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Autofahren mit Hund – Teil 2: Training & Wohlbefinden

So wird die Autofahrt mit deinem Hund zum Kinderspiel

Im ersten Teil der Serie „Autofahren mit Hund“, ging es um die Sicherheit deines Hundes,
während der Autofahrt.
Ich habe dir erläutert, welche Möglichkeiten es für den sicheren Transport deines Hundes,
während der Autofahrt gibt.

Ich habe dir im ersten Teil auch erklärt, woran es liegen kann, dass die Autofahrt mit Hund anstrengend ist.
Vielleicht, weil er das Autofahren nicht verträgt, ihm sogar schlecht wird und er sich übergeben muss.

Ich habe dich mitgenommen in die Welt deines Hundes und wie er das Autofahren wahrnimmt,
damit du ihn und seine Empfindungen besser verstehst. 

Um dies noch einmal nachzulesen, findest du den Blog-Beitrag hier:
„Autofahren mit Hund – Teil 1; Sicherheit & Wohlbefinden“ (Klicke „HIER“)

Wenn du lieber hörst als liest, gibt es dazu auch eine Podcast-Folge:
„024 Autofahren mit Hund – Teil 1; Sicherheit & Wohlbefinden“ (Klicke gerne „HIER“)

Jetzt geht es hier im zweiten Teil „Autofahren mit Hund“, um die Gewöhnung an die Autofahrt und
das Wohlbefinden deines Hundes während der Autofahrt.

Grundlage für ein gutes Hundetraining

Noch bevor wir mit dem Einsteig in dein Training beginnen, möchte ich dir folgende Dinge ins Gedächtnis rufen:
Damit dein Hund erfolgreich etwas neues Erlernen kann,
muss er 5 Grundbedingungen vorfinden:

  • Eigenmotivation
  • entspannte Lernatmosphäre
  • genaues Trainingsziel
  • geduldiger Hundehalter
  • richtiges Umsetzen

Bedingung 1: – Eigenmotivation –

Motivation bezeichnet die Beweggründe, ein bestimmtes Verhalten auszuführen.
Diese Beweggründe entstehen, aus den eigenen Bedürfnissen und den umweltlichen Faktoren.

Dies ist zum Beispiel der Fall: 

  • Wenn der Hund hungrig ist, ist er motiviert zu fressen.
  • Trifft er auf einen Artgenossen, ist er motiviert Kontakt aufzunehmen.
  • Oder er riecht eine Maus und ist motiviert sie zu jagen.
    Anschließend erholt er sich und schläft.

Die Motivation deines Hundes ist also notwendig, damit er bereit ist zu lernen.
Ohne Motivation kommt dein Hund nicht ins Handeln. 

Bedingung 2: – Entspannte Lernatmosphäre –

Dein Hund lernt nur in der richtigen Lernatmosphäre.
Das ist eine weitere wichtige Grundvoraussetzung.

Nur in der richtigen Lernatmosphäre, ist Lernen für deinen Hund möglich.

Schaffe für deinen Hund einen Ort des Wohlbefindens,
wo immer du mit ihm zusammen bist und mit ihm zusammen trainierst.

Dazu gehört neben der

  • entspannten Lernatmosphäre auch
  • sein körperliches Wohlbefinden und
  • die Intensität der Ablenkung.


EXKURS:

Die Rahmenbedingungen für eine entspannte Lernatmosphäre:

  • Die Stimmung während eures Trainings

Achte auf eine entspannte und lockere Stimmungslage bei euch beiden.
Versuche dich im Training, wirklich nur auf das Training und die gemeinsame Zeit,
mit deinem Hund zu konzentrieren.
Es geht auch während ihr trainiert, um Spiel und Spaß miteinander.

Es ist nicht wichtig:

* ob die Übung gleich am Anfang klappt
* wie viel Wiederholungen ihr braucht, bis er die Übung verstanden hat und
* ob es Rückschritte gibt.

Wenn du dir vor Augen führst, dass es 500 Wiederholungen braucht,
in verschiedenen Situationen und unter verschiedenen Reizen,
bis ein Kommando von deinem Hund in jeder Situation zuverlässig gezeigt wird,
dann läßt der Druck nach, es morgen schon sicher vorführen zu müssen.

Nur liebevolle Konsequenz führt dich mit deinem Hund zum Ziel.

Unter
Stress
Angst und
Schmerzen
lernt dein Hund kaum oder gar nicht.

Auch ein hohes Erregungslevel, macht es dem Hund sehr schwer,
Neues zu lernen oder bekanntes Verhalten zu zeigen.

Da ist es egal, ob du angespannt bist oder die Unruhe von deinem Hund ausgeht.
Deshalb ist es wichtig, am Anfang erst einmal gemeinsam zu entspannen
und anschließend entspannt zu starten.

Während einer Übung entspanne bewußt und komme zur Ruhe, bevor es weitergeht.
Fokussiertes Üben und sich entspannen, wechseln sich im Training ab.

  • Körperliches Wohlbefinden

Die Grundvoraussetzung für ein gutes Lernen, bildet die körperliche Unversehrtheit deines Hundes.
Das heißt, dein Hund muss zum Lernen gesund sein.
Du bist verantwortlich, mit deinem Hund so zu trainieren,
dass es seinen körperlichen Möglichkeiten entspricht.

Ist dein Hund krank oder hat er Schmerzen, kann er nicht lernen.

Sein Gehirn ist mit der Erkrankung oder der Vermeidung von Schmerzen beschäftigt.
So kann er gewünschte Verhaltensweisen für dich nicht ausführen.

Dies solltest du respektieren.
Kümmere dich um eine gute tierärztliche und physiotherapeutische Betreuung.

  • Ablenkungen 

Während des Lernens wird dein Hund in jeder Umgebung durch
akustische, optische und olfaktorische (geruchliche) Reize abgelenkt.

Ständig buhlen um seine Aufmerksamkeit:

  • Geräusche
  • Gerüche
  • andere Hunde
  • weitere Tierarten und
  • Menschen 
  • und vieles andere mehr

Deshalb ist es für seine Lerneinheiten wichtig, die Reizlage der Ablenkungen,
so gering wie möglich zu halten.

Du merkst, das du die Ablenkung für deinen Hund gerade richtig gewählt hast,
wenn er sich gut auf dich und auf die Übungseinheit konzentrieren kann. 

Zurück zu den Grundlagen für ein gutes Hundetraining

Bedingung 3: – Genaues Trainingsziel –

Damit dein Hund eine neue Lerneinheit gut versteht, ist es wichtig, dass du selbst gut vorbereitet bist. 

Behalte dein Ziel im Auge und versuche nicht einen Mangel zu verbessern.

Ein Beispiel:
Dies bedeutet für eine gute Leinenführung:

  • „Ich möchte, dass Lina heute an lockerer, durchhängender Leine,
    mit mir bis zum Wald hin- und später genauso zurückläuft. 
  • Das schaffe ich, indem ich mich, bevor wir losgehen, zu ihr eindrehe,
    Ruhe ausstrahle und konsequent bin.
    Bin ich losgelaufen, achte ich auf (3Punkte) …… .“

Dein Ziel hast du s0 positiv und konkret formuliert.

Hundehalter sprechen, wenn es um ihre Ziele im Hundetraining geht,
vielfach nur den Mangel an der besteht und den sie verbessern möchten.

„Lina läuft immer noch nicht „Bei Fuß“. Heute muss ich weiter an der Leinenführung mit ihr üben.“

Den Mangel habe ich damit klar benannt.
Wie mein Ziel aussieht, bleibt völlig im Unklaren.

Wichtig:

Beschreibe dein Ziel für dein geplantes Hundetraining so konkret wie möglich.
Du bist sofort fokussierter, wenn du nicht den Mangel formulierst, den du verbessern möchtest,
sondern bereits in deiner Formulierung, deinen Fokus auf dein Ziel lenkst und
sofort mitbeschreibst, wie du es umsetzen wirst.

Bedingung 4: – Sei ein geduldiger Hundehalter –

Ich schrieb es schon, ein wahres Zaubermittel im Hundetraining, ist die liebevolle Konsequenz.

Hundetraining ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Du brauchst einen langen Atem, wenn du mit deinem Hund in ein Training einsteigst.

Behalte dies im Fokus. Dein Hund braucht Zeit, damit sich Gelerntes festigt.

Bleibe für deinen Hund immer:

  • liebevoll
  • wertschätzend
  • geduldig

Nicht immer ist das einfach.
Im hektischen Alltag, mit all seinen Anforderungen, ist herausfordernd,
sich diesen liebevollen, wertschätzenden Blick auf seinen Hund,
in allen Situationen, zu bewahren.

 

 

Folgendes wird dir bei deinem Training helfen:

  • Kurz und knackig!
  • Bei Frust, laß es!
  • Kompetenz first!


Bedingung 5: – Richtiges Umsetzen –

  • Die Trainingseinheit: – Kurz und knackig! – 

Damit dein Hund überhaupt lernt, muss er motiviert sein.
(Stichwort: Bedingung 1: – Eigenmotivation -)

Hat er Spaß am Training und übt mit viel Freude,
heizt das vielfach den Ansporn auch beim Menschen an.

Wir geraten ohne es zu merken, in eine eigene, hohe Motivation.

Voller Elan und Enthusiasmus lassen wir unseren Hund die Übung,
viel zu oft ausführen.

Vielleicht steigerst du sogar die Anforderung der Übung.
Weil es so gut klappt.

Zu spät fällt auf, dass der Hund längst am gemeinsamen Training, seine Freude verloren hat.

Er wird unkonzentriert, zeigt vielleicht Übersprungshandlungen oder
führt die gewünschte Übung nicht mehr aus.

Deshalb lautet die goldene Regel:

– Aufhören, wenn es am Schönsten ist! – 

Gestalte deine Übungseinheiten also: Kurz und knackig!

Beende das Training am Besten, wenn dein Hund noch begeistert bei der Sache ist.

Wir Menschen neigen dazu, zu schnell, zu viel zu verlangen.
Das hängt mit dem oben beschriebenen Punkt zusammen,
dass Hunde anders lernen als Menschen.

Hunde übertragen Gelerntes nicht auf andere Situationen.

Der Hundehalter schätzt den Lernstand seines Hundes, bei einer Übung, deshalb oft völlig anders ein.

Viele kurze Übungseinheiten, die dein Hund mit Spaß und Freude ausführt,
sind zielführender, als ihn mit langen, Dauerabfragen zu frustrieren.

Ein Training verlangt deinem Hund viel ab.
Er muss sich über diese Zeit hochkonzentrieren.
Das ist anstrengend für ihn. 

Unterteile daher dein Training in einzelne Einheiten.
Erst eine Übung und anschließend ein kurzes Spiel.
So wird er die aufgestaute Anspannung, des konzentrierten Arbeitens wieder los.

Anschließend wieder eine kurze Übungseinheit,
die du jetzt vielleicht mit einer Ruhepause oder einer Schmuseeinheit abschließt.

So bleibt dein Hund motiviert.
Du selbst kommst aus dem Anspruchsdenken heraus und
dein Hund bleibt in den Trainingseinheiten weiter in einem positiven Gefühl.
Ihr verbringt beide echte Quality-Zeit zusammen.

Wenn die Zusammenstellung stimmt:

Arbeit – Spiel – Spaß – Kuscheln = Wohlfühlen 

Auch das gehört zu richtigen Trainings-Umsetzung:

  • Bei Frust, laß es!

Hattest du einen stressigen Tag?
Du bist unausgeglichen, weil du gerade so viel um die Ohren hast?
Du hast schlecht geschlafen, weil der Alltag dir gerade viel abverlangt?

Laß das Training mit deinem Hund heute ausfallen!

  • Wenn du deine Kraft heute an anderer Stelle brauchst,
  • deine Gedanken kreisen, um anderer Probleme zu lösen,

dann ist das heute einfach keine gute Voraussetzung für ein
konzentriertes, liebevolles Training mit deinem Vierbeiner.

Du steckst schon in einer Trainingseinheit und du dachtest nicht, dass du so gestresst bist?
Deine Gedanken schweifen immer wieder ab und
du kannst dich nicht auf die Übung mit deinem Hund konzentrieren?

Brich die Übung genau hier ab!

An dieser Stelle bist du ein wunderbarer Hundehalter!!
Du sorgst sehr gut für euch beide.
Du nimmst dich aus einer überfordernden Situation raus.

Herzlichen Glückwunsch!!
Zu dieser Entscheidung, gehört eine ganze Menge!!

  • Eigenverantwortung, Mut und Verantwortungsbewußtsein!

Dein Hund ist stolz auf dich. 

Du bist für ihn verläßlich!
Er kann auf dich bauen!
Du entmutigst ihn nicht zusätzlich, aus eigener Frustration,
sondern sorgst an dieser Stelle gut für euch beide.

Gib an dieser Stelle, dem Spiel und Spaß, mit deinem Vierbeiner, Raum.
Das löst vielfach die Unzufriedenheit und du kommst auf andere Gedanken.

Morgen ist auch noch ein Tag und dann versuche es mit neuer Energie erneut.
Ohne Stress, sondern gelassen und neu motiviert.

  • Kompetenz first!

Hunde lieben es mit uns zu interagieren.
Sie freuen sich, wenn sie mit uns Neues entdecken, wir mit ihnen spielen und Spaß haben.
Hunde lieben es, wenn wir mit ihnen ausgelassen sind und
wir mit ihnen, ihre Fähigkeiten immer mehr verfeinern und diese auch regelmäßig von ihnen abfragen.
Ihre Freude ist riesig, wenn sie spüren, dass wir uns an ihrem Können erfreuen.

Hunde haben großen Freude am gemeinsamen Tun, weil sie es lieben sich auszuprobieren
und mit uns zusammen zu sein.
Gehst du auf die Bedürfnisse deines Hundes in liebevoller Weise ein und förderst du ihn,
in seinen Fähigkeiten, öffnet er praktisch sein ganzes Herzes für dich. 

Die Fähigkeiten deines Hundes

Doch deine Liebe alleine reicht nicht aus, damit dein Hund erfolgreich Neues lernen kann.

Jede neue Übung muss du an das geistige und körperliche Können deines Vierbeiners anpassen.

  • Dein Welpe ist zwar sehr wissbegierig, doch neue Eindrücke erschöpfen ihn auch schnell
    und machen ihn müde.
    Im Welpenalter reichen wenige Minuten am Tag, um mit deinem Hund Neues zu lernen.
    Viel mehr überfordern ihn.
    Ist dein Hund dagegen erwachsener und erfahrener, kann er sich deutlich länger konzentrieren und ist leistungsfähiger.
    Für ihn ist es, wenn alle anderen Komponenten stimmen, auch möglich mit dir eine Stunde lang zu trainieren.
  • An dieser Stelle spielt wieder das körperliche Wohlbefinden mit hinein
    Denn ist dein Hund körperlich eingeschränkt, musst du darauf Rücksicht nehmen.
    Unter Schmerzen oder Unwohlsein, kannst du keine hohe Konzentration und
    das gute Ausführen einer Übung von ihm verlangen.
    Hierunter ist seine Leistungsfähigkeit herabgesetzt.
  • Gleiches gilt für die Läufigkeit deiner Hündin. Der Sexualtrieb ist der stärkste Trieb beim Hund.
    Der Trieb sich fortzupflanzen, liegt in den Genen begründet.
    Hunde sind darauf ausgerichtet sich fortzupflanzen und
    ihre Genen an den Nachwuchs weiterzugeben, um ihre Art zu erhalten.
    Während der Läufigkeit, ist die Bereitschaft zur Mitarbeit und die Konzentration deiner Hündin,
    durch den „hormonellen Ausnahmezustand“, beeinflusst.
  • Auch rassenbedingte Eigenschaften musst du in deinem Training mitberücksichtigen.
    So wird ein Mops, nicht das gleiche Können im Mantrailing zeigen, wie ein Golden Retriever.
    Ein Border Collie bringt eine andere Leistungsbereitschaft für Agility mit, als ein Beagle.
    Wir alle und auch unsere Hunde, haben Stärken und Schwächen.
    Darauf heißt es im Training Rücksicht zu nehmen und nicht das Unmögliche zu erwarten. 

Erste Schritte zum stressfreien Autofahren mit Hund

Der erste Schritt beim Züchter

Viele Züchter geben sich in der Aufzucht ihrer Welpen viel Mühe.

Er trainiert schon den Rückruf mit der Pfeife, wenn er seine Welpen füttert.
Der Welpe lernt verschiedene Untergründe kennen und kann sein
Gleichgewicht auf beweglichen Gegenständen spielerisch trainieren.

Oft lernen die Welpen mit ihrer Mama-Hündin auch das Autofahren kennen.
Ist die Mutter-Hündin entspannt, gibt es für die Welpen keinen Grund sich Sorgen zu machen.
Sie meistert das Autofahren souverän und in Ruhe, was sich auf die Welpen überträgt.

Solch ein verantwortungsvoller Züchter bereitet seine Welpen auf unsere Umweltanforderungen vor.

Dein Welpe hat das Autofahren noch nicht kennengelernt?
Dann übernimmst du jetzt das Gewöhnen ans Auto und die späteren Fahrten. 

Die ersten Schritte mit dir

Autofahren mit Hund

Die Gewöhnung ans Auto

Im ersten Schritt geht es darum deinen Hund an den Gegenstand „Auto“ zu gewöhnen.
Wie riecht dein Auto? Wie sind seine Umrisse? Wie hört es sich an.

Führe deinen Hund, im ersten Schritt, langsam an dein Auto heran und lass ihn ausgiebig schnuppern.
Lobe ihn mit hoher Stimme. 

Der nächste Schritt wäre, die Tür aufzumachen und deinen Hund, auch hier ausgiebig schnuppern zu lassen.
Ist ihm das nicht geheuer, bleibe kurz stehen und lobe ihn.
Gib ihm ein Leckerchen und vermittle ihm so, dass alles in Ordnung und ungefährlich ist.
Dein Hund soll in aller Ruhe, ohne Stress und Druck, dein Auto kennenlernen.

Wenn dein Hund entspannt ist, lasse ihn ein wenig vom Auto entfernt sitzen und starte den Motor.
Lasse dich hier von einer zweite Person unterstützen, so dass du beim Hund bleiben kannst.
Dein Hund soll sich in deiner Obhut, an das Motorengeräusch gewöhnen.
Das Motorengeräusch deines Autos mache ihm durch ein Leckerchen schmackhaft.

Als nächstes, locke deinen Hund mit einem Leckerchen ins Fahrzeug oder hebe deinen Welpen hinein.

Dein Hund verbindet mit deinem Auto sehr viel Positives, wenn du ihn einige Tage im Auto fütterst.
Dann machst du ihm das Auto, im wahrsten Sinne des Wortes, schmackhaft.

Ist dein Hund im Autoinneren entspannt, starte dein Auto und lasse eine Weile den Motor laufen.
So gewöhnt sich dein Hund an die Akustik im Inneren des Wagens und an die leichte Vibration.
Bestätige sein ruhiges Verhalten immer wieder, auch mit einem Leckerchen und lobe ihn ausgiebig.

Gehst du kleinschnittig in deinem Trainings vor, wird dein Auto schnell zum Wohlfühlort.
Ohne Stress und Druck, verbindet dein Hund, dein Auto mit sehr positiven Gefühlen.

Die erste Autofahrt mit Hund

So beginnt eure erste Autofahrt mit dem Einsteigen deines Vierbeiners.

Anschließend sichere ihn gut ab.
Entweder in seiner Transportbox, in die du seine Kuscheldecke hineinlegen kannst,
damit er sich gleich heimelig fühlt.

Oder du nutzt ein gut gepolstertes Sicherheitsgeschirr und schnallst ihn damit an.
Genauso kannst du deinen Hund auch im Kofferraum transportieren,
wenn der Kofferraum durch ein Gitter zur Fahrgastzelle hin, gesichert ist. 

Wie sicher die einzelnen Transportmöglichkeiten für deinen Hund sind,
höre gerne im ersten Teil der Podcast-Reihe,
Folge 024: „Autofahren mit Hund – Sicherheit & Wohlbefinden“. Klicke dazu „HIER“!

Oder lese die Informationen noch einmal in dem entsprechenden Blogartikel nach.
Hier findest du auch ein Video, wo dir die Risiken der einzelnen Sicherheitsmöglichkeiten,
für den Hund anschaulich erläutert werden.
Klicke dazu, gerne „HIER“!: „Autofahren mit Hund – Teil 1: Sicherheit & Wohlbefinden“

Nachdem dein Hund im Auto ist, beginne allmählich kurze Strecken mit ihm zu fahren.

Du machst es ihm besonders angenehm, wenn du ihn zu interessanten Plätzen fährst,
an denen etwas Schönes für ihn passiert.

Vielleicht nutzt du eine dieser Möglichkeiten:

  • fahre mit ihm an eine Badestelle,
  • besuche andere Hunde-Kumpel oder
  • bringe ihn zu einer Wiese und spiele mit ihm

Damit signalisierst du deinem Hund:
„Autofahren ist nicht schlimm, sondern wir kommen an tolle Plätze,
wo ich schwimmen kann, den Rudi besuche oder wir rennen über die Wiese.“

Wichtig ist:
– gehe langsam vor und bringe deinem Hund, das Auto ganz kleinschrittig näher.
So hat er Zeit sich auf das Neue einzulassen.

Gibt es Druck oder Stress, spürt dein Hund, dass etwas in der „Luft liegt“ und seine Skepsis wächst.
Entspannt und freudig, kann er sich schneller auf Neues einlassen.
Dein Hund findet im gelösten Gemütszustand neue Dinge, eher spannend, als furchteinflössend.

Steigere deine Fahrtstrecken nur allmählich.
Nutzte das Auto jetzt kontinuierlich, wenn auch nur kurz.
Damit schleicht sich das Auto nach und nach in euren Alltag ein und wird für deinen Hund selbstverständlich. Etwas Alltägliches macht deinen Hund schließlich nicht mehr nervös.

So kommst du deinem Ziel, „entspanntes Autofahren mit Hund“, immer näher.

Rituale helfen

Zusätzlich helfen deinem Hund auch Rituale.

An denen kann er sich orientieren, wenn du mit ihm zu einer Autofahrt aufbrichst.

Bei Lina und mir, läuft es zum Beispiel so ab:

  • Ich fülle ihre Wasserflasche
  • Ich ziehe ihr das Autosicherheitsgeschirr an
  • Ich lege die Ausgeh-Leine zurecht, statt ihrer Retriever-Leine für den Alltag
  • Ich schicke sie noch einmal kurz Pippi-machen und öffne schon die Wagentüren
  • Im Auto liegt ihre Kuscheldecke
  • Lina hüpft ins Auto und ich schnalle sie an
  • Ich streichle ihr über den Kopf und sage: „Jetzt geht’s los. Leg dich!“
  • Ich schließe ihre Autotür
  • und steige selbst ein
  • stelle mein Navi ein und wir fahren los.

Manchmal ist es allerdings nicht damit getan, bloß zu trainieren.

Denn beim Autofahren mit Hund, geht es nicht nur um ein kleinschrittiges Training,
sondern auch um das Wohlbefinden deines Hundes, während der Autofahrt.
Denn trotz einer guten Gewöhnung ans Auto,
reagieren einige Hunde mit Übelkeit und Erbrechen auf Autofahrten.

Womit dies zusammenhängt, habe ich dir im ersten Teil des Blog-Artikels:
„Autofahren mit Hund – Teil1: Sicherheit & Wohlbefinden“, 
beschrieben.
Es hängt mit seinem Geruchssinn und dem Gleichgewichtsorgan zusammen.

Was tun gegen die Reisekrankheit beim Hund, auf Autofahrten?

Reisekrankheit – Kinetose

Symptome einer Kinetose beim Hund

  • Erregung oder Lethargie
  • Widerstand Angst vor dem Einsteigen
  • unablässiges Hecheln (trotz gemäßigter Temperaturen oder Klimaanlage)
  • Lautäußerungen von leisem Winseln über Bellen bis zum Schreien
  • Speicheln
  • hochrote oder blasse Schleimhäute
  • Erbrechen
  • Kot- und/oder Harnabsatz.

Zeigt dein Hund Anzeichen einer Kinetose, wende dich sofort an den Tierarzt deines Vertrauens.
Mit reinen Erziehungsmaßnahmen ist es hier nicht getan.
Mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen kann ich nicht gegen diese bestehende Angstsymptomatik arbeiten. 

Die Angst, wird hier nicht durch das Autofahren an sich ausgelöst,
sondern durch den elendigen Zustand, den das Autofahren bei deinem Hund auslöst.

In diesem Fall, arbeiten Hundetrainer und Arzt eng zusammen.

Erst einmal muss die Übelkeit, die durch das Autofahren entsteht,
für den Hund beseitigt werden.

Wenn der Hund merkt, dass ihm nicht bei jeder Fahrt mit dem Auto hundeelend wird,
kann das Training beginnen.

Mit dem anschließenden Training hilfst du deinem Hund,
das Autofahren, wieder in etwas Schönes und für ihn Positives umzuwandeln.

Medikamentöse Behandlung

Meist reicht das Verabreichen von alternativen Heilmitteln für die meisten Hunde,
bei der Reisekrankheit nicht aus.
Du solltest es trotzdem auf jeden Fall versuchen.

Die Gabe von Ingwer käme in Frage.
Ingwer wirkt bei leichten Fällen der Reisekrankheit.

Ingwer unterdrückt mit seinen Wirkstoffen die Übelkeit.

Da Ingwer eine natürliche Schärfe mitbringt, rate ich dir zur Kapselform.
Gebe sie deinem Hund schon zwei Stunden vor Beginn eurer Autofahrt.

Die einsetzende Wirkung hält über mehrere Stunden an.

Besprich dich in gesundheitlichen Fragen mit deinem Tierarzt oder Tierheilpraktiker.

Auch homöopathisch kannst du deinen Hund, bei der Reisekrankheit unterstützten.
Hier könntest du ihm, im Wechsel, während der Fahrt, jede Stunde:

  • Nux Vomica D30
  • Cocculus D6

als Globuli, geben.

Ebenso könnte die fertige Mischung „Rescue Remedy“ von Dr. Edward Bach, gegen die Reisekrankheit helfen.
Diese Rezeptur ist auch unter dem Namen „Bachblüten Notfall-Tropfen“ bekannt.

Rescue besteht aus den Blütenessenzen:

  • Star of Bethlehem
  • Rock Rose
  • Impatiens
  • Cherry Plum
  • Clematis

Bespreche auch hier, die passenden Arzneimittel oder die richtige Potenz,
für das passende Mittel, zusammen mit deinem Tierarzt oder deinem Tierheilpraktiker.

Für die medikamentöse Behandlung der Reisekrankheit beim Hund,
steht ein zugelassenes Medikament mit dem Wirkstoff „Maropitant“ zur Verfügung.

Maropitant wirkt zuverlässig gegen Erbrechen und hat keine sedierende,
(das heißt beruhigend-dämpfende) Nebenwirkung. 

Früher wurden für diesen Zweck, Antihistaminika verabreicht.
Sie unterdrücken ebenfalls die Übelkeit und damit das Erbrechen.
Gleichzeitig haben sie eine sedierende Wirkung und unterdrücken damit auch
die Nervosität und Unruhe des Hundes.

Auch diese Medikamente solltest du deinem Hund frühzeitig, ca. 2 Stunden vor der Abfahrt verabreichen.
Die Wirkung hält dann zwischen 12 – 24 Stunden an. 

Bespreche dich bei medizinischen Fragen immer mit dem Tierarzt deines Vertrauens!

Ich wünsche dir,
mit deinem Vierbeiner eine stressfreie und sichere Autofahrt.

Deine Stephanie

 

Diesen Artikel kannst du dir auch kostenlos im Lernpfote-Podcast anhören.
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Zum ersten Teil des Blogbeitrags geht es hier lang:
Klicke „Hier“ für den Blog-Beitrag: „Autofahren mit Hund – Teil 1: Sicherheit & Gewöhnung“

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Hinweis: 

Der Inhalt dieses Beitrags dient ausschließlich der Information. 

Er stellt in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch Tierärzte oder Tierheilpraktiker dar. 

Immer muss das passende Arzneimittel oder die richtige Potenz für das passende Mittel zusammen mit dem Tierarzt oder dem Tierheilpraktiker gefunden werden.

Dieser Artikel ist auch kein Ersatz für einen Erste-Hilfe-Kurs am Hund! 

Halter deren Hund Gesundheitsprobleme hat, fordere ich ausdrücklich auf, im Bedarfsfall immer einen Tierarzt aufzusuchen. 

Wende dich in Fragen der Gesundheit deines Hundes, an den Tierarzt deines Vertrauens. 

Beginne, verändere oder setze keine Behandlung eigenständig ab. 

Du darfst und kannst Inhalte dieses Beitrages nicht für die Erstellung eigenständiger Diagnosen oder für die Auswahl und Anwendung von Behandlungsmethoden verwenden. 

Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch unserer Informationen entstehen, kann www.lernpfote.de nicht zur Verantwortung gezogen werden – weder direkt noch indirekt.