Blog

Schwitzen beim Hund

Lernpfote e.V. Blogbeitrag: Schwitzen beim Hund

INHALTSVERZEICHNIS

Menschen schwitzen! Hunde auch?

Es ist Anfang Juli und wir hatten schon richtig heiße Tage.
Da bin ich im Hundetraining und auch bei anderen Aktivitäten schon mal ins Schwitzen gekommen.

Warum Schwitzen wir eigentlich?

Dafür gibt es viele Gründe.

Wir schwitzen, wenn wir Sport treiben oder nach einem Fieberschub.

Lernpfote e.V. Blogbeitrag: Schwitzen beim Hund

Aber wir schwitzen auch aus Angst, Nervosität oder Aufregung.

Hier soll es um das Schwitzen bei einer hohen Außentemperatur gehen.
Wie zum Beispiel an den heißen Tagen noch vor einer Woche.

Was tut sich im Körper damit wir schwitzen?

Bei hohen Außentemperaturen, senden unsere Nervenzellen Impulse an unser Gehirn.
Dieses aktiviert unsere Schweißdrüsen und setzt so die Schweißproduktion in Gang.

Auf der gesamten Hautoberfläche befinden sich Schweißdrüsen.
2 bis 4 Millionen Schweißdrüsen verteilen sich auf unserer Haut und produzieren täglich mehrere Liter Schweiß.

Die meisten Schweißdrüsen befinden sind auf der Fußsohle.
Hier sind es ungefähr 600 Schweißdrüsen pro cm2.
Danach folgen die Handflächen mit noch rund 500 Schweißdrüsen pro cm2.
Dort sind also viel mehr, als unter unseren Achsel, wo nur 120 – 160 Schweißdrüsen pro cm2 zu finden sind. 

Über die Poren der Schweißdrüsen gelangt der Schweiß an die Hautoberfläche.
Hier verdunstet er und kühlt so die gesamte Hautoberfläche. 

Das ist im Sommer unser großes Plus!

Warum ist das Schwitzen für uns ein so großer Vorteil?

Steigen die Außentemperaturen im Sommer, beginnt auch unsere Körpertemperatur zu steigen.
Doch damit im Köper alle Funktionen reibungslos ablaufen können, braucht unser Organismus
eine möglichst konstante Körpertemperatur, von ungefähr 37 Grad Celsius.

Liegst du also in der prallen Sonne, wirft dein Körper seine Klimaanlage an.
Es tritt dir Schweiß aus jeder Pore und verdunstet auf deiner Haut.
Dein Körper wird gekühlt und dein Organismus reguliert so sehr effektiv deine Körpertemperatur. 

Schwitzen ist eine wertvolle Fähigkeit

Die Wiege der Menschheit, liegt in Ostafrika.
Es ist bekannt für seine weiten Savannen.

Nur unsere Fähigkeit zu schwitzen, hat uns in die Lage versetzt, in dieser Hitze zu jagen.
Nur so war es uns möglich Antilopen und Gazellen zu erlegen.

Obwohl diese Tiere viel schneller sind als der Mensch.
Und die Buschmänner im Süden Afrikas jagen heute noch auf diese alte, effektive Weise.

Sie halten ihre Jagdbeute, etwa eine Antilope über eine lange Zeit in Bewegung.
Immer wieder scheuchen sie sie auf.
Dadurch überhitzt sie und kollabiert.
So ist es den Jägern schließlich möglich sie zu erlegen.

Ohne die Möglichkeit des Schwitzens, wäre der Sommer mit seinen hohen Temperaturen, eine große Gefahr für uns.
Doch der Schweiß auf unserer Haut, sorgt durch die Verdunstungskälte eben auch dafür,
dass bei den sommerlichen Temperaturen der Spaß nicht verloren geht. 

Kein anderes Lebewesen kommt mit so vielen Temperatur-Zonen zurecht, wie wir.
Dies alles liegt an der Fähigkeit des Schwitzens.

Schwitzen beim Hund

Hunde haben nicht die Möglichkeit über die Schweißdrüsen der Haut und das Schwitzen, ihre Körpertemperatur zu regulieren.
Denn anders als der Mensch haben Hunde keine Schweißdrüsen auf der Haut.

Hunde schwitzen nicht so wie der Mensch.

Daher kommen Hunde mit der Hitze oftmals schwerer zurecht als wir Menschen.

Wie reguliert der Hund also seine Körpertemperatur?

Teilweise reguliert der Hund seine Körpertemperatur über die Pfoten, denn dort sitzen seine einzigen Schweißdrüsen.
So hinterläßt der Hund im Sommer schon mal auf Böden, kleine feuchte Pfotenabdrücke.
Die wenigen Schweißdrüsen an seinen Pfoten reichen allerdings nicht aus, um seinen gesamten Organismus zu kühlen. 

Unangenehme Schweißpfoten

Da der Hund nur Schweißdrüsen an den Pfoten besitzt und hier die Drüsen in den Zehenzwischenräumen ein Sekret absondern,
riechen die Pfoten des Hundes manchmal wie wahre Käsepfoten.

Die Drüsenflüssigkeit ist vergleichbar mit dem Achselschweiß beim Menschen.
Schwitzt der Hund an seinen Pfoten, beginnen Bakterien den Schweiß zu zersetzten.
Dabei entsteht der intensive Geruch von Käsepfoten. 

Dem kannst du abhelfen, indem du die Pfoten deines Hundes abbraust oder auch mit einem feuchten Tuch abreibst. 

Klimaanlage „Schnauze“

Der Hund reguliert seine Körpertemperatur hauptsächlich über seine Schnauze.

Die Schnauze ist das Kühlsystem deines Hundes

Da der Hund, im Gegensatz zum Menschen, keine Schweißdrüsen in der Haut hat, sitzt seine eigentliche Klimaanlage in der Schnauze.

Lernpfote e.V. Blogbeitrag: Schwitzen beim Hund

Ein erster Kühlungsprozess beginnt in der Hundenase.
Hier sitzt das sogenannte Faltengewebe.
Es ist der wichtigste Bestandteil, um bei Wärme für eine Abkühlung zu sorgen.
Schon dort, kommt es durch das Verdunsten eines extra dafür produzierten Sekrets, zu einer ersten Wärmeregulierung.
Denn in der Nase sitzen spezielle Schleimdrüsen.
Diese erzeugen eine wässrige Flüssigkeit. Verdunstet diese, erzeugt dies schon eine erste, wenn auch geringe Kühlung.

Damit die Schnauzen-Klimaanlage beim Hund auch wirklich kühlen kann, braucht es jedoch zwei, fein aufeinander abgestimmte Rahmenbedingungen.

  1. Die erste Bedingung ist frisches Wasser.

Damit die Schleimdrüsen auch ausreichend Flüssigkeit produzieren können, muss dein Hund ausreichend Wasser zur Verfügung haben.
Nur so kann er seine Schleimhäute feucht halten und die Schleimdrüsen können ausreichend Flüssigkeit für den Kühlvorgang herstellen.

  1. Der zweite Faktor ist eine kühle Außenluft.

Die Außentemperatur der Luft muss gleichzeitig immer kälter sein, als die Luft, die dein Hund ausatmet.
Ist die Luft die der Hund einatmet, genauso warm wie seine eigene Atemluft oder sogar wärmer, kann der Hund den Wärmeausgleich nicht mehr regulieren.
Sein Körper überhitzt.
Das ist im Sommer sehr schnell der Fall, wenn der Hund im Auto zurückgelassen wird.
Schon innerhalb von Minuten ist der kritische Punkt erreicht, dass die Luft innerhalb des Autos genauso warm ist, wie die Atemluft die der Hund ausatmet. 

Der Hund überhitzt und es kommt zu einem Hitzekollaps oder einem Hitzschlag – und damit zum Tod.

Möchtest du mehr über die Erste-Hilfe am Hund erfahren, findest du hier die entsprechenden Blog-Artikel:

Klicke „HIER“ für: „Erste Hilfe am Hund – Grundlagen“
Klicke „HIER“ für „Erste Hilfe am Hund – Sofortmaßnahmen“

Wenn du lieber hörst, als liest, geht es hier zu den Podcast-Folgen:

Klicke „HIER“ für die Folge: „016 Erste Hilfe am Hund – Grundlagen“

Klicke „HIER“ für die Folge: 017 Erste Hilfe am Hund – Sofortmaßnahmen Teil 1“

Klicke „HIER“ für die Folge: 018 Erste Hilfe am Hund – Sofortmaßnahmen Teil 2“

Die Turbo-Kühlanlage liegt dem Hund auf der Zunge

Dein Hund kühlt sich hauptsächlich über seine Zunge und über die Atmung ab.
Dazu lässt der Hund seine Zunge bei hohen Temperaturen oder auch bei Anstrengung, weit heraushängen.
Er beginnt durch die Nase einzuatmen und über sein Maul atmet er wieder aus. Gleichzeitig atmet er sehr schnell. Er beginnt zu hecheln.
Beim Hecheln atmet dein Hund ganz flach. Die eingeatmete Luft erreicht kaum die Lunge.

Exkurs:

Hecheln ist kein Hyperventilieren, wie wir es beim Menschen kennen.

Hyperventiliert ein Mensch, dann atmet er schnell und tief.
Entgegen seiner aktuellen körperlichen Bedürfnisse.
Häufig lösen Angst oder Panik eine Hyperventilation aus.
Aber auch eine organische Krankheit wie etwa Asthma kann dafür ein Grund sein.

Durch unsere normale Atmung ist unser Blut bereits zu fast 100 Prozent mit Sauerstoff angereichert.
Beim Hyperventilieren atmet der Betroffene vermehrt Kohlendioxid aus.
Gleichzeitig können die Zellen, den rasch aufgenommen neuen Sauerstoff schlechter aus dem Blut aufnehmen.
Jetzt ist der Austausch zwischen verbrauchtem Kohlendioxid und benötigtem Sauerstoff gestört und der Mensch leidet unter entsprechenden Symptomen.

Hecheln beim Hund

Nach einer Anstrengung oder bei hochsommerlichen Temperaturen ist ein starkes Hecheln bei deinem Hund normal.
Ebenso sein Hecheln, in einer für ihn emotional, aufregenden Situation oder ein Hecheln kurz nach solchen Umständen.

Uns bricht der Schweiß aus, für deinen Hund ist es wichtig zu hecheln.

Hechelt dein Hund, atmet er die Luft durch die Nase ein und nimmt dabei die Feuchtigkeit in der Luft auf.

Lernpfote e.V. Blogbeitrag: Schwitzen beim Hund

Anschließend verläßt die warme Atemluft über den Brustkorb und seine Maulhöhle den Organsimus.

Während dein Hund ausatmet, verdunstet der Speichel auf der Zungenoberfläche und kühlt sowohl die Zunge, als auch das Maul und seinen Rachen.
Gleichzeitig wird hier auch das Blut deines Hundes gekühlt, denn im Maul- und Rachenbereich ebenso wie auf der Zunge, verlaufen viele Blutgefäße. 

Je schneller dein Hund atmet, also hechelt, desto besser gelingt ihm der Kühlvorgang.
Wenn dein Hund also schwitzt, dann atmet er ca. 10 Mal schneller.
Es kann also vorkommen, dass ein Hund seine Atemfrequenz von normalerweise 10 – 30 Atemzügen pro Minute, auf bis zu 400 Atemzüge pro Minute erhöht.

Vorteile des Hechelns

Gegenüber unserem Schwitzen, hat das Hecheln einige Vorteile:

  • der Salzverlust ist gering
  • der Hundekörper riecht nicht nach Schweiß
  • das Hecheln ist steuerbar und geschieht aktiv

Warnung:

Bei kurznasigen Hunderassen, wie etwa:

  • Malteser
  • Boston Terrier
  • Mops
  • französische Bulldogge
  • englische Bulldogge
  • Boxer
  • Cavalier King Charles Spaniel
  • Shih-Tzu
  • und Kreuzungen daraus

Lernpfote e.V. Blogbeitrag: Schwitzen beim Hund

Gehört dein Hund zu einer kurznasigen Rasse, wie die oben beschriebenen, solltest du ihn besonders vor Hitze schützen!
Viele dieser Hunde leiden unter dem so genannten Brachyzephalem Atemnotsyndrom. 

Diese Hunde sind nicht in der Lage, so mühelos zu hecheln, wie andere Hunderassen.
Bei Hunden mit kurzer Nase, reicht die Kühlung durch das Hecheln nicht aus.

Wer sich näher informieren möchte, findet hier einen Link der Cambridge Veterinary School.
Hier wird anhand von Videos betroffener Hunde und CT-Bildern gezeigt, woran die Hunde durch die Zuchtfehler leiden.

A C H T U N G : Der Inhalt kann verstörend wirken!

 

Hitzestress ist ein vermeidbares Gesundheitsrisiko

Die Wärme des Sommers bedeutet für unsere Hunde Stress.

– Hitzestress – 

Auch wenn Hunde sich über das Hecheln eine gewisse Abkühlung verschaffen können,
hat die Hitze trotzdem für ihren gesamten Organismus ein hohes Stresspotenzial.
Alleine durch sein Fell kann der Hund schon mit der Wärme schlechter umgehen, als mit Kälte oder Nässe.

Unsere 11 Lernpfote-Sommer-Tipps für heiße Tage

Damit dein Hund gut durch den Sommer kommt, solltest du es ihm so angenehm wie möglich machen.

  1. Stelle deinem Hund immer ausreichend Wasser zur Verfügung.

    Denke dabei nicht nur an deine Innenräume, sondern auch an deinen Balkon oder Garten.
    Fülle möglichst mehrere Näpfe und tausche das Wasser mehrmals am Tag gegen frisches Wasser aus.
    Wenn dein Hund es verträgt, kannst du es auch mit Eiswürfeln kühlen, so wärmt es sich nicht so schnell auf.
    Bitte benutze richtige Eiswürfel, die schmelzen und keine, die sich mehrmals verwenden lassen.
    Bei ihnen ist die Gefahr zu groß, dass dein Hund damit spielt und diese womöglich verschluckt.

    Beim Hecheln deines Hundes, verdunstet er sehr viel Flüssigkeit und das in sehr kurzer Zeit.
    Daher ist es wichtig, dass du deinem Hund bei großer Hitze oder auch bei einer starken Anstrengung, regelmäßig ausreichend Wasser anbietest.
    Etwa wenn du mit ihm einen Sport betreibst oder lange mit ihm spazieren gehst.
    Ansonsten droht ihm, durch den Flüssigkeitsmangel ein Kreislaufkollaps.

    Bei hohen Temperaturen braucht ein Hund täglich, zwischen 160 – 180 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht.
    Nur so kann er die verdunstete Körperflüssigkeit wieder ersetzen.
    Bei meiner Lina mit ihren 20 Kilogramm, sind das über 3,5 Liter.
    Einen Teil des Wassers kann der Hund über sein Futter aufnehmen.
    Etwa wenn er Feuchtfutter von dir erhält.
    Doch hauptsächlich braucht er Frischwasser.

    Alles zum Thema „Wasser“ erfährst du auch im Blog-Beitrag:
    „Wasser – überlebenswichtig!“ – Klicke dazu „HIER“.

    Für die entsprechende Podcast-Folge, klicke bitte „HIER“ „Folge 019 : „Wasser – überlebenswichtig!“

  2. Gehe nicht in der Mittagshitze mit deinem Hund spazieren.

    Ausgiebige Spaziergänge verlege in die frühen Morgenstunden.
    Stelle dir dazu ruhig deinen Wecke.
    Denn im Hochsommer ist es nur wirklich kühl in den frühen Morgenstunden.
    Nur jetzt hat sich der Boden wirklich abgekühlt.
    Denke daran, auf Spaziergängen, die länger als 20 Minuten dauern, Wasser für deinen Hund mitzunehmen
    und ihm alle 15 Minuten etwas davon anzubieten.

  3. Meide bei Hitze, das Gehen auf Steinen, Asphalt oder Holzböden, etwa auf der Terrasse.

    Denn bei heißen Außentemperaturen wird auch der Untergrund aufgeheizt.
    Jetzt besteht auf Asphalt, Terassenfliesen und Steinwegen für die empfindlichen Hundepfoten, Verbrennungsgefahr!
    Auch eine Gassirunde am späten Abend ist nicht immer günstig, denn die heißen Böden geben auch nach Sonnenuntergang
    immer noch viel der aufgestauten Wärme des Tages ab.

  4. Vermeide an heißen Tagen jede körperliche Anstrengung.

    Lasse ein Training oder die Sporteinheiten mit deinem Hund ganz ausfallen.
    Es fehlt deinem Hund die nötige Energie und Konzentration, denn er ist ganz mit der Kühlung seines Organismus beschäftigt.
    Verlege ein Spielen mit deinem Hund unbedingt in die kühleren Morgenstunden.

  5. Passe Fütterungszeiten und Mahlzeiten an die Hitze an.

    Achte bei den Fütterungszeiten ebenfalls auf die kühleren Tageszeiten und biete deinem Hund,
    wenn er sein übliches Futter nicht fressen mag, eine leichtere Mahlzeit an.
    Jetzt sind kleinere Mahlzeiten oft willkommener als eine einzige, große Portion am Tag.
    Denn der Hunger vieler Hunde ist bei Hitze einfach nicht so groß und sie sind schneller gesättigt.
    Jetzt stehen selbstgekochte Mahlzeiten oftmals höher im Kurs, die aus Pute, Hähnchen und Lachs bestehen dürfen.

    Lernpfote e.V. Blogbeitrag: Schwitzen beim Hund

    Auch Obst, wie Heidelbeeren, Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren, sowie ein Stück Wassermelone
    stehen jetzt auf der Beliebtheitsliste ganz oben.
    Obst gebe natürlich nur in Maßen, wegen des hohen Gehalts an Fruchtzucker.

    Ist dein Hund noch jung oder du hast einen älteren Hund zu Hause, solltest du gerade bei ihnen auf möglichst kleine Portionen achten.
    Hier sind drei bis vier kleine Mini-Portionen pro Tag bekömmlicher und weniger belastend.
    Denn alles andere macht ihnen schnell Kreislaufprobleme.

  6. Kühle Innenräume machen jetzt besonders viel Sinn.

    Sorge bei deinem älteren Hund oder wenn dein Hund übergewichtig ist oder unter Kreislaufproblemen leidet,
    für einen kühlen Raum, in dem er sich über die Mittagshitze aufhalten kann.
    Gerade ihnen fällt es besonders schwer mit der Wärme zurechtzukommen.

    Gesunde Hunde mögen es auch, sich im Sommer im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon an einem schattigen Plätzchen aufzuhalten.
    Daher sorge auch bei wolkenlosen Sonnentagen für einen Schattenspender, unter den dein Hund sich zurückziehen kann.

  7. Gerade im Sommer ist Fellpflege besonders wichtig.

    Das Fell deines Hundes schützt die Haut vor UV-Strahlen, Verletzungen, Zecken und Insekten, aber auch vor Hitze oder Kälte und dient ihm als Regenschutz.
    Daher ist es nicht ratsam das Fell rigoros zu kürzen.
    Doch gerade bei Hunderassen mit dickem Fell, wie etwa bei Huskys oder Bobtails sorgt die richtige Pflege für mehr Wohlbefinden des Hundes.
    Gerade bei sommerlichen Temperaturen.
    Durch regelmäßiges Bürsten und Kämmen, aber auch, je nach Hunderasse durch das Trimmen des Fells, bei dem die abgestorbene Unterwolle
    und auch das Deckhaar sorgfältig entfernt wird, fühlt sich der Hund oft merklich wohler.
    Besprich dich hier mit deinem Tierarzt, deinem erfahrenen Hundetrainer oder einem kundigen Hundefriseur.

  8. Wasser marsch!

    Hast du die Möglichkeit für deinen Hund ein Hundepool aufzustellen, in dem er sich hin und wieder abkühlen kann,
    sorgt das an heißen Sommertagen für eine herrliche Abkühlung. Im kalten Wasser kann er sich wälzen und spielen.

    Auch den Wasserschlauch kannst du nutzen, um deinen Hund hin und wieder abzukühlen.
    Beginne zuerst mit den Pfoten, damit er sich an die Kälte des Wasserstrahls gewöhnt und der Organismus nicht mit der plötzlichen Kühle überfordert ist.
    Nutzt du lediglich einen Balkon, gönne deinem Hund ein kaltes Fußbad in einer Schüssel.
    Dabei wird das Blut an den Füßen gekühlt und fließt gekühlt in den übrigen Körper zurück.

    Liebt dein Hund das kühle Nass und geht gerne Schwimmen, dann lasse ihn täglich, wenn du die Möglichkeit hast, einige Runden im Wasser drehen.
    Das ist ein gutes Herz-Kreis-Lauftraining und eine herrliche Abkühlung für ihn.

    Doch Vorsicht:

    Du solltest deinem Hund unbedingt beibringen, nur mit deiner Erlaubnis ins Wasser zu gehen!
    Denn dein Hund kann zum Beispiel nicht wissen, ob das Gewässer mit Blaualgen verseucht ist.
    Gleichzeitig sind am Meer, schnellfließenden Flüssen und Bächen und auch an deren Engstellen starke Rückströme, Strudel und Soge.

    Lernpfote e.V. Blogbeitrag: Schwitzen beim Hund

    Vermeide außerdem den ersten Sprung deines Hundes ins kalte Wasser!
    Der Temperaturunterschied, zum Beispiel zwischen dem Spaziergang durch die Sonne ans Wasser oder ein vorher aufregendes Spiel,
    kann den Kreislauf deines Hundes gefährlich belasten.
    Gleichzeitig kannst du nicht erkennen, ob sich unter der Wasseroberfläche vielleicht Gegenstände verbergen, wie spitze Steine oder ein altes Fahrrad,
    die deinen Hund, bei seinem beherzten Sprung ins Wasser, verletzen können.

    Wasser birgt auch die Gefahr der Unterkühlung!
    Viele Hunde sind vom Wasser geradezu begeistert. Sie werden zu echten Wasserratten.
    Leider können sie bei ihrer Begeisterung nicht mehr einschätzen, wann sie eigentlich erschöpft sind und so gehen sie weiter über ihre eigentliche Leistungsgrenze.
    Diese Hunde sind irgendwann völlig entkräftet und können dann sogar ertrinken.

    Symptome einer Unterkühlung sind:

    * eiskalte Pfoten
    * anhaltendes Zittern
    * blasse Schleimhäute
    * Taumeln
    * bis hin zur Bewusstlosigkeit

    Lasse deinen Hund daher regelmäßig längere Pausen im Schatten machen.

    Möchtest du dich weiter über das Thema
    „Schwimmen mit Hund – Tipps für ein risikoloses Vergnügen am Wasser mit Hund“ informieren, findest du „HIER“, den Blogbeitrag.

    Für die entsprechende Podcast-Folge, klicke bitte „HIER“. Folge 045 „Schwimmen mit Hund – Tipps für ein risikoloses Vergnügen am Wasser mit Hund“. 

  9. Kühlmatte*, Kühlbandage* und Co.

    Nutze eine Kühlmatte für deinen Hund*, wenn er keine Möglichkeit hat, auf kühlen Fliesen zu liegen oder du in einer Dachgeschosswohnung lebst.
    Der Gelkern hat die Eigenschaft, auf Druck einen Kühleffekt zu entwickeln und die Körpertemperatur, 3 – 4°C abzukühlen.
    Achte beim Kauf auf eine ungiftige Gelfüllung und eine passende Größe für deinen Hund,
    damit er mit seinem gesamten Körper bequem auf der Matte liegen kann.
    Für deinen Hund ist es aber genauso wichtig, dass er sich auch ein ungekühltes Plätzchen suchen kann.
    Daher achte gerade bei der Nutzung in der Hundebox oder im Auto darauf, dass er regelmäßig die Möglichkeit hat sich umzulegen und
    frei in seiner Entscheidung ist, die Kühlmatte zu nutzen.
    Hier ist es praktisch, wenn sich die Kühlmatte* zusammenfalten läßt und so verkleinert werden kann.
    Meist braucht es eine gewisse Eingewöhnungszeit, bis der Hund die Matte akzeptiert.
    Oft wird sie nicht freiwillig, als zusätzliche Liegeplätze aufgesucht und so muss man den Hund manchmal durch ein gezieltes Training von seinem Glück überzeugen.Hast du einen sehr empfindlichen Hund, etwa weil er zu einer Rasse mit kurzer Schnauze gehört,
    kannst du ihm auch einen gekühlten Schal* oder eine Kühlmanschette* anziehen.
    Ähnlich wie eine Kühlmatte*, kühlen sie den Hund dauerhaft über einige Stunden und machen so die Hitze für ihn erträglicher.Noch relativ neu sind sogenannte Kühlwesten für Hunde*.
    Die Kühlweste* bildet eine Art Wärmeschutzschild um den Hund.
    Hier kühlt die Weste nicht den Hund an sich und verändert seine Körpertemperatur, sondern bewirkt, dass sich der Hund nicht aufheizt.
    Es ist ein wenig mit der Kühlanlage im Auto zu vergleichen, die die Umgebung kühlt und so verhindert, dass die Wärme von draußen, den Innenraum des Autos aufheizt.
    Dabei muss die Weste nicht ständig komplett nass gemacht werden, sondern in die Weste wird Wasser eingefüllt, was dann über Stunden eine gleichmäßige Verdunstung und eine dauerhafte Kühlung gewährleistet.
     
    Die canicool Kühlweste* für Hunde, findest du „HIER“ unter diesem Link.

  10. Das Hundeeis als besonderes Schmankerl. 

    Auch ein Eis sorgt bei deinem Hund für eine willkommene, kühle Abwechslung und Beschäftigung.
    Da darf es ruhig mal ein Hundeeis sein oder auch ein selbstgemachter Schleckerspaß.
    Zerdrücke dazu einfach eine Banane zu Brei, gebe einen Teelöffel Sahne dazu.
    Mische alles gut durch und friere das Ganze, etwa abgefüllt in eine Eiswürfelform, portionsweise ein.

  11. Lasse deinen Hund niemals, auch nicht für 5 Minuten, alleine im Auto während des Sommers zurück!

    Lernpfote e.V. Blogbeitrag: Schwitzen beim Hund

    Denn dein Auto kann bei einem kurzen Einkauf im Supermarkt oder beim Bäcker für deinen Hund zur Todesfalle werden!
    Auch ein geöffnetes Fenster bringt keine ausreichende Abkühlung für deinen Hund!
    Und auch im Schatten heizt sich der Innenraum deines Autos in kürzester Zeit massiv auf!
    Denke daran, die Sonne wandert. Stand dein Auto gerade noch im Schatten, kann es 10 Minuten später schon in der prallen Sonne stehen.
    Jetzt wird dein Auto zur Todesfalle für deinen Hund.Hier noch Hinweise zur Rettung eines Hundes, der doch im Auto zurückgeblieben ist:
    – Entdeckst du einen Hund in einem heißen Auto dem es nicht gut geht, musst du zunächst versuchen, den Halter ausfindig zu machen.
    – Ist dir das nicht möglich, rufe die Polizei oder die Feuerwehr an.
    – Erst wenn die Rettungskräfte nicht rechtzeitig vor dem Tod des Hundes vor Ort eintreffen, darfst du die Scheibe einschlagen und den Hund retten.
    Hier liegt ein Notstand gemäß §228 BGB vor.

    Dort heißt es:
    Gesetzbuch (BGB): § 228 Notstand

    Wer eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, um eine durch sie drohende Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht widerrechtlich, wenn die Beschädigung oder die Zerstörung zur Abwendung der Gefahr erforderlich ist und der Schaden nicht außer Verhältnis zu der Gefahr steht. Hat der Handelnde die Gefahr verschuldet, so ist er zum Schadensersatz verpflichtet.

    Unser Pfoten-Tipp:

    * Ziehe Zeugen hinzu!
    * Mache Fotos und Filme!

    Symptome für einen Hitzschlag beim Hund:

    * starkes Hecheln
    * Erbrechen
    * Durchfall
    * Apathie
    * Krämpfe
    * Taumeln

    Nach der Befreiung:

    * Biete dem Hund Wasser an. Bitte nicht zu kalt.
    * Ist der Hund bewusstlos, lege ihn in die stabile Seitenlage.
    * Kühle mit frischem Wasser seine Pfoten
    * Anschließend langsam den Hundekörper von hinten nach vorne und von unten nach oben, vorsichtig mit Wasser nassmachen.

    Doch auch der Transport im Auto bei laufender Klimaanlage ist nicht unproblematisch.
    Meist werden die Hunde im Heck des Autos transportiert.
    Doch auch eine gute Klimaanlage erreicht diese Bereiche des Autos nicht ausreichend, um dem Hund Erleichterung zu verschaffen.
    Daher lege ein nasses Handtuch in die Nähe deines Hundes oder nutzte wie schon oben beschrieben eine Kühlmatte auf deinen Fahrten mit dem Auto,
    bei denen er sich die Nutzung selbst aussuchen kann.
    Das nasse Handtuch sorgt für eine höhere Luftfeuchtigkeit durch die Verdunstung und senkt damit schon die Temperaturen
    in der unmittelbaren Umgebung des Hundes.
    Noch eine Möglichkeit wäre, den Hund vorher komplett abzuduschen und während der Autofahrt trocknen zu lassen.
    Achte auch bei längeren Autofahrten immer darauf, dass dein Hund Wasser trinken kann.

     

Ich wünsche dir jetzt einen erträglichen Sommer mit deinem Hund.
Bleibt gesund und laß mich wissen wenn es Fragen gibt oder ich dir helfen kann. 

Liebe Grüße

Stephanie

Diesen Artikel kannst du dir auch kostenlos im Lernpfote-Podcast anhören. Wie?
Klicke einfach „Hier“ für die Folge 046 „Schwitzen beim Hund

Hast du Fragen oder Anregungen?

Dann schreibe mir gerne eine Email an lernpfote@web.de oder ein private Nachricht
über die social Media Kanäle: Facebook oder Instagram.

* Bei diesen Links, handelt es sich jeweils um einen Empfehlungslink.
Das bedeutet, dass Du keinen Cent extra bezahlst,
die Lernpfote jedoch eine Kommission erhält,
falls Du dich für den Kauf über diesen Link entscheidest.


Unsere Facebook-Gruppe, um dich mit Gleichgesinnten auszutauschen,
findest du Hier: „- Lernpfote Coaching-Gruppe -„

Diese Gruppe ist für alle unsere Kunden, Hundefreunde und Hundebesitzer,
die mehr über uns und unser Training erfahren möchten,
um mit ihrem Hund großartige Fortschritte zu erzielen.

Unser Ziel ist es, dir hier in der Gruppe wertvolle Tipps zu geben,
wie du den Alltag mit deinem Hund verbessern kannst und
wir gehen hier gerne auf deine Fragen und Wünsche ein.

Wir möchten dir in der Gruppe gerne Tipps zur Hundeerziehung, mit dem Schwerpunkt Alltagstauglichkeit geben.

Denn unser Ziel ist es, dein Zusammenleben mit deinem Hund zu verbessern und
deinen Alltag mit ihm leichter zu machen.