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Starke Belastung durch krankes Haustier

Kranker Hund

Ein krankes Haustier hat gesundheitliche Folgen für den Halter.

Hunde und Katzenbesitzer leiden stärker unter Stresssymptomen, Angstzuständen und
Depressionen, als die Besitzer gesunder Tiere.

Dies schlussfolgerten die Forscher um Mary Beth Spitznagel von der Kent State University in Ohio.
Im Fachblatt „Veterinär Record“ führen die Wissenschaftler die Bedeutung ihrer Ergebnisse vor allem für Tierärzte aus.
Es sei wichtig, die extreme Belastung der Haustierhalter zu kennen, um deren Trauer, Wut und Enttäuschung
besser zu verstehen.

Die Forscher riefen Haustierbesitzer, über Social-Media-Kanäle zur Teilnahme an ihrer Studie auf.
Von 600 Interessenten erfüllten 238 die vorgegebenen Kriterien.
Die eine Hälfte kümmerte sich um ein gesundes Tier, die andere Hälfte versorgte ein chronisch- oder sterbenskrankes.

Im Zuge der Studie, sollten die Beteiligten Fragebögen ausfüllen.
Die Fragen zielten auf die Belastung der Teilnehmer ab:
„Sind sie ungehalten, wenn Ihr Tier um sie herum ist?“                oder
„Glauben Sie, dass Sie nicht genug Zeit für sich zu haben, weil Sie Ihrem Tier so viel Zeit widmen müssen?“

Die Wissenschaftler fragten die Teilnehmer auch nach ihrer Einschätzung hinsichtlich ihrer Lebensqualität
und ihre emotionale Nähe zu ihrem Tier.
Außerdem wollten die Forscher wissen, wie stark die Tierbesitzer an Angstgefühlen, Stress und Depressionen litten.

Ein krankes Haustier kann die Gesundheit des Halters beeinträchtigen

Die ausgewerteten Angaben zeigten, dass sich die Besitzer von
schwerkranken Haustieren gestresst und stark belastet fühlen.
Manche zeigten sogar Anzeichen einer Depression.

Die Wissenschaftler ziehen in ihren Ausführungen den Vergleich,
zu Beschwerden von Menschen, die schwerkranke Angehörige pflegen.
Die Beschwerden der Tierhalter ähnelten den pflegender Angehöriger.

Schulung für Tierärzte

Tierärzte sind mit den Emotionen der Haustierhalter unmittelbar konfrontiert.
In ihrem Kommentar zur Studie, schreibt die Tierärztin Katherine Goldberg:
Die größten Stressfaktoren und die schwierigsten Momente hätten bei Tierärzten
 weniger mit den Tieren zu tun,
als vielmehr mit ihren Besitzern.
Katherine Goldberg beschäftigt sich mit palliativer Tiermedizin.

Behandlungsmöglichkeiten für das kranke Tier sollte auf die persönliche Situation des Tierhalters angepaßt sein.
Hierin müssten Tierärzte geschult werden.
Das bedeutet, bestimmte Behandlungen nicht nur zu verordnen.
Vielmehr müßte mit dem Tierhalter darüber gesprochen werden, was er leisten kann.
Beispielsweise: Wie oft und welche Behandlung kann er zu Hause durchführen.

Kennt der Tierarzt die Auswirkungen der extremen Belastung eines erkrankten Tieres für seinen Halter,
ist er eher in der Lage sich vor einer erhöhten Arbeitsbelastung zu schützen.
Denkbar ist, dass gestresste Tierbesitzer häufiger in die Tierarztpraxis kommen, als es nötig ist.

Es ist jedoch nicht die Aufgabe des Tierarztes, Tierhalter psychologisch zu betreuen.
Wird eine hohe emotionale Belastung festgestellt, könnte der Tierarzt jedoch
den Kontakt zu Fachleuten vermitteln.

Was diese Studie untermauert, kennt wohl jeder Tierhalter.
Unser Haustier, ob Hund oder Katze, hat längst Familienmitglied-Status.
Es verwundert daher nicht, daß wir so stark,
Anteilnahme und Verantwortung für das Schicksal unseres Tieres zeigen.

Ich wünsche dir mit deinem Vierbeiner alles erdenklich Gute und
paß gut auf dich auf!

 

Original Studie:
http://veterinaryrecord.bmj.com/content/early/2017/07/29/vr.104295

 


 

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