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Glücklicher Hund – wie geht das?
Der Hund und seine Grundbedürfnisse.
Nach der Maslow´schen Bedürfnispyramide ordnen wir, ebenso wie die unseren, auch die Bedürfnisse unserer Hunde zu.
(siehe Artikel „Glücklicher Hund – wie geht das?“)
Fraglich ist, ob beim Hund an der Spitze der Pyramide die Selbstverwirklichung steht.
Ich glaube nicht, dass dies ein ausreichender Versuch ist, seine Motive zu erklären.
Ich vermute, dass Hunde als Begleiter der Menschen, nach Anerkennung und sozialer Zugehörigkeit streben.
Hier ist die Forschung noch in den Anfängen und dieses Feld längst noch nicht vollständig erforscht.
Die Grundbedürfnisse jedoch sind bei Hunden und Menschen ähnlich.
Werden sie nicht erfüllt, kommt es auch beim Hund zu Störungen.
Berücksichtig werden muss, dass ein selbständig und autark lebender „Straßenhund“ abweichende Bedürfnisse,
zu einem „deutschen Familienhund“ haben wird.
Kommen wir zu den Grundbedürfnissen unserer Hunde:
- Ernährung
- Schlaf und Ruhe
- körperliche und geistige Auslastung
- medizinische Versorgung und Pflege
Mache deinen Hund glücklich
Ernährung
Hunde sind seit circa 34.000 Jahren unsere anerkannten Begleiter.
Somit hat der Hund in unserer Obhut das Anrecht auf eine ausreichende und
zuverlässige Fütterung.
Folgende Merkmale sollte sie erfüllen:
Der Hund bekommt ein hochwertiges und auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Futter.
Das heißt, er hält damit sein Normalgewicht!
Er muss frisches und sauberes Wasser erhalten.
Lese auch gerne den Artikel „Wasser – das Lebenselixier“.
Doch aufgepaßt:
Bei der Ernährung gilt es einiges zu beachten.
Hier nur die wichtigen Basics:
Wie du deinen Hund fütterst und welche Mengen er erhält, ist von mehreren Faktoren abhängig:
-
Welpen und Senioren sollten mind. 3 mal am Tag gefüttert werden.
- Erwachsene Hunde sollten 2 mal täglich ihr Futter erhalten.
und auch, ob du einen Teil des Futters über den Tag verteilt als Belohnung einsetzen.
Außerdem muss die Fütterung an einem ruhigen und störungsfreien Platz erfolgen.
Dazu gehört, dass du deinen Hund in Ruhe seinen Napf leerfressen lässt.
Verunsicherst du deinen Hund, in dem du immer wieder seinen Napf während des Fressens beanspruchst,
wirst du ihn zu hektischem Fressen animieren.
Bedürfnis nach Schlaf und Ruhe
Das Ruhe- und Schlafbedürfnis eines Hundes ist gegenüber dem Menschen um ein vielfaches höher.
- Welpen, trächtige und säugende Hündinnen, ebenso Senioren schlafen täglich zwischen 20 – 22 Stunden.
- Erwachsene Hunde brauchen zwischen 17 – 20 Stunden Schlaf.
Diese Angaben beinhalten neben den reinen Ruhezeiten, die Nachtstunden und 4 mal 1 1/2 Stunden Schlafenszeit tagsüber.
Achte darauf, dass das Körbchen warm und sauber und der Schlafplatz ein Ort der Entspannung ist.
Es hat nichts an Orten zu suchen hat, die hochfrequentiert von Familienmitgliedern und/oder Besuchern sind.
Werden die Schlafenszeiten regelmäßig unterschritten, kämpfen Hunde wie Menschen mit den gleichen Entzugssymptomen:
Sie sind überdreht, werden nach und nach hyperaktiv und unkonzentriert.
Kommt der Hund weiterhin nicht zur Ruhe, treten vermehrt Stress- und Aggressionssymptome auf.
Hält der Zustand über eine längere Zeit an, ergeben sich chronisch verlaufende Krankheiten, die bis zum Tod führen.
An dieser Stelle weise ich darauf hin, daß beim Menschen Schlafentzug als Foltermethode angewandt wird.
Gerade weil der Schlaf einen sehr großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat.
Es ist unsere Pflicht für diese entspannten Ruhezeiten des Hundes zu sorgen.
Bedürfnis nach körperlicher und geistiger Auslastung
Wie groß muss körperliche Bewegung sein?
Wie und was bedeutet geistige Auslastung?
Bewegung:
Der Hund zählt zu den Lauf- und Raubtieren.
Sei er noch so knuffelig und klein.
Alter und Gesundheit des Hundes spielen eine ebenso wesentliche Rolle,
wie der individuelle Bewegungsdrang
und nicht bei allen Rassen ist der Bewegungsbedarf gleich stark.
Somit ist eine pauschale Angabe zu der Dauer von Gassi-Runden schwer zu treffen.
Trotzdem würde ich als Orientierung hier bei einer körperlich und geistigen Auslastung von
- täglich 1,5 – 2 Stunden
ausgehen.
Auch wenn das Tagespensum an Spielzeit und Spaziergängen mal nicht lange dauert, musst du kein schlechtes Gewissen haben. Beschäftigst du dich intensiv mit deinem Hund, gilt hier: „Qualität vor Quantität!“
Auf der anderen Seite würde ich dir sogar zu einem ganzen Ruhetag raten.
Der Hund lernt von kleinauf, dass es Tage gibt, an denen nichts geschieht und der Spaziergang auf ein Minimum reduziert ist .
Sonst hast du schnell einen Hund, der sein Beschäftigungsprogramm regelrecht einfordert.
Was am Anfang noch süß und spaßig erscheint, wenn der kleine Welpe mit Spielzeug angelaufen kommt,
ist beim Junghund, der seine 30 Kilometer Radtour „braucht“, schon keine reine Freude.
Arg wird es, wenn du als Besitzer krank bist und der Hund fordert sein Bespaßungs-Ritual ein.
Führe ich von Anfang an einen „Wellness – Tag“ der Pause und des Auftankens ein,
kommen Entspannung und Ruhezeiten nie zu kurz.
Gleichzeitig habe ich einen neuen Spannungsbogen geschaffen und die Spaziergänge mit mir zu neuem Wert erhoben.
Gestalte ich diese noch abwechslungsreich, fördere ich die Beziehung zu meinem Hund.
Grundsätzlich braucht der Hund die ausreichenden Gelegenheiten sich zu lösen:
- bei Welpen: etwa alle 2 – 3 Stunden,
- und vor allem: nach dem Schlafen, Fressen und Spielen
Erwachsene Hunde: ca. 3 – 5 x täglich.
Hier wird klar, pauschale Angaben sind nicht möglich.
Immer ist der Einzelfall zu sehen.
Ein Richtwert ist nur eine Möglichkeit sich zu orientieren.
Für mich gehört zu den Grundbedürfnissen des Hundes auch:
Die medizinische Versorgung und Pflege
Du solltest mit dem Bürsten des Felles beginnen. Die meisten Hunde lieben es.
Dabei kannst du dir gleichzeitig die Haut und die Ohren ansehen.
Ich habe mir von meinem Tierarzt zeigen lassen, wie ich die Ohren richtig säubere und trockne, z.B. nach dem Schwimmen.
Du solltest auch aufmerksam bei der Haut sein. Achte im Frühjahr und Herbst verstärkt auf Zecken
und entferne diese so schnell wie möglich.
Ein Zecken-Set gehört grundsätzlich in deine Gassi-geh-Tasche.
Auch einen Flohbefall bemerkst du in kürzester Zeit und kannst sofort handeln.
Hier berät dich dein Tierarzt.
Anschließend gilt es regelmäßig einen Blick auf die Krallen zu werfen.
Sind sie zu lang (meist hört man es auch), kürze sie.
Das kannst du dir entweder vom Tierarzt zeigen lassen oder direkt von ihm vornehmen lassen.
Und dies ist wichtig! Läuft der Hund grundsätzlich auf zu langen Krallen und nicht auf seinen Ballen,
kann es zu Arthrose kommen.
Das gleiche gilt für das Fell zwischen den Ballen, ist es zu lang, kürze es vorsichtig.
Ist der Hund zu unruhig, bitte versuche dich nicht alleine durchzusetzen.
Der Ablauf sollte selbstverständlich sein und den Hund nicht unruhig werden lassen.
Du solltest es zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal zu zweit versuchen.
Eine besondere Pflege kommt den Ballen im Winter zu.
Vor meinem Spaziergang mit Lina, stelle ich mir eine kleine Schüssel warmen Wassers bereit.
Kommen wir zurück, bade ich ihre Pfötchen darin und sie werden von Salz etc. befreit. Das gestreute Salz greift die Ballen an. Deshalb pflege die Ballen ab und an mit Vaseline oder Ringelblumensalbe.
Ich habe auch gute Erfahrungen mit Kokosöl gemacht. So reißen die Ballen nicht ein.
Ein wichtiges Anliegen ist mir das Thema „Zahnpflege“.
Deshalb putze ich meinem Hund regelmäßig die Zähne.
Ich benutze einen Fingerling, den man auch für die Pflege der Milchzähne bei Babys verwendet.
Diese haben eine raue Oberfläche.
Eingestrichen mit Kokosöl, gehe ich über die Zähne meines Hundes, als benutzte ich Zahnpasta.
Hin und wieder darf es nach der Mahlzeit auch eine Kaustange sein.
Das Thema „medizinische Versorgung und Pflege“ geht schnell in das Thema „Gesundheit“ über.
Gesundheit
Grundsätzliches:
Ist der Hund verletzt, gehe ich immer zum Tierarzt.
Bei Durchfall ohne Fieber, warte ich beim erwachsenen Hund nicht mehr als 2 Tage, bevor ich den Tierarzt aufsuche.
So läßt sich schnell feststellen, warum der Hund den Durchfall hat und er muß sich nicht weiter quälen.
Ich kenne meinen Hund sehr genau und spüre deutlich, dass er nicht ist wie immer.
Hier messe ich als erstes Fieber und achte auf andere/weitere Anzeichen.
1 – 2 Tagen keine Veränderung?
– Geh ich ……- richtig: zum Tierarzt!
Hinweis: Kläre gesundheitliche Fragen, abschließend mit deinem Tierarzt.
Lese gerne weitere Artikel aus dieser Miniserie:
- Glücklicher Hund – Lösung 2: Was hat das alles mit Sicherheit zu tun
- Glücklicher Hund – Lösung 3: soziale Bedürfnisse
- Glücklicher Hund – Lösung 4: Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung
Sowie den Auftakt der Miniserie:
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