IBD beim Hund – erkennen und behandeln

Blogbeitrag: IBD beim Hund - erkennen und behandeln

INHALTSVERZEICHNIS

Alle wichtigen Fakten zum Thema IBD

IBD – was bedeutet das?

IBD ist eine chronische DarmentzĂŒndung beim Hund.
IBD steht dabei fĂŒr den englischen Namen „Inflammatory Bowl Disease“. 

Die Erkrankung IBD wird oft mit der beim Menschen bekannten Krankheit Mobus Crohn oder Colitis ulcerosa verglichen. Beides chronische EntzĂŒndungen im Magen-Darm-Trakt. 

Sowohl bei der IBD, als auch bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, sind die Symptome fast gleich. 

Die Erkrankung mit IBD verlĂ€uft in SchĂŒben. Sie kann den gesamten Verdauungstrakt vom Magen bis zum Dickdarm betreffen.
Meist sind der letzte Abschnitt des DĂŒnndarms und der Übergang zum Dickdarm betroffen. 

Von Hund zu Hund verlĂ€uft eine IBD sehr unterschiedlich schwer. Bei einem ungĂŒnstigen Verlauf bilden sich GeschwĂŒre, Engstellen (Stenzen) und / oder Fisteln zu anderen Organen. 

Die LebensqualitÀt des betroffenen Hundes ist dabei stark eingeschrÀnkt. 

Auf diese Anzeichen solltest du achten

Im DĂŒnndarm werden beim Hund die NĂ€hrstoffe verwertet. Durch die EntzĂŒndung im Darm ist dieser permanent gereizt und es kommt zu einer Anschwellung der Darmschleimhaut. So kann der Hund die NĂ€hrstoffe nicht mehr ausreichend aufnehmen. Zu den typischen Symptomen einer IBD gehören wiederkehrende DurchfĂ€lle und Erbrechen, ebenso wie starke BlĂ€hungen.
Dabei leidet der Hund unter heftigen Bauchschmerzen. Oftmals wird beim erkrankten Hund das Fell dĂŒnner und sein Kot kann Schleim und Blut aufweisen.
Die Folge ist, der Hund verliert stark an Gewicht und ist erschöpft. 

Die Verdauungsorgane

Magen und DĂŒnndarm

Der Speisebrei gelangt ĂŒber die Speiseröhre in den Magen. Dort wird er mit ersten Enzymen versetzt. Ist ein gewisser FĂŒlldruck im Magen erreicht, öffnet sich der Magenausgang und der Nahrungsbrei wird, in sehr kleinen Mengen, in den DĂŒnndarm weitertransportiert. Daher dauert es eine ganze Weile, bis der Magen tatsĂ€chlich entleert ist. 

Die Darmgesundheit ist daher auch so wichtig, weil ein großer Teil der Verdauung erst im DĂŒnndarm stattfindet. 

Gallenblase, BauchspeicheldrĂŒse und Leber

Im DĂŒnndarm kommen Verdauungsenzyme aus der Gallenblase und der BauchspeicheldrĂŒse hinzu. Sie sind fĂŒr den Abbau von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen verantwortlich. 

Die Leber ist das Entgiftungsorgan. Ihr Job ist die Blutbildung, ebenso wie die Produktion und Speicherung von Vitaminen.

Dickdarm

Die ĂŒbrig gebliebenen Nahrungsreste gelangen schließlich in den Dickdarm. Hier nimmt der Organismus Salze, wasserlösliche Vitamine und essentielle FettsĂ€uren auf. Doch vor allem wird dem Nahrungsbrei im Dickdarm das Wasser entzogen. 

So wird schnell klar, wie wichtig die Darmgesundheit ist. Denn ist der Darm krank, können wichtige NÀhrstoffe und Vitamine vom Körper nicht mehr oder nur noch teilweise aufgenommen werden. Ebenso kommt der Wasserhaushalt durcheinander. Durch all das wird das Immunsystem geschwÀcht und es kann schnell zu weiteren Erkrankungen kommen. 

Mögliche Ursachen der DarmentzĂŒndung IBD

Die mögliche Ursache warum Hunde an IBD erkranken ist nach wie vor unklar.
Am hĂ€ufigsten tritt IBD bei mittelalten Tieren auf, auch wenn jĂŒngere Tiere betroffen sein können. 

Generell wird angenommen, dass das Immunsystem des Hundes chronisch stimuliert wird.
Damit ist der Hauptgrund ein ĂŒberschießendes Immunsystem.

Diese GrĂŒnde können vielfĂ€ltig sein, etwa:

  • Allergie auf Futterproteine
  • entzĂŒndliche Produkte von Bakterien, die normalerweise im Magendarmtrakt vorkommen (Ungleichgewicht der Darmbakterien)
  • ein grundsĂ€tzliches Problem des Immunsystems
  • Parasiten

Gleichzeitig kann es immer auch eine Kombination dieser unterschiedlichen Ursachen sein, die zu einer IBD fĂŒhren. 

Man vermutet auch, dass es eine genetische Disposition sein könnte.
Denn es gibt Hunderassen bei denen die IBD hÀufiger auftritt
Dazu gehören:

  •  Australian Shepherd
  • Basenji
  • Boxer
  • Deutscher SchĂ€ferhund
  • Französische Bulldogge
  • Irish Setter
  • Jack Russel Terrier
  • Norwegischer Lundehund
  • Rottweiler
  • Shar-Pei

So sind folgende PrÀdispositionen,
also die ausgeprĂ€gte AnfĂ€lligkeit fĂŒr bestimmte Krankheitheiten bekannt fĂŒr:

  • immunproliferative Enteropathie;
    eine Enteropathie bezeichnet allgemein eine Erkrankung des Darms mit Beteiligung des Immunsystems, bekannt beim Basnji und Norwegischen Lundehund
  • glutensensitive Enteropathie; Zöliakie beim Irish Setter
  • eosinophile Enterokolitis beim Deutscher SchĂ€ferhund, Char Bei, Rottweiler;
    hierbei wird die chronisch-entzĂŒndliche Darmerkrankung durch sogenannte eosinophile Granulozyten ausgelöst, einer Unterart der weißen Blutzellen. 
  • histiozytĂ€re ulzerative Kolitis (HUC) vor allem beim Boxer.
    Französische Bulldogge, Mastiff, Alaskan Malamut und der Dobermann sind nur sporadisch betroffen.

Mögliche weitere Ursachen von denen man annimmt, dass sie in Zusammenhang mit einer IBD stehen, sind, wie schon beschrieben, daher:

  • Fehlbesiedlung des Darms bzw. krankhafte VerĂ€nderung der Magen-Darm-Flora (Dysbakterie) oder bakterielle Überwucherung der entzĂŒndeten Darmwand mit pathologenen Bakterien
  • Futtermittelallergie und allergische Reaktionen
    – hier ist das Immunsystem beteiligt
  • FutterunvertrĂ€glichkeit
    – hier beschrĂ€nkt sich die körperliche Reaktion auf eine Störung des Verdauungsprozesses, gegen bestimme Inhaltsstoffe im Hundefutter, wie z.b. Zusatzstoffe bzw. Konservierungsmittel, aber auch Milchproteine und Gluten 
  • Parasitenbefall (Campylobacter, Salmonellen, Giardien und WĂŒrmer)

Sicher ist, dass es sich bei der IBD um eine Autoimmunreaktion der Darmschleimhaut handelt. 

Ängstliche Hunde haben hĂ€ufiger IBD

Da gerade sensible, Ă€ngstliche bzw. schreckhafte Hunde hĂ€ufiger von IBD betroffen sind, geht man davon aus, daß auch psychische Komponenten, wie Stress ein Auslöser fĂŒr IBD sein können. 

Mit viel Stress, geht immer auch ein hoher Cortisonspiegel bzw. ein hoher Adrenalinspiegel einher. Dies stellt fĂŒr die Verdauungsorgane stets eine hohe Belastung dar.
Gleichzeitig wird diese Erkrankungen immer von Schmerzen begleitet, ebenso wie möglicherweise anderen chronischen Erkrankungen. 

– Auch Schmerzen machen Stress. –

AuffÀllig hÀufig sind auch Tierheim- bzw. Auslandshunde betroffen. Auch bei diesen Hunden geht man von einem hohen Stresspegel aus, der Einfluss auf den Ausbruch der Erkrankung nimmt. 

Ebenso wie auflÀllig viele helle Hunde betroffen sind. 

Außerdem sind hĂ€ufig Hunde betroffen, die von sogenannten Vermehren stammen oder Welpen, bei denen schon die MutterhĂŒndin unter hohem Stress stand. 

Psychische Folgen einer IBD 

Vielfach verĂ€ndert sich die Psyche des Hundes unter einer IBD. Betroffene Hunde entwickeln hĂ€ufig Ängste und Phobien. Hatte der betroffene Hund bereits psychische Probleme, treten sie jetzt noch deutlicher und öfter zu Tage. Gleichzeitig sind viele Hunde ĂŒberaus nervös.

Durch den Stress der langen und schweren Krankheit, ebenso wie den damit verbundenen Schmerzen, reagiert der Körper mit einem erhöhten Cortisonspiegel.
Cortison ist ein Hormon, was das Verhalten des Hundes verÀndert. 

IBD und mögliche Folgeerkrankungen 

Hunde die an einer IBD erkrankt sind, erkranken oftmals auch an einer BauchspeicheldrĂŒsenentzĂŒndung. 

Wie schon erlĂ€utert, liefert die BauchspeicheldrĂŒse die Enzyme, die der Hund fĂŒr die Verdauung der Nahrung braucht. Ihre EntzĂŒndung kann akut lebensbedrohlich sein.
Eine chronische EntzĂŒndung fĂŒhrt zu Zerstörung der BauchspeicheldrĂŒse und damit zur ungenĂŒgenden Verdauung des Nahrungsbreis.

Außerdem strahlen die Bauchschmerzen und BauchkrĂ€mpfe nach oben zum RĂŒcken hin aus.
So entstehen hĂ€ufig durch die chronischen Schmerzen im Magen und/oder Darm, auch chronische RĂŒckenschmerzen.
Dies kann bis zu VerÀnderungen an der WirbelsÀule gehen.
Daher beobachte in jedem Fall das Gangbild deines Hundes genau und auch die Art und Weise wie er sich insgesamt im Alltag bewegt.

Wichtige Informationen um deine Beobachtungsgabe zu schulen und VerĂ€nderungen bei deinem Hund frĂŒhzeitig wahrzunehmen, findest du in unserem Blogbeitrag „Das Hundetagebuch“, wo es genau um solche VerhaltensverĂ€nderungen beim Hund geht. 

Bei der IBD Erkrankung wird wie beschrieben, die Darmwand durchlÀssig. Damit ist es dem Darm an bestimmten Passagen nicht mehr möglich NÀhrstoffe aufzunehmen oder diese entsprechend zu verwerten. So baut der Hund unter einer IBD meist an den Hinterbeinen Muskelmasse, aber auch insgesamt Gewicht ab. 

Stelle deinen Hund daher unbedingt zusĂ€tzlich regelmĂ€ĂŸig einem Tierphysiotherapeuten oder Tierosteophaten vor, um ihn von ihm mitbehandeln zu lassen. 

HIER kommst du zum Blogbeitrag: „Das Hundetagebuch“

Die Podcast-Folge findest du HIER: „Folge 033: „Das Hundetagebuch“

Das Interview mit der Tierphysiotherapeutin Rachel Krempe,
findest du „HIER“, in der Folge 040.

Die Symptome einer IBD

Wie schon beschrieben, verlĂ€uft die Krankheit IBD in SchĂŒben. Der Hund kann ĂŒber lĂ€ngere Zeit beschwerdefrei sein und es gibt abwechselnd, Phasen mit starken Symptomen. Dabei kann der betroffene Hund gesund wirken, aber auch krank und lethargisch erscheinen. Oftmals wird bei erkrankten Hunden das Fell dĂŒnner. 

Charakteristisch fĂŒr eine IBD sind immer wiederkehrende DurchfĂ€lle ĂŒber lĂ€ngere Zeit, sowie Erbrechen. Der erkrankte Hund zeigt einen vermehrten Drang und eine erhöhte Frequenz beim Kotabsatz. Dem Hund ist es kaum möglich den Kot einzuhalten. Dabei werden manchmal nur kleine Mengen Kot abgesetzt.
Die Konsistenz des Kots wird zu Beginn eines neuen Krankheitsschubs weicher, die Form dĂŒnner und kĂŒrzer. ZunĂ€chst ist Schleim auf dem Kot zu erkenne, schnell kann der Kot aber auch blutig werden, bis der Hund nur noch schleimig-blutigen Durchfall hat.

Dabei nehmen die Halter ein starkes Gurgeln im Darm bzw. MagengerÀusche wahr. Der Hund leidet unter lauten und starken BlÀhungen, oft verbunden mit schmerzhaften BauchkrÀmpfen. 

Liegt der Schwerpunkt einer IBD-Erkrankung eher im Magen-DĂŒnndarmbereich, zeigt der Hund auch ein hĂ€ufiges, wĂ€ssrig-schleimiges Erbrechen. Der Mageninhalt ist dabei gelblich-grĂŒn.
Der Hund schmatz hÀufig und hat einen vermehrten Speichelfluss. Manch ein vierbeiniger Patient zeigt ein zwanghaftes Ablecken seiner Pfoten oder auch des Bodens, teils anfallsartig. Die Panik und Hektik die der Hund dabei zeigt, unterscheidet das sogeannnn Licky fit von normalem Lecken. 

Symptome der IBD zusammengefaßt:
* hĂ€ufiger Kotabsatz, manchmal ĂŒber 10 Mal tĂ€glich
* wÀssriger Durchfall
* schleimiger und/oder blutiger Kot
* laute DarmgerÀusche
* Bauchschmerzen (leider beim Hund nicht einfach festzustellen)
* Fieber
* Durchfallmittel zeigen keine Wirkung; stattdessen auffallende Verbesserung bei Cortisongabe
* Gewichtsverlust
* Dehydration (Austrocknung)
* rezidivierendes Erbrechen
* Verweigerung der Nahrung
* immer weniger Futtervarianten werden vertragen
* Hund wirkt oft erschöpft und will sich weniger bewegen
* Symptome zeigen sich in SchĂŒben (wiederkehrend)
* VerhaltensverÀnderungen: Hund ist anhÀnglicher, schneller gestresst, Àngstlich bis schreckhaft

Da sich die EntzĂŒndung der Darmschleimhaut rausch ausbreitet, begĂŒnstigt dies weitere EntzĂŒndungen im Körper. So kommt es bei der IBD zu hohem Fieber, was in einer akuten Krankheitsphase auch lebensbedrohlich werden kann. 

Eine Heilung der IBD ist nicht möglich. Jedoch kann die Schwere der Erkrankung verringert und die AbstĂ€nde zwischen den KrankheitsschĂŒben verlĂ€ngert werden.

Vorbereitung des Tierarztbesuches

Bereite deinen Besuch beim Tierarzt unbedingt vor.
Die oben beschriebenen Symptome helfen dir dabei. 

Dazu solltest du dir folgende Fragen stellen und diese schriftlich festhalten:

  • Treten ein oder mehrere der aufgefĂŒhrten Symptome bei deinem Hund auf?
  • Wenn du Symptome ausgemacht hast, wie oft in der Woche treten sie auf? 
  • Wie stark treten die Symptome auf?
  • FĂŒhre genau Buch ĂŒber Erbrechen und Durchfall.
    Wie oft am Tag / in der Woche?
    Eher kleine Kotmengen oder wie immer?
    Bei Durchfall, mit Blut- oder Schleimbeimengungen?
    Wie sah der Kot aus? WĂŒrstchen oder ungeformt?
    War der Kotabsatz fĂŒr deinen Hund schmerzhaft?
    Hat dein Hund nÀchtliche Kotdrang?
  • Zeigt dein Hund Heißhunger oder verweigert er sein Futter?
  • Bei Appetitverlust, hat dein Hund abgenommen? Wie hoch ist der Gewichtsverlust?
  • Nimmst du laute Darm- oder MagengerĂ€usche oder „nur“ ein „Bauchgrummeln“ wahr?
  • Hast du VerhaltensverĂ€nderungen bei deinem Hund bemerkt? Ist er schreckhafter oder in sich gekehrter?
  • Gab es solche Phasen schon? Haben sich die SchĂŒbe im Laufe der Zeit verstĂ€rkt?

All diese Angaben helfen deinem Tierarzt bei der Diagnose.
Je genauer deine Angaben sind, desto exakter ist das Bild, das dein Tierarzt vom Zustand deines Hundes erhÀlt und das wiederum hilft ihm, ihn bestmöglich zu behandeln.

Komplikationen bei einer IBD

Nicht immer wird eine IBD gleich erkannt. Vielfach bleibt sie ĂŒber lange Zeit unentdeckt.
Dann kommt es zu unterschiedlichen Komplikationen, wie:
* Blutarmut
* UnterernÀhrung
* Austrocknung
* HypoproteinĂ€mie (niedriger Eiweißgehalt im Blut)
* „Leaky-Gut“-Syndrom (durchlĂ€ssige Darmwand), dabei gelangen Schadstoffe in den Organismus
* Aszites, eine FlĂŒssigkeitsansammlung im Bauchraum, daher spricht man auch von einer Bauchwassersucht

Diagnose der IBD

IBD wird im Ausschlussverfahren festgestellt.
Damit werden zunĂ€chst andere mögliche Ursachen fĂŒr Erbrechen, Durchfall und wechselnde StuhlqualitĂ€t ausgeschlossen. 

Denn Erbrechen und auch Durchfall kommen bei Hunden manchmal vor und sind oftmals nicht die Folge einer IBD.

Dazu zÀhlt, der Ausschluss von: 

  • Darmparasiten, wie WĂŒrmer und Giardien 
  • MagenentzĂŒndungen
  • Futtermittelallergie
  • FuttermittelunvertrĂ€chlichkeit
  • chronische EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse

Um zunĂ€chst eine Erkrankung der Leber, Niere, der BauchspeicheldrĂŒse oder SchilddrĂŒse auszuschließen, wird eine Blut- und Urinuntersuchung durchgefĂŒhrt. 

Die Blutuntersuchung bei IBD

Dabei wird mit der Blutuntersuchung nach Hinweisen auf spezielle EntzĂŒndungsparameter geschaut, die einen Verdacht auf IBD geben könnten. Ein erhöhter Wert des CRP (C-reaktives-Protein), Gehalt 5 ”g/ml Serum, deutet auf eine Dickdarm-IBD hin. Wo hingegen dieser Wert bei einer IBD des DĂŒnndarms meist unauffĂ€llig ist. Außerdem sollten neben den EntzĂŒndungswerten auch die Werte von Pankreas, FolsĂ€ure, Leukozytenzahl und Vitamin B12 bestimmt werden.

Die Urinuntersuchung bei der IBD

Die Urinanalyse sollte mögliche EntzĂŒndungswerte, Dysbiose, also ein Ungleichgewicht der Bakterien und ph-Werte beinhalten. 

Die Kotuntersuchung bei IBD

Um mögliche Parasiten auszuschließen, wird eine Kotprobe durchgefĂŒhrt.
Gleichzeitig sollte eine Kotuntersuchung auf folgende Parameter erfolgen:

  • mikroskopische Nahrungsausnutzung
  • pankreatische Elastase
  • Durchfall-Darmflora-Screening

Die nÀchsten diagnostischen Schritte können dann Ultraschall oder Röntgen sein. 

Auch wird der Tierarzt eventuell eine rektale Untersuchung durchfĂŒhren. Hier schaut er ob der Hund Schmerzen hat, ob die Darmschleimhaut unregelmĂ€ĂŸig ist und ob er Hinweise auf rektale Polypen oder bösartige Tumore findet. Die rektale Untersuchung wird mit einem Untersuchungshandschuh durchgefĂŒhrt. Hier achtet der Tierarzt auf Anhaftungen von frischem Blut oder Schleim. 

Sicherheit bringt schließlich eine Darmspiegelung (Koloskopie) mit Biopsie, das heißt, hier werden wĂ€hrend der Darmspiegelungen Gewebeproben entnommen.

Die Darmspiegelung (Koloskopie) beim Hund

Damit der Tierarzt eine gute Sicht auf die Darmwand und eventuelle VerĂ€nderung hat, sollte der Hund idealerweise 12 bis 24 Stunden, in EinzelfĂ€llen auch bis zu 48 Stunden, vor der Darmspiegelung nĂŒchtern bleiben. So ist sichergestellt, dass sich wenig Kot im Enddarm befindet.

Meist erhĂ€lt der Hund am Abend vor der Untersuchung einen grĂŒndlichen Einlauf, sowie am Morgen vor der Untersuchung ein AbfĂŒhrmittel. 

FĂŒr die endoskopische Untersuchung bekommt der Hund dann eine Vollnarkose. Denn After, Darm und Magen sind Bereiche des Körpers, die sehr empfindlich sind. So ist eine schonende Narkose fĂŒr den Hund absolut sinnvoll, um den Eingriff fĂŒr den Hund stressfrei und gefahrlos durchfĂŒhren zu können. So ist ausgeschlossen, daß es zu Verletzungen durch Abwehrreaktionen oder Panik kommt. 

FĂŒr die Untersuchung wird dann eine Inhalationsnarkose durchgefĂŒhrt. Hierbei wird ĂŒber einen Tubus die Atmung genau ĂŒberwacht und im Notfall eingegriffen.
 
Der Tierarzt fĂŒhrt dann ein bewegliches, schlauchartiges Instrument (Endoskop), ĂŒber den After durch den gesamten Dickdarm, bis in den letzten Teil des DĂŒnndarms ein. Mittels einer Lichtquelle und einer Kamera an der Spitze des Instruments werden die Bilder aus dem Inneren des Darms auf einen Monitor ĂŒbertragen. 

Anhand der Bilder beurteilt der Tierarzt die Schleimhaut. Hierbei ist es jetzt besonders wichtig, dass die Darmspiegelung gut vorbereitet ist, inkl. AbfĂŒhren, damit kleinste und auch unscheinbare VerĂ€nderungen hier nicht durch Kotpartikel verdeckt werden.
WĂ€hrend der Koloskopie achtet der VeterinĂ€rmediziner vor allem auf mögliche AuffĂ€lligkeiten, wie Rötungen und Verdickungen. Aber auch VerĂ€nderungen wie etwa Polypen, also AusstĂŒlpungen der Darmschleimhaut, Verengungen, GeschwĂŒre undTumore. Außerdem kann er auch VerĂ€nderungen der Darmschleimhaut, wie etwa Anzeichen von EntzĂŒndungen so genau erkennen.

WĂ€hrend einer Darmspiegelung kann der Tierarzt gleichzeitig auch Gewebeproben (Biopsien), also einen Teil der inneren Darmschicht, entnehmen. Dazu nutzt er kleine Werkzeuge. Die Gewebeproben werden anschließend im Labor untersucht. 

Wichtige Hinweise

Ist dein Hund an Diabetes mellitus erkrankt, besprich dich bitte unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt.

FĂŒr eine Darmspiegelung muss der Hund eine lange Zeit ohne feste Nahrung bleiben. Du kannst ihm diese Zeit erleichtern, indem du ihm FleischbrĂŒhe zum Trinken anbietest. Gerade vor der Narkose wird so genĂŒgend FlĂŒssigkeit aufgenommen. Besprich dich aber  auch darĂŒber unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt. 

Die Nachsorge

Halte dich nach der Koloskopie immer an die Anweisungen des behandelnden Tierarztes. Meist kannst du deinem Hund 2 Stunden nach der Narkose wieder etwas Wasser anbieten.
Die HĂ€lfte seiner gewohnten Futtermenge darf er 3 – 4 Stunden nach dem Eingriff erhalten.
Mit der ersten Futtermenge nach der Narkose sei unbedingt vorsichtig. Die lange Zeit ohne feste Nahrung fĂŒhrt leicht zu Übelkeit. Daher werden kleinere Futterportionen oftmals besser vertragen. 

Therapie der IBD

Leider ist eine IBD nicht heilbar. Eine Linderung der Erkrankung braucht viel Zeit und Geduld.
Neben einer eventuellen Notfall-Behandlung, mit deren Hilfe ein akuter Schub und die daraus resultierenden Symptome verbessert werden, braucht es vor allem eine Therapie, die das Wiederauftreten der Erkrankung eindĂ€mmt und im besten Falle dafĂŒr sorgt, dass SchĂŒbe weniger hĂ€ufig auftreten bzw. ganz aufhören. 

Schulmedizinische Behandlung der IBD beim Hund

ZunĂ€chst wird vom Tierarzt eine Kombination von Futterumstellung und Medikamente empfohlen, denn neben einer UnterdrĂŒckung der EntzĂŒndung, ist ein wichtiger Teil der Therapie eine Anpassung der ErnĂ€hrung.  

FĂŒr die ErnĂ€hrungsumstellung wird meist ein spezielles DiĂ€tfutter empfohlen. Hier wird auf hochverdauliches Futter gesetzt. Was ein DiĂ€tfutter jedoch „hochverdaulich“ macht und wie die Vertraulichkeit zu berechnen ist, darĂŒber gibt es keine allgemein gĂŒltigen Angaben.  

Unbestritten ist, dass die Verdaulichkeit einer Nahrung von verschiedenen Punkten abhÀngig ist.
Dazu zÀhlen:

  • Herstellungsprozess
  • Verarbeitungsprozess
  • Quelle der Zutaten
  • die individuelle Physiologie des Tieres
  • die mikrobielle Besiedlung im Magendarmtrakt
  • und anderes

Nur einige dieser Faktoren haben dabei einen direkten Einfluss auf die Nahrung selbst oder wie der Hund sie individuell verdaut. Gleichzeitig mĂŒssen nicht alle Inhaltsstoffe als Produktinformationen bei der Futterdeklaration angegeben werden. 

Zur Behandlung der IBD wird die EntzĂŒndung unterdrĂŒckt. Dazu wird bei leichten FĂ€llen auf die immunmodulierende Wirkung eines Antibiotikums gesetzt, wie etwa: 

  • Metronidazol
  • Tylosin
  • Enrofloxacin
     

Bei sehr schweren Erkrankungen mit IBD sind stÀrke Medikamente nötig. 

Hier werden sogenannte Immunsuppressiva verabreicht.
Immunsuppressiva, können sein:

  • Azathioprin
  • Budesonid
  • Chlorambucil
  • Cyclosporin 
  • Prednisolon

Als entzĂŒndungshemmende Medikamente werden oft eingesetzt:

  • Sulfasalazin
  • Olsalazin
  • Mesalamin

Diese Wirkstoffe hemmten die Produktion von Leukotrienen und Prostalglandinen, wodurch sie antientzĂŒndlich wirken. 

Betrifft die IBD den Magen- und DĂŒnndarm-Bereich werden hĂ€ufig SĂ€ureblocker eingesetzt.
Als SĂ€urehemmer werden genutzt:

  • Cimetidin
  • Omeprazol
  • Ranitidin

Weil die Eier von PeitschenwĂŒrmer nicht kontinuierlich ausgeschieden werden, wird oft zu einer Entwurmung, trotz einer negativen Kotuntersuchung, geraten.

Wird zur  Therapie ein Coritson verordnet, wird oftmals mit einer hohen Dosierung begonnen.
Im Verlauf der Behandlung wird die Anfangsdosis nach und nach verringert und hÀufig sogar ganz ausgeschlichen.
Bei wiederkehrenden KrankheitsschĂŒben ist oft aber eine Dauergabe nötig. 

Sind die Symptome abgeklungen, wird die Gabe der Medikamente noch zwischen 2 – 4 Wochen beibehalten, je nach behandelndem Tierarzt. 

Allgemeines zu den eingesetzten Mitteln

  • Cortison unterdrĂŒckt das Immunsystem. Die EntzĂŒndung wird so abgeschwĂ€cht. Ein PrĂ€parat das lokal im Darm wirksam sein soll, ist BudenofalkÂź.
  • Antibiotika: Tylosin, inzwischen vor allem auch Sulfasalazin.
    Dieser Vertreter der Sulfonamide erreicht erst im Darm seine volle Wirksamkeit.
    Wichtig:
    Bei Hunden kann  diese Medikamentengruppe, ein „trockenes Auge“, das hießt eine trockene Bindehaut, auslösen. Der Fachbegriff dafĂŒr ist: Keratokonjunktivitis sicca. Achte daher bei deinem Hund, unter der Gabe dieses Medikaments besonders auf die TrĂ€nenproduktion.
    Außerdem kann der Wirkstoff, wie alle Sulfonamide, Allergien verursachen.
    Weibliche Hunde scheinen hier empfindlicher zu sein.
  • Das Antibiotikum Metronidazol wirkt auf den Darm immunmodulatorisch.
    Allerdings können hier auch Erbrechen, Durchfall, Übelkeit auftreten, auch VerĂ€nderungen der Weißen Blutkörperchen. In besonders schweren FĂ€llen können sogar die Nerven betroffen sein.

Probleme unter den Medikamenten

Je nach Schweregrad der IBD des Hundes, bessern sich die Beschwerden eher durch Antibiotika oder durch die Gabe von Cortison.
Manchmal hilft auch zunĂ€chst eine Futterumstellung, wenn die DarmentzĂŒndung durch eine FuttermittelunvertrĂ€glichkeit oder eine Futterallergie ausgelöst wurde, um eine Verbesserung zu erreichen.

Leidet der Hund weiterhin unter Stress und werden die Ursachen dafĂŒr nicht gefunden und beseitigt, hilft eine Medikamentengabe oft nur kurzfristig.

Die Gabe von SĂ€ureblockern/SĂ€urehemmern

SĂ€ureblocker sind nicht zur lĂ€ngerfristigen Gabe geeignet, denn sie stören die Aktivierung der Verdauungsenzyme. So kann es zu einer Fehlbesiedlungen der Bakterien im DĂŒnndarm kommen. Dies zieht dann neue Probleme fĂŒr den Hund nach sich. 

Gleichzeitig fĂŒhrt ein Absetzten dieser Medikamente oftmals zu einer ĂŒberschießenden SĂ€ureproduktion. Daher ist die Wahrscheinlichkeit von Magen-Darm-GeschwĂŒren nach einer Therapie sehr hoch.
Gleichzeitig wird durch die Dauertherapie mit SĂ€urehemmern, kein Gleichgewicht in der MagensĂ€ure-Produktion erreicht, sondern die medikamentöse Hemmung fĂŒhrt im Hundeorganismus dazu, dass die Produktion der MagensĂ€ure immer weiter hochreguliert wird. Der Organismus versucht also die gehemmte SĂ€ureproduktion zu normalisieren. Damit wird ein ungesunder Kreislauf in Gang gesetzt. 

Überblick meiner Therapie der vier SĂ€ulen 

Hier beschreibe ich dir meinen Behandlungsplan, der eine enge Zusammenarbeit sowohl mit dem Tierarzt, als natĂŒrlich auch mit dem Hundebesitzer notwendig macht. Denn jeder Hundepatient muß individuell behandelt werden, was hĂ€ufig Anpassungen wĂ€hrend der medizinischen Therapie erforderlich macht. 

Die Therapie besteht aus mehreren Schritten, die teilweise auch in einandergreifen. 

ZunÀchst geht es zu Beginn der Behandlung des Hundes mit einer IBD darum mögliche Ursachen zu erkennen und erstellte Befunde zu verstehen. 

Dann folgt der erste Schritt, die  

  1. ErnÀhrung als Grundbaustein der Therapie

Wichtig fĂŒr eine erfolgreiche Therapie der IBD ist eine auf den Hund angepaßte ErnĂ€hrung. Diese wird so gestaltet, dass sie eine EntzĂŒndung der DarmschleimhĂ€ute nicht wieder entfacht.
Sie muss streng eingehalten werden, denn Hunde mit einer IBD leiden fast immer unter einer Futtermittelallergie bzw. unter UnvertrÀglichkeiten, also einer Futtermittelintoleranz.

Leider kann jeder Kontakt mit etwas, dass der Hund nicht vertrĂ€gt, einen erneuten Krankheitsschub auslösen. Der Auslöser kann hier schon ein einziges Leckerchen sein. Vor allem wenn die Behandlung noch am Anfang steht und der Darm des Hundepatienten noch sehr entzĂŒndet und gereizt ist.

Der Unterschied zwischen eine Futtermittelallergie und einer Futtermittelintoleranz

Oft lassen sich eine Allergie oder eine Intoleranz, die hÀufig auch als UnvertrÀglichkeit auf Futtermittel bezeichnet wird, gar nicht so leicht voneinander abgrenzen. 

Doch der Hundeorganismus reagiert in unterschiedlicher Art und Weise auf eine Allergie bzw. auf eine Intoleranz.

Die Futtermittelallergie

Bei einer Allergie ist das Immunsystem beteiligt. Das heißt, bestimmte Substanzen im Futter lösen im Hundeorganismus eine heftige Reaktion der körpereigenen Abwehr aus. 

Die Substanzen, die eine Immunreaktion auslösen, nennt man Allergene. Hierbei hĂ€lt das Immunsystem des Körpers eigentlich harmlose Inhaltsstoffe oder auch Futterbestandteile fĂŒr gefĂ€hrliche Eindringlinge („Allergene“). 

Jetzt kommt es zu einer immunologischen Reaktion, das heißt, der Körper bildet sogenannte IgE Antikörper und EntzĂŒndungsbotenstoffe. 

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem praktisch ĂŒberempfindlich. Meist zeigt der Hundeorganismus eine allergische Reaktion auf Proteine, wie etwa auf eigentlich harmloses HĂŒhnerfleisch oder andere Inhaltsstoffe, wie pflanzliche Bestandteile, Konservierungsmittel und Farbstoffe etc.

Der ganze Körper wird bei einem Ă€ußerlichen (Haut, Atemwege) oder oralem Kontakt (Einnahme) in Alarmbereitschaft versetzt. Weil das Immunsystem diese Substanzen als giftig oder als unvertrĂ€gliche einstuft und mit einer starken Abwehrreaktion antwortet.

Wie kommt es zu einer allergischen Reaktion?

Damit der Hundeorganismus mit einer starken Abwehrreaktion des Immunsystems reagiert, muss der Hund mindestens einmal Kontakt zu dem „Allergen“, also zu dem allergieauslösenden Stoff gehabt haben. Eine Allergie ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich langsam und zwar durch die wiederkehrende BerĂŒhrung mit allergieauslösenden Stoffen. 

Diesen Prozess nennt man Sensibilisieren.

Oftmals werden Hunde schon ab dem Welpenalter sensibilisiert.
Der Hundebesitzer meint es mit seinem jungen Hund besonders gut  und es kommt zu dem weitverbreitenten FĂŒtterungsfehler „Abwechslung“. Der Welpe wird ĂŒber verschiedene Proteinquellen gefĂŒttert. Es wird ihm vom Huhn, ĂŒber Lamm, Rind, Lachs bis zur Ziege alles angeboten. Dies fördert die Sensibiliserung gegenĂŒber Proteinen (Eiweiß) und macht eine Allergie wahrscheinlicher.
HĂ€ufige Futterwechsel forcieren Verdauungsprobleme und steigern zusĂ€tzlich die Gefahr die natĂŒrliche Darmbarriere zu schĂ€digen.

Gleichzeitig bringt das FĂŒttern mit wechselnden Proteinquellen das Problem mit sich, dass fĂŒr eine notwenige EliminationsdiĂ€t spĂ€ter dem Hund keine unbekannte Eiweißquelle mehr zur VerfĂŒgung steht. 

Die genetische EmpfÀnglichkeit, eine Allergie zu entwickeln

Wie eine Allergie letztendlich entsteht, ist bis heute nicht abschließend geklĂ€rt.
Klar ist, dass bestimmte Hunderassen eher betroffen sind, als andere. Damit spielt in jedem Fall auch eine genetische Komponente bei der Entwicklung einer Allergie mit hinein. 

Eine besondere EmpfĂ€nglichkeit (Disposition) zur Futtermittelallergie wurde etwa bei dem Irish Soft Coated Wheaten Terrier nachgewiesen. Er ist anfĂ€llig fĂŒr die PLE, auch Protein Looping Enteropathie, kurz Eiweißverlutsyndrom genannt. Hier werden Eiweiße, also Proteine nicht vom Körper aufgenommen, sondern ĂŒber den Darm ausgeschieden, dies hat fĂŒr den betroffenen Hund verheerende Folgen.  

Ebenso neigen Irish Setter zu einer Gluten-UnvertrÀglichkeit und einer angeborenen HypersensitivitÀt gegen Gliadin, eine Gruppe des Glutens.

Beim Border Terrier kennt man das Canine Epileptoid Cramping-Syndrome (CECS). Dies ist eine neurologische Erkrankung, deren Ursache zwar noch nicht abschließend geklĂ€rt ist, jedoch im Zusammenhang mit der UnvertrĂ€glichkeit gegenĂŒber Gluten steht. 

Gleichzeitig können immer auch verÀnderte Lebensgewohnheiten und Stress bei einem Hund Allergien auslösen. 

Die hÀufigsten Allergien bei Hunden sind:

  • Futtermittelallergie
    – GlutenunvertrĂ€glichkeit:
    UnvertrĂ€glichkeit gegenĂŒber Klebeeiweiß das in Getreidesorten enthalten ist.
    – LaktosenunvertrĂ€glichkeit bei Milchprodukten
    – bestimmte Proteine (Eiweiße) hĂ€ufig: Rind, Huhn und Lamm
    – Kohlenhydrate
  • Umweltallergien
    – GrĂ€ser
    – Pollen
    – Chemikalien (Waschmittel, Reinigungsmittel etc.)
    – Duftstoffe
    – Schimmel
  • Kontaktallergie
    – Spot-On-PrĂ€parate:
      -ZeckenhalsbÀnder
      – AntiflohalsbĂ€nder
    – auf Gummi (Gummispielzeug)
    – auf Metall (Metallfutternapf, Nickel-Ringe an HalsbĂ€ndern etc.)
    – Eichen-Prozessionspinner
    – Kunstfasern bzw. Neopren vom Hundegeschirr oder Hundemantel etc.
  • – Wespenstich
    – Bienenstich
    Reaktion des Körpers:
    Schmerzen, Schwellung, Rötung, bis zum anaphylaktischen SchockAchtung:
    Bei kurzschnÀuzigen Hunderassen, wie
    – Boston Terrier
    – Boxer
    – Bulldoggen (französische und englische)
    – Cavalier King Charles Spaniel
    – Malteser
    – Mops
    – Pekinese
    kann ein Insektenstich sogar tödlich enden.
  • Parasitenallergie
    – Flöhe
    – Milben

Symptome einer Allergie beim Hund

  • Juckreiz
    – Pfoten
    – Kopf
    – Ohren
    – RĂŒcken
  • hĂ€ufiges Katzen und / oder Belecken bzw. Benagen von Körperstellen
  • OhrenentzĂŒndung (Ortitis)
  • Magen-Darm-Problematiken
  • Durchfall 
  • nach der Nahrungsaufnahme spontanes Erbrechen
  • Schwellungen
  • Rötungen
  • Nesselsucht (Urtikaria)
  • HautentzĂŒndungen an:
    – Kopf
    – Ohren
    – Pfoten
    – Achseln
    – Leistengegend
    – Bauch
    – RĂŒcken
  • „Hot spots“:
    – heiße, rote und nĂ€ssende, kreisrunde HautentzĂŒndungen 
  • Haarausfall
    – Rutenansatz
    – hintere RĂŒckenpartie
  • Schwellungen
  • Zittern
  • VerĂ€nderungen im Wesen und Verhalten
    – NervositĂ€t
    – Unkonzentriertheit
    – Ängstlichkeit
    – AggressivitĂ€t

Hunde die von einer Futtermittelallergie betroffen sind, zeigen meistens Magen-Darm-Probleme.
Diese reichen von Durchfall, Erbrechen bis BlÀhungen.
Sie haben vielfach extremen Juckreiz, hĂ€ufig OhrenentzĂŒndungen und neigen zur Bildung von Hotspots. 

Die Futtermittelintoleranz bzw. FuttermittelunvertrÀglichkeit

Im Gegensatz zu einer Futtermittelallergie ist bei einer Intoleranz oder wie sie auch genannt wird, FuttermittelunvertrÀglichkeit, das körpereigene Abwehrsystem nicht beteiligt. Der Körper antwortet hier also nicht nicht mit einer immunologischen Reaktion. 

Bei einer Futtermittelintoleranz stehen dem Hundeorganismus bestimmte Enzyme oder Transportproteine nicht in ausreichender Menge zur VerfĂŒgung, um bestimmte Nahrungsbestandteile, wie beispielsweise Histamin, Fruktose oder Laktose aufzunehmen. 

Dies bedeutet also keine Beteilung des Immunsystems, sondern ist eine Störung des normalen Verdauungsprozesses bei der Nahrungsaufnahme des Hundes, etwa wie schon beschrieben, durch einen Enzymmangel.

Eine Futtermittelintoleranz kann verschiedene Ursachen haben.
Zwei möchte ich dir hier nÀher erlÀutert:

1. Futtermittel-Idiosynkrasie (Enzymdefekt)

Davon spricht man, wenn eine Intoleranz durch Histamin freisetzende Faktoren, zum Beispiel durch histaminreiches Futter verursacht wird. 

Zum histaminreichen Futter zĂ€hlen Wurstwaren wie Wiener WĂŒrstchen etc, verschiedene KĂ€sesorten, NĂŒsse, Bananen, Hefeextrakte, Frischmilchprodukte und Spinat, um nur einige zu nennen.
Die Ursache fĂŒr eine Histamin-Intoleranz, ist ein Mangel an Diaminoxidase (DAO). Hier fehlt dieses Enzym, das Histamin abbauen kann bzw. es ist in zu geringer Menge vorhanden.  

Wichtiger Hinweis:
Ein Vitamin-B6-Mangel gefĂ€hrdet eine Toleranzschwelle gegenĂŒber Histamin, da Vitamin B6 das „Eiweißverdauungs-Vitamin“ ist.

2. Metabolische Futtermittelreaktion

Hierbei zeigt der Hund eine Reaktion auf Futter, etwa bei einem Mangel des Enzyms Laktase (Laktoseintoleranz).
Hierbei kann der Körper die in der Milch enthaltene Laktose nicht verdauen. 

Auch wenn die gezeigte UnvertrÀglichkeits-Reaktionen auf Futter oder FutterzusÀtze, denen einer Futtermittelallergie Àhneln, geht ihnen bei der Futtermittel-Intoleranz, keine vorherige Sensibilisierungsphase voraus.
Bei einer Futtermittelintoleranz bzw. -unvertrÀglichkeit können Krankheitssymptome bereits beim Erstkontakt auftreten.

Symptome einer Futtermittelintoleranz

Die Beschwerden können sich bei einer Futtermittelintoleranz Ă€ußern in Durchfall, BlĂ€hungen und Erbrechen auf bestimmte Futtersorten.

Da sich die Krankheitsanzeichen sowohl bei der Futtermittelallergie, als auch bei der Futtermittelintoleranz stark Ă€hneln, macht dies eine genaue Bestimmung der jeweiligen Erkrankung Ă€ußerst schwierig. 

Therapie der Futterumstellung

Gerade eine Futtermittelallergie kann den Krankheitsausbruch einer IBD begĂŒnstigen.

Daher ist der erste Therapieschritt eine zwingend notwendige Futterumstellung. Nur so kann man Symptome der Haut bzw. des Magen-Darm-Traktes nachhaltig zur Ruhe bringen. 

Hier wird eine Ausschluss- bzw. EliminationsdiĂ€t genutzt, bei der der Hund mit nur einer Proteinquelle gefĂŒttert wird, also mit einer Fleischsorte, die er vorher noch nie bekommen hat. 

Dies gilt auch fĂŒr Öle, GemĂŒse und Kohlenhydrate, die verfĂŒttert werden. Hat dein Hund bisher keinen Kontakt zu den FĂŒtterungskomponenten gehabt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er sie vertrĂ€gt. 

Das heißt im Umkehrschluß, je mehr Futterkomponenten an den Hund verfĂŒttert werden, desto wahrscheinlicher ist es eine Allergie auszulösen. 

Beim Thema „FĂŒtterung“, mĂŒssen wir auch auf den Punkt „Leckerchen“ genauer eingehen. 

Auch die Leckerchen fĂŒr deinen Hund sollten bei der AusschlußdiĂ€t der Proteinquelle entsprechen, mit der dein Hund gefĂŒttert wird. Die Leckerchen sollten absolut rein, daher solltest du prĂŒfen, ob sie keine weiteren Inhaltsstoffe enthalten.
Stelle außerdem unbedingt sicher, dass dein Hund auch auf euren SpaziergĂ€ngen oral nichts aufnehmen kann. Dabei ist das Tragen eines Maulkorbs nach meiner Erfahrung bei einigen Hunden unverzichtbar.

Weitere Informationen zum Thema „Maulkorb“ findest du im Interview mit Verena Helfrich,
vom Maulkorb-Shop „Chick & Scharf in der Folge 020 als Teil 1 und in der Folge 021 als Teil 2.

HĂ€ltst du alle beschriebenen Maßnahme gewissenhaft ein, sollten sich die Magen-Darm-Symptome nach spĂ€testens zwei bis drei Wochen deutlich verbessert haben.
Symptome der Haut brauchen zur Abheilung meist vier bis sechs Wochen. 

Das Wichtigste bei der AusschlussdiĂ€t ist immer, daß sie gewissenhaft eingehalten wird. Selbst kleinste Mengen einer nicht vertragenen Proteinquelle macht den Therapieerfolg und damit den anfĂ€nglichen besseren Gesundheitszustand des Hundes zunichte. 

Die mögliche ProvokationsdiÀt

Da selbst kleine Mengen einer allergieauslösenden Proteinquelle den Therapieerfolg zunichte machen können, scheuen sich Hundebesitzer vielfach davor, eine anschließende ProvokationsdiĂ€t bei ihrem Hund durchzufĂŒhren. Bei einer ProvokationsdiĂ€t wird der Hund wieder mit „alten“ tierischen Eiweißen bzw. einer weiteren neuen Eiweißquelle in Kontakt gebracht wird.
Reagiert der Hund auf dieses Bestandteil, wird es sofort wieder weggelassen und auf Dauer vermieden. 

Reagiert der Hund nicht, erweitert man den FĂŒtterungsplan um die vertragene Komponente.

Doch mit dem Nichtvertragen wird immer auch ein Wiederaufflammen von Symptomen riskiert und dies bedeutet fĂŒr den Hund erneutes Aufflammen von DarmentzĂŒndungen.
Daher ist die Alternative, so lange das gut vertragene Futter anzubieten, wie es der Hund vertrÀgt.
Eine Allergie kann sich aber auch nach Jahren auf die jeweiligen Futterkomponenten ausbilden.

Die Herausforderung der AusschlussdiÀt / EliminationsdiÀt

Neben der selbst zubereiteten Futterration fĂŒr den Hund, bietet der Handel auch spezielle FertigdiĂ€t-Futter an. 

Doch was sich zunĂ€chst als einfacher Weg bei der Behandlung der IBD anhört, um auslösende Stoffe aus der FĂŒtterung wegzulassen, so herausfordernd kann sich schließlich die Umsetzung gestalten. 

Meine Erfahrung ist, dass gekauftes DiĂ€tfutter, egal ob Trockenfutter oder Nassfutter, immer weit weniger zu einem Abklingen von EntzĂŒndungen beitrĂ€gt, als wenn die Mahlzeiten fĂŒr den Hund, individuell zusammengestellt und selbst zubereitet werden. 

Das hat verschiedene GrĂŒnde.

ZunĂ€chst ist schon auf den Futtermittelettiketten, durch eher schwammige Formulierungen, wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ oder „gemahlenes Getreide“ etc. nicht zu erkennen, um welche genauen Futtermittel es sich handelt.
So bezeichnet die Deklaration „tierische Nebenerzeugnisse“ zum Beispiel nicht fĂŒr den menschlichen Verzehr geeignete SchlachtabfĂ€lle. 

Bei gemahlenem Getreide etwa, wird alles gemahlen. Auch der ganze Maiskolben.

Außerdem gibt es bei Konservierungsmittel eine Besonderheit. 

Denn sind die verwendeten Rohstoffe bereits konserviert, dann ist der Hersteller nicht gezwungen, zu deklarieren, daß ĂŒberhaupt Konservierungsmittel zugefĂŒhrt wurden. 

Auch auf direkte Nachfrage beim jeweiligen Hersteller bekommt man meist keine konkrete Antwort. Entweder weil jeweils das kostengĂŒnstigste Angebot in die Rezeptur des Futters einfließt oder der Hersteller mit dem Schutz der Rezeptur argumentiert. 

Daher ist der einzig sichere Weg die Zusammenstellung des Futters selbst zu ĂŒbernehmen. Nur so hast du wirklich unter Kontrolle was in dem Napf deines Hundes landet. 

GrundsÀtzliches zur ErnÀhrung

Das Futter fĂŒr den Hund mit IBD sollte:

  1. gut verdaulich sein
    Der Darm muss unbedingt zur Ruhe kommen, das heißt das Immunsystem des Hundeorganismus muss sich beruhigen und die Nahrung deines Hundes sollte den Darm nicht ĂŒberfordern. 
  2. glutenfrei sein
    Gluten erhöht die DurchlĂ€ssigkeit des Darms, daher fĂŒttere kein Getreide.
  3. allergenarm sein
    Um das Risiko von EntzĂŒndungsreaktionen des Darms zu reduzieren.
    Daher fĂŒttere keine:
    – unterschiedlichen Fleischsorten
    – unterschiedlichen Öle
    – unterschiedliche Kohlenhydrate
    – kein Milcheiweiß,
      damit nichts auf Kuhmilchbasis oder Ziegenmilchprodukte
  4. fettarm sein
    Fett wird zum Teil unvollstÀndig verdaut und kann dadurch den Durchfall verschlimmern.

All diese Punkte eines darmschonenden Futters unterstĂŒtzen die Gesundung deines Hundes. 

Was deinem Hund zusÀtzlich hilft

Verteile die FĂŒtterung deines Hundes auf 3- 4 Mahlzeiten.

Kleinere Gerichte werden meist besser angenommen, als etwa 2 große Portionen zu den Hauptmahlzeiten.

Mögliche Proteinquellen 

Gleich zu beginn, es gibt nicht die „allergenarme“ Fleischsorte!

Ein Hund kann auf jede nur mögliche Fleischsorte mit einer Intoleranz oder Allergie reagieren. Daher ist es wichtig, den Auslöser möglichst genau zu definieren. Dann hilft nur die konsequente Vermeidung der problematischen Futtersorte.
So ist es zu Beginn wichtig dem Hund eine neue Proteinquelle anzubieten, mit der er vorher noch keinen Kontakt hatte.

Ein Überblick ĂŒber Fleischarten 

  1. Rind und Kalb
    Fleisch vom Rind und Kalb sind sehr hÀufig im Tierfutter, daher sind sie hÀufig eben auch allergieauslösend. 
  2. Lamm- und Pferdefleisch
    Lamm- und Pferdefleisch sind nicht sehr hÀufig im Standard-Tierfutter. Daher ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Hund gegen diese Sorten noch keine UnvertrÀglichkeit ausgebildet hat. 
  3. Gans und Ente
    Gans und Ente ist eher selten im Hundefutter vertreten, da Gans teuer ist.
    Bei Huhn und Pute hingegen kommt es hÀufig zu Intoleranzen. 
  4. Kaninchen-Fleisch
    Kaninchen-Fleisch war lange Zeit der menschlichen ErnÀhrung vorbehalten. Daher ist auch hier die Gefahr einer Allergie gering. 
  5. Thunfisch und Lachs
    Thunfisch und Lachs sind sehr beliebt. Langezeit galt die Zucht von Thunfisch als unmöglich. Mittlerweile werden beide Fischarten in Fischfarmen gezĂŒchtet und gemĂ€stet. Beide können daher Allergien hervorrufen.
  6. Forelle und Rotbarsch
    Forelle kommt hingegen, eher selten im Tierfutter vor, kann also eine FĂŒtterungsalternative sein. Ebenso der Rotbarsch.
  7. BĂŒffel, Fasan, KĂ€nguru, Ziege, Kamel
    Alles eher seltene Fleischsorten, mit denen der Hund vermutlich noch keine BerĂŒhrung hatte.
    Nur BĂŒffelfleisch mit der verwandtschaftlichen NĂ€he zum Hausrind kann hier Probleme verursachen. 

Meine Empfehlung

Bei einer IBD solltest du weder Trockenfutter noch Naßfutter als Hauptmahlzeit fĂŒttern.
Beides ist verarbeitet und reizt sowohl die Magen- als auch die Darmschleimhaut weiter.

Um einen genauen Überblick ĂŒber mögliche Ursachen von DurchfĂ€llen oder anderen Symptomen und damit aufflammenden EntzĂŒndungen zu erhalten, hilft es alles was den Alltag mit deinem Hund betrifft aufzuschreiben. 

Das Futtermitteltagebuch

BewĂ€hrt hat sich das FĂŒhren eines Futtermitteltagebuches. Hierin notierst du alles, was nur im Ansatz wichtig sein könnte. 

Dazu zÀhlt auf jeden Fall:

  • Futter ĂŒber den Tag
  • Stimmung Halter & Hund
  • Kotabsatz (evtl. mit Foto dokumentieren)
  • Wetter
  • Stressoren
  • und anderes

Den Download eines Futtermitteltagebuches stellen wird dir kostenlos zur VerfĂŒgung.
Klicke dazu „HIER“.

Dieses Tagebuch liefert wichtige Informationen um mögliche Auslöser fĂŒr einen erneuten Krankheitsschub ausfindig zu machen.

Die Juckreizskala

Weil eine Allergie bzw. Futtermittelintoleranz hĂ€ufig mit Hautbeschwerden einhergeht, hat es sich neben dem Futtermitteltagebuch auch bewĂ€hrt eine sogenannte „Juckreizskala“ zu fĂŒhren. 

In der „Juckreizskala“ trĂ€gst du alle Beschwerden und VerĂ€nderungen der Haut oder des Fells deines Hundes ein. 

Dabei sind folgende Punkte wichtig:

  • Wie oft kratzt sich dein Hund?
  • Wo liegt der Juckreiz?
  • Zeigen sich Rötungen, Pusteln oder Quaddeln auf seiner Haut?
  • Leidet dein Hund unter Haarausfall oder Schuppen?
  • Hat dein Hund OhrenentzĂŒndungen?
  • Hat dein Hund die von dir beschriebenen Beschwerden ganzjĂ€hrig?

Auch dazu stellen wir dir einen Download zur VerfĂŒgung.
Deine „Juckreizskala“ fĂŒr deinen Hund kannst du „HIER“ herunterladen. 

Weitere wichtige FĂŒtterungskomponenten

Werden nur noch wenige Nahrungsmittel vertragen, muss gleichzeitig auch die Versorgung mit Vitaminen und Mineralien gut geplant werden.

Neben den entsprechenden Eiweißquellen, muss die Zusammensetzung der FĂŒtterung gleichzeitig daher so beschaffen sein, dass der Hundeorganismus mit entsprechenden NĂ€hr- und Vitalstoffen, gut versorgt wird. 

Vitamine & Co. als ErgĂ€nzung und UnterstĂŒtzung

NahrungsergĂ€nzungsmittel fĂŒr den Hund ebenso wie sein Hauptfutter, seine Leckerli und mögliche Kauartikel, mĂŒssen alle fĂŒr deinen Hund, unter seiner Allergie, fĂŒr ihn geeignet sein.

NahrungsergĂ€nzungsmittel werden dabei immer nur ĂŒber einen begrenzten Zeitraum gegeben. Etwa bis der Mangel behoben bzw. bis die belastende Situation ĂŒberstanden ist. Doch bei chronischen Erkrankungen kann auch eine dauerhafte Gabe sinnvoll und notwendig sein.

Halte dazu immer RĂŒcksprache mit deinem Tierarzt, deinem Tierheilpraktiker oder einem ErnĂ€hrungsberater und geben deinem Hund keinesfalls aufgrund einer Eigendiagnose VitaminprĂ€parate!

Wasserlösliche Vitamine B und C

B-Vitamine sind an sehr vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und sorgen fĂŒr eine optimale Funktion der Nervenzellen. So ist zum Beispiel das Vitamin B12 fĂŒr die Blutbildung nötig und fördert ein gesundes Bakterienwachstum.

Besonders bewĂ€hrt haben sich bei einem chronisch erkrankten Hund Injektionen von Vitamin B12 und FolsĂ€ure. Gerade das Medikament Sulfasalazin (Antibiotikum), daß auch als Dauermedikation verabreicht wird, entzieht dem Hundeorganismus FolsĂ€ure.
Besprich dich hier mit deinem Tierarzt. 

Vitamin C wird benötigt fĂŒr die Bildung von GallensĂ€uren und die Beschleunigung von Heilungsprozessen. Eine gute Versorgung mit Vitamin C kann Hagebuttenpulver* sein. 

Fettlösliche Vitamine A, D, E und K

Vitamin D reguliert EntzĂŒndungsprozesse und ein ĂŒberschießendes Immunsystem.

Vitamin A unterstĂŒtzt die Heilung der SchleimhĂ€ute.

Vitamin K2 (Knochenvitamin) und das Vitamin E sind zur Gesunderhaltung von Knochen und Haut wichtig. 

Zink & Selen

Sie sind die „Immun-Spurenelemente“ und verantwortlich fĂŒr ein funktionierendes Immunsystem.
Dabei ist Zink auch maßgeblich am Zellstoffwechsel von Haut/Schleimhaut beteiligt . Gleichzeitig ist es mitverantwortlich fĂŒr die  Bildung von Enzymen, die fĂŒr den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Proteinen und Lipiden (Fette) benötigt werden.
Selen fördert die Reparatur des Darms und die körpereigene Entgiftung.

Omega-3 FettsÀuren

Omega-3 FettsĂ€uren sind entzĂŒndungshemmend und fördern ebenfalls ein gesundes Bakterienwachstum.

Die zerstörte Darmschleimhaut

Bei einer chronischen EntzĂŒndung des Darmes ist auch immer die Darm-Schleimhautbarriere gestört. So können Antigene, also Substanzen, die das Immunsystem als „fremd“ erkennt, aus der Nahrung in den Körper gelangen und damit weitere Allergien und UnvertrĂ€glichkeiten verursachen, weil das Immunsystem diese Substanzen sofort bekĂ€mpft.
Damit weitet sich eine Überempfindlichkeit immer weiter aus, etwa auf weitere Nahrungsarten und verstĂ€rkt sich so. 

Umso wichtiger ist die individuell, passende Umstellung der ErnĂ€hrung fĂŒr die erfolgreiche Behandlung der IBD beim Hund.

Wenn die Darmwand geschÀdigt ist

Unter der IBD ist die Schutzbarriere der Darmwand deines Hund geschÀdigt.
Bei dieser Erkrankung liegt oft auch ein Ungleichgewicht von nĂŒtzlichen und schĂ€dlichen Bakterien vor.

Die Zahl der Bakterien, die fĂŒr den FĂ€ulnis und GĂ€rungsprozess der Nahrung verantwortlich sind, nimmt zu.
Dadurch wird die Schutzbarriere des Darms aufgelöst.

Der Angriff aufÂŽs Immunsystem

Normalerweise lĂ€ĂŸt die Darmschleimhaut nur kleinste Teilchen passieren, etwa NĂ€hrstoffe und Wasser.
Doch unter der IBD ist diese Schutzbarriere jetzt löchrig. 

Nun gelangen auch große MolekĂŒle in die Blutbahn des Hundes, wie zum Beispiel Krankheitskeime, also Bakterien und auch deren Giftstoffe.

Diese greifen jetzt das Immunsystem des Hundes an.
Die natĂŒrliche Reaktion auf diese Gifte sind Abwehrreaktionen in Form von EntzĂŒndungen.
Durch das Eindringen von Viren oder Bakterien, wird das Immunsystem des Hundes aktiviert.

Das Immunsystem versucht jetzt seine Aufgabe wahrzunehmen und beginnt sich gegen die Angriffe von Krankheitserregern und schÀdlichen Substanzen zu wehren. 

Wie es zu den EntzĂŒndungsreaktionen kommt

Die Immunzellen sind die weißen Blutkörperchen im Körper, auch Leukozyten genannt.

Sie werden durch Bakteriengifte oder Botenstoffe angelockt.
Leukozyten sind nicht an die Blutbahn gebunden, sondern wandern durch alle Gewebe, um gegen EntzĂŒndungsreaktionen vorzugehen.

Ist die Darmschleimhaut stark geschÀdigt, beginnt der Organismus die Gifte, die in ihn eindringen in Fettzellen, Muskulatur und Bindegewebe einzulagern.
Eine EntzĂŒndungsreaktion ist dann ein Zeichen dafĂŒr, dass der Körper die Giftstoffe abbaut, das heißt, die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) nehmen diese Gifte oder Erreger auf und bauen sie ab.

Unter den Leukozyten, gibt es sogenannte Freßzellen. Diese sind sehr groß, etwa 15 bis 20 Mikrometer.
Sie sind im Vergleich etwa um das Zehnfache grĂ¶ĂŸer als Bakterien.
Nur aufgrund ihrer GrĂ¶ĂŸe können sie ganze Zellen „fressen“. 

Die großen, weißen Blutkörperchen gehen aber auch durch die Schleimhautzellen des Darms, so werden genau diese Zellen noch weiter geschwĂ€cht. 

Es kommt also zu:

  • einer SchwĂ€chung des Immunsystems und gleichzeitig zu
  • chronischen und entzĂŒndlichen Prozessen

Denn durch die Einlagerung der Giftstoffe im Organismus können unterschiedliche Erkrankungen entstehen. 

Werden zum Beispiel gehĂ€uft, Nahrungsmitteleiweiße durch die löchrige Darmwand aufgenommen, begĂŒnstigt dies NahrungsmittelunvertrĂ€glichkeiten.

Krankheiten die aus der löchrigen Darmwand entstehen, sind: 

  • Magen-Darm-Beschwerden, wie
    – BlĂ€hungen
    – anhaltender Durchfall
    – aber auch Verstopfung
    – chronische MagenschleimhautentzĂŒndung
    – Colitis ulcerosa (Darminfektion)
    – chronische entzĂŒndliche Darmerkrankungen (wie etwa IBD, engl.: Inflammatory Bowel Desease)
    – Reizdarmsydrom
  • InfektanfĂ€lligkeit
  • Allergien

Anzeichen, daß dein Hund betroffen sein könnte, sind:

  • hĂ€ufige Infekte
  • chronischer Durchfall
  • stĂ€ndige Darmbeschwerden
  • Allergien
  • und anderes

Die Darmgesundheit Schritt fĂŒr Schritt 

Der Darm

Der Darm des Hundes hat eine LĂ€nge von ungefĂ€hr dem 4fachen der eigentlichen KörperlĂ€nge. Damit ist der Darm des Hundes mit bis zu 10 m LĂ€nge ein ĂŒberaus großes Organ. 

Unterteilt wird der Darm in DĂŒnn- und Dickdarm.
Dabei ist der Darm ein sogenanntes Hohlorgan und besteht aus 3 Schichten. 

Die Schichten des Darms sind:
von außen nach innen:

  • 1. HĂŒlle (bleibt hier außen vor)
  • 2. Muskelschicht und Nervenfasern
  • 3. Darmschleimhaut  

Die Aufgaben des Darms:

  • Nahrung verdauen und dabei NĂ€hrstoffe resorbieren
  • Wasserhaushalt regulieren
  • Abwehrzellen des Immunsystems ausbilden
  • Botenstoffe und Hormone produzieren

Laß uns mit der zweiten Schichten des Darms beginnen

2. Muskelschicht mit Nervenfasern

Die Nervenfasern des Darms bilden das enterische Nervensystem. 

Dieses enterische Nervensystem hat ungefĂ€hr 4 – 5 mal so viele Nervenzellen wie das RĂŒckenmark. 

RĂŒckenmark und Gehirn wiederum bilden das zentrale Nervensystems, auch ZNS genannt. 

Aufgaben des enterische Nervensystems:

  • Darmbeweglichkeit
  • Ionentransport
  • Durchblutung des Darms
  • immunologische Funktion

Über den Vagus-Nerv, den Sympathikus und Parasympathikus, kommuniziert das enterische mit dem zentralen Nervensystem, ĂŒber elektrische Impulse in den Nervenbahnen.

Doch auch ĂŒber Botenstoffe, wie GABA, Serotonin und Hormone sind das Gehirn und der Darm miteinander gekoppelt.

Dies nennt man auch die Darm-Hirn-Achse. 

Wenn also dein Hund seinen Hundehaufen abgesetzt hat und den Haufen zuscharrt, dann ist diese bewußte Reaktion auf seine DarmtĂ€tigkeit, Teil der Darm-Hirn-Achse. So sind Gehirn und Darm sehr eng mit einander verbunden und ein Austausch erfolgt in beide Richtungen. 

Auf diesen wichtigen Aspekt der Darm-Hirn-Achse kommen wir zu einem spĂ€teren Zeitpunkt noch einmal zurĂŒck.

Der Krankheitsverlauf einer IBD

Bei der IBD haben wir es je nach Krankheitsverlauf mit unterschiedlichen Problemen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungssystems zu tun. 

So können Beschwerden wie schon beschrieben den Dickdarm, aber auch den Magen oder den DĂŒnndarm betreffen. 

Gleichzeitig zu den Krankheitssymptomen im Verdauungstrakt, zeigen sich die Symptome einer IBD irgendwann nicht mehr nur ĂŒber die Probleme bei der Verdauung. Durch die eingeschrĂ€nkte Verwertung von NĂ€hrstoffen, betrifft die krankhafte VerĂ€nderung den gesamten Hundeorganismus. 

So treten hÀufig weitere Beschwerden auf, wie:

  • dĂŒnner werdendes Fell
  • Appetitverlust
  • niedriger Vitamin-B12-Spiegel
  • niedriger Eiweißgehalt im Blut (HypoproteinĂ€mie)
  • Blutarmut
  • Dehydrierung (Austrocknung)

Die chronische DarmentzĂŒndung im Zentrum des Dickdarms

Es gibt bei einer IBD die bereits beschriebenen allgemein gĂŒltigen Symptome. Daneben gibt es bestimmte Krankheitsanzeichen fĂŒr die chronische DarmentzĂŒndung, je nachdem in welchem Verdauungstrakt sie besonders ausgeprĂ€gt ist. 

Liegt das Zentrum der IBD im Dickdarm ist die Verfassung des Hundes hÀufig unbeschwert und damit ist auch ein Verlauf in der Regel lange Zeit unauffÀllig. 

Erst wenn der Hund lÀnger Zeit an der IBD erkrankt ist, wird seine Erkrankung augenscheinlich.

Dann Ă€ußert sich die IBD die vom Dickdarm ausgeht, mit folgenden Symptomen:

  • hĂ€ufiger Kotabsatz (natĂŒrlich auch abhĂ€ngig von der FĂŒtterung!)
  • oft schleimiger Kot
  • Darmgrummeln
  • Behandlung des Durchfalls durch Schonkost und vorsichtiges AnfĂŒttern, aber auch eine Antibiotika-Gabe hilft nur kurz und es kommt immer wieder zu neuen KrankheitsschĂŒben. 
  • Cortisongabe bringt eine direkte Verbesserung 
  • aufgekrĂŒmmter RĂŒcken durch Schmerzen und KrĂ€mpfe

Die chronische DarmentzĂŒndung im Zentrum von Magen bzw. DĂŒnndarm

Zeigt sich die IBD mit dem Schwerpunkt auf dem Magen und DĂŒnndarm, fallen dir die Symptome sehr viel mehr ins Auge. 

Symptome die mit dem Magen zusammenhÀngen:

  • schleimiges-wĂ€ssriges Erbrechen
  • Erbrechen ist dabei oft gelblich-grĂŒn

Erbricht der Hund gelb und hell, ist dies MagenflĂŒssigkeit.
GrĂŒn Erbrochenes stammt aus dem Zwölffingerdarm, dem Bereich der Galle.
Hier ist GallenflĂŒssigkeit in den Magen zurĂŒckgeflossen.
Dies geschieht nur dann, wenn eine chronische EntzĂŒndung und die Schließmuskel, die den GallenrĂŒckfluss ansonsten verhindern, geschĂ€digt sind. 

Die Symptome hier sind:

  • wĂ€ssrig-schleimiges Erbrechen
  • Magenreflux
  • hĂ€ufige SchmatzgerĂ€usche
  • hoher Speichelfluss
  • oftmals Belecken der Pfoten
  • laute DarmgerĂ€usche

Das Mikrobiom 

Unter dem Darm-Mikrobiom versteht man alles Lebende, was den Darm bewohnt,
daher spricht man hier auch von der Darmflora, also zum Beispiel:

  • Bakterien
  • Pilze
  • Hefen

Das Mikrobiom ist ein noch recht neues Feld in der PrÀventionsmedizin. 

Der Mensch trĂ€gt ca. 2 – 4 kg Darm-Mikrobiom in sich. 

Bisher kennt die Forschung rund 1.600 verschiedene „Darm-Bakterienarten“. Diese Arten haben nicht alle die gleiche Aufgabe, sondern haben eigene, spezifische Eigenschaften. Das heißt im Darm ist ein Multi-Kulti-Bakterien-Milieu angesiedelt, was sich gegenseitig perfekt ergĂ€nzt. Genau diese große Vielfalt bringt den großen gesundheitlichen Vorteil. 

3. Die Darmschleimhaut

GrĂ¶ĂŸter Teil des Immunsystems liegt im Darm

Im Moment geht man davon aus, daß 80 % der Immunzellen, also der grĂ¶ĂŸte Teil des Immunsystems, an der DarmoberflĂ€che sitzt und gleichzeitig das Immunsystem an der Darmschleimhaut auch trainiert wird. 

Durch den Nahrungsbrei kommen hier neben harmlosen Nahrungsbestandteilen, auch Keime, Bakterie und andere gefĂ€hrliche Stoffe an. Sie trainieren das Immunsystem darin, diese zu unterscheiden und so sorgen die Stoffe indirekt immer wieder dafĂŒr, dass das Immunsystem fit bleibt. 

Die Darmschleimhaut

Die FlÀche der Darmschleimhaut, also ihre OberflÀche betrÀgt bis zu 500 Quadratmetern.
Damit ist die Darmschleimhaut unfassbar groß. Wie groß genau, da sind sich Forscher immer noch nicht einig. Die große DarmoberflĂ€che ist so wichtig, weil die Zellen der Darmschleimhaut so, hervorragend die NĂ€hrstoffe aufnehmen können. 

Die Aufgabe der Darmschleimhaut 

Die Darmschleimhaut hat unter anderem die Aufgabe NĂ€hrstoffe und Wasser in den Körper hineinzutransportieren. Gleichzeitig verhindert sie, daß unerwĂŒnschte und fĂŒr den Organismus schĂ€dliche Stoffe ins Körperinnere gelangen.

Aber es werden auch von bestimmten Zellen der Darmschleimhaut körpereigene Antibiotika (sogenannte Defensine) gebildet, um krankheitserregende Keime zu bekÀmpfen.  

Wo befindet sich die Darmflora?

Vor allem den Dickdarm besiedelt die Darmflora.
Dagegen kommen durch die zerstörende Wirkung der MagensĂ€ure, im DĂŒnndarm nur wenige Mikroorganismen vor. 

Wie kommt es zu dieser enormen FlÀche an Darmschleimhaut?

Diese große ResorptionsflĂ€che kommt durch die zahlreichen Zotten und Vertiefungen zustande. Der gesamte DĂŒnndarm ist mit etwa 4 Milliarden kleiner Zotten ausgestattet. 

Anders als der Dickdarm, dessen Aufgabe eine andere ist. 

Stelle dir zum bessern VerstĂ€ndnis eine HaarbĂŒrste vor. Die HaarbĂŒrste an sich, ist relativ klein. Doch durch ihre vielen Borsten, vergrĂ¶ĂŸert sich ihre OberflĂ€che. Damit ist die BĂŒrste mit ihren Borsten in etwa so aufgefĂ€chert, wie die Darmschleimhaut mit ihren vielen Darmzotten und Vertiefungen auch. Durch diese ausgeklĂŒgelte OberflĂ€che des DĂŒnndarms ist seine FlĂ€che um das 500-fache vergrĂ¶ĂŸert.

Auf dieser vergrĂ¶ĂŸerten FlĂ€che der DĂŒnndarmschleimhaut findet die Verdauung der NĂ€hrstoffe statt.

Gleichzeitig verfĂŒgen die Darmzotten noch ĂŒber Saumzellen, die kleinen HĂ€rchen Ă€hneln. Sie verfĂŒgen ĂŒber Enzyme, die den Verdauungsprozess unterstĂŒtzen. So ergibt sich der riesige Lebensraum fĂŒr die Darmbakterien. 

Die Darmschleimhaut als „Firewall“

Um sich die Darmschleimhaut und ihre besondere Aufgabe besser vorstellen zu können, stelle dir hier einen sehr feinen Filter vor. So verhÀlt es sich nÀmlich mit der Darmschleimhaut. Hier sitzen die Zellen sehr eng beieinander und werden gleichzeitig durch spezielle Verbindungsproteine fest miteinander verbunden.
Die Darmschleimhautzellen, sind quasi die „Firewall“ – ein Sicherheitssystem des Körpers. Ihre Aufgabe ist es, wichtige NĂ€hrstoffe und Wasser in den Körper hineinzulassen, allerdings Proteine, Keime und grĂ¶ĂŸere GiftmolekĂŒle unverdauter Futterbestandteile, sicher abzuhalten. 

Die Darmschleimhaut schirmt damit das im Darm sitzende Immunsystem davor ab, Allergien zu entwickeln. 

Durch die entzĂŒndlichen Prozesse an der Darmschleimhaut bei einer IBD (inflammatory bowel disease) wird dieser „Filter“, also die Darmschleimhaut zerstört und damit die Darmwand durchlĂ€ssig.
Die Darmwand verliert damit quasi ihren Eigenschutz. Jetzt gelangen nicht nur NÀhrstoffe in den Körper, sondern auch Keime und allergieauslösende Stoffe. 

Die Darmbakterien

Milliarden von Bakterien auf der Schleimhaut des Dickdarms bilden die sogenannte Darmflora oder auch Mikrobiom genannt.

Diese Darm-Bakterien bilden wichtige Stoffe fĂŒr den Organismus. Die Darmflora ĂŒbernimmt damit vielfĂ€ltige und wichtige Aufgaben: 

  • Aufspaltung der Nahrung
  • Aufnahme von Mineralstoffen und Vitaminen 
  • Schutz des Immunsystems:
    – „gute“ Darmbakterien verdrĂ€ngen potentielle Krankheitserreger
    – „gute“ Darmbakterien verhindern, daß sich schĂ€dliche Bakterien an die Darmwand anheften, sich dort ausbreiten und Infektionen hervorrufen
  • Training des Immunsystems:
    – um zwischen harmlosen Substanzen und „feindlichen“ zu unterscheiden
  • Produktion lebenswichtiger Vitamine
    – Vitamin B2 (Riboflavin)
    – Vitamin B12
    – Biotin
    – FolsĂ€ure
    – Vitamin K2, wichtig fĂŒr die Blutgerinnung
    * kurzkettige, essentielle FettsÀuren
  • Produktion von Enzymen
  • Produktion von AminosĂ€uren
  • Produktion von Serotonin und Dopamin
  • Produktion von 80 % der Immunzellen
  • Produktion von viren- und baktierentötenden Eiweißstoffen („Immunglobuline“)

Doch Darmbakterien können außerdem auch giftige, also toxische und krebserregende Substanzen wie polyzyklische aromatische Wasserstoffe, die etwa beim Grillen, Braten, RĂ€uchern und Trocknen entstehen neutralisieren, ebenso wie Nitrosamine, die dann fĂŒr den Organismus nicht mehr so schĂ€dlich sind. 

Daher ist eine große Vielfalt und ein gesundes Gleichgewicht des Mikrobioms fĂŒr die Gesundheit essentiell. Nur so kann der Hundeorganismus flexibel auf Umweltbedingungen reagieren.

Im Darm werden gleichzeitig ĂŒber 20 Hormone gebildet und dies in AbhĂ€ngigkeit der Darmflora. 

Darunter das GlĂŒckshormon Serotonin und das Schlafhormon Melatonin.

Die gesunde Darmflora

Wie beschrieben, hat die gesunde Darmflora einen erheblichen Einfluss auf die gesamte Gesundheit deines Hundes. 

Zum Beispiel produzieren „gute“ Darmbakterien, FettsĂ€uren und senken so den ph-Wert im Dickdarm. Dadurch entsteht dort ein saures Milieu, also eine Umgebung, die einen Anstieg von schĂ€dlichen Bakterien verhindert bzw. verlangsamt. So haben diese Bakterien keine Chance ĂŒberhandzunehmen, auch wenn sie die MagensĂ€ure ĂŒberlebt haben. Somit ist die Darmflora belastbar und von nachteiligen Bakterien geht weniger Risiko aus. 

Außerdem verhindert die gesunde Darmflora eben auch, dass Keime ins Blut gelangen bzw. dass Keime ĂŒberleben. 

Die Balance zwischen „guten Darmbakterien“ und „schlechten Bakterien“ kann massiv durch die ErnĂ€hrung beeinflußt werden. 

Darmflora und AbwehrkrÀfte

Nur ĂŒber eine stabile Darmgesundheit, geht es auch dem gesamten Organismus des Hundes gesundheitlich gut, denn nur dann kann er sich effektiv gegen Krankheiten wehren. 

DafĂŒr braucht es ein großes Spektrum der Darmflora. Ist hier eine Vielfalt nicht gegeben, ist die Immunabwehr des Körpers geschwĂ€cht und der Hundeorganismus ist anfĂ€llig fĂŒr Darmbeschwerden (Durchfall, BlĂ€hungen etc.) bis hin zu chronisch entzĂŒndlichen Darmerkrankungen, wie etwa der IBD.

Woher kommen die Darmbakterien

Heute geht man davon aus, daß bereits im Fruchtwasser der MutterhĂŒndin, Bakterien von ihr auf den Welpen ĂŒbertragen werden. 

Der Großteil der Bakterienbesiedlung erfolgt dann bei der Geburt. 

Bis dahin ist der Welpe in der Fruchtblase ĂŒber die gesamte Tragezeit gut geschĂŒtzt. 

Dies bedeutet fĂŒr den Verdauungstrakt des Welpen, dass noch keine bakterielle Darmflora vorhanden ist. 

Wenn sich der Welpe bei der Geburt durch den Geburtskanal schiebt, ĂŒbertragen sich die Bakterien der MutterhĂŒndin von ihrem Darm und auch die der Vaginalflora auf den Welpen. Die Bakterien siedeln sich auf der Haut ebenso wie auf seinem Fell an und der Welpe schluckt Bakterien auch teilweise ab, so daß sich diese Bakterien auch in ihm ansiedeln. 

Auch wĂ€hrend der Welpe an der Zitze saugt, gelangen weitere Bakterien in den Verdauungstrakt und beginnen diesen zu besiegen und sich dort zu vermehren. Das klappt am Anfang seines Lebens beim Welpen auch deshalb so gut, weil die Magenschleimhaut erst ab dem 18. Lebenstag beginnt, MagensĂ€ure zu produzieren. Einen wichtigen Schutz vor Krankheiten erhĂ€lt der Welpe daher in den ersten Lebenstagen nach seiner Geburt ĂŒber das sogenannte Colostrum (die Vormilch), die ihn mit wichtigen Antikörpern versorgt. 

Die Entwicklung des Darm-Mikrobioms im Hundeleben 

Im Laufe seines Hundelebens kommen natĂŒrlich immer mehr Bakterien hinzu. Welche Bakterien dies sind und in welchem Umfang sie im Darm-Mikrobiom „leben“, hĂ€ngt vor allem von den Lebensbedingungen ab. Denn die Zusammensetzung dieser Bakterien verĂ€ndern sich stĂ€ndig. Von welchen Menschen wird der Hund gestreichelt, welche OberflĂ€chen berĂŒhrt er und vor allem wie wird der Hund ernĂ€hrt oder welche Medikamente muss er vielleicht auch einnehmen. Daher ist das Darm-Mikrobiom ein eigenes kleines Universum und bei jedem Hund anders. 

Der Unterschied beim Kaiserschnitt-Baby 

Beim Menschen ist bereits in den ersten 5 Lebensminuten ein großer Unterschied erkennbar, zwischen einem Kaiserschnitt-Baby und einem Kind, das vaginal, also auf natĂŒrlichem Wege auf die Welt gekommen ist.
Kaiserschnitt-Kindern entgehen durch das Fehlen der Reise durch den Geburtskanal, die Bakterien der Mutter. 

In Schweden macht man daher in den KrankenhÀusern einen Vaginalabstrich und reibt das Kaiserschnitt-Baby mit dem Vaginal-Sekret der Mutter ein bzw. gibt man dem Kaiserschnitt-Kind einen Q-tipp auf dem sich das Vaginal-Sekret der Mutter befindet, um es daran nuckeln zu lassen. So stellt man sicher, dass es die Bakterien der Mutter herunterschluckt und diese in den Magen-Darm-Trakt des Babys gelangen. 

Kaiserschnitt-Welpen

Welpen, die per Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden mĂŒssen, kommen vor allem zunĂ€chst mit einer keimfreien Umgebung der Tierarztpraxis oder Tierklinik in Kontakt und den verwendeten Latexhandschuhen. SpĂ€ter natĂŒrlich auch mit Hautbakterien von Menschen, die die kleinen Fellnasen betreuen. Damit wird die Darmflora eines Kaiserschnitt-Welpen vor allem mit diesen Bakterien besiedelt, denn die spezifischen Keime der MutterhĂŒndin fehlen hier, ebenso wie bei einem Kaiserschnitt-Baby.
Damit dauert es in der Regel viel lÀnger, bis sich eine normale Darmflora beim Welpen bzw. beim Junghund gebildet hat. Damit verbunden ist immer ein erhöhtes Risiko von Allergien. 

Darmbakterien der Mutter stÀrken Immunsystem des Babys

Warum legt man auf die Übertragung der BakterienstĂ€mme von der Mutter auf das Baby so viel Wert?
Heute weiß man, dass das Risiko fĂŒr Typ-2-Diabetes bei Kaiserschnitt-Kindern erhöht ist, ebenso wie sie ein erhöhtes Risiko haben an Fettleibigkeit zu erkranken. Die Darmbakterien stehen also im engen Zusammenhang mit dem Stoffwechsel. 

Interessant dabei ist, dass fehlende Bakterien aus dem Mikrobiom der Mutter, auch nicht bei den Kindern nachgewiesen werden konnten. Bakterien, die die Mutter also nicht hat, kann sie nicht an ihr Kind weitergeben. 

Daher wird heute bereits werdenden MĂŒttern Probiotika, PrĂ€biotika und eine VerĂ€nderung des Lebensstils nahegelegt.
Denn bereits wĂ€hrend der Schwangerschaft gestalten die Darmbakterien der Mutter, ĂŒber bakterielle MolekĂŒle, das Immunsystem des Babys durch die Plazenta und spĂ€ter ĂŒber Antikörper in der Muttermilch, mit. 

Dein Chance die Darmbakterien bei deinem Hund mitzugestalten. 

Doch du hast zu jeder Zeit die Chance diese wichtigen Bakterien mehr oder weniger gut im Darm deine Hundes anzusiedeln.

Was uns wieder zum großen Feld der ErnĂ€hrung fĂŒhrt. Denn ErnĂ€hrung hĂ€ngt unmittelbar mit dem Darm zusammen und damit auch mit den Bakterien die im Darm leben.

Dabei solltest du wissen, dass das Darm-Mikrobiom am schnellsten auf eine ErnÀhrungs- bzw. Lifestyle-Umstellung reagiert. Ganz im Gegensatz zu anderen Körperteilen, wie etwa eine VerÀnderung der Muskelmasse oder des Gewichts. 

Denn je nach Zusammensetzung der jeweiligen Mahlzeit vermehren sich die entsprechenden Bakteriengruppen oder aber wenn sie ihre Nahrungsquelle als Lebensgrundlage nicht vorfinden, sterben diese aus. 

Damit ist es möglich, ĂŒber die Entscheidung der ErnĂ€hrung die Bakterienarten und deren Menge im Darm zu beeinflussen.

In der Humanmedizin gilt die Faustregel, dass man ĂŒber die richtige ErnĂ€hrung (clean, mit vielen Ballaststoffen und naturbelassen) innerhalb von 3 Wochen, 30 % des Mikrobioms, also die Darmflora  zum Positiven verĂ€ndern kann. 

Die Ähnlichkeit zwischen Mensch und Hund

Wenn es um die Darmflora geht, greife ich innerhalb dieses Blogbeitrages auch auf die Erkenntnisse aus der Humanmedizin zurĂŒck und ziehe auch den Vergleich zwischen Mensch und Hund. Warum? Durch die Domestikation, also Haustierwerdung des Hundes, verĂ€nderte sich nicht nur sein Erbgut und der Hund wurde im Gegensatz zum Wolf, zahmer und schloss sich enger dem Menschen an. Es zeigten sich bei Forschungen außerdem auch eine VerĂ€nderung von Genen, die mit der Verdauung in Zusammenhang stehen, etwa mit der FĂ€higkeit StĂ€rke zu verdauen.

Nur so war es möglich, dass Hunde sich dem Menschen eng anschlossen, um in frĂŒheren Zeiten unsere menschlichen Essensreste zu verwerten und davon zu profitieren. 

So lĂ€ĂŸt sich erklĂ€ren, warum die Darmflora des Hundes, als „bester Freund“ des Menschen, der des Menschen am meisten von allen Tieren Ă€hnelt. Die Bakterienbesiedlung ist bei Mensch und Hund fast identisch. 

Deswegen geht man heute davon aus, dass die Darmflora des Hundes in der gleichen Art und Weise wieder hergestellt werden kann, wie das Mikrobiom des Menschen. 

„Gute“ Darmbakterien

Die Aufgaben, seine Funktionen und die AblĂ€ufe innerhalb des Mikrobioms sind hochkomplex. Verantwortlich dafĂŒr sind dabei einzelne Bakteriengruppen im Hundedarm. 

Im Hundedarm finden wir „gute“ Bakterien, wie Escherichia (E.)coli, Enterokokken, Laktobazillen, Bifidobakterien und diverse nicht so gute bis „schlechte“ Bakterien wie z.B. Clostridien, Streptokokken, Pseudomonas, die zwar auch immer anteilig vorhanden sind, aber bei einem Darm, der in Balance ist, keine Schwierigkeiten machen, jedoch sofort gern mitmischen und störend in Aktion treten, wenn die erstgenannten „Guten“ schwĂ€cheln.

Spricht man von „guten“ Darmbakterien, meint man nĂŒtzliche Bakterien, die dem Hund bei der Verdauung von NĂ€hrstoffen helfen. Meist sind dabei Lactobazillen, Escherichia (E.)coli, Enterokokken und Bifidobakterien gemeint.

Lacotbazillen etwa produziert Vitamine, wie das Vitamin B12 und Vitamin K2. 

Gleichzeitig sorgen Bakterien wie Enterococcus faecium, Lactobazillen und Bifidobakterien fĂŒr die Energiegewinnung aus Ballaststoffen, die sie zu kurzkettigen FettsĂ€uren abbauen. Dies hat eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel des Hundes. 

Die Krankmacher

Im Darmtrakt kommen nur wenige wirklich krank machende Bakterien vor. 

Zu ihnen gehören: 

  • Salmonellen, 
  • enterohĂ€molytische Escherichia coli (EHEC)
  • Shigellen
  • Yersinia enterocolitica

Wichtiger ist diese Gruppe von Bakterien „im Auge zu behalten“, die nur dann störend fĂŒr den Hundeorganismus werden, wenn sie sich durchsetzen und vorherrschen. Dann schwĂ€chen sie die AbwehrkrĂ€fte des Hundes, was beispielsweise zu chronischen Erkrankungen fĂŒhren kann, wie eben einer IBD.

Zu den krank machenden Bakterien zÀhlen: 

  • Clostridien
  • Streptokokken
  • Pseudomonas, 

Was dem Darm schadet 

Die Darmflora ist also ein eigenes Ökosystem. Entsprechend empfindlich reagiert diese Struktur auf Ă€ußere EinflĂŒsse. 

Antibiotika

Doch sollte es bei deinem Hund nötig sein, ihm ein Antibiotikum zu geben, dann solltest du ihm schon wĂ€hrenddessen und auch noch nach der Antibiotika-Therapie ein passendes Probiotikum geben. Dadurch wird das Immunsystem bereits dann schon unterstĂŒtzt und der positive Allgemeinzustand gefördert. Gleichzeitig wird nicht nur die Darmflora wieder aufgebaut, sondern vor allem fĂŒr HĂŒndinnen wichtig, die Vaginalflora wieder aufzubauen. Dieser Punkt wird bei HĂŒndinnen hĂ€ufig vergessen, daß ein Antibiotikum auch die Vaginalflora durcheinanderbringt und hier ebenfalls Bakterien abgetötet werden. So kommt es nach einer Antibiotika-Gabe hĂ€ufig zu BlasenentzĂŒndungen, weil dies eben auch mit der Vaginalflora zusammenhĂ€ngt. Daher ist es so wichtig zu klĂ€ren, wie man nach einer Antibiotika-Therapie das Mikrobiom wieder aufbauen kann. 

Zucker

Zuckerreiche Lebensmittel, wie etwa zuckerreiches Obst, schaden dem Darmmikrobiom insofern, als daß sie Bakterien wachsen lassen, weil sie sie fĂŒttern, die allerdings nicht in einer so großen Zahl im Darm sein sollten.

Zusatzstoffe

Da sind zu nennen, Titandioxid (Zusatzstoff in Zahnpasta) oder auch andere Zusatzstoffe, wie Emulgatoren und Konservierungsmittel, die in verarbeiteten Lebensmittel enthalten sind. Diese Stoffe lassen bestimmte BakterienstĂ€mme im Mikrobiom wachsen, die Stoffwechselprodukt herstellen, die zu Depressionen fĂŒhren oder die die Darmschleimhaut durchlĂ€ssig machen, so daß Bakterien ins Blut wandern können. 

Pestizide

Wie fĂŒr uns Menschen, sind auch Pestizide fĂŒr den Hund ein großes Problem. FĂŒr den Darm ist es ein großer Unterschied, ob der Hund Lebensmittel mit Pestiziden oder ohne Pestizide zu sich nimmt. Daher solltest du fĂŒr deine Hund zum Beispiel GemĂŒse unbedingt immer gut waschen oder wenn es dir möglich ist, ihn mit Bioprodukte fĂŒttern.

Gluten

Als tĂ€glicher Bestandteil der ErnĂ€hrung ist Gluten nicht zu empfehlen. Gluten ist vor allem im Weizen enthalten. Gluten dockt an der Darmwand an und lockert diese Verbindungen auf. Gluten fĂŒhrt dazu, daß die Darmzellen, die eigentlich fest miteinander verbunden sind, auseinanderweichen und die NĂ€hrstoffe aus der Nahrung damit nicht durch die Zelle weitergeleitet werden, sondern durch den gebildeten Spalt, also quasi zwischen zwei Zellen hindurchgehen. Gluten macht die Darmwand also durchlĂ€ssiger. 

Das ist ein Mechanismus des „Leaky Gut“, dem durchlĂ€ssigen Darm, dessen Krankheitsbild in der Humanmedizin weiterhin nicht anerkannt ist und nicht im Krankheitskatalog aufgenommen ist. 

Doch bei dem durchlĂ€ssigen Darm geht der Nahrungsbrei sofort ins Blut und nicht stoffwechselphysiologisch zum Beispiel auch mal durch die Leber. Somit verschiebt sich auch der Leberstoffwechsel und EntzĂŒndungszellen vermehren sich. So hat man beim Menschen bereits einen Zusammenhang zwischen Gluten und der BlasenentzĂŒndung und auch Diabetes festgestellt.
Das Leaky Gut – Syndrom kennen wir beim Hund ebenfalls. 

Wurmkuren

Viele TierĂ€rzte empfehlen den Hund alle drei Monate zu entwurmen. Obwohl du den Kot deines Hundes vor der Verabreichung einer Wurmkur, auf WĂŒrmer und Parasiten testen kannst. Denn nur bei einem Befall macht die Gabe einer Wurmkur Sinn. 

Bei der Gabe des Wurmmittels werden WĂŒrmer im Bereich des Darms abgetötet.
Allerdings wird dabei auch ein Großteil der natĂŒrlichen Darmflora des Hundes geschĂ€digt.
Dann braucht der Darm deines Hundes Zeit die Wirkstoffe vollstÀndig abzubauen und die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. 

Du findest hilfreiche Informationen zum Thema „Wurmkur beim Hund“ in unserem Blogbeitrag und in den entsprechenden Podcast-Folgen. 

Klicke „HIER“ um zum Blogbeitrag „Wurmkur beim Hund“ zu gelangen. 

Klicke „Hier“ fĂŒr die Podcast-Folge: „027 Wurmkur beim Hund“

Impfungen

Impfungen beim Hund bleiben ein umstrittenes Thema.
Was auf der einen Seite Leben retten kann, wenn sich das Immunsystem mit der BekĂ€mpfung verschiedenster Erreger beschĂ€ftigt, fĂŒhrt auf der anderen Seite zu einer starken Belastung des Organismus, besonders der Entgiftungsorgane.

So gab es jahrelang eine erbitterte Diskussion um Quecksilber in Impfstoffen, dass beim Menschen in Verbindung gebracht wurde mit Autismus und anderen gesundheitlichen Störungen. 

Heute wird stattdessen Aluminium verwendet, von dem man jetzt weiß, das es die Entstehung von Alzheimer fördert. 

Denn die chemischen Eigenschaften der verwandten Schwermetalle in Impfstoffen binden sich an die Proteine des Hundeorganismus und können deren Struktur verÀndern.
Auch Immunzellen zÀhlen zu diesen Proteinen. 

Schwermetalle und damit eine Impfung, bringen so immer auch die Darmflora aus dem Gleichgewicht. 

Krankheiten

Auch beim Hund lĂ€ĂŸt sich nicht jede Krankheit verhindern. Doch die Abwehr von Viren und Bakterien erfordert Höchstleistungen vom Organismus deines Hundes. Damit sein Immunsystem diese Arbeit verrichten kann, braucht es viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Je nach Verfassung des Hundes und der Dauer seiner Erkrankung sind so körpereigene Reserven schnell aufgebraucht.
Gleichzeitig wird vor allem der Darm gefordert, in dem das Immunsystem deines Hundes, wie schon beschrieben, sitzt. 

Darmgesundheit

„Der Darm ist der Sitz der Gesundheit.“ Das wußte schon Hippokrates. 

Gerade deshalb ist der Hund, was er isst. (nach Paracelsus)

Daher ist eine gesunde und stabile Darmflora so wichtig,
denn ohne sie gibt es keine gesunde Schleimhaut und umgekehrt.
Ist die Darmschleimhaut nicht gesund, ist auch die Darmflora nicht im Gleichgewicht. 

Eine gesunde Darmflora sorgt fĂŒr:

  • eine Regeneration der Darmschleimhaut
  • die Bildung von FettsĂ€uren und Vitaminen
  • die Abwehr von krankheitserregenden Keimen
    (Viren und Bakterien, aber auch Pilze, ebenso wie Parasiten)
  • einen Schutz des Immunsystems
  • eine optimale NĂ€hrstoffverwertung
  • eine Verbindung zum Gehirn (Bauchhirn)

2. Therapie-SĂ€ule: Darmsanierung

Den kranken Darm erkennen

Mit den bereits beschriebenen Symptomen und den diagnostischen Verfahren ist die Diagnose IBD, bei deinem Hund zu diesem Zeitpunkt bereits gestellt. 

Doch Hundehaltern rate ich im weiteren Verlauf der Behandlung immer die Schutzfunktion der Darmschleimhaut konkret zu ĂŒberprĂŒfen. 

Der Darmflora-Screening

Das Kotscreening ist ein weiterer wichtiger diagnostischer Schritt. 

Hierbei werden Parasiten (WĂŒrmer) und auch Giardien und Kokzidien ausgeschlossen.

Gleichzeitig gibt ein Darmflora-Screening, Aufschluss ĂŒber die QualitĂ€t der Darmflora, die Verdauungsenzyme, mögliche pathogene Keime, wie z. b. Salmonellen und den ph-Wert des Kots.

FĂŒr eine genaue Kotuntersuchung sammelst du einfach und unkompliziert den Kot deines Hundes in einem oder mehrerer Röhrchen. 

Denn nur die Kotuntersuchung verschafft ein genaues Bild ĂŒber den Zustand der Darmschleimhaut und des Mikrobioms. Daher solltest du folgende Parameter im Kot deines Hundes kontrollieren lassen:

  1. Darmflora-Analyse
  2. Sekretorisches IgA:
    Dieser Wert gibt dir einen ersten Überblick ĂŒber die Funktion der Schleimhautabwehr.
    Deren Aufgabe es ist das Eindringen und Ansiedeln von potentiell gefÀhrlichen Bakterien, Viren oder Pilzen zu verhindern und unvertrÀgliche Nahrungsbestandteile und Giftstoffe zu neutralisieren.
  3. Alpha-1-Antitrypsin:
    Er dient der Regulation von EntzĂŒndungsreaktionen. Erhöhte Werte geben Hinweise auf eine erhöhte DurchlĂ€ssigkeit der Darmschleimhaut.
  4. Zonulin:
    Das Protein ist ebenfalls ein wertvoller Marker fĂŒr die DurchlĂ€ssigkeit der Darmschleimhaut beim Hund. 

Die Darmsanierung

Über eine gezielte Darmsanierung verhilft man der Darmschleimhaut zu regenerieren.

Dabei sind vor allem folgende Aspekte wichtig:

  1. stoppen von EntzĂŒndungsprozessen,
    durch z. B. Umstellung der ErnÀhrung 
  2. abheilen der geschÀdigten Darmschleimhaut,
    durch schĂŒtzende Heilmittel
  3. Wiederaufbau der Schleimschicht, die normalerweile die Darmschleimhaut schĂŒtzt
  4. Regulierung der Darmflora,
    durch ein Verringern schĂ€dlicher Darmbakterien etc. und eine Vermehrung „guter“ Darmbakterien

Aufbau der Darmschleimhaut und Gleichgewicht des Mikrobioms

Wie kann man nun eine Bakterienvielfalt fördern?

Das Mikrobiom deines Hundes ist ebenfalls stark von der Nahrungszusammensetzung, der ProteinqualitÀt, aber auch der Proteinmenge, dem Fasergehalt und vielem mehr abhÀngig. 

Denn auch wenn sich die Darmschleimhautzellen innerhalb von wenigen Tagen vollstĂ€ndig erneuern, brauchen sie fĂŒr diese unglaubliche Leistung besondere NĂ€hrstoffe. 

Dazu zÀhlen:

  • Zink
  • Vitamin A
  • Vitamin B2
  • Vitamin B12
  • Biotin
  • Niacin

Weitere Faktoren um die guten Darmbakterien zu unterstĂŒtzen sind:

  • L-Glutamin

Eine ausreichende Versorgung mit der AminosĂ€ure L-Glutamin ist wichtig fĂŒr die SchleimhĂ€ute, sowohl des Dickdarms, als auch des DĂŒnndarms.
Denn L-Glutamin liefert die nötige Energie fĂŒr die Neubildung von Darmzellen und sorgt so dafĂŒr, dass die Darmschleimhaut bei SchĂ€den schneller regeneriert.

  • Vitamin D

Untersuchungen zeigten, dass Vitamin D die Zunahme einer positiven Darmflora unterstĂŒtzt.
Ein Mangel setzt die Produktion von Peptiden herab, die in der Darmschleimhaut gebildet werden und Einfluss auf die Dichte der Schleimhaut haben, d. h. sie kann dĂŒnner oder sogar undicht werden. Gleichzeitig können sich bei einem Mangel des Vitamin Ds, „schlechte“ also ungĂŒnstige Keime vermehren und die guten Bakterien verdrĂ€ngen.  

  • Omega-3-FettsĂ€uren

Omega-3-FettsĂ€uren leisten einen großen Beitrag zur Darmgesundheit, weil sie aus EntzĂŒndungshemmern bestehen. Somit senken sie den Anteil an Bakterien die entzĂŒndungsfördernd wirken und fördern eine gesunde Darmflora. 

Aufbau des Darmmikrobioms

Der tatsĂ€chliche Aufbau der ins Ungleichgewicht gerutschten Darmflora deines Hundes, kann dabei mehrere Wochen bis einige Monate in Anspruch nehmen. Bringt man die gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht, spricht man umgangssprachlich auch von einer „Darmsanierung“. 

Durch den Einsatz von natĂŒrlichen PrĂ€biotika, Probiotika und Vitalstoffen wird die Darmgesundheit deines Hundes gezielt gefördert. 

Gleichzeitig werden auch EntzĂŒndungssymptome gelindert. 

All dies wirkt sich auf den gesamten Hundeorganismus aus und beeinflußt gleichzeitig auch das Nervensystem deines Hundes positiv. 

Da wir wissen, dass eine mögliche Ursache von IBD, Stress sein könnte, ist dies gerade fĂŒr Hunde die unter Dauerstress stehen, ein zusĂ€tzlicher Pluspunkt und wichtiger Aspekt.

PrÀbiotika fördern die Darmgesundheit

Bestimmte Futterbestandteile fördern eine gute Darmgesundheit – dies sind die sogenannten PrĂ€biotika.
Dabei handelt es sich um Ballaststoffe, die das Wachstum von „guten Darmbakterien“ unterstĂŒtzen. 

Doch beim Thema „Ballaststoffe in der HundeernĂ€hrung“ tauchen hĂ€ufig Fragen auf wie: Sind sie nicht völlig â€žĂŒberflĂŒssig“ und nur „billiger FĂŒllstoff“ oder sogar „gesundheitsschĂ€dlich“? 

Exkurs Ballaststoffe

Was sind Ballaststoffe?

Ballaststoffe sind Bestandteile der Nahrung, die entweder nur schlecht oder völlig unverdaulich sind. Was sich jetzt vielleicht sehr negativ anhört, macht diese Fasern jedoch fĂŒr den Hundeorganismus sehr wertvoll. 

Ballaststoffe sorgen nicht nur fĂŒr eine gesunde Darmschleimhaut, sondern unterstĂŒtzen im Darm auch den Nahrungsbrei beim Weitertransport und regen den Darm zu seiner Bewegung an.  

Dabei werden die „Ballaststoffe“ in langsam fermentierbare und schnell fermentierbare Fasern unterschieden. 

Wir wollen uns hier auf die schnell fermentierbaren Fasern konzentrieren. 

Hierzu zÀhlen:

  • Fructo-Oligosaccharide (FOS),
    (Mehrfachzucker aus Fruchtzucker)
  • Pektine
    (enthalten im Apfel, Möhre und ZuckerrĂŒbenschnitzeln),
  • Laktulose
    (ein Baustein des Milchzuckers)
  • Laktose
    (Milchzucker)
  • Inulin
    (enthalten z.B. in Chicorée, Artischocke)

Hinweis:
Äpfel und auch ZuckerrĂŒben haben einen hohen Zuckergehalt. Sie sollten daher in der HundeernĂ€hrung in Maßen bzw. nur als „Trester“ beziehungsweise „Schnitzel“ gefĂŒttert werden. Dann ist ihnen der Zucker bereits entzogen worden.

Alle PrĂ€biotika sind Nahrung fĂŒr die nĂŒtzlichen Bakterien und so förderst du mit diesen Futterbestandteilen deren Wachstum im Dickdarm deines Hundes. Dies fĂŒhrt gleichzeitig dazu, dass schĂ€dliche Bakterien, wie etwa Chlostridien, zurĂŒckgedrĂ€ngt werden. 

Doch durch diese fementierbaren Fasern passiert noch viel mehr. Es entstehen kurzkettige FettsĂ€uren. Sie unterstĂŒtzen auf der einen Seite, zusĂ€tzlich die ErnĂ€hrung der Darmzellen, sorgen aber auf der anderen Seite fĂŒr eine AnsĂ€uerung des Nahrungsbreis.
Dadurch werden die Bedingungen fĂŒr die „schlechten“ Darmbakterien noch einmal herabgesetzt und der Heilungsprozess unterstĂŒtzt.

Wichtig
Bei diesen schnell fermentierbaren Fasern gilt nicht, viel hilft viel.

Mag die ErlÀuterung auch diesen Anschein zunÀchst erwecken.  

PrÀbiotika sollten bei Hunden mit Bedacht eingesetzt werden, da sich auch krankmachende Bakterien von diesen Kohlenhydraten ernÀhren können.
Auch können grĂ¶ĂŸere Mengen von ihnen zu Durchfall fĂŒhren.
Besonders zu Beginn einer angepaßten FĂŒtterung solltest du sie daher immer langsam einschleichen. 

Auch Probiotika beim Hund kann sinnvoll sein

Was sind Probiotika?

Bei Probiotika handelt es sich um Kulturen von lebenden Mikroorganismen. Sie werden dem Futter des Hundes als Pulver zugegeben oder dem Hund als Kapsel oral verabreicht. 

So versucht man das VerhĂ€ltnis der guten Darmbakterien ĂŒber eine direkte Einnahme anzuheben. 

Dabei ist die Herstellung von Probiotika strengen gesetzlichen Regeln unterworfen. Probiotika gelten als Futtermittelzusatzstoffe und sind so zulassungspflichtig. 

Bei den zugelassenen Mitteln fĂŒr den Hund, sind daher nur Mikroorganismen enthalten, welche fĂŒr den Hund unbedenklich sind und deren Nutzen fĂŒr den Hund auch nachgewiesen wurde. 

Laut EU-Verordnung fĂŒr Hunde sind aktuell nur zwei BakterienstĂ€mme zugelassen. Das sind Enterococcus faecium und Lactobacillus acidophilus.

Wie wirken Probiotika?

Auch ĂŒber die Gabe eines Probiotikas wird versucht unerwĂŒnschte Bakterien zu hemmen und die „guten“ Darmbakterien zu stĂ€rken. 

Gleichzeitig bewirken Probiotika beim Hund eine Zunahme von MilchsĂ€urebakterien und erhöhen die Bildung von FettsĂ€uren, was wiederum entzĂŒndungshemmend wirkt. 

Die Voraussetzung fĂŒr einen möglichst positiven Effekt ist jedoch, dass die Probiotika in einer großen und ausreichenden Menge im Darm ankommen. 

Wie wendest du Probiotika an?

Wie schon beschrieben enthalten die meisten Probiotika zwei BakterienstĂ€mme fĂŒr Hunde unteranderem Enterococcus faecium, ein Bakterium, dass man vor allem im DĂŒnndarm findet. 

Doch vielfach spielen sich EntzĂŒndungsreaktionen auch im Dickdarm des Hundes ab. Somit ist es sinnvoll auch ihn zu unterstĂŒtzen, auch wenn es keine speziellen BakterienstĂ€mme fĂŒr genau diese Region gibt. 

Vor allem ist es wichtig, dass Bakterienkulturen, resistent gegenĂŒber der MagensĂ€ure, den GallensĂ€uren und den Verdauungsenzymen sind. Probiotika mĂŒssen also zunĂ€chst die Darmpassage unbeschadet passieren, um schließlich einen positiven Einfluss auf das Gleichgewicht der Darmflora nehmen zu können. 

Gleichzeitig braucht Probiotika die FĂ€higkeit, sich an der Darmwand anzuheften, um die Darmflora zu unterstĂŒtzen. 

Daher braucht es oft verschiedene Therapeutika jeweils fĂŒr denn Dick- bzw. DĂŒnndarm. 

Wichtig: 

  1. Ein Probiotika solltest du grundsĂ€tzlich einschleichen. Der angegriffene Darm kann gerade am Anfang mit den Bakterienkulturen ĂŒberfordert sein und so kommt es trotz aller Vorsicht hĂ€ufig zu BlĂ€hungen, weichem Kot oder auch Schleimbildung. Diese Begleiterscheinungen verschwinden in der Regel nach einigen Tagen.
  2. Damit sich ĂŒber das Probiotika Darmbakterien ansiedeln können, mußt du sie deinem Hund entsprechend lange zufĂŒttern.
    In der Regel mindestens 4 bis 16 Wochen.
    Doch gerade bei chronischen Erkrankungen ist es notwendig, das Probiotika sogar ĂŒber mehrere Monate zu geben.
    Die Faustformel ist hier: Je lĂ€nger die Erkrankung besteht, desto lĂ€nger sollte du auch ein Probiotika in die FĂŒtterung dazugeben.

Achtung bei fermentierten Lebensmitteln

Sicher hast du schon gehört, dass einige Lebensmittel bereits Mikroorganismen enthalten.
So werden immer wieder fermentierte, also probiotische Lebensmittel fĂŒr die Darmgesundheit angepriesen, wie etwa:

  • Joghurt
  • Quark
  • HĂŒttenkĂ€se
  • Buttermilch
  • Kefir 

Diese könnten ebenfalls einer Fehlbesiedlung des Darms beim Hund entgegenwirken, wĂ€re da nicht die hĂ€ufige UnvertrĂ€glichkeit gegenĂŒber Milchprodukten. Da Hunde die an einer IBD leiden hĂ€ufig auch eine Laktoseintoleranz aufweisen, empfehle ich Milchprodukte eher nicht in die FĂŒtterung einzubeziehen.

Sauerkraut, der fermentierte Weißkohl

Anders als bei den genannten Milchprodukten verhĂ€lt es sich mit Sauerkraut. Hierbei befinden sich die MilchsĂ€urebakterien auf der BlattoberflĂ€che des Weißkohls und sorgen so fĂŒr die Fermentierung zum Sauerkraut. Damit eignet sich Sauerkraut gut zur gelegentlichen Beimengung zum Hauptfutter deines Hundes und ist als kleine Portion eine gesunde Komponente fĂŒr den Darm deines Hundes. 

Interessant:

Eine Kombination aus PrĂ€biotika und Probiotika nennt man Synbiotika. Hier werden die positiven Eigenschaften der unterschiedlichen Bestandteile vereint, um die Darmgesundheit optimal zu unterstĂŒtzen, denn die Wirkstoffe ergĂ€nzen sich in der Regel wunderbar. 

Konkrete Umsetzung der Darmsanierung

Was sich hier als schnelle und einfache Lösung darstellt, empfiehlt sich nicht, als blinde Verabreichung irgendeines Probiotikums an den betroffenen Hund.

So wie bei anderen Supplements, sprich NahrungsergĂ€nzungsmitteln, ĂŒbrigens auch, dieses Vorgehen NICHT zu empfehlen ist. 

Meine Vorgehensweise ist hierbei immer: 

messen, – supplementieren, – nachmessen 

Genau diese Vorgehensweise lĂ€ĂŸt sich beim Darmmikrobiom auch durchfĂŒhren. 

Dazu lĂ€ĂŸt man eine Stuhlprobe des Hundes, wie oben bereits angesprochen, analysieren. Hierbei kann man genau erkennen, welche BakterienstĂ€mme sind im Darm deines Hundes vorhanden und vor allem, wie genau sind sie dort verteilt. Anschließend wĂŒrde man supplementieren. Also genau die BakterienstĂ€mme auffĂŒllen, die der Hund nicht hat, die ihm aber aufgrund seiner Beschwerden guttun wĂŒrden oder aber die fĂŒr seine allgemeine Gesundheit und sein Wohlbefinden positiv sind. 

Anschließend wĂŒrde man zum Beispiel nach 3 Monaten oder nach einem halben Jahr erneut die Entwicklung der Bakterien nachmessen.
Hierbei wĂŒrde man sich ansehen, sind die gewĂŒnschten BakterienstĂ€mme wirklich angesiedelt worden, das heißt, war die Therapie erfolgreich? 

Wenn du deinem Hund einfach irgendwelche BakterienstĂ€mme ĂŒber ein Probiotika verabreichst, Ă€hnelt das Vorgehen eher dem Gießkannenprinzip. Ein bisschen von diesem und ein wenig von jenem, ist zwar irgendwie gesundheitsfördernd, zielfĂŒhrend ist solch ein ungeplantes Vorgehen allerdings nicht und damit rausgeschmissenes Geld. 

Weitere natĂŒrliche Heilmittel zur Darmsanierung

Bei einer Darmsanierung streben wir im naturheilkundlichen Bereich nicht nur die Steuerung der Darmgesundheit durch PrÀ- und Probiotika an.

Bei der Darmsanierung werden gezielt drei Thematiken verfolgt. 

  1. Erholung der geschĂ€digten Darmschleimhaut und damit Drosselung der EntzĂŒndungsprozesse.
  2. Schutz der Darmschleimhaut, durch Aufbau der schĂŒtzenden Schleimschicht.
  3. Regulierung der Darmflora.

Diese Ziele einer Darmsanierung erreicht man mit den folgenden Massnahmen, wobei wir zunÀchst auf die ErnÀhrung eingehen und anschliessend auf die einzelnen der drei Punkte:

Weitere Anliegen die dabei unterstĂŒtzt werden sollen, ist sowohl der Schutz des Darms, also auch die Ausleitung möglicher Giftstoffe.

Der Schutz der Darmschleimhaut

Gerade ein Schutz des Magen- und Darmbereichs ist bei Verdauungsproblemen, vor allem in Verbindung mit chronischen EntzĂŒndungen, wie hier bei der IBD des Hundes, immer besonders wichtig.
Die Erkrankung einer IBD, betrifft immer den gesamten Magen- und Darmbereich.
Sind die DarmwĂ€nde und die des Magens geschĂŒtzt, drosselt dies entzĂŒndlich verlaufende Prozesse. Gleichzeitig wird zusĂ€tzlich die Darmschleimhaut bei ihrer Regeneration unterstĂŒtzt. 

Dazu stehen uns in der naturheilkundlichen Praxis einige Mittel zur VerfĂŒgung. 

Flohsamenschalen – Anwendung und Wirkung

Die Heilpflanze – Flohsamen 

Flohsamen sind die Samen eines WegerichgewÀchses aus Indien, Pakistan und dem Iran.
Bereits im Altertum war die positive Wirkung auf die Verdauung von Flohsamen bekannt. 

Flohsamen zÀhlen ebenfalls zu den schnell fermentierbaren Fasern. Damit liefert der Flohsamen wertvolle Ballaststoffe.
Mit Flohsamen bzw. Flohsamenschalen werden zwei Aspekte der Verdauung beeinflussen. Auf der einen Seite  haben sie eine positive Wirkung auf DurchfĂ€lle des Hundes und wirken auf der anderen Seite aber auch leicht abfĂŒhrend, was sich positiv bei Verstopfung auswirkt. 

Die Wirkungsweise

Flohsamen binden Wasser im Darm und verdicken so den Kot des Hundes. Gleichzeitig bilden sie einen Schleim, der die Darmschleimhaut schĂŒtzt und wie ein Gleitmittel wirkt.

Außerdem enthalten Flohsamen viele Öle und Proteine. Neben dem gebildeten Schleim schmieren diese fetten Öle ebenfalls die DarmwĂ€nde. Damit schĂŒtzen und pflegen sie den Darm zusĂ€tzlich. 

Flohsamenschalen nĂ€hren gleichzeitig durch ihre probiotischen Eigenschaften die „guten“ Darmbakterien und sorgen so fĂŒr ein besseres Gleichgewicht innerhalb der Darmflora.

Doch Flohsamen wirken auch abfĂŒhrend.
Dabei helfen sie Schadstoffe abzutransportieren, was gerade bei chronischen DarmentzĂŒndungen, wie der IBD, wichtig ist. 

Über die Schleimstoffe, die sich in den Schalen der Flohsamen befinden, können sie viel Wasser binden. Dies nennt man Quellindex. Dadurch erhöht sich das Kotvolumen und der Kot wird schneller weiterbefördert.

Was es mit dem Quellindex auf sich hat

Flohsamen oder Flohsamenschalen

Der Flohsamen besteht aus dem Samenkern und seiner Schale. 

Seine Quelleigenschaft kann man wie bei allen Ballaststoffen messen. Dazu ermittelt man den sogenannten Quellindex. Das ist das Volumen, das ein Gramm nach vier Stunden quellen zeigt. 

Dabei hat man festgestellt, das ganze Flohsamen einen Quellindex von neun aufweisen. 

Flohsamenschalen sind die Samenschalen der Pflanze Plantage ovata. Sie enthalten viele lösliche Ballaststoffe.
Daher kommen Flohsamenschalen auf einen vielfach höheren Quellindex von vierzig. 

Darauf solltest du achten

Da Flohsamenschalen stark aufquellen, mußt du sie immer vor der FĂŒtterung deines Hundes mit Wasser ĂŒbergießen und vorquellen. Gleichzeitig mußt du dafĂŒr sorgen, dass dein Hund wĂ€hrend der Gabe von Flohsamenschalen zusĂ€tzlich ausreichend trinkt. 

Quellen die Flohsamenschalen nicht ausreichend, bilden sich zu wenig Schleimstoffe und die positive Wirkung bleibt aus. 

Vorsicht

GrundsĂ€tzlich solltest du Flohsamen nicht anwenden, wenn bei deinem Hund gerade noch eine akute EntzĂŒndung im Magen-Darm-Trakt besteht. 

Sollte dein Hund Medikamente einnehmen mĂŒssen, die ĂŒber den Darm wirken, kann die zeitgleiche Gabe von Flohsamen, die Aufnahme der Arzneimittel behindern. 

Zwischen der Einnahme von Flohsamen und der nötigen Medikamente sollten mindestens 1 – 1 1/2 Stunden vergangen sein.
Besprich dich hierĂŒber unbedingt mit deinem Tierarzt. 

Leidet dein Hund an Erkrankungen der Nieren oder des Herzens, bei denen er nicht viel trinken darf, besprich dich ebenfalls unbedingt mit deinem Tierarzt, ob Flohsamen fĂŒr deinen Hund geeignet sind. 

Leinsamen- Anwendung und Wirkung

Heilpflanze – Leinsamen 

Was ist Leinsamen?

Leinsamen oder auch Leinsaat genannt, ist der Samen von Flachs. 

Lein ist eine sehr alte Pflanze und wird fast in der ganzen Welt angebaut.
Leinsamen enthalten rund 40 Prozent Fett und sind der Rohstoff fĂŒr Leinöl.
Je nach Sorte hat der Leinsamen unterschiedliche Bezeichnungen. So gibt es den Goldleinsamen, der eine gelbe Schale hat und braunen Leinsamen.

Wirkungsweise von Leinsamen 

In der Schale des Leinsamens stecken viele Ballaststoffe, die eine gesunde Darmflora fördern. Dies sind sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe. 

Diese Schleimstoffe haben verschiedene positive Effekte auf Durchfallerkrankungen, Verdauungsbeschwerden und den Cholesterinspiegel bzw. die Blutfette. 

Vor allem die unlöslichen Ballaststoffe sind wichtige NĂ€hrstoffe fĂŒr die „guten“ Dambakterien im Dickdarm. Durch dieses Nahrungsangebot wird ihre Anzahl im Dickdarm vermehrt. 

Aber diese nicht-abbaubaren Ballaststoffe des Leinsamen wirken auch wie eine Art „Schwamm“. Ebenso wie bei Flohsamenschalen, quellen diese Schleimstoffe in Verbindung mit Wasser um das 4 – 8-fache ihres ursprĂŒnglichen Volumens auf. Diese Quellstoffe binden Giftstoffe und befördern sie aus dem Darm hinaus.

Inhaltsstoffe von Leinsamen 

Neben den Ballaststoffen enthĂ€lt Leinsamen auch Proteine und fette Öle. So findet sich im Leinsamen ein hoher Anteil an Omega-3-FettsĂ€uren. Diese ungesĂ€ttigten FettsĂ€uren haben  eine entzĂŒndungshemmende Wirkung und damit auf den gesamten Hundeorganismus einen positive gesundheitlichen Effekt. 

Doch auch so wertvolle Inhaltsstoffe wie Eisen, FolsÀure, Kalium, Kalzium und Lezithin sind im Leinsamen enthalten.
Ebenso einige Vitamine, wie Vitamin B1, B2, und B6 und Vitamin E. 

Gleichzeitig helfen die Öle bzw. die FettsĂ€uren dabei, Nahrungsreste mit einem „Film“ zu ĂŒberziehen. Das macht den Kot deines Hundes weicher, was wiederum dem Magen- und Darmtrakt hilft, den Kot leichter weiter zu befördern und schließlich auszuscheiden. 

Leinsamen – ganz oder geschrotet?

Der ganze Leinsamen durchlÀuft den Magen- und Darm-Trakt deines Hundes hÀufig völlig unverdaut. So aber kann der Leinsamen seine Wirkung nicht entfalten. 

Eine bessere Wirkung erzielst du, wenn der Leinsamen geschrotet wird. Nur so gelangen die Schleimstoffe aus dem Samen und es vergrĂ¶ĂŸert sich die OberflĂ€che, an der Wasser gebunden werden kann. Gleichzeitig setzt sich so das Leinöl frei. 

Doch da geschroteter Leinsamen eine kurze Haltbarkeit hat, zerkleinere die benötigte Menge vor dem VerfĂŒttern zum Beispiel in einem Mörser. 

Ein weiterer positiver Aspekt ist der hohe Magnesiumanteil in den Leinsamen. Sie stĂ€rken Knochen, Muskeln und das Nervensystem deines Hundes. Gleichzeitig schĂŒtzt Magnesium Neven und Herz.

Leinsamen und das Thema „BlausĂ€ure“

Immer noch wird vielfach an der Fehlinformation festgehalten, dass Leinsamen aufgrund der angeblich enthaltenen BlausÀure besser gemieden werden sollte, da er giftig sei. 

Wie aber bei so vielem gilt auch hier:
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ nach Paracelsus.

Doch Leinsamen enthĂ€lt keine reine BlausĂ€rue. Geringe Mengen BlausĂ€ure entsteht erst beim Abbau einer chemischen Verbindung, den cyanogenen Glycosiden. Diese Verbindung ist natĂŒrlicherweise in vielen Pflanzen enthalten und kann unter bestimmten UmstĂ€nden BlausĂ€ure freisetzten.

Vielleicht ist dir der Zusammenhang von Amygdalin aus Bittermandelöl und Aprikosenkernen bekannt. Bei ĂŒbermĂ€ĂŸigem Verzehr, können sie zu einer BlausĂ€urenvergiftung fĂŒhren. 

Beim Verschlucken des ganzen Leinsamens, wird dieser nicht gespalten und daher auch keine „BlausĂ€ure“ freigesetzt.
Anders ist es, wenn Leinsamen zerkaut oder geschrotet verzehrt wird, denn dann werden kleine Mengen der chemischen Verbindungen zwar freigesetzt, sie stellen jedoch bei verzehrĂŒblichen Mengen keine GefĂ€hrdung der Gesundheit dar.  

Durch die funktionierende Entgiftung des Körpers, was in der Regel der Fall ist, werden die geringen Mengen an BlausĂ€uren, die beim Abbau der chemischen Verbindung entsteht, ĂŒber den Harn ausgeschieden. 

Wir schauen genauer hin

Beim Menschen sind 1 bis 2 mg reine BlausÀure pro Kilogramm Körpergewicht tödlich.
Bei einem Durchschnittskörpergewicht beim Mann von 80 kg, wÀren dies zwischen 80 bis 160 mg reine BlausÀure. 

Rechnung: 

In einem Gramm Leinsamen befinden sich durchschnittlich 0,2 mg BlausÀure. 

Klammern wir die natĂŒrliche Entgiftung des Körpers an dieser Stelle der Einfachheit halber einmal aus.
Um dann eine tödliche Menge an Leinsamen aufzunehmen, mĂŒĂŸte die Person, bei 80 kg Körpergewicht, 400 g – 800 g Leinsamen auf einmal essen. 

Eine solche Menge entspricht nicht dem tĂ€glich, ĂŒblichen Verzehr. 

Wichtig ist festzuhalten:
Experten sind sich weiterhin nicht einig, ob die BlausĂ€ure im Leinsamen ĂŒberhaupt zum Tragen kommt. 

Goldener und brauner Leinsamen – der Unterschied

Der Unterschied zwischen den beiden Leinsamen-Sorten liegt in ihrer QuellfÀhigkeit und in den FettsÀuren. 

Goldleinsamen
Der gelbe Leinsamen besitzt eine stÀrkere QuellfÀhigkeit, als brauner Leinsamen.
Daher ist er besonders wirkungsvoll bei Verstopfung, denn er regt die Darmbewegeung (Darmperistaltik) an. 

Brauner Leinsamen
Brauner Leinsamen verfĂŒgt ĂŒber eine grĂ¶ĂŸere Menge an Omega 3-FettsĂ€uren und enthĂ€lt mehr Schleimstoffe.

Daher wĂ€hle den Leinsamen sorgsam fĂŒr deinen Hund aus. 

Darauf solltest du achten 

Kaufe Leinsamen immer nur ganz. Leinsamen der bereits geschrotet ist, kann bereits nach einer Woche ranzig werden. 

Der Leinsamen quillt auf, daher ist es unter UmstĂ€nden wichtig ihn vorher gut quellen zu lassen und ihn dazu mit entsprechend viel Wasser zu ĂŒbergießen. Ein entsprechendes Aufquellen ist besonders wichtig bei einer Verstopfung. 

Gleichzeitig ist es hier hilfreich, wenn dein Hund zusÀtzlich viel trinkt, um einer Verstopfung zusÀtzlich entgegenzuwirken. 

Achtung:
Wird der Leinsamen bei einer Verstopfung mit zu wenig FlĂŒssigkeit gefĂŒttert wird, kann dies zum Darmverschluss fĂŒhren!

Es ist nicht wirklich sicher, ob die BlausĂ€ure die im Leinsamen enthalten ist, ĂŒberhaupt im Organismus des Hundes wirksam wird.
Solltest allerdings im Leinsamen eine Gefahr sehen, so kannst du Leinsamen kurz aufkochen. BlausÀure ist wasserlöslich und verdampft beim Kochen.

Brauner Leinsamen bei einer IBD des Hundes

Bei einer Magen-Darm-EntzĂŒndung eignet sich besonders der braune Leinsamen.
Diese Sorte hat einen besonders hohen Gehalt an Schleimstoffen.
Kochst du den braunen Leinsamen noch vorher, werden die Schleimstoffe besonders wirksam und legen sich ĂŒber die angegriffenen SchleimhĂ€ute. So werden DarmschleimhĂ€ute vor Reizungen geschĂŒtzt und können regenerieren. ZusĂ€tzlich helfen die im braunen Leinsamen enthaltenen FettsĂ€uren gegen EntzĂŒndungen.
Was bei einer IBD des Hundes absolut wĂŒnschenswert ist. 

Vorsicht!

Wie schon bei den Flohsamenschalen beschrieben, könnte auch Leinsamen die Passage von Medikamenten aus dem Darm in die Blutbahn behindern. So werden die Wirkstoffe von Medikamenten schlechter aufgenommen.

Daher solltest du deinem Hund Medikamente und Leinsamen nicht gleichzeitig geben, sondern zeitlich versetzt fĂŒttern. Das heißt, wenn es dir möglich ist, verabreiche deinem Hund Medikamente mindestens 1 – 1 1/2 Stunden vor dem FĂŒttern von Leinsamen.

Dosierung bei Hunden

Da du Leinsamen nicht ĂŒberdosieren kannst, brauchst du keine genaue Berechnung nach dem Körpergewicht des Hundes.
Orientiere dich grob an der GrĂ¶ĂŸe deines Hundes. 

Hier gilt:

  • kleine Hunde erhalten rund   5 g Leinsamen tĂ€glich 
  • große Hunde erhalten rund 10 g Leinsamen tĂ€glich 

Viele Hunde sind bei ihrem Futter sehr wĂ€hlerisch. Daher gebe deinem Hund zunĂ€chst kleine Mengen an vorbereitetem Leinsamen mit in seine normale Hauptmahlzeit. Akzeptiert er diese Beimischung, dann steigere die Menge langsam, bis du bei der empfohlenen Dosierung fĂŒr deinen Hund angelangt bist. 

Anwendung

NatĂŒrlicher Schleim aus geschrotetem Leinsamen

Schrote die Menge des benötigten Leinsamens und ĂŒbergieße ihn mit 2 –  3 Esslöffel heißen Wassers.
Lasse ihn etwa 10 Minuten ziehen und abkĂŒhlen.

Anschließend gibst du den Leinsamenschleim mit ins Hauptfutter deines Hundes. 

Du kannst auch etwas geriebene Karotte dazugeben. Du kannst auch einen geraspelten Apfel daruntergeben, wenn es dein Hund vertrÀgt.

WĂ€hrend du deinem Hund den Schleim als Therapie verabreichst, sorge unbedingt fĂŒr eine ausreichende FlĂŒssigkeitszufuhr.
Gleichzeitig halte Abstand zur Einnahme von Medikamente wie beschrieben.

Erst nach dem Schutz de Darmschleimhaut, kĂŒmmert man sich um deren Heilung und Regeneration.
Um dann im Anschluß den Aufbau der Darmflora (Mikrobiom) zu unterstĂŒtzen. 

Leinsamen selber schroten

Da geschroteter Leinsamen schnell ranzig wird oder gar schimmelt, lohnt es sich, ihn selbst zu schroten oder zu mahlen. 

Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Mörser:
    Hier bleibt der Leinsamen besonders grob. 
  • KaffeemĂŒhle:
    In einer KaffeemĂŒhle wird der Leinsamen ebenfalls gut geschrotet oder je nach Einstellung auch gemahlen. 
  • Mixer:
    Ähnlich wie das Nutzen einer KaffemĂŒhle, wird auch hier der Leinsamen gemahlen. 

Leinsamen im Mörser schroten 

Gebe zunĂ€chst die benötigte Menge der Leinsamen in einen Mörser. Reibe anschließend, in kreisenden Bewegungen, mit dem StĂ¶ĂŸel ĂŒber die Leinsamen

Sobald die Leinsamen genĂŒgend zerkleinert sind kannst du sie, wie beschrieben mit Wasser ĂŒbergießen und quellen lassen. 

Leinsamen im Mixer mahlen 

Dieses KĂŒchengerĂ€t ermöglicht es dir, die Leinsamen unterschiedlich grob zu mahlen. 

Dazu gebe die benötigte Menge Leinsamen in den MixbehÀlter.
Schalte das GerĂ€t fĂŒr nur einige Sekunden ein. So bildet sich zunĂ€chst grober Leinsamenschrot. Möchtest du die Leinsamen feiner mahlen, starte den Mixer erneut fĂŒr wenige Sekunden.

Regeneration der Darmschleimhaut

Bei der IBD des Hundes liegt immer eine geschĂ€digte Darmschleimhaut vor. Die Naturheilkunde bietet viele Möglichkeiten, die Darmschleimhaut bei ihrer Regeneration zu unterstĂŒtzen. 

Einige möchte ich dir hier gerne vorstellen. 

HuminsÀuren

HuminsÀuren sind die wichtigsten Bestanteil des Moores.
HuminsĂ€uren enthalten natĂŒrliche Huminstoffe. 

Dabei wirkt HuminsÀure auf unterschiedliche Weise.
Ein Teil der aufgenommenen HuminsÀure wird vom Körper aufgenommen und fördert die Funktion des Immunsystems, denn es regt die Produktion von Antikörpern an. 

Gleichzeitig wirkt HuminsÀure auch direkt im Darmtrakt.

So wirkt HuminsÀure grundsÀtzlich einem gereizten Magen-Darm-Trakt entgegen, denn sie beruhigen die SchleimhÀute. 

Zum einen legt sich ein dĂŒnner, gelartiger Film auf die Schleimhaut des Darms, um diesen zu schĂŒtzen.
Andererseits fördert diese Gelschicht auch die Heilung von EntzĂŒndungen der Darmschleimhaut. Die natĂŒrlichen Huminstoffe bedecken nicht nur die SchleimhĂ€ute des Darms, sondern beruhigen auch die Nervenden in den SchleimhĂ€uten. So werden Schmerzen reduziert. 

ZusÀtzlich hat HuminsÀure auch eine antistressige Wirkung.
HuminsĂ€ure beeinflußt die Wirkung der Stresshormone Adrenalin und Noradenalin, die in den Nebennieren produziert werden.
Ein hoher Spiegel dieser Hormone weist auf massiven Stress hin. 

HuminsĂ€ure bindet nun die ĂŒberflĂŒssig produzierten Hormone. Damit gelangen sie nicht mehr an die Zellen, um deren Funktion zu steigern.

Die antibakterielle Wirkung der HuminsĂ€uren regt die „guten“ Darmbakterien zur Vermehrung an und hemmt so die „schlechten“, pathogenen Bakterien im Darm und auch die natĂŒrliche Darmbewegung stellt sie wieder her.

HuminsĂ€uren wirken außerdem entgiftend. Durch ihre besondere chemische Struktur können sie Stoffwechselprodukte, Pestizide und Umweltgifte binden und aus dem Körper transportieren. 

Damit hat die HuminsÀure einen sehr breiten Wirkungsbereich. 

Darauf solltest du achten

Bekommt dein Hund regelmĂ€ĂŸig Medikamente, solltest du zur Gabe von Moor einen zeitlichen Abstand von 2 Stunden einhalten. 

Denn Moor bindet nicht nur Giftstoffe im Darm, sondern auch die wichtigen Wirkstoffe aus den Medikamenten. 

Die Gabe von HuminsÀure bei einer IBD deines Hundes kann als Langzeittherapie angebracht sein. Besprich dich daher unbedingt mit deinem Tierarzt, einem ErnÀhrungsberater oder Tierheilpraktiker. 

Wenn ich dich bei der IBD Erkrankung deines Hundes unterstĂŒtzen soll, dann schreibe mir gerne unter lernpfote@web.de und wir besprechen uns zunĂ€chst in einem kostenlosen ErstgesprĂ€ch. 

3. Therapie-SĂ€ule: UnterstĂŒtzung mit Naturheilkunde

Eine homöopathische UnterstĂŒtzung etwa durch SchĂŒsslersalze oder homöopathische Mittel, kann an dieser Stelle nicht umfassend aufgezeigt werden.

Daher gehe ich in meinen weiteren AusfĂŒhrungen nun auf die Möglichkeiten einer naturheilkundlichen UnterstĂŒtzung ein. 

Bei der Behandlung einer IBD hat sich unter anderem die Anwendung von Zeolith bewÀhrt. 

Zeolith

Zeolith ist ein Vulkangestein und wird als Pulver oder in Form von Kapseln zur Entgiftung des Körpers und zur Entlastung der Leber eingesetzt. Als reines Mineral ist Zeolith frei von Zucker, Laktose und Gluten. Daher achte auf die Empfehlung deines Tierheilpraktikers oder Tierarztes.
Das Produkt sollte weder Laktose noch Kohlenhydratverbindungen enthalten. Gerade bei der hochsensiblen Verdauung des an IBD erkrankten Hundes, braucht es ein reines Zeolith-Pulver.

Zeolith besitzt eine schwammĂ€hnliche OberflĂ€che. Da es selbst unverdaulich ist, bindet es Giftstoffe, allergieauslösende Stoffe, wie Histamin und bestimmte Schwermetalle, im Magen-Darm-Trakt, noch bevor sie ĂŒber den Darm aufgenommen werden. Es fĂ€ngt also mit der Nahrung aufgenommene Stoffe ab.
Gleichzeitig bindet es aber auch im Hundeorganismus gebildete Giftstoffe und Ammoniak und schĂŒtzt so die Darmschleimhaut vor weiterer SchĂ€digung. 

Darauf solltest du achten 

Halte unbedingt einen Mindestabstand von mindestens einer Stunde zur Einnahme von Medikamenten ein, da sonst die Inhaltsstoffe der Medikamente gebunden werden. 

Dein Tierheilpraktiker wird dir hier genaue Empfehlungen aussprechen. 

Es empfiehlt sich Zeolith ĂŒber 6 – 8 Wochen alle 6 Monate anzuwenden. 

Enzym-Therapie

Enzyme sind an vielen wichtigen, biochemischen VorgÀngen im Organismus beteiligt. Dabei greifen sie nur dort ein, wo ihre Reparatur- oder Regulationsaufgaben nötig sind. 

Im Zusammenspiel mit Vitaminen und Mineralstoffen, beeinflussen mehr als 5.000 Enzyme die verschiedenen Stoffwechselprozesse. 

Dabei gibt es Enzyme die der Körper selbst herstellen kann und Enzyme, die er ĂŒber die Nahrung aufnehmen muss.

Damit ist es ĂŒber Enzyme möglich, ein ĂŒbersteigert arbeitendes Immunsystem abzumildern, ebenso wie ĂŒber die Gabe von Enzymen ein geschwĂ€chtes Immunsystem gestĂ€rkt wird.

Achtung:
Besprich dich immer, auch bei vermeintlich „nur“ homöopathischen Mitteln mit einem Tierheilpraktiker oder deinem Tierarzt. 

Denn kontraindiziert, also bei bestimmten Medikamenten und therapeutischen Maßnahmen nicht anwendbar, ist eine Enzym-Therapie evtl. bei einer Azathiprin- oder Ciclosporin-Behandlung, also bei einer Behandlung zur UnterdrĂŒckung der körpereigenen Immunabwehr!

Die Mykotherapie

Enzymtherapie mit Heilpilzen

Die Pilzheilkunde hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). 

Mit mehr als 4.000 Jahren Erfahrung in der asiatischer Heilkunst, ist die Wirkung von Heilpilzen mittlerweile durch viele wissenschaftliche Studien belegt.

Heilpilze werden auch Vitalpilze oder medizinisch wirksame Pilze genannt. 

Werden in unseren Breiten bei Krankheitsanzeichen meist „nur“ die Symptome behandelt, liegt das Augenmerk in der TCM auf dem VerstĂ€ndnis der Gesundheit. Man will in der TCM die Ursache einer Erkrankung erkennen und mit Hilfe der Mykotherapie beseitigen. 

Damit ist die Pilzheilkunde eins der Àltesten Naturheilverfahren der Welt. 

Dabei stabilisieren Heilpilze das Immunsystem, hemmen EntzĂŒndungen, entgiften den Organismus und schĂŒtzen die Darmschleimhaut. 

Therapie mit Heilpilzen

In der Therapie mit Heilpilzen wird mit dem ganzen Pilz gearbeitet, weil hier alle wichtigen Inhaltsstoffe enthalten sind. 

Wichtige Inhaltsstoffe der Heilpilze sind:
* Vitamine

  • Mineralien
  • Glykoproteine
  • Triterpene
  • Chitin
  • Adenosine
  • essenzielle AminosĂ€uren 
  • Enzyme

Tausendsassa – Triterpene, Glykoproteine und Enzyme

Diese Wirkstoffe möchte ich besonders herausstellen. 

Neben den wichtigen Enzymen der Heilpilze, zÀhlen auch Triterpene und Glykoproteine zu den wirkungsvollsten Inhaltsstoffen von Heilpilzen. 

Triterpene

Zu den Triterpenen zÀhlen Stereoide, GallensÀuren und das Vitamin D. Triterpene sitzen vor allem in den Sporen und Lamellen des Pilzhutes. 

Das Wirkungsspektrum von Triterpene reicht von 
* antioxidativ

  • antibakterielle
  • antiviral
  • antikarzongen   bis zu
  • fungizid

Glykoproteine

Glykoproteine sind komplexe MolekĂŒle und Proteine und haben eine immunregulierende und antitumorale Wirkung. 

Enzyme 

Die Enzyme in den Pilzen sind an den schon beschriebenen AblÀufen im Organismus beteiligt.
Allen voran handelt es sich um antioxidative Enzyme.
Dazu zÀhlen Glutathion (GSH), Laccase und Superoxiddismutase (SOD). 

Andere Enzyme unterdrĂŒcken ein Zellwachstum bzw. die Vermehrung von Gewebe. Hier spricht man von einer Zellproliferation. Sie Ă€ußert sich im Zellwachstum und in der Zellteilung (Protease und Glukose-2-Oxidase). 

Außerdem sind Enzyme an der Entgiftung des Organismus beteiligt. 

Pilze sind sehr enzymreich und spalten Giftstoffe auf, verÀndern deren Struktur und leiten diese aus dem Köper heraus. 

Bei der Spaltung von Giftstoffen entstehen freie Radikale. Gegen deren schÀdliche Wirkung steuern direkt Enzyme mit ihrer antioxidativen Wirkung entgegen. 

Dieser Prozess der Entgiftung lÀuft bei einer Erkrankung im Hundeorganismus mit voller Kraft und vor allem in Situationen mit hohem Stresspotenzial. Beides ist bei der Erkrankung an IBD gegeben. 

Daher ist es hierbei besonders wichtig den Körper mit den benötigten Wirkstoffen zu unterstĂŒtzen. 

Heilpilze in der Anwendung

Bei der medizinischen Anwendung von Heilpilzen solltest du darauf achten, dass du Produkte aus einem zertifizierten Anbau verwendest.

Nur ĂŒber eine hohe QualitĂ€t ist gewĂ€hrleistet, dass die verwendeten Pilze, den Körper bei seiner Entgiftung unterstĂŒtzen und nicht weitere Gift- oder Schadstoffe in den Hundeorganismus mit hineinbringen. 

Wird ein Pilzpulver verwendet achte darauf, dass der ganze Pilz verwendet wurde. Nur so ist ein hoher Enzymgehalt sichergestellt. 

Außerdem sind nur bei der Verwendung des ganzen Pilzes weitere verschiedene Vitamine, wie etwa Vitamin A, B-Vitamine (B1, B2, B3, B6 und B12), Vitamin C, Vitamine D und E enthalten. Ebenso wie die Spurenelemente Eisen, Kalium, Kalzium und Selen. 

Diese Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine werden gebraucht, um die Enzyme zu unterstĂŒtzen. 

Gleichzeitig sollte bei der Pilzpulverherstellung eine schonende und erntefrische Trocknung, bei bis zu maximal 40° C, erfolgen. Nur so ist sichergestellt, dass die empfindlichen Enzyme und Proteine durch den Einsatz von Hitze nicht zerstört wurden. 

Lasse dich in der Anwendung von Heilpilzen unbedingt von einem erfahrenen Tierheilpraktiker unterstĂŒtzen, denn eine Therapie sollte einschleichend erfolgen. 

Kurkuma

Vielleicht kennst du Kurkuma, denn es ist ein wesentlicher Bestandteil des Currypulvers. 

Kurkuma ist eine Pflanze, die schon sehr lange in der indischen Ayurveda-Medizin und chinesischen Medizin eingesetzt wird. Kurkuma, Gelber Ingwer oder Gelbwurz, wie sie auch genannt wird, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der IngwergewĂ€chse und stammt aus SĂŒdasien. 

Dem Hauptinhaltsstoff der Kurkuma-Knolle, dem Curcumin, werden viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben.

Zu den positiven Eigenschaften gehören:
* stark antioxidative Wirkung
* antibiotische und antivirale Wirkung
* entzĂŒndungshemmende Wirkung
* schmerzlindernde Wirkung
* unterstĂŒtzt bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen wie IBD

Achtung
So positiv dies auch alles klingt, solltest du die Gabe von Curcumin immer mit deinem Tierarzt oder einem Tierheilpraktier absprechen.
Vor allem wenn dein Hund Medikamente bekommt oder eine Chemo-Therapie erhÀlt.
Denn Curcumin kann durchaus zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln fĂŒhren und auch die Menge des Chemotherapeutikums beeinflussen. 

Die „Goldene Paste“ bei IBD 

Schon lange wird das ayurvedische Heilrezept beim Menschen angewendet.
Dem Hund wird es, in etwas abgewandelter Form als „Goldene Paste“ gefĂŒttert.

Die Zusammensetzung als „Goldene Paste“ beschrĂ€nkt sich auf wenige Zutaten.
Neben gemahlenem oder frischen Kurkuma, braucht es noch frisch gemahlenen, schwarzen Pfeffer und Kokosöl. 

Die Besonderheiten der Zutaten

Die BioverfĂŒgbarkeit von 2 g Curcumin wurde in einer Studie von 1998 um 2.000 % gesteigert. Hier erhielten die Teilnehmer zusĂ€tzlich 20 mg Piperin.

Piperin ist ein Bestandteil des schwarzen Pfeffers.
Im schwarzen Pfeffer, ist der höchste Gehalt an Piperin enthalten. Er sorgt dafĂŒr, dass das Curcumin besser aufgenommen und in der Leber langsamer verstoffwechselt wird, damit das Curcumin so seine ganze Wirkung entfalten kann.

Kokosöl braucht es, da Curcumin fettlöslich ist und nur so besonders gut vom Körper aufgenommen wird. So verbessert zusĂ€tzliches Fett, die BioverfĂŒgbarkeit von Curcumin ebenfalls. Kokosöl hat gegenĂŒber Leinöl noch den Vorteil, dass es beim Erkalten fest wird. So lĂ€ĂŸt sich die Paste spĂ€ter gut fĂŒr deinen Hund dosieren. 

Zutaten ( am besten in Bio-QualitÀt)

  • 250 ml Waser
  • 50 g Kurkuma (gemahlen oder frisch)
  • 60 g Kokosöl
  • 1 Teelöffel frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Die Zubereitung der „Goldene Paste“

  • Nutzt du frisches Kurkuma, reibe oder pĂŒriere es zunĂ€chst.
    Da Kurkuma stark fÀrbt, verwende dazu Handschuhe.
  • Gebe Wasser und das gemahlene oder pĂŒrierte, frische Kurkuma in einen Topf und erwĂ€rme es unter RĂŒhren.
  • Nun lasse das Kurkuma bei leichter (!) Hitze noch etwa 10 Minuten eindicken.  Es darf nicht mehr kochen!
    Es sollte eine dickflĂŒssige Paste werden. Wenn nötig gebe noch etwas Wasser oder Kurkuma hinzu. 
  • Den Topf vom Herd nehmen und das Kokosöl und den frisch gemahlenen Pfeffer, grĂŒndlich in die Masse einrĂŒhren. 
  • FĂŒlle nun die Paste in ein Schraubglas und lasse sie abkĂŒhlen. 
  • Anschließend bewahre die „Goldene Paste“ im KĂŒhlschrank auf.
    Dort hĂ€lt sie sich 2 – 3 Wochen. 

Dosierung

Gerade wenn du bei der IBD Erkrankung deines Hundes mit DurchfĂ€llen zu kĂ€mpfen hast, solltest du deinen Hund möglichst langsam ĂŒber ein bis zwei Wochen an die „Goldene Paste“ gewöhnen und gleichzeitig darauf schauen, ob er sie tatsĂ€chlich vertrĂ€gt. Die „Goldene Paste“ gibst du deinem Hund mit ins Futter.

Beginne zunĂ€chst mit einer erbsengroßen Menge und steigere diese, wenn dein Hund die „Goldene Paste“ gut vertrĂ€gt. 

Bemerkst du eine Verbesserung seiner Symptome, bei der Anwendung der „Goldenen Paste“, dann behalte die aktuelle Dosierung bei.

  • kleine Hunden: bis zu 2 bis 3x tĂ€glich ÂŒ Teelöffel
  • mittelgroße Hunden: bis zu 2 bis 3x tĂ€glich Âœ Teelöffel
  • sehr große Hunden ab 40 kg: bis zu 2 bis 3x tĂ€glich 1 Teelöffel

Achtung!
FĂŒr Katzen ist die „Goldene Paste“ NICHT geeignet!

Unser Rezept  „Goldene Paste“ fĂŒr deinen Hund, kannst du dir auch mit einem Klick „HIER“ herunterladen. 


4. Therapie-SÀule:  psychische Stabilisierung

Bei der Gesundheit des Hundes nimmt, bei der Erkrankung an IBD, auch sein psychisches Wohlbefinden einen großen Stellenwert ein.   

Ein Hund der an einer IBD erkrankt ist hat ein gestörtes Immunsystem. Das Immunsystem ist immer eng mit der Psyche verbunden. 

Was im Darm deines erkrankten Hundes vor sich geht, beeinflußt daher immer auch seine Stimmung und Konzentration. 

Bei Stress wird der Darm weniger gut durchblutet. Dadurch werden NĂ€hrstoffe aus der Nahrung weniger gut aufgenommen. Die Energie fĂŒr den Verdauungsprozess ist schlichtweg nicht vorhanden. Gleichzeitig werden weniger Schleimstoffe produziert, 

Die Immunzellen im Darm schĂŒtten daraufhin immer mehr Signalstoffe aus, die das „Darmhirn“ weiter sensibilisieren und die Reizschwelle noch weiter herabsetzen. Damit fĂŒhrt Stress im Darm zu vermehrter Besiedlung von „schlechten“ Bakterien, als bei entspannten Lebenssituationen. 

Darmbeschwerden beim Stress 

Darmbeschwerden hÀngen sehr hÀufig auch mit Stress zusammen. Dabei reagieren Hunde,  wie der Mensch auf Langzeitstress mit Àhnlichen Erkrankungen. 

Die langanhaltende oder durchgehende AusschĂŒttung von Stresshormonenen hat neben Herz- & Kreislauferkrankungen, eben auch Magen- und Darmerkrankungen zur Folge, die dazu noch oft chronisch werden.

Neben einer IBD, sind dies:
* MagenschleimhautentzĂŒndung (Gastritis)

  • Leaky Gut Syndrom
  • Allergien

Daher ist Stress und Stressmanagment ein wichtiger Faktor bei der IBD.
Bei empfindlichen Hunden kann Stress bereits einen erneuten Krankheitsschub auslösen. 

Gerade Hunde aus dem Tierschutz sind, wie schon beschrieben,hÀufig betroffen. Tierschutzhunde leiden oft unter einem stark belasteten Stress-Hormon-System. Dies hat immer die schon beschriebenen  Auswirkungen auf den gesamten Hundeorganismus zur Folge. 

Um den Stressoren deines Hundes auf die Spur zu kommen, fließen erste Beobachtungen bereits ins FĂŒtterungstagebuch (LINK !!!!) ein. So gewinnst du erste Anhaltspunkte, mehr Ruhe in euren Alltag und Entspannung fĂŒr deinen Hund zu gewĂ€hrleisten. 

Adaptogene Heilpflanzen gegen Stress

Adaptogene bezeichnet sekundĂ€re Pflanzenstoffe, die dem Organismus helfen sollen, sich in Stresssituationen besser anzupassen. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort „to adapt“ (anpassen) ab. 

Dazu zÀhlen:

  •  Flavonoide
  • Terpene
  • Polysaccharide 

All diese natĂŒrlichen Stoffe können die Stressempfindlichkeit und ein Angstempfinden beim Hund herabsetzen und wirken entspannend. 

Gleichzeitig schĂŒtzen Adoptogene, Nerven und Zellen ebenso wie sie Hormone bzw. das Hormonsystem regulieren. 

Zu diesen Pflanzen gehören:

  • Amla
  • Ashwagandha
  • Cordyceps (Heilpilz)
  • Maca (Peru Ginseng)
  • Rhodiola (Rosenwurz)
  • sibirische Ginseng
  • Taigawurzel

Die Darmflora und das Wohlbefinden deines Hundes

Der Hund mit einer IBD ist oftmals auch depressiv. Ihn quĂ€len sowohl Durchfall, Unwohlsein und Bauchschmerzen. Wie schon beschrieben leiden die vierbeinigen Patienten oftmals zusĂ€tzlich noch unter RĂŒckenschmerzen, weil unter der Last der Erkrankung alles verspannt. 

Doch auch das Darmmikrobiom, also die Darmflora, hat Einfluss auf das Wohlbefinden und die Psyche deines Hundes. Im Darm wird auch ein Großteil des Serotonins gebildet, also das GlĂŒckshormon, daß deinen Hund zufrieden und glĂŒcklich macht. Damit kann ein gesundes Mikrobiom das Wohlbefinden massiv mit beeinflussen. 

Bakterien die im Darm sitzen, geben unterbewußt Feedback ĂŒber die Mikrobiom-Darm-Hirnachse. Die Darmbakterien stellen nĂ€mlich ĂŒber 30 verschiedene Botenstoffe her (Wissenstand heute, vermutlich sind es aber noch weit mehr), die die Stimmung beeinflussen. Dazu zĂ€hlt unteranderem auch Dopamin, was maßgeblich die Motivation beeinflußt. 

Die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn

Der gesamte Darm ist von mehr Nervenzellen (Neuronen) umgeben, als das RĂŒckenmark. Daher spricht man beim Darm auch vom enterischen Nervensystem, kurz ENS. Der Darm besitzt also ein eigens Nervensystem.

Dabei ist das ENS mit dem Nervensystems des Gehirn zu vergleichen. Beide verstĂ€ndigen sich ĂŒber Neurotransmitter, darunter Serotonin, eben dem GlĂŒckshormon. 

Diese Verbindung zwischen Darm und Gehirn nennt man auch Darm-Hirn-Achse. Da es hier ein so enges Zusammenspiel gibt, spricht man beim Darm auch vom 2. Gehirn oder „Bauchhirn“. 

Dabei regen bestimmte Stoffwechselprodukt der Darmflora, die Herstellung von Serotonin im Körper an.
Genau dieses Hormon ist fĂŒr die Stimmungslage jedes Individuums verantwortlich und wird auch fĂŒr die Darmbewegung gebraucht. 

Serotonin und Stresstoleranz

Ein niedriger Serotonin-Spiegel steht in Zusammenhang mit verstĂ€rkter Ängstlichkeit und einer geringen Stresstoleranz. Gleichzeitig kann der Hund eine höhere ReaktivitĂ€t, aufweisen, also ein extremes Verhalten auf Außenreize zeigen und auch mit ĂŒberdurchschnittlich, aggressivem Verhalten reagieren.

Stimmt allerdings der Serotoninspiegel, ist der Hund ausgeglichener, gelassener und zufriedener.
Auch negative GefĂŒhle, wie Angst, AggressivitĂ€t oder Trauer, werden durch das Hormon Serotonin abgeschwĂ€cht. 

Der nötige Rohstoff fĂŒr den Neurotransmitter Serotonin ist die lebenswichtige AminosĂ€ure L-Tryptophan. Diese muß ĂŒber die Nahrung aufgenommen werden. 

Dann gilt es noch eine Schwierigkeit zu ĂŒberwinden.
Neben L-Tryptophan konkurrieren weitere AminosÀuren um den Eintritt ins Hirn. Damit gelangen hÀufig nur geringe Mengen an L-Tryptophan durch die Blut-Hirn-Schranke.
Die Aufnahme von L-Tryptophan im Gehirn, wird durch eine gleichzeitig eingenommen kohlenhydratreiche FĂŒtterung verbessert. Da L-Tryptophan als einzige AminosĂ€ure nicht von der Muskulatur aufgenommen wird, kann es so die Blut-Hirn-Barriere passieren. 

Die Darm-Hirn-Achse

Der Vagusnerv ist praktisch die „Standleitung“ zwischen dem ENS („Nervensystem – Darm“) und dem Gehirn. Er verbindet praktisch Gehirn und Verdauungssystem und bietet eine Kommunikationsmöglichkeit dieser beiden Körperregionen. 

So fĂŒhrt Stress beim Hund zu Magen- und Darmproblemen, wĂ€hrend gleichzeitig EntzĂŒndungsprozesse im Darm, das Gehirn beeinflussen. Denn der Darm teilt ein Stressempfinden auch dem Gehirn mit. Damit können diese Beschwerden etwa die AusschĂŒttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol beeinflussen und zu depressiven Verstimmungen fĂŒhren. 

Der Teufelskreis 

Bei der Behandlung einer IBD beim Hund, ist es neben der Unterbrechung entzĂŒndlicher SchĂŒbe unbedingt nötig, auch stressreduzierende Maßnahmen zu ergreifen.

Denn die chronisch entzĂŒndliche Darmerkrankung IBD verursacht beim Hund Stress, wĂ€hrend Stress gleichzeitig das Krankheitsbild weiter verschlechtert. Ein regelrechter Teufelskreis entsteht. 

Es gibt also direkte ZusammenhÀnge zwischen Darmerkrankungen, Stress und das FÀllen von Entscheidungen, dem Wohlbefinden und auch psychischen ebenso wie physischen Erkrankungen.
Denn bei einer intakten Darmflora stimmt auch der Serotoninspiegel und der Hund ist emotional ausgeglichen. 

90% des GlĂŒckshormons Serotonin wird im Darm gebildet. 

Behandlung mit L-Tryptophan

Daher setzte ich in der Behandlung einer IBD auf das Protein L-Tryptophan. L-Tryptophan ist eine essenzielle AminosĂ€ure. Der Körper kann sie nicht selbst produzieren und ist daher auf die ausreichende Aufnahme ĂŒber die Nahrung angewiesen. L-Tryptophan ist die Vorstufe des „GlĂŒckshormons“ und Neurotransmitter Serotonin.  L-Tryptophan wirkt daher stimmungsaufhellend und beeinflusst das Wohlbefinden. Gleichzeitig ist L-Tryptophan am Schlaf-Wach-Rhythmus und dem Schmerzempfinden beteiligt. 

Der Blick in die Zukunft

Einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit verspricht die noch recht neue Methode der Übertragung von Kot gesunder Spender-Tiere in den Darm von an IBD erkrankten Hunden. 

Diese Methode wird auch „Fecal Microbiota Transplantation“, kurz FMT (fĂ€kale Mikrobiota-Transplantation) genannt.

Bei der Kottransplantation wird der Kot des gesunden Spenders mit Kochsalzlösung vermengt und dem Patienten ĂŒber eine Sonde in den Dickdarm verabreicht. 

Danach ist es nötig, dass der Hund drei bis vier Stunden keinen Kot absetzt, damit die transplantierten Mikroorganismen Zeit bekommen, Einfluss auf das Mikrobiom des Patienten zu nehmen. 

Mit der Übertragung des Darminhalts soll Durchfall verringert und die Darmgesundheit verbessert werden, etwa im Fall eines Giardienbefalls oder einer chronischen Darmerkrankung.

In Studien soll jetzt herausgefunden werden, welche Bedingungen ein guter Spender erfĂŒllen muss und wie genau Spender und EmpfĂ€nger fĂŒr eine Kottransplantation am besten ermittelt werden. 

Mein Fazit

Ein gesunder Darm ist maßgeblich fĂŒr einen gesunden und lebensfreudigen Hund verantwortlich. 

Besonders von chronischen DarmentzĂŒndungen sind Hunde betroffen, die stĂ€ndig Ă€ngstlich und nervös oder auch angespannt sind. Außerdem Hunde, die durch Umweltreize schnell ablenkbar sind und schnell mit Stressanzeichen reagieren.

Dies gilt auch fĂŒr Hunde die regelmĂ€ĂŸig chemische Substanzen einnehmen mĂŒssen, wie:
* Wurmkuren 

  • Spot-ons gegen Parasiten
  • HalsbĂ€nder gegen Parasiten

Auch die dauerhafte FĂŒtterung von KrĂ€utern, die stets eine heilende Wirkung haben, muss kritisch hinterfragt werden. So haben meines Erachtens, GewĂŒrze und immunSTIMMULIERENDE Stoffe, als Dauergabe im Hauptfutter eines Hundes nichts zu suchen. 

MERKE

Eine Allergie, die der IBD deines Hundes möglicherweise zu Grunde liegt, ist eine ĂŒberschießende Abwehrreaktion des Immunsystems.
In der Tiermedizin wird, um das Immunsystem in seiner Überreaktion zu dĂ€mpfen bzw. zu unterdrĂŒcken, ein Cortison-PrĂ€parat eingesetzt. Ein ImmunSUPPRESSIVA. 

Verheerend wĂ€re es hier ein immunSTIMULIERENDES Mittel zu verwenden, weil es die Überreaktion des Immunsystems weiter verstĂ€rkt und sich Symptome bei deinem Hund heftiger zeigen.

Doch die meisten KrÀuter im Hundefutter sind genau solche ImmunSTIMULANTIEN. 

Dazu zÀhlen:

  •  Chlorella 
  • Echinacea
  • Goji-Beeren
  • Kapuzinerkreesse
  • Spirulina
  • Umckaloabo
  • ebenso wie Pilze oder Hefen. 

Eine Behandlung kann hier nur ĂŒber immunMODULIERENDE Mittel erfolgen. Sie fahren das Immunsystem weder rauf (ImmunSTIMULANTIEN), noch drosseln sie das Immunsystem (ImmunSUPPRESSIVA). 

Immunmodulierende Wirkungen haben die von mir vorgestellten Heilpilze und ausgewÀhlte HeilkrÀuter, wie der erwÀhnte Ginseng oder die Taigawurzel.

Ebenfalls kritisch sehe ich eine hohe Verarbeitung von Fleisch im Futter und der teilweise hohe Anteil an Getreide.

Auch wenn eine Heilung der IBD nicht möglich ist, kann man die Schwere der Erkrankung verringern und die AbstĂ€nde zwischen den KrankheitsschĂŒben verlĂ€ngern. 

Damit sich die LebensqualitÀt deines an IBD erkrankten Hundes verbessert, brauchst du Geduld und Durchhaltevermögen, denn eine gesundheitliche Verbesserung braucht ihre Zeit. 

Ein Hund der an IBD erkrankt ist, kann mit einer auf seine individuellen BedĂŒrfnisse angepaßten Therapie, das heißt bei einer entsprechenden FĂŒtterung, mit einem gesunden Darm und einem gestĂ€rkten Immunsystem, viele Jahre symptomfrei und vor allem glĂŒcklich leben.

Wichtig bei all dem ist natĂŒrlich, dass immer der jeweilige, betroffene Hund individuell betrachtet wird.

„HIER“ findest du weitere Informationen zu meiner Behandlung in der Tierheilpraxis. 

Wenn ich dich bei der IBD Erkrankung deines Hundes unterstĂŒtzen soll, dann schreibe mir gerne unter lernpfote@web.de und wir besprechen uns zunĂ€chst in einem kostenlosen ErstgesprĂ€ch. 

Empfehle uns gerne weiter, bleib mit deinem Hund gesund und liebe GrĂŒĂŸe

deine Stephanie

 

Anmerkung

Alle meine Darlegungen und Empfehlungen sind sorgfÀltig recherchiert, sind aber ohne GewÀhr auf VollstÀndigkeit und Richtigkeit. 

Immer braucht es die Betrachtung der individuellen UmstÀnde und damit eine individuelle Vorgehensweise.

Suche dir daher immer UnterstĂŒtzung und Hilfe an kompetenter Stelle. 

 

Dieser Blogbeitrag wurde veröffentlicht am 19. Oktober 2021,
erweitert am 2. November 2021, 16. November 2021 und 30. November 2021.


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Quellen

BĂŒcher: 

 

  • Studie: „Companion animals symposium: development of the mammalian gastrointestinal tract, the resident microbiota, and the role of diet in early life“ von R. K. Buddington und P. T. Sangild vom May 2011
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27285902/
  • Studie: „A dysbiosis index to assess microbial changes in fecal samples of dogs with chronic inflammatory enteropathy“ von M. K. AlShawaqfeh, B. Wajid, Y. Minamoto, M. Markel, J. A. Lidbury, J. M. Steiner, E. Serpedin und J. S. Suchodolski vom November 2017
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29040443/
  • Studie: „Similarity of the dog and human gut microbiomes in gene content and response to diet“
    von Luis Pedro Coelho, Jens Roat Kultima, Paul Igor Costea, Coralie Fournier, Yuanlong Pan, Gail Czarnecki-Maulden, Matthew Robert Hayward, Sofia K. Forslund, Thomas Sebastian Benedikt Schmidt, Patrick Descombes und Janet R. Jackson vom 19. April 2018
    https://microbiomejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40168-018-0450-3
  • Studie: „The maternal microbiota drives early postnatal innate immune development“ von Mercedes Gomez de AgĂŒero, Stephanie C Ganal-Vonarburg, Tobias Fuhrer, Sandra Rupp, Yasuhiro Uchimura, Hai Li, Anna Steinert, Mathias Heikenwalder, Siegfried Hapfelmeier, Uwe Sauer, Kathy D McCoy und Andrew J Macpherson vom 18. MĂ€rz 2016
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26989247/
  • Studie: „Six-month outcome of critically ill patients given glutamine-supplemented parenteral nutrition“ von R. D. Griffiths, C. Jones und T. E. Palmer vom 13. April 1997
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9178278/
  • Studie: „Addition of glutamine to total parenteral nutrition after elective abdominal surgery spares free glutamine in muscle, counteracts the fall in muscle protein synthesis and improves nitrogen balance“ von  F. Hammarqvist, J. Wernerman, R. Ali, A. von der Decken und E. Vinnars vom April 1089
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2494960/

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