine Belohnung
    – zu spielen macht einfach Spaß
  • es wird kein Ziel verfolgt
  • albernem Gesichtsausdruck
  • weiche Gesichtszüge
  • self Handicap
  • übertriebene Bewegungen (Hopsen etc.)
  • immer wiederkehrende kurze Pausen (kurzes Einfrieren)
  • Vorderkörpertiefstellung (Achtung: sie gibt es nicht nur im Spiel!)
  • Rollenwechsel zwischen den Spielpartnern
  • verschiedene Verhaltensweisen werden wiederholt, jedoch in immer wieder neuen Variationen gezeigt
  • ansteckende Wirkung beim Gegenüber oder bei Zuschauenden
    – alles bleibt ausgelassen und ohne jede Anspannung
  • nicht zielgerichtet
    – alle „Angriffe“ sind Scheinattacken und nicht zielgerichtet

Eben diese Punkte sind auch zwischen Hund und Mensch die Voraussetzung für ein gelungenes Spiel.
Sonst gibt es im Sozialspiel zwischen Hund und Mensch keine Begegnung auf Augenhöhe und es handelt sich nicht um ein Spiel im eigentlichen Sinne.

Kritierien des Spiels übertragen auf das Werfen eines Balls

Wenn du dir nun die oben aufgeführten Kriterien ansiehst, dann wird schnell klar, warum Bällchenwerfen kein Spiel ist. 

Das Ballschmeißen wäre nur dann ein Spiel, wenn:

  • der Hund dabei albern wäre
  • er mit vielen weichen, unnötigen Bewegungen unterwegs ist
  • er dabei kein Ziel verfolgen würde
  • und vor allem auch der Hund mal den Ball wirft 

Doch im Spiel mit dem Ball zeigt der Hund ein gänzlich anderes Verhalten.

Der Unterschied zum Spielverhalten beim Bällchenschmeißen 

Der vom Menschen geworfene Ball wird vom Hund sofort auf direktem Weg zurückgebracht, damit das Spiel weitergehen kann. Der Hund handelt damit also zielgerichtet. Gleichzeitig zeigt er dabei ein eher stereotypes, also immer gleiches Verhalten. Rennen, fangen, bringen … rennen, fangen, bringen …. .
Es fehlen gänzlich übertriebene Bewegungen und eine variable Vielfalt von Verhaltensweisen. 

Im Gegenteil beim Bällchenschmeißen zeigt der Hund Sequenzen des Beutefangverhaltens.
Er ist dabei auf der Jagd. Hier haben weiche Gesichtszüge, Pausen, übertriebene Bewegungen oder gar ein self Handicap keinen Platz. Stattdessen ist der Hund bei der Jagd die ganze Zeit von der Muskulatur her angespannt und gedanklich nur im Tunnel mit der Frage beschäftigt „Wann fliegt wieder der Ball und ich kann Beute machen?“. 

Aber ich muss meinen Hund doch auslasten!

Die Frage nach der richtige Auslastung treibt viele Hundehalter um. 

Stets haben sie den Eindruck, der Hund ist nicht zufrieden und bräuchte mehr Beschäftigung.
Doch gerade das Thema „Auslastung“ endet schnell in einem Teufelskreis. 

Noch nie habe ich es im Hundetraining erlebt, dass der Halter mit dem Hund den Eindruck hat er mache, an Beschäftigung, zu viel mit ihm. Im Gegenteil, immer treibt den Hundehalter die Frage nach mehr Auslastung um, damit der Hund endlich „platt“ und damit wohl zufrieden ist. Doch es ist ein Irrglaube, dass ein erschöpfter Hund auch zufrieden oder gar gehorsamer ist. 

Zum Thema „Auslastung“ findest du auch einige Facetten im Blogbeitrag „Schlafbedürfnis von Hunden – alle Fakten“ beschrieben. 

Klicke „HIER“ um zum Blogbeitrag zu gelangen. 

Die entsprechenden Podcast-Folgen findest du
HIER für die Episode 066 „Schlafbedürfnis von Hunden“ – Teil 1
HIER für die Episode 067 „Schlafbedürfnis von Hunden“ – Teil 2

Denn sprechen wir über die Auslastung des Hundes, müssen wir uns auch vor Augen führen, dass er ein gänzlich anderes Schlafbedürfnis hat als wir Menschen. Damit er also zufrieden und gesund bleibt, gilt es in erster Linie seine Bedürfnisse zu berücksichtigen. 

Es braucht für den Hund immer eine gute und damit gesunde Balance zwischen Auslastung und Ruhe.

Doch Hunde zeigen uns nicht an wann sie eigentlich das Bedürfnis nach Ruhe haben. Sie spüren es selber nicht. Wir haben sie zu unseren engen Begleitern gemacht und damit zeigen sie in erster Linie viel Interesse an allem was Aktion bedeutet. Es ist an uns ihnen vor allem beizubringen zu ruhen und zu entspannen. 

Auslastung kann dabei schnell in einem Teufelskreis enden. Über die Beschäftigung mit dem Ball lastet du deinen Hund im übrigen nicht aus. Zu Beginn wirst du tatsächlich zunächst das Gefühl haben, du hast ihn damit „müde“ gemacht. Am Anfang ist das Hinterherhetzten nach dem Ball, für den Hund auch sehr anstrengend. Doch mit jeder weiteren Einheit Bällchenwerfen wird dein Hund fitter. Langsam aber stetig baut er Kondition auf. Jetzt reichen nicht mehr 10 – 15 Mal um den Hund loszuschicken damit er den Ball holt.
Geifernd nach dem Ball und immer fordernder, braucht es jetzt schon viel mehr. Viele Halter greifen dann irgendwann zur Ballschleuder, weil sie mit den Wurfeinheiten selbst überfordert sind.

Mit der Wurfschleuder läßt man jetzt den Hund über größere Distanzen hinter dem Ball herhetzen und steigert die Wiederholungen auf 20 – 25 Mal. 

Doch irgendwann manövrierst du dich damit beim Ballschmeißen in einer Endlosschleife. Dein Hund ist mittlerweile so fit, dass du so oft werfen kannst, wie du möchtest. Er ist einfach nicht mehr „tot zu kriegen“.

Was hier beim Ballschmeißen gleichzeitig noch einen sehr ungünstigen Verlauf nimmt, schauen wir uns an späterer Stelle noch intensiver an. 

Festzuhalten bleibt: 

Bällchenschmeißen ist weder ein vernünftiges Spiel für deinen Hund, noch lastet es ihn aus, so daß er zufrieden ist. Du arbeitest hier nur an seiner Fitness und das mit einem hohen Risiko für seine Gesundheit. 

Das Gleiche würde übrigens auch passieren, wenn du ihn auf deine Joggingrunde mitnimmst oder dich von ihm beim Fahrradfahren begleiten läßt. Auch das ist vor allem für den jungen Hund und seine Knochen, die noch im Wachstum sind, reines Gift. 

Wichtig: 

Hunde passen sich sehr schnell einem Aktivitätslevel an!

Sind sie es gewohnt viel zu unternehmen und bekommen sie viel Action geboten, fordern Hunde genau dieses Aktionslevel ein. 

Daher achte bei deinem Hund in erster Linie auf die für ihn so wichtigen Ruhepausen, damit sein Energielevel nicht dauerhaft oben ist. 

Auslasten aber richtig – 3 gesunde Ideen 

Lege die Basis für euer entspanntes Zusammenleben

Ein Welpe oder Junghund muss noch viel für sein weiteres Leben lernen. 

Auch der ältere Hund braucht seine regelmäßige Auffrischung von all dem was er sich schon mit dir erarbeitet hat.
Daher bietet es sich hier zunächst immer an, mit deinem Hund am Grundgehorsam zu üben. Alle Basis-Kommandos werden regelmäßig und mit vielen Variationen geübt, so dass dein Hund regelmäßig neue Aspekt der Übung dazulernen kann und diese weiter verinnerlicht.

Damit arbeitest du gleichzeitig immer auch:

  • an seiner Umweltsicherheit
  • daran sich zurückzunehmen
  • gut zuzuhören und
  • sich zu konzentrieren.
  • Außerdem schweißt euch das gemeinsame Tun immer mehr zusammen. 

Tricktraining

Auch mit deinem Hund einen Trick zu erarbeiten, hat für euch viele positive Aspekte. 

Vorteile eures Tricktrainings

  • fördert die Konzentration
  • du arbeitest an seiner Impulskontrolle
  • Training von Geschicklichkeit und Koordination
  • stärkt das Selbstbewusstsein deines Hundes
  • fördert eure Mensch-Hund-Beziehung

Suchspiele

Eine weitere, wunderbare Möglichkeit deinen Hund auszulasten bieten dir Suchspiele. Hunde nehmen ihre Umgebung hauptsächlich über die Nase wahr. Für Hunde ist damit die Nase das wichtigste Sinnesorgan.
Alles was daher bei Hunden über die Nase geht liegt ihnen regelrecht im Blut.
Damit bieten Suchspiele eine schöne Möglichkeit Hunden darüber eine artgerechte Beschäftigung zu ermöglichen. 

Pluspunkte von Suchspielen 

Sie fördern bei deinem Hund:

  • seine Konzentration
  • seine Motivation an einer Aufgabe dranzubleiben
  • sein Selbstvertrauen
    – gerade für vorsichtige Vierbeiner ein wichtiger Pluspunkt
  • ein ruhiges Arbeiten an der gestellten Suchaufgabe
  • eure Zusammenarbeit
    – manchmal braucht der Hund nämlich deine Hilfe
  • seine geistige Fitness
    – denn Suchspiele sind vom Welpen bis zum Seniorhund immer eine artgerechte Beschäftigung

Das Jagdverhalten

Sein Jagdverhalten zeichnet jeden Hund aus, egal welcher Rasse, denn es ist seine ursprüngliche Form des Nahrungserwerbs und damit ein natürliches Verhalten bei Hunden. 

Dabei ist das Jagdverhalten ein instinktives Verhalten und in den Genen des Hundes fest verankert. 

Der Unterschied wie stark das Jagdverhalten ausgeprägt ist, liegt in den einzelnen Hunderassen und wofür sie gezüchtet wurden. Gleichzeitig aber hängt es natürlich auch davon ab wie stark der Hund von sich aus jagdlicht ambitioniert ist. Dabei spielt auch das jeweilige Alter des Hundes eine Rolle. 

Auch wenn die Motivation zu jagen im Hund erblich verankert ist, läßt sie sich ebenso gezielt fördern. So haben Jagdhunde eine natürliche Fähigkeit für die Jagd. Gleichzeitig werden je nach Hund und seiner Rassezugehörigkeit nicht immer alle Verhaltenssequenzen, die der Hund beim Ablauf des Jagdverhaltens durchläuft, gezeigt. Einige Komponenten des Jagdverhaltens wurden über die Zucht besonders hervorgehoben. 

Unterteilung des Jagdverhaltens in einzelne Sequenzen 

Der Ablauf des Jagd- bzw. Beutefangverhaltens bei Hunden, aber auch bei Wölfen und anderen größeren Beutegreifern, besteht aus einzelnen Verhaltenselementen. Diese sieben jagdlichen Verhaltenssequenzen werden jeweils in einer festgelegten Reihenfolge durch die innere Bereitschaft zu handeln und einem Außenreiz in Gang gesetzt.

Nimmt der Hund also einen Reiz wahr, der das Jagdverhalten auslöst, spult er automatische diese Verhaltenskette ab.

Die Jagdsequenz besteht aus mehreren Komponenten

  1. Suchverhalten / Orientierungsverhalten nach einem Reiz
    – ungerichtete Appetenz
  2. Fokussieren, Fixieren / Reizausrichtung (Taxis)
    – gerichtete Appetenz
  3. Anpirschen / Anschleichen / Annähern
  4. Hetzen 
  5. Zupacken und Festhalten
  6. Töten /Totschütteln
  7. Zerreißen / Fressen

In der ersten Phase des Jagdverhaltens, bei dem sogenannten ungerichteten Suchverhalten oder auch ungerichtete Appetenzverhalten genannt, sind beim Hund alle Sinne aktiviert. Interessiert folgt der Hund noch allen Geräuschen und Bewegungen, aber auch unterschiedlichen Düften. 

Trifft der Hund hierbei auf eine interessante Spur, folgt die Phase zwei. Hier richtet sich der Hund ganz auf diesen Reiz aus, etwa der Spur eines Hasens. Daher spricht man hier auch von Taxis. 

Auf das ungerichtete Appetenzverhalten folgt das gerichtete Appetenzverhalten. Also das gezielte Verfolgen von Reizen. Hierzu zählt auch das Annähern und Anschleichen. Erst danach folgen Zupacken und das Festhalten der Beute, anschließend ihr Töten und Fressen. 

Spätestens wenn der Hund hinter seiner Beute herhetzt befindet er sich gedanklich in einem Tunnel und kann vom Hundehalter in seiner Jagd nicht mehr unterbrochen werden. 

Kurze Jagdsequenzen geben den Kick

Beim Ballspielen werden jetzt Sequenzen aus der Jagd aufgegriffen. 

Blogbeitrag: Ballspielen mit Hund Lernpfote e. V.

In erster Linie geht es dem Hund nicht darum seine Beute tatsächlich zu erlegen. Doch das Ausführen einzelner Jagdsequenzen führt alleine schon dazu, dass Glückshormone ausgeschüttet werden.
Damit werden bereits etwa durch das Laufen und Hetzten Endorphine im Hundeorganismus freigesetzt und der Hund befindet sich selig auf „Wolke 7“. 

An dieser Stelle läßt sich die „Natur“ der Hundes meist nicht mehr unterbrechen.

Was den Hundehalter regelrecht frustriert, weil sein Hund immer mehr jagdlicht Ambitionen zeigt, ist eigentlich von der Natur her schlau eingerichtet, denn es überlebt nur der, der sich auch entsprechend ernähren kann. 

So bleibt dem Hund gewissermaßen ab einer bestimmten Jagdsequenz nichts anderes mehr übrig als dranzubleiben. Egal wie anstrengend es ist und ob der Hund sich dabei wehgetan hat oder ob er schlicht keine Aussicht auf einen jagdeichen Erfolg hat. Schuld daran sind die Hormone. 

Echte Jagd oder nur Ballspiel – es macht keinen Unterschied

Blogbeitrag: Ballspielen mit Hund Lernpfote e. V.

 

Das oben beschriebene einsetzende Glücksgefühl was der Hund bei der Jagd empfindet, wird ebenso beim Ballspielen empfunden. Der Hund jagt dem fliegenden Ball hinterher, der für ihn die flüchtende Beute simuliert und packt ihn, um ihn festzuhalten. Für den Hund ist damit beim Ball-Hinterherhetzen, ihn zu packen und zu tragen, immer ein erfolgreicher Jagdablauf gegeben.

Jagen lernt der Hund sehr schnell

Das Nachlaufen sich bewegender Dinge ist selbstbelohnend, es macht dem Hund also schlichtweg Spaß.
Gleichzeitig wird durch die entsprechenden Hormone zusätzlich ein starkes Glücksgefühl ausgelöst. Alles was über Emotionen und gerade über Glücksgefühle hervorgerufen und unterstützt wird, lernt der Hund schnell und intensiv. Der Hund möchte sich einfach häufig gut fühlen und damit lohnt es sich für ihn zu jagen. Dazu braucht es dann für den Hund keine andere oder weitere Motivation.

Hormone die beim Ballspielen beteiligt sind

Während der Jagd nach dem Ball ist beim Hund sein ganzes Belohnungssystem im Gehirn aktiviert.
Der Hundeorganismus wird dabei mit „körpereigenen Opiaten“ überschwemmt.

Die Hauptkomponenten sind dabei:
* Adrenalin / Cortisol
* Noradrenalin
* Dopamin

Adrenalin 

Adrenalin ist das Stresshormon.
Es ist stets beim Kampf- und Flucht-Reaktionen beteiligt. Es mobilisiert alle Kräfte und macht mutig. 

Die chemischen Botenstoffe und ihre Aufgaben

  • insgesamt leistungssteigernd
  • macht schmerzunempfindlicher
  • schärft den Fokus auf die Beute
  • Herzschlag erhöhen
    – gerade bei Anstrengungen braucht der Körper Sauerstoff überall
  • Atemfrequenz beschleunigen
    – zur optimalen Sauerstoffversorgung
  • mobilisieren von Zuckerreserven aus der Leber
    – zur Steigerung der Ausdauer

Dopamin

Für den besonderen Kick beim Jagen sorgt das Dopamin. Es ist mitverantwortlich dafür, dass der Hund beim Jagen ein so starkes Glücksgefühl erlebt. Das Durchfluten des Körpers mit diesem Glücksrausch, weckt beim Hund verständlicherweise, die Sehnsucht nach mehr. So versucht der Hund immer wieder in dieses gute Gefühl zu kommen. Dabei erinnert sich das Gehirn immer schneller daran, was alles mit dem Glücksgefühl bei der Jagd in Zusammenhang stand.

Der Zusammenhang zum Ballschmeißen kann dann sein

  • Geruch des Balls
  • Farbe des Balls 
  • Wurfschleuder wird eingepackt
  • der Ort (Wiese, Waldweg oder eingezäunter Platz)
  • besondere Kleidung um Ball zu verstauen
  • etc. 

Der Hund kommt also schon mit einzelnen Punkten, die er mit dem Ballwerfen in Zusammenhang bringt in eine Erwartungshaltung.
Schon mit dem ersten Indiz für das Bällchenschmeißen, wird der Hundeorganismus mit den entsprechenden Hormonen durchflutet. 

Cortisol

Auch Cortisol wird, neben Adrenalin, als Stresshormon während der Jagd ausgeschüttet. Leider braucht Cortisol sehr lange, bis es wieder vom Körper abgebaut wurde. Dazu dient in der Jagd das anschließende Fressen der Beute und das damit verbundene Kauen.

Beim Bällchenwerfen gibt es diesen Abschluß, der den Hundeorganismus zur nötigen Ruhe führen würde nicht. 

Im Gegenteil, der Körper des Hundes ist in einem andauernden Stresslevel und das Bällchenschmeißen wird meist an dem Punkt beendet, an dem der Hund vollkommen aufgekratzt ist. 

Diese hohe und beim regelmäßigen Ballspielen häufige Hormonausschüttung führt ihm Hundeorganismus zu immerwährendem, massivem Stress.
Gleichzeitig führt das abrupte Ende des Bällchenwerfens beim Hund auch zu einer zusätzlichen Frustration.
Für den Hund ist das gesunde Mass, wenn es überhaupt eins gibt, hier längst überschritten. 

Ballspiele – nicht nur ungesund für die Gelenke 

Welche Auswirkungen das abrupte Abstoppen beim Ballspielen für die Gelenke, Sehnen und Bänder hat, haben wir schon ausgiebig besprochen.

Meist wird das Ballschmeißen oft mit dem Hund praktiziert. Das führt wie schon ausgeführt, zu einer sehr häufigen und damit unnatürlichen Hormonausschüttung. Auf Dauer kann dies zu Herzerkrankungen, ebenso wie zu Nebennierenerkrankungen führen. 

Durch den ständigen Stress, der beim Hetzen nach dem Ball im Hundeorganismus ausgelöst wird, kann es zu Verhaltensproblemen kommen. Meist werden diese zunächst nicht mit dem häufigen Bällchenschmeißen in Verbindung gebracht. Doch für Hunde ist Schlaf überaus wichtig. Durch den häufigen und hohen Stresspegel, schafft es der Hund allerdings nicht mehr zur Ruhe zu kommen. 

Alle Infos zum Schlafbedürfnis von Hunden findest du hier:

Klicke „HIER“ um zum Blogbeitrag zu gelangen.

Die entsprechenden Podcast-Folgen findest du
HIER für die Episode 066 „Schlafbedürfnis von Hunden“ – Teil 1
HIER für die Episode 067 „Schlafbedürfnis von Hunden“ – Teil 2

Die besondere Gefahren bei der Nutzung von Tennisbällen

Laut einer Umfrage sind Tennisbälle ein Lieblingsspielzeug für Hunde, gefolgt von weichem quietschendem Spielzeug, Gummibällen und Seilspielzeug.

Wenn ein Ball zum Einsatz kommt, werden also gerne Tennisbälle zum Werfen verwand. Doch gerade Tennisbälle sorgen für einen gefährlichen Spielspaß!

Gefährliche Materialien

Der Tennisball ist gerade deshalb so beliebt, weil er gut fliegt, prima hüpft und in der Anschaffung billig ist.
Dass der Ball gut fliegt und beim Aufprall leicht davonspringt, verdankt er der Befüllung in seinem Inneren. Hier wirken Gase, wie etwa Stickstoff. Wetterfest und langlebig wird der Tennisball durch den strahlend gelben Farbstoff und allerhand Chemikalien, nicht zu letzt Weichmacher. 

Beim Fangen und Tragen des Tennisballs kommen die Schleimhäute des Hund zwangsläufig mit all diesen, für den Hund ,gefährlichen Stoffen in Kontakt. 

Gibt der Ball dann unter der Dauernutzung noch unglücklicherweise nach oder läßt sich aufgrund der Abnutzung zerkauen, gelangen diese schädlichen Stoffe gehäuft in den Magen- und Darmtrakt des Hundes. 

Beim Verschlucken von Kleinteilen ist dabei immer die Gefahr gegeben, dass diese im Magen oder Darm hängenbleiben und es beim Hund zu einer Verstopfung oder zu einem gefährlichen Darmverschluss kommt. 

Erstickungsgefahr

Neben des schon beschriebenen Risikos vom Verschlucken von Kleinteilen des Tennisballs, kann ein Tennisball durchaus auch ganz in den Hals des Hundes rutschen. Es droht Erstickungsgefahr und damit eine lebensgefährliche Situation!

Der zunächst harmlose Tennisball mit ordentlich Gripp, wird durch das Einspeicheln beim Packen und Tragen durch den Hund glitschig. Beim unglücklichen Fangen und Aufnehmen des hopsenden Balls kann es passieren, dass er dem Hund tief in den Rachen rutscht. 

Gleichzeitig läßt sich ein Ball von einem Hund mit großem Maul und kräftigem Kiefer durchaus flach zusammenbeißen. Rutscht dabei der Ball nach hinten, kommt es auch hier zu einer lebensgefährlichen Situation und es droht der Tod durch Ersticken!

Wie dramatisch solche Situationen auch für die Tierärzte sind, kannst du dir hier ansehen!
Wichtig: Dies stellt für dich keine Anleitung bei einem Ernstfall dar!!

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Zähne in Gefahr

Neben den Chemikalien zur Imprägnierung um den Tennisball wetterfest zu machen, erhält der Ball seine Langlebigkeit auch durch eine entsprechende Außenhaut. Für seine markantes Erscheinung sorgt beim Tennisball neben der gelben Farbe vor allem seine pelzige Oberfläche. Dieses Schaffswolle-Nylon-Gemisch ist ausgesprochen widerstandsfähig. 

Hunde lieben diese Beschaffenheit des Tennisballs. Eingespeichelt wird er weich und faserig. Für die meisten Hunde ist es damit ein Genuss auf dem Tennisball herumzukauen.
Dieses gute Gefühl im Maul bietet es dem Hund natürlich auch die Möglichkeit den aufkommenden Stress während des Ballspielens abzubauen. 

Allerdings hat das Herum-Malmen und das Kauen auf dem Tennisball für die Zähne fatale Folgen. Gleiches gilt für das Zupacken und Fangen des Balls aus der Luft.
Hier wirkt die Gummihaut des Tennisballs mit ihrem Überzug, wie Schmirgelpapier. Es schleift auf die Dauer den Zahnschmelz ab. Nicht wenige Hunde haben bei häufigem Ballspielen mit dem Tennisball, Zähne die bis auf die Zahnnerven abgeschmirgelt sind. 

Die gesunde Alternative zum Tennisball

Mittlerweile gibt es zahnschonendere Alternativen für Hunde.
Hier sind die Bälle aus Gummi, Hartschaum oder Naturkautschuk. 

Ein Test des österreichischen Vereins für Konsumenteninformationen (VKI) kommt allerdings dabei zu einem äußerst alarmierenden Ergebnis.

Giftstoffe im Hundespielzeug

Dabei war laut Test kein einziges, der 18 untersuchten Kunststoff-Hundespielzeug, frei von Giftstoffen. 

Laut VKI wurden in allen Produkten zum Teil hohe  Konzentrationen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden. Von diesen ist  eindeutig belegt, dass sie krebserregend, erbgutverändernd und/oder eine östrogenartige Auswirkung auf die weiblichen und männlichen Fortpflanzungsorgane haben.

Bei der Überprüfung wurden auch Teeröle, Weichmacher und Industrieruße entdeckt. 

In insgesamt 5 Produkten wurde Bisphenol A nachgewiesen.
Bisphenol A steht in dem Verdacht Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme, Unfruchtbarkeit, Übergewicht und Krebs auszulösen. 

Da Bisphenol A eine Ursache von Störungen der Gehirnentwicklung bei Ungeborenen ist, ist dieser Stoff seit 2011 deshalb in Babyflaschen verboten. Achtung: Beim Hundespielzeug jedoch nicht! 

Der besonders beliebte Grinz-Ball, von rogz (Made in China) enthält dabei beispielsweise das gefährliche und seit 2003 in Europa verbotene Nonylphenol (790 mg / kg).
Diese Substanz, die in China oder Indien nach wie vor für die industrielle Produktion verwendet wird, kann Nieren und Leber schädigen und hat ebenfalls Auswirkungen auf den Hormonhaushalt. 

Auch der Moos-Gummiball der Firma Karlie (ebenfalls Made in China) gibt Anlass zur Sorge. In ihm wurden 140 verschiedene PAK-Verbindungen festgestellt. Die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) sind natürliche Bestandteile von Erdöl und Kohle und gelten wie schon beschrieben als krebserregend.

Verbreitete Giftstoffe in Hundespielzeugen

Bisphenol A = BPA

Bisphenol A ist ein Grundstoff zur Herstellung des Kunststoffes Polycarbonat. Damit ist er in vielen Alltagsgegenständen enthalten, z.B. in Babyschnullern, Plastikgeschirr, Konservendosen, Thermopapier (z.B. Kassenbons) und eben auch in Hundespielzeug. 

BPA beeinflusst das Hormonsystem von Tieren ebenso wie des Menschen.
Gleichzeitig schädigt es Nerven und ist krebserregend. 

Achtung:
„BPA-frei“ bedeutet lediglich: in diesem Produkt ist kein Bisphenol A enthalten.

Wichtig:

Teilweise werden stattdessen Ersatzstoffe wie Bisphenol S oder Bisphenol F eingesetzt, die eine ähnliche schädliche Wirkung haben. 

Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe = PAK

PAK sind feste, meist farblose Verbindungen. Sie entstehen durch das Verbrennen von Holz, Kohle, Benzin, Öl, Tabak und Abfälle, aber auch bei der Verarbeitung von Lebensmitteln etwa durch Trocknen, Grillen, Braten und Räuchern. 

Zahlreiche PAK sind nachweislich krebserregend (karzinogen).

Nonylphenol = NP

Nonylphenol (NP) ist eine Mischung aus chemischen Verbindungen. Es wurde in Europa hauptsächlich in Tensiden bei Waschlösungen eingesetzt. Außerdem war es in Arzneimitteln und in Weichmachern enthalten.

Seit Dezember 2003 ist Nonylphenol für die industrielle Verwendung nicht mehr zugelassen. Auch wenn die Produktion in den USA stark rückläufig ist, gelangt NP über Importe aus den Ländern China, Indien oder der Türkei weiterhin in die EU-Länder. 

NP ist giftig, schwer abbaubar und wirkt im menschlichen Körper wie ein Hormon. Es kann Allergien auslösen und das Sexualhormonsystem beeinträchtigen. Ebenso kann diese Substanz die Leber und die Nieren schädigen. 

Phthalat = DINP und DIDP

Weichmacher für Kunststoffe können sich negativ auf die Organe und Hormone auswirken und das sowohl beim Menschen, als auch beim Tier. So wird etwa die Fortpflanzung beeinträchtigt.
Bei Kauspielzeug für den Hund wird der Giftstoff über die Schleimhäute und den Speichel aufgenommen. 

Diethylhexylphthalat oder Bis(2-ethylhexyl)phthalat = DEHP

Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Weichmacher.
DEHP ist in Spielzeugen für Kinder unter 3 Jahren verboten.
Auch dieser Weichmacher ist krebserregend und vermindert die Fruchtbarkeit. 

Weichmacher für Kunststoffe 

Leider suchen Hundehalter nach einer Deklaration von Bestandteilen auf den Hundespielsachen meistens vergeblich. 

Anders als für Kinderspielzeuge gelten beim Hundespielzeug keine strengen Grenzwerte für bestimmte, gefährliche Substanzen. Es existiert für Hundezubehör schlichtweg keine gesetzliche Grundlage. So befindet sich die Zusammensetzung des Hundespielzeugs im gesetzlichen Niemandsland. 

Hersteller sind damit weder verpflichte einzelne, enthaltene Bestandteile des Spielzeugs aufzulisten, noch auf bestimmte, gefährliche Chemikalien zu verzichten. 

Doch gerade die gefährlichen Weichmacher werden zu 98% in PVC eingesetzt und sind vor allem in weichem Plastikspielzeug und damit auch in Hundespielbällen und anderem Hundespielzeug zu finden.

Gesundheitsgefährdende Belastung von Hundespielbällen

Marke rogz Karlie  Kong Vitalkraft For You
Bezeichnung Grinz-Ball Moosgummi Ball Kong original  Fußball
Summe der PAK in mg/kg (1) 30 140 8,8 1,7
PVC nein nein nein ja
DEHP in % (2) unter der Bestimmungs-grenze unter der Bestimmungs-grenze unter der Bestimmungsgrenze unter der Bestimmungsgrenze
Summe der Weichmacherersatzstoffe in % unter der Bestimmungs-grenze <1 <1 42
Bisphenol A in mg/kg unter der Bestimmungs-grenze unter der Bestimmungs-grenze unter der Bestimmungsgrenze 180
4-Nonylphenol in mg/kg 790 unter der Bestimmungs-grenze unter der Bestimmungsgrenze unter der 

Bestimmungsgrenze

 

(1) PAK = polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
DEHP = Di(2-ethylhexyl)phthalat

Weitere Gefahren des Ballspielens

Beute- und Hetzspiele bergen immer die Gefahr, dass der Hund seinen Ball gegenüber Artgenossen verteidigt. Dabei kann sich unter Umständen eine schlimme Beisserei entwickeln. 

Weil der Hund während seiner Jagd nach dem Ball in einem hohen Erregungslevel ist, fixiert er sich ganz auf den Ball. Das heißt er blendet die übrigen Umwelt um ihn herum aus. Er ist hier schlicht nicht mehr in der Lage auf seine Umgebung, etwa auf Artgenossen, dich oder andere Menschen zu reagieren. Dabei kann es passieren, dass er spielende Kinder umstößt oder Menschen verletzt, wenn sie unbedarft versuchen, ihm seinen Ball wegzunehmen. 

Der Balljunkie – Wenn Ballspielen zur Sucht wird

Das Schmeißen des Balls ist wie schon besprochen keine geeignete Beschäftigung für deinen Hund.

Das Hinterherrennen hinter dem geworfenen Ball, beinhaltet verschiedene Sequenzen des Jagdverhaltens und wirkt damit selbstbelohnend.
Es kann deinen Hund regelrecht süchtig machen und damit stellt es eine weitere nicht zu unterschätzende Gefahr für ihn da. 

Suchtverhalten beim vermeintlichen Spiel

Für viele Hundehalter ist der bloße Gedanke der eigene Hund könnte süchtig sein, eher befremdlich. Doch ein Hund kann tatsächlich süchtig werden. Einen Hund bezeichnet man als Balljunkie, wenn er bei einem monotonen Ballwerfen ein Suchtverhalten zeigt. 

Hunde die süchtig nach ihrem Ball sind, geraten beim Ballschmeißen in eine Art Rauschzustand. Sie suchen oft regelrecht nach ihrem „Kick“ und wollen ihn immer wieder erleben, indem sie dem fliegenden Ball hinterherhetzen. 

Dabei werden Hunde nicht als Balljunkies geboren, sondern durch den falschen Umgang mit dem Ball, nämlich über das häufige Ballschmeißen, dazu gemacht.

Dabei zeigen Balljunkies ähnliche Symptome wie ein menschlicher Junkie.
Beide sind nur noch auf das Objekt ihrer Begierde fixiert und stehen dabei ständig unter Strom. 

Beim fälschlicherweise als Spiel bezeichneten Ballschmeißen, ist daher das Suchtverhalten vom Hund, ein nicht zu unterschätzendes Thema. 

Wie Suchtverhalten beim Spielen entsteht 

Meist wird bereits der Weg in ein Suchtverhalten,  in der Junghundezeit gelegt. In der sensiblen Phase, wenn der junge Hund nämlich das Jagen eigentlich lernen würde, wird mit ihm viel mit dem Ball „gespielt“, um ihn vermeintlich auszulasten.
In dieser Zeit kommt oft auch vermehrt die Reizangel zum Einsatz oder es wird mit dem Stöckchen „gespielt“.
Alles Jagdreize, bei dem der Körper Hormone ausschüttet, die dem Hund ein gutes Gefühl bescheren. Nämlich Freude und eine hohe Erregung.

Ein Balljunkie ist daher nicht abhängig vom Ball!

Er ist abhängig von all den Botenstoffen, die der Hundeorganismus ausschüttet, wenn der Hund hinter dem Objekt herhetzt, das sich schnell und oft unkontrolliert bewegt. 

Der Hund ist süchtig nach dem Glücksgefühl, dass sein Belohnungssystem aktiviert.

Demnach ist ein sogenannter Ball-Junkie ein Hund, der beim Ballschmeißen sehr aufgeregt ist. Er kann nur auf den Ball starren und ist nicht mehr ansprechbar. Gleichzeitig lassen eine hohe Erregung und all die Glücksgefühle, die unter dem Ballschmeißen beim Hund die Oberhand gewonnen haben, ihn mit „seiner Jagd nach dem Ball“ nicht mehr aufhören.

Aktion statt Ruhe 

Leider hält sich der Irrglaube hartnäckig, dass besonders aufgeregte und aufgedrehte Hunde viel Bewegung brauchen und nur actionreich ausgelastet werden können. 

Das ist oft der Unwissenheit geschuldet, dass ein aufgeregtes Verhalten des Hundes, leider immer noch vielfach als Freude fehlinterpretiert wird.
Dann fallen gerne Sätze wie „Der hat aber Spaß!“ oder auch „Der ist total triebig!“

Mehr zu „Wedelt der Hund, freut er sich“ findest du auch hier im Blog-Beitrag „Mythen im Zusammenleben mit dem Hund“ .
Die entsprechende Podcast-Folge findest du „HIER“. 

Doch Lebhaftigkeit und Aufgeregtheit braucht man keinem Hund beibringen.
Schon der Welpe ist stark an seiner Umwelt interessiert. Der junge Hund sprüht vor Energie und das Leben an sich ist für ihn schon mehr als aufregend. 

Durch viel Bewegung und ein aktionsreiches Bespaßen des Hundes nehmen die Probleme immer weiter zu. Das betrifft dann meist nicht nur die Herausforderung an der Leine, sondern vor allem auch den Umgang miteinander. 

Was vom Halter immer mehr unter „unausgelastet“ verbucht wird, ist in Wahrheit längst eine Überstimulierung des Hundes und eine daraus resultierende Unausgeglichenheit. Der Teufelskreis beginnt. 

Hunde müssen immer vor allem das Lernen, was sie nicht können.
Das ist von Anfang an vor allem Ruhe halten.
Lese dazu gerne auch den Blogbeitrag „Schlafbedürfnis von Hunden“:
Klicke „HIER“ um zum Blogbeitrag zu gelangen.

Die entsprechenden Podcast-Folgen findest du:
HIER für die Episode 066 „Schlafbedürfnis von Hunden“ – Teil 1
HIER für die Episode 067 „Schlafbedürfnis von Hunden“ – Teil 2

Diese Hunde sind besonders gefährdet süchtig zu werden

Hütehunde, wie zum Beispiel der Schäferhund, Border Collie, Australian Sheperd, Australian Cattle Dog oder Mali (Malinois, belgischer Schäferhund) und auch Terrier, wie etwa der Jack Russell Terrier oder der Deutsche Jagdterrier, ebenso Schutzhunde, wie Rottweiler, Dobermann und Pinscher, sind besonders anfällig dafür schnell ein Suchtverhalten zu entwickeln.
Sie sind gezielt darauf gezüchtet worden beim Jagen und Hetzen besonders viel Erregung zu entwickeln und Freude daran zu empfinden.

Doch nicht immer liegt es an der Hunderasse, denn es gibt auch Hunde die von ihrer Persönlichkeit her schon leicht erregbar und eher nervös sind, sodass sie dadurch schon eher zu einem Suchtverhalten beim Spielen neigen. 

Gleiches gilt für Hunde die nicht gut sozialisiert wurden. Etwa wenn der Hund in einer sehr reizarmen Umgebung aufwächst. Hierbei hatte das Gehirn keine Gelegenheit über den Kontakt mit entsprechenden Außenreizen, die Botenstoffe Dopamin oder Adrenalin auszuschütten.
Durch diesen Mangel an Außenreizen wurde das körpereigene Belohnungssystem zu wenig aktiviert. Diese Hunde leiden unter einem chronischen Dopaminmangel.
Über das Bällchenschmeißen wird der Hundeorganismus nun plötzlich mit ganz viel von dem Botenstoff überschwemmt. Jetzt reagiert das Belohnungssystem förmlich über. Damit sind gerade diese Hunde besonders anfällig für Stereotypien und besonders gefährdet in ein Suchtverhalten abzurutschen. Diese Hunde kommen besonders schnell auf den Geschmack nach dieser „Spiel“-Form: – Fixieren – Hetzen – Packen. 

Was lernt der Hund beim Ballschmeißen

Einige Hundehalter beschreiben die Begeisterung ihres Hundes am Ball mit den folgenden Aussagen:
„Kalle ist total begeistert von seinem Ball. Am liebsten möchte er gar nicht mehr aufhören. Er ist dabei total aufmerksam und macht alles was ich will.“

Was hier mit totaler Aufmerksamkeit als offensichtlicher Pluspunkt beschrieben wird, ist allerdings nichts Positives. 

Hunde die auf einem „Ball-Trip“ sind, sind nicht mehr nur begeistert von dem Objekt Ball. Im Gegenteil, man sieht es schon an ihrem Blick. Balljunkies fixieren das Objekt ihrer Begierde nur noch, geifernd darauf, dass der Ball endlich wieder geworfen wird. Dabei sind ihre Augen starr auf den Ball gerichtet und ihre Pupillen dabei auch erweitert.

Durch das Bällchenschmeißen hält der Besitzer seinen Hund immer wieder dazu an, hinter dem sich bewegenden Reiz herzuhetzen.

Statt die Impulsivität des Hundes zu drosseln, lernt der Hund immer öfter sein Gehirn auszuschalten und stattdessen impulsiv zu handeln. 

Deshalb kommt es unter dem Bällchenschmeißen neben einer hohen Aufregung und Unruhe, immer auch zu weiteren, unerwünschten Verhaltensweisen. 

Unerwünschte Verhaltensweisen 

Hat der Hund nicht gelernt zu entspannen, kommt er einfach nicht zur Ruhe und hat damit keine Gelegenheit mehr runterzufahren, mündet dies immer in eine Überforderungen und Überstimulation des Nervensystems. 

Die Folgen sind auffällige Verhaltensweisen. Leider werden diese, oftmals wieder mit den falschen Gründen in Zusammenhang gebracht, nämlich Frust oder gar Langeweile. Doch diese Verhaltensweisen sind Folgen der Überforderung.

Darum ist es so wichtig, dass du dir möglichst früh für die Erziehung deines Hundes einen erfahrenen Hundetrainer zur Seite nimmst, der dich berät und dir zunächst eine erste Einschätzung gibt, damit du mit deinem Hund nicht in einen verheerenden Teufelskreis gerätst. 

Wenn ich dich bei der Erziehung deines Hundes unterstützen soll oder du Fragen an mich hast, dann schreibe mir gerne für ein kostenloses Erstgespräch eine Mail an lernpfote@web.de.

Bei einer Überforderung kann dein Hund folgende Verhaltensweisen zeigen: 

  • häufiges, aufforderndes Verhalten
    – Pfote auflegen
    – Kopf auflegen
  • bellen
  • stalken des Halters (ständiges Hinterherlaufen)
  • impulsives Verhalten
  • gereiztes Verhalten 
  • Hibbelhund (kann sich nicht konzentrieren)
  • Zappelhund (ist immer in Bewegung, findet keine Ruhe)
  • aufgedrehtes Hin- und Herrennen (Dollen-5-Minuten)
  • Gegenstände belecken, beknabbern
  • übertriebene Körperpflege
    – Leckdermatitis, als Folge von emotionalem Stress
  • exzessives Buddeln bzw. Kratzen
    – draußen
    – auf dem Teppich
    – an Polstermöbeln
  • häufiges Weglaufen
    – suchen nach Abenteuern 
  • zwanghaftes Verhalten / wiederholtes Verhalten ohne Grund (Stereotypien)
    – im Kreis drehen (Schwanzjagen)
    – nach unsichtbaren Fliegen schnappen
    – Lichter jagen
  • Unarten
    – Müll ausräumen
    – Gegenstände zerkauen
    – Tapeten abziehen

Gleichzeitig kannst du dir vorstellen, ist ein Hund, der auf seinem Ball-Trip ist, gedanklich überhaupt nicht bei seinem Halter ist. Seine Gedanken sind ausschließlich beim Ball und er ist nur mit dem nächsten, auslösenden Reiz zur Jagd beschäftigt. 

Woran du einen Balljunkie erkennst

Festzuhalten bleibt, nicht jede gelegentliche Jagd nach dem Ball ist gleich ein Suchtverhalten. Doch der Übergang zwischen einem normal, gesunden Umgang mit fliegenden Objekten oder auch der Hetze an der Reizangel, hin zur Sucht ist fließend. 

An einigen Merkmalen kannst du erkennen, ob dein Hund bereits ein Balljunkie ist oder ob zumindest sein Suchtpotenzial erhöht ist. 

Auf diese Kennzeichen solltest du bei deinem Hund achten: 

  • Er reagiert schon zu Hause sehr aufgeregt, sobald du seinen Ball für den Spaziergang einpackst.
  • Er reagiert genauso aufgeregt, sobald du den Ball hervorholst.
  • Er hat auf eurem Spaziergang nur noch Interesse für den Ball.
  • Auch wenn eine andere Person den Ball hat und du entfernst dich, hat dein Hund nur Augen für den Ball. 
  • Andersherum, läßt du den Ball in deiner Tasche, hat dein Hund kein Interesse an dir und beschäftigt sich sofort mit anderen Dingen.
  • Dein Hund kann beim Ballschmeißen nicht von sich aus aufhören. 
  • Dein Hund fordert dich ständig über ein Bringen von Spielzeug auf, dieses für ihn zu schmeißen. 
  • Dein Hund kommt generell weniger zur Ruhe.

Folgende Verhaltensweise sind Hinweise auf ein Sucht

  • Dein Hund springt dich auffordernd an, wenn du den Ball nicht wirfst. 
  • Wenn du den Ball festhältst, führt dein Hund ohne Anweisung mehrere Kommandos aus, damit du den Ball endlich schmeißt. 
  • Hast du den Ball in der Hand, fixiert er nur das Spielzeug und schaut nicht mehr wohin ihr läuft.
  • Er bellt, jault, fiept oder zeigt andere Anzeichen von hoher Aufregung, bis du endlich den Ball wirfst. 
  • Hast du den Ball geworfen, ist dein Hund nicht mehr ansprechbar.
  • Hat dein Hund keinen Ball zur Verfügung sucht er nach einem Ersatz, wie etwa Stöcke, Steine, Kastanien oder Tannenzapfen.

Überprüfe daher einmal deinen Alltag mit deinem Hund sehr genau auf diese Hinweise. Ist dein Hund weitestgehend entspannt und geduldig oder findest du Anzeichen dafür, dass er eher schnell gefrustet ist und es ihm an Impulskontrolle fehlt. 

Dann gilt es noch besser auf die Bedürfnisse deines Hundes einzugehen und entsprechend mit ihm zu trainieren. 

Wenn ich dich dabei unterstützen soll, denn schreibe mir gerne eine Mail an lernpfote@web.de und ich gebe dir meine Einschätzung, was es braucht, damit euer Alltag wieder mehr Leichtigkeit erfährt und du einen Traumhund an deiner Seite hast. 

Ballschmeißen zieht Kreise 

Auf der Suche nach seinem nächsten Kick hält der Hund jetzt nach anderen sich bewegenden Reizen Ausschau. Dabei wird er nicht seinen Ball mit einem Hasen verwechseln. Denn Hunde können nicht oder nur schwer generalisieren. 

Hunde lernen anders als Menschen. 

Hat der Mensch gelernt sich auf einen Stuhl zu setzen, dann weiß er, er kann sich auch auf den Schaukelstuhl, die Hollywood-Schaukel oder auf das Sofa setzen. Dem Hund fällt so eine „Übertragung“ (Generalisierung) schwer, daher muss er lernen, ein Kommando in jeder Situation und an jedem Ort auszuführen.
Für den Hund ist ein Sitz im Wohnzimmer auf dem Teppich etwas anderes, als ein Sitz im Flur auf dem Fliesenboden und wieder eine neue Übung auf der Wiese im Garten. 

So kann der Hund durchaus lernen, dass er sitzen bleiben muss, wenn ein Ball fliegt. Kennt er diese Übung, heißt dies jedoch nicht, dass er es schafft sitzenzubleiben, wenn ein Hase oder ein Reh vorbeirennt. 

Doch beim Bällchenschmeißen geht es dem Hund vor allem um das Hinterherhetzen. 

Die Gefahr besteht hier dabei, dass sich das jetzt schon verinnerlichte, impulsive Verhalten bahnbricht und der Hund möglicherweise Jogger, Skater, Radfahrer, rennende Kinder und auch fahrende Autos oder LKWs, ebenso wie kleine Hunde, jagt. 

Dabei braucht es nicht viel um sich auszumalen, wohin seine krankhafte Leidenschaft an Bewegungsreizen führen kann, wenn er beginnt allem kopflos hinterherzurennen. 

Außerdem stellt man im Alltag häufig fest, dass der Hund impulsiver, also ungeduldiger ist. Er bellt jetzt immer häufiger in Alltagssituationen. Dabei haben diese Umstände nichts mehr mit dem eigentlichen Ballschmeißen zu tun. Spätestens jetzt ist klar, du hast einen Balljunkie an deiner Seite.  

Bällchenschmeißen bedeutet für den Hund immer auch Frust

Wir haben uns schon eingehend angesehen, was das Ballwerfen für den Hund so attraktiv macht. Er darf hier seine Bedürfnissen, nach rennen, packen, schütteln und tragen nachgehen. Dabei ist der Hund in einer hohen Erregung und fühlt sich einfach gut.

Mit jeder Wurfeinheit wird der Hund weiter gepusht. Von Ermüdungserscheinungen keine Spur. 

Doch irgendwann muss es ja auch mal gut sein und der Ball wird, für den Hund sehr plötzlich, einfach weggepackt.
Oftmals ist es genau der Moment an dem das Ballwerfen für den Hund am schönsten ist. 

Gesteigert wird das ganze noch, wenn der Halter seinen Hund hinters Licht führt, er also nur so tut als ob er den Ball geworfen habe und der Hund vergeblich seinen Ball sucht. 

Hier ist der Hund schnell stark frustriert, denn seine Erwartung wird enttäuscht und sein Bedürfnis nicht weiter befriedigt. 

Dieses plötzliche Beenden des Ballwerfens sorgt beim Hund für eine noch mal gesteigerte Erregung und damit für einen erhöhten Stresspegel. 

Dann bleibt dem Hund oftmals nichts anderes mehr als Übersprungshandlungen zu zeigen und seinem Frust eben in unerwünschten Verhaltensweisen Luft zu machen. Er springt hoch, bellt und beißt vielleicht auch in den Jackenärmel. 

Beim Biß in den Jackenärmel wird es bereits kritisch. In Situationen in denen der Hund sehr erregt ist, kann es passieren, dass der Hund eine umgeleitete  Aggression zeigt und den Halter beißt. 

Ballspielen macht Hunde aggressiv

Grundsätzlich hat das Jagdverhalten beim Hund nichts mit einem Aggressionsverhalten zu tun. Denn beiden Verhaltensweisen liegen unterschiedliche Motivationen zugrunde. 

Jagdverhalten ist keine Aggression 

Blogbeitrag: Ballspielen mit Hund Lernpfote e. V.

Das hündische Verhalten wird in unterschiedliche Funktionskreise eingeteilt.
Beides, Jagdverhalten und Aggressionsverhalten, gehört zu einem eigenen Funktionskreis. 

Das Jagdverhalten gehört etwa zum Ernährungsverhalten also zu allem, was zum Nahrungserwerb dazugehört. Hierzu zählen neben dem Fressen und Trinken, auch ein Anschleiche, Verfolgen und Angreifen der Beute, ebenso wie das Töten. Also Jagdverhalten.

Gleichzeitig ist das Jagdverhalten, eigentlich nicht nur ein Verhalten, sondern wir haben es schon besprochen, eine Aneinanderreihung von verschiedenen Verhaltenssequenzen.

Leider wird im Zuge des Beutefangverhaltens (Hetzten, Packen und Töten von Beuteobjekten) auch oft von der „Beuteaggression“ gesprochen, obwohl das Jagdverhalten eben nichts mit einer Aggression zu tun hat.
Das Jagen einer Beute fungiert lediglich dem Erwerb von Nahrung und diente ursprünglich dem Selbsterhalt durch den Nahrungserwerb. Hunde zeigen über ein Beutefangverhalten keine Aggression gegenüber ihrer Beute. 

Den Begriff „Beuteaggression“ gibt es als Fachbegriff allerdings tatsächlich, nur nutzt man ihn in einem anderen Zusammenhang und zwar dann, wenn sich die Beute tatsächlich gegen den jagenden Hund zur Wehr setzt. Aber das würde den Rahmen des Beitrages an dieser Stelle sprengen und ist für das weitere Verständnis nebensächlich. 

Aggressionsverhalten 

Blogbeitrag: Ballspielen mit Hund Lernpfote e. V.

Zum Funktionskreis Sozialverhalten zählt auch ein Aggressionsverhalten, wie etwa ein Zähneblecken, aufstellen der Nackenhaare, ein Fixieren und auch das Knurren, Anrempeln, in die Luft beißen bis zum Beschädigungskampf im Ernstfall, zählen dazu. 

Dabei zeigen gut sozialisierte Hunde über mehrere sogenannte Eskalationsstufen, ein überaus differenziertes Aggressionsverhalten bis es schließlich zum Ernstkampf kommt. 

Darüberhinaus gibt es noch den Funktionskreis des agonistischen Verhaltens. Dazu zählt jedes Verhalten was dem Schutz und der Verteidigung dient. Hierunter zählt das Droh-, Kampf- und Fluchtverhalten, ebenso wie ein Drohverhalten mit Offensiv- und Defensivdrohen sowie Distanzdrohen.

Die Aggression dient also dem Entfernen eines anderen Individuums aus der unmittelbaren Umgebung. Der Hund will dadurch die eigene körperliche Unversehrtheit, mögliche Ressourcen, den eigenen Nachwuchs aber auch den Sozialpartner schützen. 

Aggressionsverhalten ist damit Sozialverhalten und dient der Kommunikation. 

Eskalationsstufen

Auszugsweise stellen wir dir hier auch sechs Eskalationsstufen nach Dorit Feddersen-Petersen vor. 

Die sechs Eskalationsstufen bis zum Ernst-Kampfverhalten sind demnach: 

  1. Distanzdrohen, Zähneblecken
  2. Distanzunterschreitung, Abwehrschnappen
  3. Drohen mit Körperkontakt, über die Schnauze beissen
  4. Queraufreiten, Runterdrücken
  5. Anrempeln, gehemmte Beschädigung
  6. Beissen, Beisschütteln, Töten

Ein aggressives Verhalten des Hundes ist immer mit negativen Emotionen verbunden und dient vor allem der Distanzvergrößerung.


Über dieses Verhalten will der Hund vor allem eine Eskalation verhindern. 

 

Dagegen zeichnet sich das Jagdverhalten durch überaus positive Emotionen aus, wie etwa Vorfreude und Neugier, aber eben auch durch eine hohe Erregung und damit den nötigen Antrieb.
Beim Jagdverhalten soll keine Distanz hergestellt werden, sondern die Jagd ist ganz darauf ausgerichtet den Abstand zur Beute möglichst schnell zu verringern. Auch eine Kommunikation findet mit der Beute nicht statt. Bei der Jagd gilt es nur das Opfer möglich rasch einzuholen, es zu packen und zu töten. 

Ballspielen macht also den Hund nicht per se aggressiv. 

Doch der Hund empfindet häufig Frust wenn der Ball geschmissen wird. Es geht ihm nicht schnell genug und vor allem es geht dem Hund, der so einen extremen Geschmack auf das Bällchenschmeißen hat, nie oft genug. Damit ist Frust eine der Hauptursachen für ein gezeigtes, aggressives Verhalten.  

Beendest du das Ballwerfen für deinen Hund abrupt, macht er wiederholt die Erfahrung, dass er in dieser Situation „Bällchenwerfen“ immer wieder auch negative Gefühle, nämlich Frust und Wut, erlebt. 

Mit dieser Erfahrung aus der Vergangenheit reagiert dann der Hund möglicherweise mit einem aggressiven Verhalten, weil er Ballspielen mit Frustration verknüpft hat. 

Auch wenn ein Hund lernen muss, einen gewissen Frust auszuhalten und dass nicht immer alle seine Bedürfnisse auf der Stelle befriedigt werden können, braucht der Hund viel Zeit dieses Gefühl auch aushalten zu lernen.

Hier spricht man oft von der Frustationstoleranz des Hundes.
Diese sagt aus, wie schnell dein Hund frustriert ist. 

Dies ist individuell sehr verschieden und dazu ist sie noch tagesformabhängig. 

Beachte stets das Erregungsniveau deines Hundes

In jedem Training mit dem Hund gilt, er kann nur lernen wenn er entspannt ist. Ist dein Hund bereits auf 180, kann er sich nicht beherrschen, ist unkonzentriert und bei all dem noch schnell frustriert. 

Damit machen Übungen in schweren Situationen keinen Sinn, denn dein Hund ist lediglich schnell überfordert, was ihm unter den Umständen noch in ungute Gefühle bringt und zusätzlich frustriert. 

Die Lösung liegt immer in einem niedrigen Erregungsniveau deines Hundes.
Nur wenn dein Hund noch entspannt und ansprechbar ist, läßt sich eine Übung ohne Frust auch gut unterbrechen. 

Sozialpartner oder Ballschleuder?
Welche Person möchtest du für deinen Hund sein?

„Er ist beim Ballschmeißen total aufmerksam und macht alles was ich will.“, ist oft ein weiterer Aspekt den Hundehalter nennen, wenn sie beschreiben, wie viel „Spaß“ ihr Hund am Ball“spielen“ hat.

Das Verhalten der totalen Aufmerksamkeit eines Hundes, der nach seinem Ball giert, haben ich dir schon an anderer Stelle beschrieben. Dieses fixieren nur noch auf den Ball, hat gerade nichts mehr mit Zuwendung und einem bloßen Interesse gemein, sondern hier fiebert der Hund lediglich nach dem nächsten Wurf. 

Damit ist vermutlich schon klar, dass dies nichts mit einer Bindung zum Halter zu tun hat. Eben genauso wenig wie ein Junkie eine freundschaftliche Beziehung zu seinem Dealer pflegt.
Hier ist die Beziehung zwischen Hund und Halter gestört, denn das Fundament fußt hauptsächlich auf dem Objekt „Ball“. 

Es nicht die Freude aneinander und am gemeinsamen Tun, sondern der Hund lauert nur nach seiner Beute „Ball“ und blendet damit den Rest seines Lebens, also die restliche Umwelt völlig aus.
Nur der Ball, das Objekt seiner Begierde, verlangt seine ganze Konzentration. Da reicht schon der Griff in die Jackentasche und der Hund ist wie fremdgesteuert. 

Wird der Halter stattdessen als sozialer Partner respektiert und geschätzt, wird der Hund ihn nicht anspringen, anrempeln oder bellend dazu auffordern endlich den Ball herauszuholen. 

Aus Respekt halten Hunde untereinander bewußt eine gewisse Distanz ein.
Feine Signale in der Hundekommunikation werden hier meist beachtet, um Konflikten gleich im Ansatz aus dem Wege zu gehen.
Bei einem als menschliche Ballschleuder degradierten Halter sieht man stattdessen von Respekt Seiten seines Hundes meist wenig. 

Vom Balljunkie zum cleanen Hund

Ein übertriebenes Ballspielen hat also niemals etwas mit Spaß zu tun, den dein Hund dabei empfindet. Hier wird lediglich sein Instinkt, also seine jagdliche Motivation befeuert, etwas das sich bewegt hinterherzulaufen.

Damit ist Ballschmeißen keine artgerechte Auslastung, denn dein Hund kann hier nicht aus seiner Haut und würde bis zum Umfallen dem Ball hinterherhetzen.

Dabei wird auch klar, die Sucht nach dem Ball untergräbt den Spaß am Leben für deinen Hund. Seine Selbstbestimmung, mit allem was ihm Freude macht, etwa seine Umwelt zu erkunden, zu laufen, aber auch alles was eure Zusammengehörigkeit stärkt, also mit dir viele interessante Sachen erleben, geht beim Bällchenschmeißen völlig verloren.

In der Sucht kann der Hund seine Persönlichkeit nicht entfalten und die soziale Bindung ist beeinträchtigt.

Einmal süchtig gemacht auf den Ball, wird der Hund immer süchtig bleiben. 

Da geht es ihm nicht anders, als dem Alkoholiker, der niemals „kein Alkoholiker“ wird, sondern immer ein „trockener Alkoholiker“ bleibt.

Doch wie ein Drogenabhängiger auch, müssen Hunde die das exzessive Ballschmeißen kennengelernt haben, jetzt lernen ohne diesen Kick auszukommen.

Wege aus der Sucht

Beim Entzug eines ballverrückten Vierbeiners geht es nicht darum ihn von allem fernzuhalten! 

Hunde lieben die Interaktion und das Spiel mit ihren Artgenossen und ihrem Menschen. Es ist wichtig mit dem eigenen Hund zu spielen, denn das fördert eine sichere Bindung. Eben weil der Hund sich in der Interaktion mit seinem Halter sicher fühlen kann. Es geht um Spiel und Spaß, nicht um einen Anspruch aneinander.

Leider sind viele Hundehalter heute sehr unsicher, wenn es um das Spielen mit dem eigenen Hund geht. Es fehlt oft genau an der Unbefangenheit, die ein Spiel ausmacht. Es geht um das ausgelassene Miteinander. Einfach nur herumzutoben, zu raufen, sich gegenseitig zu fangen oder sich zu verstecken und sich finden zu lassen. Es geht also um ein Angebot zu einem körperbetonten Spiel, bei dem du keine Hilfsmittel nutzt. Dabei nennt man das Spiel zwischen Mensch und Hund, Sozialspiel. Dein Hund soll im Spiel mit dir als Sozialpartner die Möglichkeit erhalten, in dir nicht nur die Ballwurfmaschine zu sehen, sondern in der Auseinandersetzung im Spiel dich noch einmal „neu“ und besser kennenlernen dürfen.

Die einzige Regel die du hierbei beachten solltest ist, wenn es zu wild wird und dein Hund über das Ziel hinausschießt, unterbrich euer Spiel.
Ein einfaches „Schluß!“, „Fertig!“ oder „Ende!“ reicht aus und du wendest dich ab.

Später gibt es dann für deinen Hund eine neue Chance. Hier muss du einfach dranbleiben und deinem Hund die Möglichkeit geben sich auszuprobieren. Er wird sicher am Anfang vielleicht zu körperlich werden, weil er noch kein rechtes Maß für euer Spiel hat. Auch ein Sozialspiel muss man lernen. Was geht, was geht nicht, was mag ich, was mag der andere und wo sind die Grenzen. Doch sich hier mit dem Hund auszuprobieren stärkt die Beziehung.

Ob es ein gelungenes, stabilisierendes Sozialspiel zwischen Hund und Mensch ist oder ob es ein Objektspiel ist, dass sich zu einem Suchtverhalten beim Hund entwickelt, darüber entscheidet immer das richtige Mass.  

Der kalte Entzug

Ist der Hund erst einmal auf den Geschmack gekommen, unkontrolliert einem Ball hinterherzuhetzen, gibt es nur nur einen Weg der langfristig und erfolgreich aus der Sucht herausführt.

– Der kalte Entzug! – 

Bietest du deinem Hund stattdessen andere Objekte als Alternativ an, die du wirfst und die er ebenfalls hetzen kann, führt dies nicht zu seiner Gesundung, sondern hier verlagerst du das Problem nur auf ein anderes Suchtmittel. 

Um deinen Hund von seinem Bällchen-Trip herunterzuholen nutzten wir daher drei Komponenten, mit dem Ziel bei deinem Hund wieder eine Ausgeglichenheit herzustellen.

Unsere drei Komponenten für mehr Ausgeglichenheit

Komponente 1: Schluss mit Action

Komponente 2: RUHE !

Komponente 3: Alternativen

Komponente 1 – Schluss mit Action – 

Zunächst geht es also erst einmal darum, alles was mit viel Action verbunden ist, zu unterlassen. 

Dazu zählt alles was den Hund in eine hohe Aufregung versetzt.

Darunter fallen alle Wurfspiele, etwa mit:
– Tannenzapfen
– Stöckchen
– Frisbee
– Kong
– etc.

Verzichten solltest du auch auf wilde Rennspiele, wie sie etwa auch bei dem Einsatz einer Reizangel hergestellt werden.

Ebenso ist Agility für diese Hunde ungeeignet. Im Agility geht es um eine hohe Schnelligkeit und es kommt beim Rennen durch den Parcour viel Hektik auf. Auch hier eben wieder eine hohe Aufregung, von der du eigentlich weg möchtest. Doch über wilde Rennspiele wird das eigentliche Probleme nicht gelöst, sondern weiter befeuert.

Gleiches gilt für ausgelassene Beute-Zerrspiele, die ebenfalls bei deinem Hund das Stresssystem in Gang setzen. 

Komponente 2 – Ruhe – 

Stattdessen muss dein Hund wieder lernen mehr zur Ruhe zu kommen.

Nur ausreichende Schlaf- und Ruhezeiten halten deinen Hund langfristig gesund und geben seinem Stresssystem die Möglichkeit wieder „herunterzufahren“. 

Hier möchte ich dir noch einmal den Blogbeitrag „Schlafbedürfnis von Hunden“ und die entsprechenden Podcast-Folgen ans Herz legen. 
Klicke „HIER“ um zum Blogbeitrag zu gelangen.

HIER für die Episode 066 „Schlafbedürfnis von Hunden“ – Teil 1
HIER für die Episode 067 „Schlafbedürfnis von Hunden“ – Teil 2

Denn die durchschnittlichen Ruhezeiten beim Hund liegen zwischen 18 und 22 Stunden am Tag!
Bei jedem Hund! Es gibt hier keine Ausnahme und nicht ein „mein Hund ist da ganz anders“!

Neben den wichtigen Schlaf- und Ruhezeiten ist es auch nicht förderlich, deinen Hund bei dem was du mit ihm tust, anzufeuern und darüber wieder eine hohe Aufregung bei ihm zu steigern.

Es gilt also auch bei euren gemeinsamen Aktionen vor allem ruhig mit ihm zu arbeiten. Er soll wieder Freude an seiner Umwelt zeigen und erkennen, dass auch andere Dinge, außer dem Ball und alles was er mit viel Action verbindet, für schöne Erlebnisse sorgen. 

Komponente 3 – Alternativen – 

Allein ein kalter Entzug ist nicht die Lösung. 

Nur das Bällchenschmeißen zu unterlassen läßt den Hund in einen Dopaminmangel rutschen. Doch der Hundeorganismus giert gradezu nach der Substanz, die den positiven Erlebniszustand auslöst. Genau das macht eine Sucht schließlich aus.

Damit braucht dein Hund unbedingt eine „gesunde“ Alternative, die ihm ebenfalls Freude macht und seine Bedürfnisse befriedigt. Allerdings immer unter der Berücksichtigung der Komponenten 1 & 2. 

Auslastung – die Bedeutung einer artgerechten Beschäftigung –

Leider werden die Begriffe Beschäftigung und Auslastung in Bezug auf den Hund, häufig so wörtlich genommen, dass man den Hund so lange antreibt, bis er tatsächlich müde und „platt“ ist. 

Doch mit einer artgerecht Auslastung ist eigentlich eine Bereicherung im Leben des Hundes gemeint.

Man möchte mit einer möglichst artgerechten Beschäftigung dem Hund die Möglichkeit geben sich in seinen natürlichen Verhaltensweisen, die zu seinen Grundbedürfnissen gehören, zu entfalten.

Hier geht es also darum, dass der Hund seinen Talenten und Interessen nachgehen kann, um wirklich zufrieden zu sein. 

Zu diesen natürlichen Verhaltensweisen zählen:

  • langes Schlafen und Ruhen ! (noch einmal, das Schlafbedürfnis liegt bei 18 – 22 Stunden)
  • rennen
  • buddeln
  • hetzen
  • spielen
  • suchen 
  • schnüffeln
  • Futter erarbeiten
  • wälzen
  • und vieles mehr

Was mit Auslastung eben nicht gemeint ist, ist es deinem Hund ein tägliches Animationsprogramm zu bieten, um ihn „müde“ zu machen. Genau dies ist ein Trugschluss, denn damit ist dein Hund eben nicht „ideal ausgelastet“.

Denn müde bedeutet nicht, dass dein Hund auch glücklich, zufrieden und vor allem tatsächlich ausgeglichen ist. Ist dein Hund nur zum Umfallen müde, zeigt er aus genau diesem Grund kein unerwünschtes Verhalten. Er kann einfach kräftemäßig nicht mehr. 

Dies hat allerdings nichts mit einer guten Auslastung zu tun, sondern mit Überforderung. Gleichzeitig, dass haben wir auch schon an anderer Stelle besprochen, förderst du damit seine körperliche Fitness und um ihn „platt zu machen“ braucht der Hund, rein körperlich“, immer größere Herausforderungen. 

Er fordert diese Form der Aktivität irgendwann auch ein und dann verkehrt sich die vermeidlich erreichte Müdigkeit, in Unruhe bis zu Hyperaktivität und anderen unerwünschten Verhaltensweisen.
(Siehe auch Punkt „unerwünschte 
Verhaltensweisen“ weiter oben.)

Es gilt also das richtige Mittel und das richtige Maß an Beschäftigung genau für deinen Hund zu finden. Eine sinnvolle und gute Beschäftigung ist also die, die deinen Hund glücklich macht und euren Alltag bereichert. 

Deine Alternative zum Ballschmeißen 

Hier bietet sich alles an, was ein ruhiges Arbeiten deines Hundes verlangt und eure Bindung stärkt. 

Damit sind deinen Ideen, drinnen wie draußen, keine Grenzen gesetzt.
Natürlich unter der Beachtung der angesprochenen Komponenten. 

Unsere Empfehlungen geht im Hundetraining immer dazu Kommandos regelmäßig zu vertiefen, sich hier quasi eine solide Basis mit dem Hund zu erarbeiten, die auf Verlässlichkeit und Beständigkeit fußt. 

Dann bietet sich für euch alles an, wobei dein Hund seine Nase einsetzen muss. 

Nasen- und Sucharbeit könnten daher für euch sein:

  • Mantrailing
  • Fährtenarbeit
  • Gegenstandssuche
  • Geruchsdifferenzierung

Auch ruhige Gerätearbeit wie etwa Mobility, die ruhige Variante zu Agility. Sie kombiniert Kopfarbeit mit Fitness und bietet sich als schöne Alternative an. Hierbei wird nicht nur an der Geschicklichkeit und Beweglichkeit des Hundes gearbeitet, sondern auch seine Konzentration gefördert und sein Selbstvertrauen gestärkt.

Auch ein Dummytraining mit vielen Apportiereinheiten, ist eine weitere schöne Möglichkeit deinen Hund alternativ auszulasten.
Allerdings muss hier ein Dummytraining besonders sorgfältig aufgebaut werden, damit dein Hund nicht doch etwa in die ungerichtete Suche oder ins Stöbern gerät, um sich an anderer Stelle seinen Kick zu holen. Kleine und gut aufgebaute Trainingsschritte für ein kontrolliertes Apportieren lasten hier deinen Hund sowohl körperlich als auch mental aus. Gleichzeitig schweißt euch diese Teamarbeit noch weiter zusammen und fördert bei deinem Hund die Konzentration und Impulskontrolle.

Daher achte beim Dummytraining gut auf deinen Hund. Der Reiz sollte für deinen Hund hier wirklich im Apportieren liegen und nicht in der Bewegung. 

Von dem erfahrenen Hundetrainer Uwe Friedrich stammt die Aussage: „Süchtige Hunde brauchen mindestens ein Jahr, um wieder auf normalem Wege apportieren zu können, ohne dabei Stresssymptome zu zeigen.“

Daher ist hier meist auch ein wichtiger Schritt, dass der Hund lernt Langeweile zu ertragen.

Deine Umsetzung im Alltag

Zuhause

  • geistige bzw. mentale Auslastung – 

Unter geistige Auslastung fällt alles, was deinen Hund mental fordert.
Hierbei ist sozusagen sein „Köpfchen“ gefragt. 

So kannst du deinen Hund mental fordern, wenn du mit ihm einen Trick erarbeitest oder mit ihm ein Intelligenzspielzeug* löst. 

Die Arbeit mit dem Kopf, macht deinen Hund besonders glücklich und fördert sein Selbstbewußtsein. Gleichzeitig stärkt die Zusammenarbeit immer auch eure Beziehung und Bindung. 

  • Entspannung – 

Die Beschäftigung deines Hundes soll seinen Stress reduzieren und ihm helfen zu entspannen. Damit er nach aufregenden Erlebnissen wieder runterfahren kann, bieten sich auch Klassiker wie Kausnacks*, der Schnüffelteppich* oder eine Leckmatte* an. 

Doch auch einfach über ein gemeinsames Kuscheln oder eine entspannende Massage, wenn dein Hund dies mag, kannst du für noch mehr Ruhe und Gelassenheit in eurem Alltag sorgen. 

Gerade Rituale und bekannte Abläufe helfen deinem Hund in eurem Alltag. Nutze daher auch diese Möglichkeit der „Ruheinseln“ für ihn, damit er es besser schafft sich nach einer Aufregung wieder zu beruhigen.
Du kannst deinem Hund zum Beispiel direkt nach eurer Rückkehr von einem Spaziergang einen Kausnack anbieten. Das Schlecken, Knabbern und Kauen beruhigt ihn und er kann so Stress schneller abbauen. Nutzt du diesen Ablauf immer, kann sich dein Hund leicht darauf einstellen und du erleichterst ihm den Wechsel von der Aktivität hin zur Ruhephase.

Euer Spaziergang

– weniger ist mehr – 

Damit an dieser Stelle kein Missverständnis aufkommt:
Die Aussage „weniger ist mehr“, ist hier kein Plädoyer dafür, dass du mit deinem Hund nichts mehr machen sollst, weil er sich vielleicht aufregen könnte und seine Erregung steigt.

Doch eine Beschäftigung egal welcher Art soll deinem Hund helfen zu entspannen und ihn nicht weiter aufkratzen, so dass sein Stress überhand nimmt. 

Daher sollten auch die Spaziergänge mit deinem Hund unbedingt mehr Struktur erhalten. Denn ein „trockener Balljunkie“ läßt sich weiterhin etwa durch Bewegungen im Alltag schnell in hohe Aufregung versetzen.

Aus diesem Grund solltest du etwa auf Rennspiele, wie oben schon angesprochen, unbedingt verzichten. 

Alles wobei dein Hund eigentlich mehr Impulskontrolle bräuchte, sich also selber kontrollieren müßte, dies aber im Moment noch nicht schafft, gilt es für dich aufzugreifen. Unter guten Bedingungen für ihn muss er dazulernen gelassen zu bleiben. Reize also auszuhalten und nicht immer impulsiv zu reagieren.

Dazu zählt wie schon angesprochen immer auch das Trainieren an den Grundkommandos mit deinem Hund. Flechte für ihn daher, ob zu Hause oder auf euren Gassirunden, immer wieder auch Übungen zum Gehorsam ein. 

Doch halte dabei die Herausforderungen für deinen Hund besonders kurz und wähle sie wohldosiert. Dein Hund sollte die gestellte Aufgabe gut meistern, damit du sie ausbauen und die Anforderungen an ihn gut steigern kannst. Da braucht es oft kleine Trainingsschritte und kurze Übungseinheiten. 

Vermeide es, dass Frust bei deinem Hund aufkommen, weil er die Anforderungen einfach nicht schafft. Oft braucht es dann für ihn an dieser Stelle nur ein kleinschrittigeres Training, damit er die Schwierigkeit meistert. 

Weg vom täglichen Einerlei 

Statt immer der gleichen Gassirunde, organisiere deine längeren Spaziergänge mit deinem Hund interessant und anregend. 

Deine Lernpfoten-Tipps

Du kannst deinem Hund etwa eine Beschäftigung übers Schnüffeln anbieten, wie zum Beispiel Leckerlie-Versteckspiele oder du läßt ihn sein Lieblingsspielezeug suchen. Achte jedoch bei Suchspielen unbedingt darauf, ob sie deinem Hund gut tun. Wie schon bei der Dummyarbeit angesprochen braucht es auch hierfür einen guten Trainingsaufbau. 

Doch der Einsatz seiner Nase ist dem Hund mit in die Wiege gelegt. Etwas zu erschnüffeln ist daher für ihn immer mit großer Freude und Spaß verbunden. Während dieser artgerechten Form der Beschäftigung muss er sich stark auf die gestellte Aufgabe fokussieren. Sie fordert seine ganze Konzentration und wenn er dabei auch noch hin und wieder deine Hilfe braucht, wachst ihr auch als Team eng zusammen. 

Der Wald als Hunde-Erlebnispark

Auch Spaziergänge im Wald kannst du wunderbar zum Erkunden nutzen. 

Mache aus Baumstümpfen, umgefallenen Bäumen und Büschen, aber auch aus dicken Ästen für deinen Hund und dich einen ganz eigenen Erlebnis-Parcours. 

Lasse deinen Hund zum Beispiel auf einen Baumstumpf springen und absitzen. Ist er ausladend genug schafft es dein Hund vielleicht sogar sich abzulegen. Die Bewegung und die neuen Möglichkeiten des Tuns fordern deinen Hund. Da sind auch altbekannte Kommandos noch einmal eine neue Herausforderung und oftmals gar nicht so leicht umzusetzen. 

Baumstümpfe eigenen sich auch besonders dazu deinem Hund beizubringen, nur mit den Vorderpfoten auf den Gegenstand zu steigen. Hierzu kannst du zum Beispiel das Kommando „Zwei Pfoten“ benutzen. 

Büsche und Bäume kannst du nutzen um deinem Hund auch neue Kommandos mit Begeisterung beizubringen und eine neuen Schwierigkeitsstufe anzupeilen. Um ihn etwa um etwas herumzuschicken, kannst du mit den Signalen „rum“ oder „außen“ arbeiten. 

Kann dein Hund schon prima um etwas herumlaufen, ist für ihn der nächste Step, links oder rechts um den Baum oder den Busch herumzulaufen. 

Umgefallene Bäume oder gestapeltes Holz kannst du mit deinem Hund zum Balancieren nutzen. So kann dein Hund  auch lernen, vorsichtig auf dem Baumstamm wieder umzudrehen, ohne dass er das Gleichgewicht verliert und herunterspringt. Kletter- und Balanceübungen fördern das Körpergefühl deines Hundes und fördern sein Selbstbewußtsein in die eigenen Fähigkeiten. 

Auch Sitzbänke, ob im Wald oder Park lassen sich prima nutzen. Bringe deinem Hund bei, auf das Kommando „drunter“ oder „unten“, was immer dir passend erscheint, unter der Bank hindurchzulaufen oder zu kriechen. 

Der Wald bietet sich auch für Suchspiele an. Die Umgebung lebt von verschiedenen und für den Hund überaus spannenden Gerüchen. Dazu kommt, dass Holzstapel und auch das Laub hier einen besonders intensiven Eigengeruch haben. Daher muss sich der Hund hier bei Suchspielen besonders konzentrieren und kann nur mit der entsprechenden Ruhe, die Suchaufgabe mit Erfolg meistern. Auch bei dieser Art von Suchspielen achte stets darauf, ob sie sich für deinen Hund tatsächlich anbieten oder ob du ihn besser mit etwas anderem beschäftigst. 

Im Wald sind also ebenfalls deinen Ideen keine Grenzen gesetzt.
Lass mich gerne wissen mit welchen Anforderungen du deine Spaziergänge spannend machst, 
etwa über Instagram oder Facebook.
Ich freue mich von dir zu lesen.

Im Wald gilt nur eins: Nehme Rücksicht auf andere Menschen und Tiere!
Außerdem gibt es in Wäldern je nach Bundesland verschiedene, gesetzliche Vorschriften. An diese solltest du dich natürlich halten. 

Nach jeder Herausforderung für deinen Hund solltest du auf deiner Gassirunde oder Wanderung eine Pause einlegen. Dein Hund sollte unbedingt wieder etwas entspannen und zur Ruhe kommen.

Damit wird ein Waldspaziergang für euch zum echten Erlebnis. Dabei lernt dein Hund mit der Zeit wieder, sich mehr auf dich zu konzentrieren und sicher auch immer mehr auf dich einzulassen. Schließlich hat du scheinbar oft die weltbesten Ideen.

Dies alles soll dich nicht dazu verführen jetzt alle 5 Meter mit deinem Hund eine weitere tolle Aktion einzuleiten. Wird dein Hund hektisch oder ungeduldig, ist das Maß bereits überschritten. Jetzt heißt es ab nach Hause und schlafen. Beim nächsten Mal weißt du, dass du weniger machen darfst, um deinen Hund nicht in eine Überforderung zu bringen, die ihm Stress macht.

Baue vor allem in deinen Spaziergang viele Ruheinseln ein. Es reicht wenn du neben dem Einbau vom alltäglichem Grundgehorsam noch zwei schöne Aufgaben und Herausforderungen für deinen Hund nutzt, die ihm Freude machen. 

Ballspielen aber richtig

Mit dem Zitat von Uwe Friedrich, dass ich beim Thema „Dummytraining“ angeführt habe, erübrigt sich an dieser Stelle eine Ausführung zum richten Spiel mit dem Ball, wenn dein Hund bereits das häufiges Ballspielen kennengelernt hat und es ihm den gewissen Kick gibt.

Allein die gesundheitlichen Nachteile, wenn der Hund einem davon fliegenden und unkontrolliert, springenden Ball hinterherhetzt, machen es mir schwer, hier Anregungen zu einem vermeidlich richtigen oder angemessenen Spiel mit dem Ball zu geben. Selbst wenn der Hund nicht sofort losdonnern darf.

Dabei muss Ballspielen nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein. 

Doch der Hund hat bereits mit seinem Ball einen bestimmten Ablauf und die dazu passenden Emotionen für sich abgespeichert. 

Da kannst du natürlich jetzt Zerrspiele mit Ball inszenieren oder deinen Hund den Ball nur noch suchen lassen. Einfacher wird es für ihn nicht, ruhig zu bleiben und nicht in alte Reaktionsmuster bei Anblick des Balls zurückzufallen. 

Was also wäre damit gewonnen?  

Aus diesem Grund habe ich in diesem Beitrag auch von Empfehlungen gesunder Hundebällen abgesehen. Was nutzen BPA-freie Alternativen aus Naturkautschuk, wenn der Hund daran nicht gesunden kann. 

Doch einen Punkt der im Hundetraining im Zusammenhang mit dem Ball vielleicht wichtig ist, möchte ich doch aufgreifen. 

Ballwerfen als Belohnung

Ich hatte den Ausspruch mancher Hundehalter schon erwähnt, wenn sie das Verhalten ihres Hundes beim Anblick des Balls beschreiben: „Er macht dann was ich will!“. Damit beschreibt der Halter wirklich gut, dass der Hund alles für seinen geliebten Ball tun würde. 

Vor allem im Hundesport ist es oft zu sehen, dass der Hund mit seinem heißgeliebten Ball belohnt wird.

Über den Ball als Triebfeder (Motivation) spornt man so Hütehunde ebenso wie Gebrauchshunde zu waren Höchstleistungen an.

Hier wird ein Objekt zur Belohnung eingesetzt. Ähnlich wie eine Belohnung über Futter. 

Objekte können sein:

  • Ball
  • Zergel
  • Ball mit Seil
  • Quietschi
  • Lieblingsspielzeug

Was bedeutet, der Hund bekommt das Objekt seiner Begierde nur für erbrachte, besondere Leistungen im Training bzw. später auch punktuell im Alltag. Dann wird der Ball quasi zur Super-Belohnung. 

Eine besondere Leistung erbringt der Hund aber nicht immer und daher wird auch nur ab und zu mit einem Objekt belohnt. 

Mit dem stumpfsinnigen, unkontrollierten Dauer-Werfen des Balls auf der Hundewiese oder dem Spaziergang hat dies rein gar nichts zu tun. 

Fazit

Was die Beschäftigung „Ballspielen“ mit dem Hund macht, ist von vielen Faktoren abhängig.
Alter, Rassezugehörigkeit, Erfahrung, Charakter und vieles mehr spielen mit hinein. 

Gerade aber für Welpen ist es wichtig, dass man nicht versucht sie über Wurfspiele, auszulasten.
Sie müssen vor allem lernen zur Ruhe zu kommen und zu relaxen.

Nur das richtige Maß an Beschäftigung trägt dazu bei, dass Hunde zufrieden und ausgeglichen, also tatsächlich glücklich sind.

Für mich gibt es daher beim unkontrollierten Bällchenschmeißen nicht die Option von hin und wieder, sondern nur ein Nie.

Für mich hat Ballschmeißen nichts mit Auslastung und dem Glück meines Hundes zu tun. Ich triggere bei ihm über ein permanentes Bällchenschmeißen das Hormonsystem an, was seine Leidenschaft aktiviert und seine inneren Belohnungsmechanismen in Gang setzt.
Das Spiel mit dem Ball fördert beim Hund sein Jagdverhalten. Dies ist in seinen Genen fest verankert. Hier kann er nicht aus seiner Haut.
Von weiteren, schädlichen, gesundheitlichen Aspekten, unkontrolliert einem Objekt hinterherzujagen, ganz abgesehen.
Ist es fair dies alles auszublenden und zu glauben, ein paar ausgeschüttete Hormone spielten keine Rolle und der Hund würde doch glücklich?

Ich wünsche mir und auch dir, einen entspannten Alltag mit Hund.
Dazu trägt ein sinnloses Ballschmeißen um ihn zu irgendeiner Aktivität zu animieren, bei der er vielleicht nicht mehr Herr seiner Sinne ist, in meinen Augen nicht bei. 

Mit all unseren Anregungen und Hinweisen gewährleistest du, dass dein Hund physisch und psychisch gesund bleibt.

Wenn du dich für ein Training mit mir interessierst,
dann nehme gerne mit mir Kontakt auf und wir besprechen kostenlos und unverbindlich,
welche Wünsche du an dein Zusammenleben mit deinem Hund hast und wie du mehr Leichtigkeit in euren Alltag bekommst.

Herzliche Grüße

deine Stephanie

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* Erste Hilfe am Hund – Grundlagen
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Quellen:

Bücher: 

  • Spielverhalten bei Hunden
    von Mechtild Käufer

Studien und andere Quellen:

 

  • Gute Anregungen und Erkenntnisse findest du auch im Vortrag „Die Welt ist Ball – Ball-Junkies“ von Dr. Ute Blaschke-Berthold, den du als DVD „HIER“* erhalten kannst.

 

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Erste Veröffentlichung am 25. Januar 2022
Überarbeitet und erweitert am 8. Februar 2022

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