Erste Hilfe am Hund – Sofortmaßnahmen

Lernpfote Blog-Artikel: Erste-Hilfe am Hund - Sofortmaßnahmen

Was ist zu tun? – Erste-Hilfe beim Hund –

Was tun, wenn der Hund in eine Scherbe tritt?
Von einer Biene ins Maul gestochen wird?
Eine Autounfall hat oder von einem anderen Hund gebissen wird? 

Jetzt ist es gut, wenn du genau weißt, was zu tun ist und du helfen kannst,
bis dein Vierbeiner tierärztlich versorgt wird. 

Denn es handelt sich immer nur um eine ERSTE Hilfe. 

Verletzte Tiere solltest du immer so schnell wie möglich zum Tierarzt bringen. 

Ein Notfall ist eine akute, lebensbedrohliche Situation, in der ein unmittelbares Eingreifen zur Erhaltung der Lebensfunktionen erforderlich ist. 

Wie im Teil 1 „Grundlagen“, dieser Ersten-Hilfe Reihe, beschrieben, gilt es die Vorgehensweise, jeweils auf den Hund und die Situation abzustimmen. 

So ist auch dieser zweite Teil, nur eine grobe Richtlinie. 

Noch einmal zur Erinnerung, hier die Abfolge der Ersten-Hilfe-Maßnahmen:

  1. Sicherheit!
    – schütze dich selbst vor Verletzungen
    – schütze Dritte vor Verletzungen
    – sichere die Unfallstelle, wenn nötig
    – beruhige den Hund
  2. Handle umgehend!
    – bringe den Hund aus der Gefahrenzone
    – stabilisiere den Hund
    – verständige den Tierarzt (siehe unter Infomaterial für dich: „Stichwortliste, Telefongespräch Tierarzt“)
  3. Erste-Hilfe!
    – erhalte die Vitalfunktionen (darum geht es hier in diesem Beitrag)
  4. Transport zum Tierarzt!
    – mache den Hund transportfähig

Was ist ein Notfall? 

Eine nicht abschließende Auflistung möglicher Notfälle:

  • Blutungen und offene Wunden
  • wiederholtes Erbrechen und Brechdurchfall
  • weiße Schleimhäute (Schock, Blutverlust etc.)
  • Magendrehung
  • Atemnot / blaue Zunge
  • Kampfanfall und Lähmungen
  • Autounfall
  • Stürze aus größerer Höhe
  • Brüche
  • Lahmheit / Hinken

Grundsätzliches: 

  • Ruhe bewahren!
  • Hund untersuchen & Situation beurteilen
  • „Notruf“ absetzen: Tierarzt anrufen
  • Auf dem schnellsten Weg zum Tierarzt fahren
    (Beachte dabei unbedingt die StVo!)

Wie du mit folgenden Notfällen umgehst: 

 1. Verletzungen:

Bissverletzungen:

  • hoher Keimgehalt in der Maulhöhle, deshalb hohes Infektionsrisiko
  • Für kleine Hunde, sind Verletzungen im Bereich des Brustraumes besonders gefährlich.
    Im schlimmsten Fall ist die Lungenfunktion nicht mehr gegeben und dies führt zum Tod durch Ersticken.  

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • immer Untersuchung durch den Tierarzt!
  • vorab Desinfektion mit steriler, farbloser Wundspüllösung
  • Druckverband anlegen
    —> in der Tiefe sind die Wunden häufig schlimmer als äußerlich sichtbar,
    denn es kann die Muskulatur verletzt sein.

Schnittverletzungen:

– mögliche Symptome: 

  • Hinken und Hochhalten der Pfote
  • Schmerzäußerung
  • starke Blutungen an der Pfote
  • Schnitt in einer Zehe oder im Pfotenballen 
  • blutende Wunde

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

  • bei blutenden Wunden: Druckverband anlegen
  • bei sehr starken oder nicht zu stoppenden Blutungen: Stauschlinge anlegen
  • Ballenverletzung: Pfoten-Schutzverband und darüber evtl. eine Pfotenstulpe
  • Fremdkörper: z.B. einem Stöckchen, Entfernung durch den Tierarzt
  • Ohrverletzungen: Kopfverband

Erläuterung zum Druckverband: 

  1. Kompresse auf die blutende Wunde legen
  2. Verband einige Male über die Wunde wickeln
  3. Einen Gegenstand z.B. Mullpäckchen, auf die Stelle der Wunde legen und mit einwickeln. 
  4. Nur kurzzeitig anlegen, da die Blutversorgung des Gewebes eingeschränkt wird. 

Erläuterung Pfoten-Schutzverband:

  1. Zwischenzehenbereich mittels Watte polstern
  2. Daumenkralle ebenfalls polstern
  3. Kompresse auf die verletzte Stelle aufbringen
  4. Pfote mit Watte verbinden
  5. Alles mit einer elastischen Binde einwickeln
  6. evtl. Klebestreifen als Fixierung und Schutz, bzw. Pfotenstulpe anziehen

Wichtiger Hinweis:
Tief klaffende und größere Riss- und Schnittverletzungen,
müssen genäht werden.
Und zwar innerhalb der ersten 6 Stunden nach dem Unfall. 

Augenverletzungen:

Wichtiger Hinweis:
Verletzungen des Augapfels oder des Augenlides sind immer Notfälle.
Den Hund auf dem Weg zum Tierarzt unbedingt daran hindern, sich am Auge zu kratzen
bzw. den Verband zu entfernen.
Diese Verletzungen können durch Äste, aber auch durch Bisse entstehen. 

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Evtl. das Auge mit kaltem, klaren Wasser ausspülen.
    NICHT reiben!

Fremdkörper im Auge: 

  • Fremdkörper nicht entfernen! 
  • Wassergetränkten Wattebausch oder das Stück einer Mullbinde auf das Auge legen.
    Es muss unbedingt feucht bleiben!
  • Anschließend Mullbinde locker am Auge befestigen
    – entweder mit einem Verband oder mit einem Pflaster. 

Hervorgetretener Augapfel: 

  • mit feuchtem Geschirrhandtuch leichten Druck auf das Auge geben und so 
  • kühlen und Auge immer feucht halten 

2. geschlossene Brüche und offene Brüche:

offene Brüche:

  • Knochen ist freiliegend
  • es gibt Wunden 

geschlossene Brüche: 

Symptome:

  • abnorme (vom Normalen abweichende) Beweglichkeit
  • Schwellung vorhanden

allgemeine, mögliche Symptome:

  • Schwellung
  • Schmerzen
  • Funktionsverlust der Gliedmaße
  • Verformung der Gliedmaße
  • Hochhalten der Gliedmaße

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

  • Hund gegebenenfalls mit einem Maulkorb sichern, da er groß Schmerzen hat
  • den Bruch nicht selber richten oder schienen!
  • den Hund sofort beim Tierarzt vorstellen 
  • möglichst ruhighalten der betroffenen Körperpartie
  • Hund sollte gebrochene Gliedmaßen auf keinen Fall mehr belasten
  • Besteht der Verdacht einer Rückenverletzung transportiere den Hund nach Möglichkeit auf einem Brett.
  • Lege den Hund nicht auf die verletzte Seite. 
  • Bei einem offenen Bruch, (hier ragt der Knochen durch die Haut), solltest du die offene Stelle, mit einer sterilen, feuchten Kompresse oder einem Verbandstuch locker bedecken. 

3. stark blutende Wunden (äußerlich):

Wichtiger Hinweis:
Starke Blutungen hören nicht von alleine auf zu bluten.
Du mußt sie versorgen, bis eine tierärztliche Behandlung erfolgt. 

Achtung:
Bei starken Blutungen besteht immer Schockgefahr!

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

  • immer erst den Druckverband versuchen – 

1. Druckverband:

  1. Kompresse auf die blutende Wunde
  2. Verband einige Male über die Wunde wickeln
  3. Einen Gegenstand z.B. Mullpäckchen, auf die Stelle der Wunde legen und mit einwickeln. 
  4. Nur kurzzeitig anlegen, da die Blutversorgung des Gewebes eingeschränkt wird. 

2. Abbinden bei schweren Blutungen:

  1. Druckverband anlegen (siehe oben)
  2. Wird die Blutung durch den Druckverband nicht unter Kontrolle gebracht, muss das Gliedmaß direkt abgebunden werden. 
  3. nie länger als 10 Minuten!

3. Notfallmaßnahme, wenn Druckverband und Abbinden nicht möglich sind:

  1. Mit den Fingern, der Hand oder der Faust das zuführende Gefäß bis zum Eintreffen beim Tierarzt zupressen.

4. Nasenbluten:

Wichtig:
Ist es einseitiger oder beidseitiger Nasenausfluss. 

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Hund ruhig halten
  • Coolpack auf den Nasenrücken (kein Dauer-Kühlen!)
  • achte auf freie Atemwege
  • halte nicht die Nasenlöcher zu 
  • evtl. halte ein Handtuch vor die Nase

5. Insektenstich: 

Woran erkennst du einen Stich durch ein Insekt?

  • Hund wird unruhig
  • jault evtl. und leckt sich die Wunde
  • zeigt eine Druckempfindlichkeit

Ein Stich in den Rachen, löst

  • Atemnot
  • Husten
  • Würgen etc. aus. 

Wichtig:
Auch unter Tieren gibt es Allergiker.
Bei Mehrfachstichen und / oder Stichen in die Mundhöhle oder den Rachen,
suche sofort den Tierarzt auf!
Durch die Wirkung des Allergens vieler Insektenstiche, kann es nach einem Stich zu einer Schwellung kommen.
Im schlimmsten Fall kann es durch eine Schleimhautschwellung zu Erstickungsanfällen oder einem allergischen Schock kommen. 

Achtung:
Ein allergischer Schock, ist auch mit einer Zeitverzögerung möglich. 

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

  • Entferne den Stachel
  • Kühle die Schwellung mit feuchten Tüchern
  • Bei einem Stich im Rachenraum:
    Hals und / oder Maul mit Eisbeutel oder Coolpack kühlen.
    Lasse den Hund kaltes Wasser trinken.
  • biete ihm eine Calcium-Ampulle (Frubiase) an
  • halte Mund / Rachen frei
  • Hindere den Hund am ständigen Lecken der Stichstelle. 
  • Lasse den Hund nicht allein. 
  • Der Hund sollte sich 4 – 5 Stunden nicht körperliche anstrengen. 

6. Verbrennung:

  • mögliche Symptome, sind abhängig von der Ursache der Verbrennung. 
  • Verbrennungen können durch Stromquellen, Chemikalien und Wärmequellen entstehen. 

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

  • Kühle die betroffene Stelle für mindesten 10 – 15 Minuten
  • Nutze dazu fließendes, kaltes Wasser oder
  • tauche Gliedmaße in kaltes Wasser ein. 
  • Anschließend lege einen Eisbeutel oder ein Coolpack auf die Wunde.
    (vermeide unbedingt direkten Hautkontakt!)
  • Decke offene Wunden nicht ab!
    Die offene Wunde, verbindet sich mit dem Stoff.
    Wunde lieber unbedeckt lassen.
  • Trage keine Brandsalbe auf!
  • Steche mögliche Brandblasen nicht auf!
  • Biete deinem Hund Wasser zum Trinken an. 

7. Hitzekollaps / Hitzschlag:

Ein Hitzschlag ist die Reaktion des Hundeorganismusses auf eine Überhitzung.
Hunde können nicht schwitzen, um sich abzukühlen.
Bei einem Hitzschlag, kann der Hund die Körperwärme nicht genug an die Umgebung abgeben.
Das geschieht leicht, wenn der Hund sich bei Hitze körperlich anstrengen muss, zum Beispiel beim Fahrradfahren. Dann ist die Außentemperatur noch heißer, als die Atemluft die der Hund abgibt und
ein Kühlung durch das Hecheln nicht mehr möglich.
Im Gegenteil, der Hund atmet durch das Hecheln schnell, heißere Luft ein und überhitzt damit.
Gleiches gilt für ein heißes Auto, was für den Hund sehr schnell lebensbedrohlich werden kann. 

Somit erleiden Hunde sehr viel schneller einen lebensgefährlichen Hitzschlag als Menschen. 

Die Vorstufe des Hitzschlages ist der Hitzekollaps. 

Woran erkennst du einen drohenden Hitzschlag?

  • starkes Hecheln, bei heraushängender Zunge
  • Nervosität
  • erhöhte Körpertemperatur
  • rasender Puls
  • Atemnot
  • Taumeln
  • Hund ist nicht mehr ansprechbar
  • Bewusstlosigkeit

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  1. Hund sofort an einen schattigen, kühlen Platz bringen.
  2. Ist der Hund bewusstlos, lege ihn auf seine rechte Seite. 
  3. Den Hund abkühlen.
    Am besten mit einem Wasserstrahl aus dem Schlauch.
    Vorsichtig zuerst die Hinterläufe, dann die Vorderläufe kühlen.
    Anschließend den Rumpf und zuletzt den Kopf.
    Kühle den Hund ausreichend lange, mindestens 15 Minuten bis zu einer halben Stunde.
    Wichtig:
    Wickel deinen Hund nicht in nasse Tücher, um ihn zu kühlen.
    Sie eigne sich nicht für eine Kühlung, da sie die Temperatur nicht schnell genug senken.
    Im Gegenteil, die Körperwärme staut sich unter den Tüchern!
  4. Fächle deinem Hund auch intensiv Luft zu.
    Zum Beispiel durch das Wedeln mit einem Handtuch. 
  5. Lege wenn möglich einen Eisbeutel auf den Kopf oder in den Nacken. 
  6. Ist der Hund bei Bewusstsein, biete ihm Wasser an.
    Vorsicht:
    Nie einem bewusstlosen Hund Wasser einflößen!
    Gebe ihm wenn er bewusstlos ist, auch keine Medikamente!
    Diese darf nur der Tierarzt verabreichen. 

8. Fremdkörper im Maul / Rachen:

Mögliche Fremdkörper:

  • Knochen
  • Holzteile, verklemmen sich gerne zwischen den Zähnen
  • Näh- und Stecknadeln
  • Büroklammern
  • Angelhaken
  • Grillspieße

Wie erkennst du mögliche Symptome?

  • Unruhe
  • Hund versucht mit der Pfote etwas aus dem Maul zu entfernen. 
  • Hund hat Atemnot
  • Er hechelt und speichelt, evtl. blutig
  • Würgen
  • Hustenreiz
  • Probleme beim Abschlecken
  • mangelhafter Maulschluss
  • überriechender Gestank
  • Schwellung im Gesichtsbereich

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

  1. Öffne das Maul und lokalisiere den Fremdkörper
  2. Ist der Fremdkörper sichtbar, aber nicht schnell zu entfernen, muss dich eine weitere Person unterstützen.
    Diese muss das Maul durch zwei Schlaufen offen halten, derweilen du den Fremdkörper entfernst.
    Stelle zwei Schlaufen her, zum Beispiel mit Mullbinden, Halstuch oder einen Strumpf.
    Je eine Schlaufe um den Oberkiefer und den Unterkiefer schlingen und beide langsam auseinander ziehen. 
  3. Jetzt den Fremdkörper aus dem Maul entfernen.
    Achtung:
    Gehe dabei umsichtig vor.
    Du darfst den Fremdkörper keines Falls in den Rachen des Hundes stoßen! 

9. Magendrehung: 

Dieser tiermedizinische Notfall, kann sich so schnell entwickeln, dass innerhalb von 30 – 60 Minuten ein lebensbedrohlicher Zustand erreicht ist! 

Lernpfote e.V., Erste-Hilfe-am-Hund-Sofortmaßnahmen
Achtung:
 
Reagiere gleich bei den ersten Anzeichen einer Magendrehung!
Bei einer Magendrehung zählt jede Minute!
Die Magendrehung ist ein akut lebensbedrohlicher Zustand.
Er erfordert ein sofortiges Eingreifen durch den Tierarzt. 

Wichtig: 
Lasse am besten eine zweite Person den Tierarzt anrufen und dich ankündigen.
So verschwendest du keine Zeit und fährst sofort los.
(Beachte dabei unbedingt die StVo!)

Eine Ankündigung, dass du mit einer Magendrehung unterwegs bist, ist wichtig,
damit der Tierarzt alle nötigen Vorbereitungen für die Operation treffen kann.

Welche Anzeichen sprechen für eine Magendrehung? 

  • unruhiges Umherlaufen, meist sehr vorsichtig, mit eingezogenem Bauch und aufgekrümmtem Rücken
  • Der Hund hat große Schmerzen
  • Er versucht sich vielleicht hinzulegen, steht aber gleich wieder auf
  • Der Hund versucht zu erbrechen (pumpen und würgen).
    Er hat aber keinen Erfolg damit. 
  • aufgeblähter Bauch und Brustbereich; wie ein Luftballon
  • angestrengte Atmung
  • Speicheln und Hecheln
  • Der Puls ist schnell und flach
  • Die Schleimhäute werden hellrosa, später im Schockzustand weiß. 

Erste-Hilfe-Maßnahmen:
Wenn auch nur der Verdacht einer Magendrehung besteht,
fahre unverzüglich mit deinem Hund zum nächsten Tierarzt!

Kündige dich telefonisch an, wie oben beschrieben.
Hier ist jede Minute entscheidend!! 

Wichtig:
Kannst du einen Tierarzt nicht schnell erreichen, dann hast du die Möglichkeit den Magen
mit einer Hohlnadel oder Injektionsnadeln selbst zu punktieren.
So kann das aufgestaut Gas entweichen.
Du linderst so die Schmerzen deines Hundes, für einen längeren Transport zum nächsten Tierarzt. 

Achtung:
Das oben beschriebene Vorgehen, mußt du vorher mit deinem Tierarzt besprechen und
dir diese Notfall-Maßnahme erklären und zeige lassen.
Er gibt dir dann entsprechende Nadeln zur ersten Sofortmaßnahme der Magendrehung mit. 

10. Krampfanfälle:

Zu Krämpfen kann es durch verschiedene Ursachen kommen:  

  • echte Epilepsie des Hundes
  • Hitzschlag
  • Herz-Kreislauf-Schwäche – Herzinsuffizienz
    (hierbei ist das Herz nicht mehr in der Lage, genügend Blut in den Kreislauf zu pumpen)
  • Hypoglykämie (Unterzuckerung)
  • Vergiftung
  • Gehirnverletzungen, z.B. nach einem Unfall
  • Gehirnentzündungen , z.B. bei einer Staupe-Infektion; Infektion durch Zecke
  • Gehirntumore
  • Leberstoffwechselstörung
  • durch Calciummangel (bei der Hündin, während der Geburt; aber auch in der frühen Säugephase möglich) 
  • Vitamin-B1-Mangel 

Merkmale:
Unterschieden wird zwischen: 

  1. tonischen Krämpfen
    Hierbei versteift die Muskulatur komplett
  2. klonischen Krämpfen
    Sie sind durch rhythmische Zuckungen gekennzeichnet. 
  3. Eine Kombination von tonischen und klonischen Symptomen.  

Gleichzeitig, 

  • speichelt der Hund dabei sehr stark
  • er beißt sich evtl. die Zunge oder Lefzen durch
  • manchmal wird Stuhl oder Urin abgesetzt

Krampfanfälle dauern in der Regel zwischen einer Minute und zwei Minuten.
Danach erholt sich der Hund langsam. 

Lebensgefahr besteht, wenn der Hund länger als 10 Minuten krampft. 

Packe dann den Hund in eine Decke und fahre ihn zum Tierarzt,
damit er ein krampflösendes Mittel spritzen kann. 

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

  1. Bewege deinen Hund während eines Anfalls nicht.
    Berührungen oder Bewegungen können Anfälle verlängern oder erschweren.
    Auch nicht:
    * versuchen das Maul zu öffnen
    * die Zunge hervorziehen
    * die unwillkürlichen Bewegungen der Beine zu stoppen 
  2. Fasse ihn gerade im Maulbereich nicht an. 
  3. Entferne alles in der Umgebung, woran sich der Hund verletzten könnte. 
  4. Dämpfe grelles Licht. 
  5. Schalte Radio oder Fernsehen aus und dämpfe mögliche Geräusche. 

Beobachte den Hund nach dem Anfall sehr genau und setze sich dich mit einem Tierarzt in Verbindung.
Er muss mögliche Ursachen abklären. 

Bei Hunden, die die Diagnose „Epilepsie“ haben,
trage das krampflösende Medikament immer bei dir und
verabreiche es entsprechend den Anweisungen deines Tierarztes. 

11. Vergiftungen:

Der Hund kann sich durch 3 verschiedene Möglichkeiten vergiften:

  1. über den Magen-Darm-Trakt, z.B. durch das Fressen von Gift
  2. über die Haut, z.B. mit Benzin, Farbe, Teer
  3. über die Atemwege, durch das Einatmen von Gift

Es gibt unendlich viele giftige Substanzen, z.B.:

  • Medikamente (z.B. Gerinnungshemmer – wie Markumar, Ibuprofen und Betablocker)
  • Drogen
  • Pflanzenschutzmittel 
  • Rattengift (Cumarin), Giftköder 
  • Dünger (Blaukorn)
  • Schneckenkorn 
  • Chemie im Haushalt (Reinigungsmittel, Waschmittel, Lösungsmittel, Farben etc.) 
  • Frostschutzmittel (es hat einen süßlichen Geschmack)
  • Avocado
  • Rosinen und auch Weintrauben (Beides kann für den Hund giftig sein und führt zum Nierenversagen. – Möglicherweise hat nicht jeder Hund die Neigung zur Weintraubenvergiftung. Forschungen stehen noch aus.)
  • Zwiebeln und Knoblauch
    (Egal ob roh, getrocknet oder gekocht! Beide schädigen die roten Blutkörperchen.)
  • Rohe Kartoffeln
  • Macadamianüsse (Sie schädigen den Verdauungstrakt.) 
  • Schokolade bzw. Kakao, als Bestandteil in Schokolade
    (Kakao enthält Theobromin. Theobromin führt beim Hund zu einer Überstimulation des Nervensystems.
    Dies führt von Über-Nervosität, über Herzrasen bis zum Tod des Hundes.)
  • Pflanzen
    (z.B. – Zimmerpflanzen, wie: Weihnachtsstern, Goldtrompete, Zierpfeffer;
    und Wild- oder Gartenpflanzen, wie: Goldregen, Maiglöckchen, Eibe, Liguster, Efeu) 
  • Blumenzwiebeln
  • Tabak, Tabakprodukte, Zigaretten, Zigarettenkippen
    (Nikotin ist ein Nervengift und kann gerade bei Welpen bis zum Kreislaufkollaps führen!)
  • Feuerwerksreste
    (Schwefel, Schwarzpulver, Metallpulver, Salpeter (Kaliumnitrat), Schwermetall-Beimengungen für die Flammenfärbungen, Quecksilberfulminat, Kaliumperchlorat, Quecksilberthiocyanat,
    in Knallerbsen auch Silberfulminat)
  • Aufnahme von giftigen Substanzen, durch vergiftete:
    Mäusen, Ratten, Maulwürfen, Spitzmäusen, Heuschrecken, Insekten, etc.

Ausschlaggebend bei einer Vergiftung ist: 

  • die Art des Giftes
  • die aufgenommene Menge (evtl. schätzen) 
  • und die Zeit, die seit der Vergiftung vergangen ist. 

Wie erkennst du mögliche Symptome? 

Je nach Gift treten verschiedene Symptomatiken auf:

  • starkes Speicheln
  • Zittern 
  • starke Aufregung 
  • Apathie
  • Schwäche 
  • Atembeschwerden bis hin zur Atemnot
  • Verätzungen
  • Magen-Darm-Störungen
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Muskelkrämpfe oder Muskelzittern
  • gestörte Reflexe
  • Kreislaufprobleme (bis hin zum Kollaps mit Bewusstlosigkeit)
  • Bewusstlosigkeit
  • Veränderung der Pupillen 
  • Veränderung der Mundschleimhaut 

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

Wichtig:
Lege keine Maulschlinge an! 

  • Eine Vergiftung kann zu einem plötzlichen Erbrechen führen. 
  • Hier droht bei einer Maulschlinge, Erschickungsgefahr! 

Je nachdem wie das Gift in den Körper des Tieres gelangt ist,
unterscheiden sich die Ersten-Hilfe-Maßnahmen. 

Bei oraler Aufnahme (durch Essen oder Trinken): 

  1. Schütze dich selbst und ziehe Gummihandschuhe (Einmalhandschuhe) an.
     Siehe auch „Pfoten-Tipp“
  2. Leine den Hund an und beruhige ihn. 
  3. Halte die Atemwege frei.
    Entferne Erbrochenes aus dem Maul- und Rachenberich.
    Ist dein Hund bewusslos, droht Erstickungsgefahr. 
  4. Ist der Hund bewußtlos, bringe ihn in die Schocklage (Tier auf seine rechte Seite legen),
    bis du beim Tierarzt eintriffst. 
  5. Nehme alles mit zum Tierarzt, mit dem der Hund in Kontakt gekommen ist:
    * Erbrochenes
    * Giftreste
    * Flaschen
    * Verpackungen etc.
    So kann der Tierarzt damit eine Giftanalyse durchführen.
    Es gibt ihm Aufschluss über
    * die Behandlung und das Gegenmittel.

Bei nasaler Aufnahme (durch Einatmen zum Beispiel von giftigen Dämpfen):

  1. Den Hund sofort an die frische Luft bringen. 
  2. Prüfe die Schleimhäute!
    Sind diese stark himbeer- bis kirschrot, handelt es sich vermutlich um eine CO-Vergiftung. (Kohlenmonoxidvergiftung oder Rauchgasvergiftung)
  3. Bei offener Auto-Fensterscheibe zum Tierarzt bringen. 

Bei dermaler Aufnahme (über die Haut): 

  1. Verhindere, dass der Hund sich ableckt.
    Sonst entsteht aus der äußeren Vergiftung, eine innere. 
  2. Wasserlösliche Farben mit einem feuchten Lappen abreiben. 
  3. Teer und Benzin sind fettlöslich. Tränke einen Lappen mit Pflanzenöl und reibe die Stoffe vorsichtig ab. 
  4. Entferne verklebte Haare vorsichtig mit einer Schere. 
  5. Die betroffene Hautstelle sofort und lange, mit viel klarem Wasser abwaschen. 

Verwende zur Entfernung von Farbe oder Teer, nie: 

  • Terpentin
  • Waschbenzin oder
  • Farblöser
    – sie verursachen Hautschädigungen.

Keine Milch, bei Vergiftung!!
Milch, aber auch Öl, kann –
bei Vergiftungen durch fettlösliche Gifte, die Aufnahme durch den Körper beschleunigen oder verstärken.
Diese Gifte, sind z. B. in Pflanzenschutzmitteln enthalten.

Löse kein Erbrechen aus!
es geht dir zu viel Zeit verloren! 
es ist nicht möglich, bei einem Hund das Erbrechen,
  mit der „Finger-in-den-Hals-Methode“ auszulösen.

Erbrechen darf nur ausgelöst werden, wenn: 

  • der Hund das Gift gefressen hat
  • weniger als 30 Minuten seit der Giftaufnahme verstrichen sind,
    (sich die giftige Substanz also noch im Magen befindet)
  • die giftige Substanz nicht schleimhautreizend oder ätzend ist!
    das entscheidet der Tierarzt – !!

Sofort-Maßnahme: 

Erfolgte die Giftaufnahme gerade erst:

  • Verabreiche deinem Hund medizinische Kohletabletten
  • Je schneller die Aktivkohle mit der giftigen Substanz im Magen- und Darmtrakt in Kontakt kommt,
    umso schneller bindet sich das Gift an die Aktivkohle.
  • Die Kohle ist in der Lage, das Gift im Verdauungstrakt zu binden.
    Sie wirkt nicht wie ein chemisches Gegengift, sondern wirkt physikalisch.
    Sie saugt wie ein Schwamm, die giftigen Substanzen auf.
    Der gebundene Giftstoff kann die Darmwand nicht passieren und gelangt so nicht in den Blutkreislauf.
    Die Kohle befördert das gebundene Gift, durch den Magen- und Darmtrakt und
    anschließend wird alles über den Stuhlgang ausgeschieden.
    Der Kot ist durch die Aktivkohle schwarz gefärbt – was absolut harmlos ist.

Wichtig:
Kohletabletten sind das einzige Mittel, dass du als Hundebesitzer selbst,
gegen die einsetzende Vergiftung anwenden kannst. 

Dosierung der Kohletabletten: 

  • Bespreche dich wegen einer Notration für deinen Hund mit deinem Tierarzt 
  • die Faustregel lautet:
    1 g Kohle pro 1 kg Körpergewicht
    (auch dies solltest du mit deinem Tierarzt absprechen!)

Beachte:
Du müßtest, bei einem Hund mit 50 kg Körpergewicht, 50 Gramm Aktivkohle geben.
Je nach Hersteller kann das bis zu 50 Tabletten bedeuten.
Diese mußt du bereithalten, ebenso wie das dafür benötigte Futter, damit er die Tabletten frisst. 

Wichtig:
Du musst dir jetzt einen Plan machen, wie du das bei deinem Hund erreichen kannst! 

So verabreichst du die Kohletabletten: – ohne Tricks geht es nicht – 

  • Kohletabletten mit Leberwurst oder Frischkäse bestreichen
  • Kohletabletten in Käsestücke drücken 
  • Kohletabletten im Mörser zerdrücken und mit Nassfutter vermischen

Dein Hund will unter keinen Umständen etwas zu sich nehmen? 

  • dann laß es!!
  • verliere keine Zeit mehr und mache dich unverzüglich auf den Weg zum Tierarzt! 
  • möglicherweise kann dein Hund aufgrund der Giftwirkung nicht mehr richtig schlucken

Die häufigsten Vergiftungen: 

  1. mit Rattengift:
    Hier handelt es sich um eine Cumarinvergiftung.
    Hierbei treten die erste Symptome erst nach einigen Tagen auf.
    Zwischen 4 bis maximal 10 Tagen treten Blutgerinnungsstörungen auf.
    Es folgen blutiges Erbrechen und blutiger Stuhl.
  2. mit Schneckenkorn (wird im Garten verwendet):
    – es ist die gefährlicheste Vergiftung –
    Der Hund bekommt schwerste Krämpfe und sehr hohes Fieber.

Bei Vergiftungssympomen suche immer unverzüglich den Tierarzt auf!

Das Tox-Zentrum:
Beim Tox-Zentrum erhältst du kostenlos, rund um die Uhr,
ärztliche Auskunft bei Vergiftungsfällen oder Vergiftungsverdacht:

Hier geht’s zum Tox-Zentrum: „Klicke hier!“

Bist du regelmäßig auf bestimmte Medikamente angewiesen,
kannst du auf der Website www.clinipharm.ch nachschauen, ob und in welcher Dosis,
die Substanz für deinen Hund gefährlich ist.
Hier findest du auch weitere Informationen. 

Nutze gerne auch, die kostenlose „Tox-Info-App“ auf deinem Smartphone: 

Für IOS-Nutzer: Tox-Info-App 

Für Android-Nutzer: Tox-Info-App

12. Schock und Herz- Kreislaufstillstand

 Wodurch kann ein Schock entstehen? 

  • sehr starke Schmerzen 
  • extreme Belastungen, (schwere Beißereien, Unfälle) 
  • Magendrehung
  • allergische Reaktion nach Insektenstich
  • Hitzschlag
  • Verbrennungen und Verfrühungen
  • Schädelverletzungen
  • großer Blutverlust nach Unfall (traumatischer Schock) 

Wie du einen Schock erkennst: 

Im Anfangsstadium:

  • allgemeine Schwäche
    (Hund wirkt abwesend, geschwächt, taumelt, 
  • schneller Puls
  • beschleunigte und flache Atmung
  • blasse / weiß bis bläuliche Schleimhäute (Zunge Zahnfleisch, Bindehaut)
  • leichte Untertemperatur
  • kalte Gliedmassen (Pfoten, Schwanz und Ohren) 

Im fortgeschrittenen Stadium:

  • Hund bricht zusammen
  • Hund wird bewusstlos
  • er hat weite Pupillen 

Erste-Hilfe-Maßnahme: 

  1. Leinen einen Hund, der unter Schock steht an!
  2. Bringe den Hund in die Seitenlage (seine rechte Seite)
  3. Wenn möglich, lege ihn dazu auf eine Decke.
  4. Überstrecke den Kopf. 
  5. Die Zunge aus dem Fang ziehen (sorge für eine freie Atmung!)
  6. Hinterteil hochlagern. 
  7. Andere Verletzungen versorgen.
  8. Kontrolliere den Puls, achte auf Herzstillstand. 
  9. Wärme den Hund mit einer Decke. 
  10. Transportiere ihn schnell zu einem Tierarzt.
    (Unter Berücksichtigung der StVO)

Behandelst du einen Schock-Zustand nicht, führ dies zum
Herz – Kreislaufstillstand und damit zum Tod!

Tipp: 
Über deine Oberschenkel, bringst du deinen Hund in die Seitenlage:

Lernpfote e. V. , Erste Hilfe am Hund - Sofortmaßnahmen - Stabile Seitenlage

Symptome: 

  • Atmung anfangs noch sehr angestrengt, mit weit zurückgezogenen Lefzen und gestrecktem Hals
  • Zunge jetzt bläulich verfärbt
  • Extremer Notfall: – bei weniger als sechs Atemzüge pro Minute

Kontrolle des Pulses und der Atmung:

Lege zur Kontrolle des Herzschlages (Puls) einen Finger an die Innenseite des Hinterlaufs.

Lernpfote e. V. , Erste Hilfe am Hund - Sofortmaßnahmen - Pulskontrolle
In der Leiste verläuft die große Beinschlagader (Ateria femoralis).

Zur Erinnerung:
– durchschnittlich liegt der Pulsschlag bei 80 – 120 Schlägen / Minute

Puls:
große Hunde:    70 – 100  Schläge / Minute
kleine Hunde:  100 – 130  Schläge / Minute

Atmung:

  • Zur Kontrolle der Atmung lege eine Hand flach und ganz leicht, auf den Brustkorb.

Zur Erinnerung:
– durchschnittlich atmet der Hund 10 – 40 Atemzüge pro Minute.

große Hunde: 12 – 22  Atemzüge / Minute
kleine Hunde: 18 – 40 Atemzüge / Minute

Symptome eines Herz- Kreislaufstillstands: keinerlei Lebenszeichen

  • kein Herzschlag
  • keine Atemgeräusche
  • keine Bewegung des Brustkorbs
  • keine Bewegung von Maul oder Zunge
  • keine Reaktion bei Ansprach oder lautes in die Hände klatschen
  • keine Reaktion bei Schmerzreiz, z.B. bei Kneifen ins Ohr

==>Bewusstlosigkeit, kein fühlbarer Puls, kein fühlbarer Herzschlag, Atemstillstand, „lichtstarre“ Pupillen 

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

Vorgehen nach dem A-B-C-Schema der Reanimation: 

Atemwege freimachen:

  1. Überstrecke den Kopf 
  2. Öffne den Fang / Maul weit
  3. Ziehe die Zunge heraus
  4. Kontrolliere auf Erbrochenes, Fremdkörper etc. 
  5. Entferne Blockaden 

Beatmung bei Atemstillstand: 

  1. Verschließe Fang / Maul möglichst luftdicht
    Dazu evtl. mit beiden Händen die Lefzen halten und abdichten
  2. Lege deine Lippen um die Nase und blase hinein.
    (bei kleinen Hunden: Mund zu Nase und Maul)
  3. Beatme alle 3 Sekunden
  4. Das Verhältnis von Ein- zu Ausatemdauer sollte 1:2 betragen.
    Lasse nach jedem Atemstoss eine kleine Pause für die Ausatmung.
    Also ca. 30 x pro Minute beatmen. 
  5. Prüfe jedes 3te Mal kurz, ob die Atmung des Hundes wieder eingesetzt hat.
    (Auflegen der Hand auf den Brustkorb und den Bauch)
    Oft reichen ein oder zwei Atemstöße, um die Atmung des Hundes wieder anzuregen. 
  6. Kontrolliere hin und wieder auch den Puls. 
  7. Beatme den Hund weiter, bis die Spontanatmung wieder einsetzt. 

Circulation in Gang bringen = Herzmassage (Cardiale Reanimation):

  1. Lege den Hund in Schocklage (in rechter Seitenlage).
  2. Knie dich seitlich neben den Hund. 
  3. Großer Hund:Lernpfote e. V., Erste Hilfe am Hund - Sofortmaßnahmen
    Lege beide Hände übereinander.
    Platziere sie hinter den Ellenbogen, auf den Brustkorb des Hundes
    (3. – 6. Rippe).
    Drücke deine Arme durch und übe kurze, pumpende Stöße auf den Brustkorb aus.
    Ungefähr 1x pro Sekunde. 
  4. Kleiner Hund:
    Lege den Daumen auf den Brustkorb (auch hier 3. – 6. Rippe)
    Die anderen Finger dieser Hand, auf die gegenüberliegende Seite des Brustkorbes auflegen. 
  5. Nach 10 Herzmassagestößen, erfolgen ca. 3 Atemspenden. 
  6. Kontrolliere nach 1 Minute, ob die Herztätigkeit eingesetzt hat.   

Beende die Wiederbelebungsversuche erst bei: 

  • Einsetzen der Spontanatmung
  • Eintreffen des Tierarztes
  • Stellt sich über längere Zeit kein Erfolg ein (10 Minuten)

Wichtig:
Passe den Druck deiner Beatmung und deiner Herz-Massage,
sowie deine Frequenz der Anatomie des Hundes an. 

Je nach der Größe des Hundes, kann eine Herz-Massage mit den Fingerspitzen
oder einer Hand ausreichen (Welpe, Chihuahua). 

Achtung:
Übe die Beatmung und Herzmassage  nie am gesunden und wachen Tier!!!
Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko für Mensch und Tier!!!!

Zu guter Letzt: 

Fahre nach Möglichkeit mit einem verletzten Tier nicht alleine zum Tierarzt.
Es ist gut, wenn zusätzlich eine Person mitfährt und sich ausschließlich um den verletzten Hund kümmert. 

Ich hoffe du brauchst all diese Erste-Hilfe-Maßnahmen nie. 

Bitte lies diese Sofortmaßnahmen bei Verletzung, Schock und der gleichen, regelmäßig durch.
Nimm auch immer mal wieder aktiv an einem Erste-Hilfe-Kurs teil.
Hier lernst du auch Verbände richtig anzulegen!
So hälst du dein Wissen aktuell und kannst in einem Ernstfall
sicher und konzentriert vorgehen.
Dein Hund kann sich nichts Besseres wünschen. 

Alles Gute und bleib gesund, 

deine Stephanie 

 

Wichtiger letzter Hinweis: 

Der Inhalt dieses Beitrags dient ausschließlich der Information.
Er stellt in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch Tierärzte dar.
Er ist auch kein Ersatz für einen Erste-Hilfe-Kurs am Hund!
Halter deren Hund Gesundheitsprobleme hat, fordere ich ausdrücklich auf, im Bedarfsfall immer einen Tierarzt aufzusuchen.
Wende dich in Fragen der Gesundheit deines Hundes, an den Tierarzt deines Vertrauens.
Beginne, verändere oder setze keine Behandlung eigenständig ab.
Du darfst und kannst Inhalte dieses Beitrages nicht für die Erstellung eigenständiger Diagnosen oder für die Auswahl und Anwendung von Behandlungsmethoden verwenden.
Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch unserer Informationen entstehen, kann www.lernpfote.de nicht zur Verantwortung gezogen werden – weder direkt noch indirekt.


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Für die Folge 017: Erste Hilfe am Hund – Sofortmaßnahmen Teil 1: „Klicke hier!“
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