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IBD beim Hund – erkennen und behandeln

Blogbeitrag: IBD beim Hund - erkennen und behandeln

INHALTSVERZEICHNIS

Alle wichtigen Fakten zum Thema IBD

IBD – was bedeutet das?

IBD ist eine chronische Darmentzündung beim Hund.
IBD steht dabei für den englischen Namen „Inflammatory Bowl Disease“. 

Die Erkrankung IBD wird oft mit der beim Menschen bekannten Krankheit Mobus Crohn oder Colitis ulcerosa verglichen. Beides chronische Entzündungen im Magen-Darm-Trakt. 

Sowohl bei der IBD, als auch bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, sind die Symptome fast gleich. 

Die Erkrankung mit IBD verläuft in Schüben. Sie kann den gesamten Verdauungstrakt vom Magen bis zum Dickdarm betreffen.
Meist sind der letzte Abschnitt des Dünndarms und der Übergang zum Dickdarm betroffen. 

Von Hund zu Hund verläuft eine IBD sehr unterschiedlich schwer. Bei einem ungünstigen Verlauf bilden sich Geschwüre, Engstellen (Stenzen) und / oder Fisteln zu anderen Organen. 

Die Lebensqualität des betroffenen Hundes ist dabei stark eingeschränkt. 

Auf diese Anzeichen solltest du achten

Im Dünndarm werden beim Hund die Nährstoffe verwertet. Durch die Entzündung im Darm ist dieser permanent gereizt und es kommt zu einer Anschwellung der Darmschleimhaut. So kann der Hund die Nährstoffe nicht mehr ausreichend aufnehmen. Zu den typischen Symptomen einer IBD gehören wiederkehrende Durchfälle und Erbrechen, ebenso wie starke Blähungen.
Dabei leidet der Hund unter heftigen Bauchschmerzen. Oftmals wird beim erkrankten Hund das Fell dünner und sein Kot kann Schleim und Blut aufweisen.
Die Folge ist, der Hund verliert stark an Gewicht und ist erschöpft. 

Die Verdauungsorgane

Magen und Dünndarm

Der Speisebrei gelangt über die Speiseröhre in den Magen. Dort wird er mit ersten Enzymen versetzt. Ist ein gewisser Fülldruck im Magen erreicht, öffnet sich der Magenausgang und der Nahrungsbrei wird, in sehr kleinen Mengen, in den Dünndarm weitertransportiert. Daher dauert es eine ganze Weile, bis der Magen tatsächlich entleert ist. 

Die Darmgesundheit ist daher auch so wichtig, weil ein großer Teil der Verdauung erst im Dünndarm stattfindet. 

Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Leber

Im Dünndarm kommen Verdauungsenzyme aus der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse hinzu. Sie sind für den Abbau von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen verantwortlich. 

Die Leber ist das Entgiftungsorgan. Ihr Job ist die Blutbildung, ebenso wie die Produktion und Speicherung von Vitaminen.

Dickdarm

Die übrig gebliebenen Nahrungsreste gelangen schließlich in den Dickdarm. Hier nimmt der Organismus Salze, wasserlösliche Vitamine und essentielle Fettsäuren auf. Doch vor allem wird dem Nahrungsbrei im Dickdarm das Wasser entzogen. 

So wird schnell klar, wie wichtig die Darmgesundheit ist. Denn ist der Darm krank, können wichtige Nährstoffe und Vitamine vom Körper nicht mehr oder nur noch teilweise aufgenommen werden. Ebenso kommt der Wasserhaushalt durcheinander. Durch all das wird das Immunsystem geschwächt und es kann schnell zu weiteren Erkrankungen kommen. 

Mögliche Ursachen der Darmentzündung IBD

Die mögliche Ursache warum Hunde an IBD erkranken ist nach wie vor unklar.
Am häufigsten tritt IBD bei mittelalten Tieren auf, auch wenn jüngere Tiere betroffen sein können. 

Generell wird angenommen, dass das Immunsystem des Hundes chronisch stimuliert wird.
Damit ist der Hauptgrund ein überschießendes Immunsystem.

Diese Gründe können vielfältig sein, etwa:

  • Allergie auf Futterproteine
  • entzündliche Produkte von Bakterien, die normalerweise im Magendarmtrakt vorkommen (Ungleichgewicht der Darmbakterien)
  • ein grundsätzliches Problem des Immunsystems
  • Parasiten

Gleichzeitig kann es immer auch eine Kombination dieser unterschiedlichen Ursachen sein, die zu einer IBD führen. 

Man vermutet auch, dass es eine genetische Disposition sein könnte.
Denn es gibt Hunderassen bei denen die IBD häufiger auftritt
Dazu gehören:

  •  Australian Shepherd
  • Basenji
  • Boxer
  • Deutscher Schäferhund
  • Französische Bulldogge
  • Irish Setter
  • Jack Russel Terrier
  • Norwegischer Lundehund
  • Rottweiler
  • Shar-Pei

So sind folgende Prädispositionen,
also die ausgeprägte Anfälligkeit für bestimmte Krankheitheiten bekannt für:

  • immunproliferative Enteropathie;
    eine Enteropathie bezeichnet allgemein eine Erkrankung des Darms mit Beteiligung des Immunsystems, bekannt beim Basnji und Norwegischen Lundehund
  • glutensensitive Enteropathie; Zöliakie beim Irish Setter
  • eosinophile Enterokolitis beim Deutscher Schäferhund, Char Bei, Rottweiler;
    hierbei wird die chronisch-entzündliche Darmerkrankung durch sogenannte eosinophile Granulozyten ausgelöst, einer Unterart der weißen Blutzellen. 
  • histiozytäre ulzerative Kolitis (HUC) vor allem beim Boxer.
    Französische Bulldogge, Mastiff, Alaskan Malamut und der Dobermann sind nur sporadisch betroffen.

Mögliche weitere Ursachen von denen man annimmt, dass sie in Zusammenhang mit einer IBD stehen, sind, wie schon beschrieben, daher:

  • Fehlbesiedlung des Darms bzw. krankhafte Veränderung der Magen-Darm-Flora (Dysbakterie) oder bakterielle Überwucherung der entzündeten Darmwand mit pathologenen Bakterien
  • Futtermittelallergie und allergische Reaktionen
    – hier ist das Immunsystem beteiligt
  • Futterunverträglichkeit
    – hier beschränkt sich die körperliche Reaktion auf eine Störung des Verdauungsprozesses, gegen bestimme Inhaltsstoffe im Hundefutter, wie z.b. Zusatzstoffe bzw. Konservierungsmittel, aber auch Milchproteine und Gluten 
  • Parasitenbefall (Campylobacter, Salmonellen, Giardien und Würmer)

Sicher ist, dass es sich bei der IBD um eine Autoimmunreaktion der Darmschleimhaut handelt. 

Ängstliche Hunde haben häufiger IBD

Da gerade sensible, ängstliche bzw. schreckhafte Hunde häufiger von IBD betroffen sind, geht man davon aus, daß auch psychische Komponenten, wie Stress ein Auslöser für IBD sein können. 

Mit viel Stress, geht immer auch ein hoher Cortisonspiegel bzw. ein hoher Adrenalinspiegel einher. Dies stellt für die Verdauungsorgane stets eine hohe Belastung dar.
Gleichzeitig wird diese Erkrankungen immer von Schmerzen begleitet, ebenso wie möglicherweise anderen chronischen Erkrankungen. 

– Auch Schmerzen machen Stress. –

Auffällig häufig sind auch Tierheim- bzw. Auslandshunde betroffen. Auch bei diesen Hunden geht man von einem hohen Stresspegel aus, der Einfluss auf den Ausbruch der Erkrankung nimmt. 

Ebenso wie auflällig viele helle Hunde betroffen sind. 

Außerdem sind häufig Hunde betroffen, die von sogenannten Vermehren stammen oder Welpen, bei denen schon die Mutterhündin unter hohem Stress stand. 

Psychische Folgen einer IBD 

Vielfach verändert sich die Psyche des Hundes unter einer IBD. Betroffene Hunde entwickeln häufig Ängste und Phobien. Hatte der betroffene Hund bereits psychische Probleme, treten sie jetzt noch deutlicher und öfter zu Tage. Gleichzeitig sind viele Hunde überaus nervös.

Durch den Stress der langen und schweren Krankheit, ebenso wie den damit verbundenen Schmerzen, reagiert der Körper mit einem erhöhten Cortisonspiegel.
Cortison ist ein Hormon, was das Verhalten des Hundes verändert. 

IBD und mögliche Folgeerkrankungen 

Hunde die an einer IBD erkrankt sind, erkranken oftmals auch an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. 

Wie schon erläutert, liefert die Bauchspeicheldrüse die Enzyme, die der Hund für die Verdauung der Nahrung braucht. Ihre Entzündung kann akut lebensbedrohlich sein.
Eine chronische Entzündung führt zu Zerstörung der Bauchspeicheldrüse und damit zur ungenügenden Verdauung des Nahrungsbreis.

Außerdem strahlen die Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe nach oben zum Rücken hin aus.
So entstehen häufig durch die chronischen Schmerzen im Magen und/oder Darm, auch chronische Rückenschmerzen.
Dies kann bis zu Veränderungen an der Wirbelsäule gehen.
Daher beobachte in jedem Fall das Gangbild deines Hundes genau und auch die Art und Weise wie er sich insgesamt im Alltag bewegt.

Wichtige Informationen um deine Beobachtungsgabe zu schulen und Veränderungen bei deinem Hund frühzeitig wahrzunehmen, findest du in unserem Blogbeitrag „Das Hundetagebuch“, wo es genau um solche Verhaltensveränderungen beim Hund geht. 

Bei der IBD Erkrankung wird wie beschrieben, die Darmwand durchlässig. Damit ist es dem Darm an bestimmten Passagen nicht mehr möglich Nährstoffe aufzunehmen oder diese entsprechend zu verwerten. So baut der Hund unter einer IBD meist an den Hinterbeinen Muskelmasse, aber auch insgesamt Gewicht ab. 

Stelle deinen Hund daher unbedingt zusätzlich regelmäßig einem Tierphysiotherapeuten oder Tierosteophaten vor, um ihn von ihm mitbehandeln zu lassen. 

HIER kommst du zum Blogbeitrag: „Das Hundetagebuch“

Die Podcast-Folge findest du HIER: „Folge 033: „Das Hundetagebuch“

Das Interview mit der Tierphysiotherapeutin Rachel Krempe,
findest du „HIER“, in der Folge 040.

Die Symptome einer IBD

Wie schon beschrieben, verläuft die Krankheit IBD in Schüben. Der Hund kann über längere Zeit beschwerdefrei sein und es gibt abwechselnd, Phasen mit starken Symptomen. Dabei kann der betroffene Hund gesund wirken, aber auch krank und lethargisch erscheinen. Oftmals wird bei erkrankten Hunden das Fell dünner. 

Charakteristisch für eine IBD sind immer wiederkehrende Durchfälle über längere Zeit, sowie Erbrechen. Der erkrankte Hund zeigt einen vermehrten Drang und eine erhöhte Frequenz beim Kotabsatz. Dem Hund ist es kaum möglich den Kot einzuhalten. Dabei werden manchmal nur kleine Mengen Kot abgesetzt.
Die Konsistenz des Kots wird zu Beginn eines neuen Krankheitsschubs weicher, die Form dünner und kürzer. Zunächst ist Schleim auf dem Kot zu erkenne, schnell kann der Kot aber auch blutig werden, bis der Hund nur noch schleimig-blutigen Durchfall hat.

Dabei nehmen die Halter ein starkes Gurgeln im Darm bzw. Magengeräusche wahr. Der Hund leidet unter lauten und starken Blähungen, oft verbunden mit schmerzhaften Bauchkrämpfen. 

Liegt der Schwerpunkt einer IBD-Erkrankung eher im Magen-Dünndarmbereich, zeigt der Hund auch ein häufiges, wässrig-schleimiges Erbrechen. Der Mageninhalt ist dabei gelblich-grün.
Der Hund schmatz häufig und hat einen vermehrten Speichelfluss. Manch ein vierbeiniger Patient zeigt ein zwanghaftes Ablecken seiner Pfoten oder auch des Bodens, teils anfallsartig. Die Panik und Hektik die der Hund dabei zeigt, unterscheidet das sogeannnn Licky fit von normalem Lecken. 

Symptome der IBD zusammengefaßt:
* häufiger Kotabsatz, manchmal über 10 Mal täglich
* wässriger Durchfall
* schleimiger und/oder blutiger Kot
* laute Darmgeräusche
* Bauchschmerzen (leider beim Hund nicht einfach festzustellen)
* Fieber
* Durchfallmittel zeigen keine Wirkung; stattdessen auffallende Verbesserung bei Cortisongabe
* Gewichtsverlust
* Dehydration (Austrocknung)
* rezidivierendes Erbrechen
* Verweigerung der Nahrung
* immer weniger Futtervarianten werden vertragen
* Hund wirkt oft erschöpft und will sich weniger bewegen
* Symptome zeigen sich in Schüben (wiederkehrend)
* Verhaltensveränderungen: Hund ist anhänglicher, schneller gestresst, ängstlich bis schreckhaft

Da sich die Entzündung der Darmschleimhaut rausch ausbreitet, begünstigt dies weitere Entzündungen im Körper. So kommt es bei der IBD zu hohem Fieber, was in einer akuten Krankheitsphase auch lebensbedrohlich werden kann. 

Eine Heilung der IBD ist nicht möglich. Jedoch kann die Schwere der Erkrankung verringert und die Abstände zwischen den Krankheitsschüben verlängert werden.

Vorbereitung des Tierarztbesuches

Bereite deinen Besuch beim Tierarzt unbedingt vor.
Die oben beschriebenen Symptome helfen dir dabei. 

Dazu solltest du dir folgende Fragen stellen und diese schriftlich festhalten:

  • Treten ein oder mehrere der aufgeführten Symptome bei deinem Hund auf?
  • Wenn du Symptome ausgemacht hast, wie oft in der Woche treten sie auf? 
  • Wie stark treten die Symptome auf?
  • Führe genau Buch über Erbrechen und Durchfall.
    Wie oft am Tag / in der Woche?
    Eher kleine Kotmengen oder wie immer?
    Bei Durchfall, mit Blut- oder Schleimbeimengungen?
    Wie sah der Kot aus? Würstchen oder ungeformt?
    War der Kotabsatz für deinen Hund schmerzhaft?
    Hat dein Hund nächtliche Kotdrang?
  • Zeigt dein Hund Heißhunger oder verweigert er sein Futter?
  • Bei Appetitverlust, hat dein Hund abgenommen? Wie hoch ist der Gewichtsverlust?
  • Nimmst du laute Darm- oder Magengeräusche oder „nur“ ein „Bauchgrummeln“ wahr?
  • Hast du Verhaltensveränderungen bei deinem Hund bemerkt? Ist er schreckhafter oder in sich gekehrter?
  • Gab es solche Phasen schon? Haben sich die Schübe im Laufe der Zeit verstärkt?

All diese Angaben helfen deinem Tierarzt bei der Diagnose.
Je genauer deine Angaben sind, desto exakter ist das Bild, das dein Tierarzt vom Zustand deines Hundes erhält und das wiederum hilft ihm, ihn bestmöglich zu behandeln.

Komplikationen bei einer IBD

Nicht immer wird eine IBD gleich erkannt. Vielfach bleibt sie über lange Zeit unentdeckt.
Dann kommt es zu unterschiedlichen Komplikationen, wie:
* Blutarmut
* Unterernährung
* Austrocknung
* Hypoproteinämie (niedriger Eiweißgehalt im Blut)
* „Leaky-Gut“-Syndrom (durchlässige Darmwand), dabei gelangen Schadstoffe in den Organismus
* Aszites, eine Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum, daher spricht man auch von einer Bauchwassersucht

Diagnose der IBD

IBD wird im Ausschlussverfahren festgestellt.
Damit werden zunächst andere mögliche Ursachen für Erbrechen, Durchfall und wechselnde Stuhlqualität ausgeschlossen. 

Denn Erbrechen und auch Durchfall kommen bei Hunden manchmal vor und sind oftmals nicht die Folge einer IBD.

Dazu zählt, der Ausschluss von: 

  • Darmparasiten, wie Würmer und Giardien 
  • Magenentzündungen
  • Futtermittelallergie
  • Futtermittelunverträchlichkeit
  • chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Um zunächst eine Erkrankung der Leber, Niere, der Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse auszuschließen, wird eine Blut- und Urinuntersuchung durchgeführt. 

Die Blutuntersuchung bei IBD

Dabei wird mit der Blutuntersuchung nach Hinweisen auf spezielle Entzündungsparameter geschaut, die einen Verdacht auf IBD geben könnten. Ein erhöhter Wert des CRP (C-reaktives-Protein), Gehalt 5 µg/ml Serum, deutet auf eine Dickdarm-IBD hin. Wo hingegen dieser Wert bei einer IBD des Dünndarms meist unauffällig ist. Außerdem sollten neben den Entzündungswerten auch die Werte von Pankreas, Folsäure, Leukozytenzahl und Vitamin B12 bestimmt werden.

Die Urinuntersuchung bei der IBD

Die Urinanalyse sollte mögliche Entzündungswerte, Dysbiose, also ein Ungleichgewicht der Bakterien und ph-Werte beinhalten. 

Die Kotuntersuchung bei IBD

Um mögliche Parasiten auszuschließen, wird eine Kotprobe durchgeführt.
Gleichzeitig sollte eine Kotuntersuchung auf folgende Parameter erfolgen:

  • mikroskopische Nahrungsausnutzung
  • pankreatische Elastase
  • Durchfall-Darmflora-Screening

Die nächsten diagnostischen Schritte können dann Ultraschall oder Röntgen sein. 

Auch wird der Tierarzt eventuell eine rektale Untersuchung durchführen. Hier schaut er ob der Hund Schmerzen hat, ob die Darmschleimhaut unregelmäßig ist und ob er Hinweise auf rektale Polypen oder bösartige Tumore findet. Die rektale Untersuchung wird mit einem Untersuchungshandschuh durchgeführt. Hier achtet der Tierarzt auf Anhaftungen von frischem Blut oder Schleim. 

Sicherheit bringt schließlich eine Darmspiegelung (Koloskopie) mit Biopsie, das heißt, hier werden während der Darmspiegelungen Gewebeproben entnommen.

Die Darmspiegelung (Koloskopie) beim Hund

Damit der Tierarzt eine gute Sicht auf die Darmwand und eventuelle Veränderung hat, sollte der Hund idealerweise 12 bis 24 Stunden, in Einzelfällen auch bis zu 48 Stunden, vor der Darmspiegelung nüchtern bleiben. So ist sichergestellt, dass sich wenig Kot im Enddarm befindet.

Meist erhält der Hund am Abend vor der Untersuchung einen gründlichen Einlauf, sowie am Morgen vor der Untersuchung ein Abführmittel. 

Für die endoskopische Untersuchung bekommt der Hund dann eine Vollnarkose. Denn After, Darm und Magen sind Bereiche des Körpers, die sehr empfindlich sind. So ist eine schonende Narkose für den Hund absolut sinnvoll, um den Eingriff für den Hund stressfrei und gefahrlos durchführen zu können. So ist ausgeschlossen, daß es zu Verletzungen durch Abwehrreaktionen oder Panik kommt. 

Für die Untersuchung wird dann eine Inhalationsnarkose durchgeführt. Hierbei wird über einen Tubus die Atmung genau überwacht und im Notfall eingegriffen.
 
Der Tierarzt führt dann ein bewegliches, schlauchartiges Instrument (Endoskop), über den After durch den gesamten Dickdarm, bis in den letzten Teil des Dünndarms ein. Mittels einer Lichtquelle und einer Kamera an der Spitze des Instruments werden die Bilder aus dem Inneren des Darms auf einen Monitor übertragen. 

Anhand der Bilder beurteilt der Tierarzt die Schleimhaut. Hierbei ist es jetzt besonders wichtig, dass die Darmspiegelung gut vorbereitet ist, inkl. Abführen, damit kleinste und auch unscheinbare Veränderungen hier nicht durch Kotpartikel verdeckt werden.
Während der Koloskopie achtet der Veterinärmediziner vor allem auf mögliche Auffälligkeiten, wie Rötungen und Verdickungen. Aber auch Veränderungen wie etwa Polypen, also Ausstülpungen der Darmschleimhaut, Verengungen, Geschwüre undTumore. Außerdem kann er auch Veränderungen der Darmschleimhaut, wie etwa Anzeichen von Entzündungen so genau erkennen.

Während einer Darmspiegelung kann der Tierarzt gleichzeitig auch Gewebeproben (Biopsien), also einen Teil der inneren Darmschicht, entnehmen. Dazu nutzt er kleine Werkzeuge. Die Gewebeproben werden anschließend im Labor untersucht. 

Wichtige Hinweise

Ist dein Hund an Diabetes mellitus erkrankt, besprich dich bitte unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt.

Für eine Darmspiegelung muss der Hund eine lange Zeit ohne feste Nahrung bleiben. Du kannst ihm diese Zeit erleichtern, indem du ihm Fleischbrühe zum Trinken anbietest. Gerade vor der Narkose wird so genügend Flüssigkeit aufgenommen. Besprich dich aber  auch darüber unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt. 

Die Nachsorge

Halte dich nach der Koloskopie immer an die Anweisungen des behandelnden Tierarztes. Meist kannst du deinem Hund 2 Stunden nach der Narkose wieder etwas Wasser anbieten.
Die Hälfte seiner gewohnten Futtermenge darf er 3 – 4 Stunden nach dem Eingriff erhalten.
Mit der ersten Futtermenge nach der Narkose sei unbedingt vorsichtig. Die lange Zeit ohne feste Nahrung führt leicht zu Übelkeit. Daher werden kleinere Futterportionen oftmals besser vertragen. 

Therapie der IBD

Leider ist eine IBD nicht heilbar. Eine Linderung der Erkrankung braucht viel Zeit und Geduld.
Neben einer eventuellen Notfall-Behandlung, mit deren Hilfe ein akuter Schub und die daraus resultierenden Symptome verbessert werden, braucht es vor allem eine Therapie, die das Wiederauftreten der Erkrankung eindämmt und im besten Falle dafür sorgt, dass Schübe weniger häufig auftreten bzw. ganz aufhören. 

Schulmedizinische Behandlung der IBD beim Hund

Zunächst wird vom Tierarzt eine Kombination von Futterumstellung und Medikamente empfohlen, denn neben einer Unterdrückung der Entzündung, ist ein wichtiger Teil der Therapie eine Anpassung der Ernährung.  

Für die Ernährungsumstellung wird meist ein spezielles Diätfutter empfohlen. Hier wird auf hochverdauliches Futter gesetzt. Was ein Diätfutter jedoch „hochverdaulich“ macht und wie die Vertraulichkeit zu berechnen ist, darüber gibt es keine allgemein gültigen Angaben.  

Unbestritten ist, dass die Verdaulichkeit einer Nahrung von verschiedenen Punkten abhängig ist.
Dazu zählen:

  • Herstellungsprozess
  • Verarbeitungsprozess
  • Quelle der Zutaten
  • die individuelle Physiologie des Tieres
  • die mikrobielle Besiedlung im Magendarmtrakt
  • und anderes

Nur einige dieser Faktoren haben dabei einen direkten Einfluss auf die Nahrung selbst oder wie der Hund sie individuell verdaut. Gleichzeitig müssen nicht alle Inhaltsstoffe als Produktinformationen bei der Futterdeklaration angegeben werden. 

Zur Behandlung der IBD wird die Entzündung unterdrückt. Dazu wird bei leichten Fällen auf die immunmodulierende Wirkung eines Antibiotikums gesetzt, wie etwa: 

  • Metronidazol
  • Tylosin
  • Enrofloxacin
     

Bei sehr schweren Erkrankungen mit IBD sind stärke Medikamente nötig. 

Hier werden sogenannte Immunsuppressiva verabreicht.
Immunsuppressiva, können sein:

  • Azathioprin
  • Budesonid
  • Chlorambucil
  • Cyclosporin 
  • Prednisolon

Als entzündungshemmende Medikamente werden oft eingesetzt:

  • Sulfasalazin
  • Olsalazin
  • Mesalamin

Diese Wirkstoffe hemmten die Produktion von Leukotrienen und Prostalglandinen, wodurch sie antientzündlich wirken. 

Betrifft die IBD den Magen- und Dünndarm-Bereich werden häufig Säureblocker eingesetzt.
Als Säurehemmer werden genutzt:

  • Cimetidin
  • Omeprazol
  • Ranitidin

Weil die Eier von Peitschenwürmer nicht kontinuierlich ausgeschieden werden, wird oft zu einer Entwurmung, trotz einer negativen Kotuntersuchung, geraten.

Wird zur  Therapie ein Coritson verordnet, wird oftmals mit einer hohen Dosierung begonnen.
Im Verlauf der Behandlung wird die Anfangsdosis nach und nach verringert und häufig sogar ganz ausgeschlichen.
Bei wiederkehrenden Krankheitsschüben ist oft aber eine Dauergabe nötig. 

Sind die Symptome abgeklungen, wird die Gabe der Medikamente noch zwischen 2 – 4 Wochen beibehalten, je nach behandelndem Tierarzt. 

Allgemeines zu den eingesetzten Mitteln

  • Cortison unterdrückt das Immunsystem. Die Entzündung wird so abgeschwächt. Ein Präparat das lokal im Darm wirksam sein soll, ist Budenofalk®.
  • Antibiotika: Tylosin, inzwischen vor allem auch Sulfasalazin.
    Dieser Vertreter der Sulfonamide erreicht erst im Darm seine volle Wirksamkeit.
    Wichtig:
    Bei Hunden kann  diese Medikamentengruppe, ein „trockenes Auge“, das hießt eine trockene Bindehaut, auslösen. Der Fachbegriff dafür ist: Keratokonjunktivitis sicca. Achte daher bei deinem Hund, unter der Gabe dieses Medikaments besonders auf die Tränenproduktion.
    Außerdem kann der Wirkstoff, wie alle Sulfonamide, Allergien verursachen.
    Weibliche Hunde scheinen hier empfindlicher zu sein.
  • Das Antibiotikum Metronidazol wirkt auf den Darm immunmodulatorisch.
    Allerdings können hier auch Erbrechen, Durchfall, Übelkeit auftreten, auch Veränderungen der Weißen Blutkörperchen. In besonders schweren Fällen können sogar die Nerven betroffen sein.

Probleme unter den Medikamenten

Je nach Schweregrad der IBD des Hundes, bessern sich die Beschwerden eher durch Antibiotika oder durch die Gabe von Cortison.
Manchmal hilft auch zunächst eine Futterumstellung, wenn die Darmentzündung durch eine Futtermittelunverträglichkeit oder eine Futterallergie ausgelöst wurde, um eine Verbesserung zu erreichen.

Leidet der Hund weiterhin unter Stress und werden die Ursachen dafür nicht gefunden und beseitigt, hilft eine Medikamentengabe oft nur kurzfristig.

Die Gabe von Säureblockern/Säurehemmern

Säureblocker sind nicht zur längerfristigen Gabe geeignet, denn sie stören die Aktivierung der Verdauungsenzyme. So kann es zu einer Fehlbesiedlungen der Bakterien im Dünndarm kommen. Dies zieht dann neue Probleme für den Hund nach sich. 

Gleichzeitig führt ein Absetzten dieser Medikamente oftmals zu einer überschießenden Säureproduktion. Daher ist die Wahrscheinlichkeit von Magen-Darm-Geschwüren nach einer Therapie sehr hoch.
Gleichzeitig wird durch die Dauertherapie mit Säurehemmern, kein Gleichgewicht in der Magensäure-Produktion erreicht, sondern die medikamentöse Hemmung führt im Hundeorganismus dazu, dass die Produktion der Magensäure immer weiter hochreguliert wird. Der Organismus versucht also die gehemmte Säureproduktion zu normalisieren. Damit wird ein ungesunder Kreislauf in Gang gesetzt. 

Überblick meiner Therapie der vier Säulen 

Hier beschreibe ich dir meinen Behandlungsplan, der eine enge Zusammenarbeit sowohl mit dem Tierarzt, als natürlich auch mit dem Hundebesitzer notwendig macht. Denn jeder Hundepatient muß individuell behandelt werden, was häufig Anpassungen während der medizinischen Therapie erforderlich macht. 

Die Therapie besteht aus mehreren Schritten, die teilweise auch in einandergreifen. 

Zunächst geht es zu Beginn der Behandlung des Hundes mit einer IBD darum mögliche Ursachen zu erkennen und erstellte Befunde zu verstehen. 

Dann folgt der erste Schritt, die  

  1. Ernährung als Grundbaustein der Therapie

Wichtig für eine erfolgreiche Therapie der IBD ist eine auf den Hund angepaßte Ernährung. Diese wird so gestaltet, dass sie eine Entzündung der Darmschleimhäute nicht wieder entfacht.
Sie muss streng eingehalten werden, denn Hunde mit einer IBD leiden fast immer unter einer Futtermittelallergie bzw. unter Unverträglichkeiten, also einer Futtermittelintoleranz.

Leider kann jeder Kontakt mit etwas, dass der Hund nicht verträgt, einen erneuten Krankheitsschub auslösen. Der Auslöser kann hier schon ein einziges Leckerchen sein. Vor allem wenn die Behandlung noch am Anfang steht und der Darm des Hundepatienten noch sehr entzündet und gereizt ist.

Der Unterschied zwischen eine Futtermittelallergie und einer Futtermittelintoleranz

Oft lassen sich eine Allergie oder eine Intoleranz, die häufig auch als Unverträglichkeit auf Futtermittel bezeichnet wird, gar nicht so leicht voneinander abgrenzen. 

Doch der Hundeorganismus reagiert in unterschiedlicher Art und Weise auf eine Allergie bzw. auf eine Intoleranz.

Die Futtermittelallergie

Bei einer Allergie ist das Immunsystem beteiligt. Das heißt, bestimmte Substanzen im Futter lösen im Hundeorganismus eine heftige Reaktion der körpereigenen Abwehr aus. 

Die Substanzen, die eine Immunreaktion auslösen, nennt man Allergene. Hierbei hält das Immunsystem des Körpers eigentlich harmlose Inhaltsstoffe oder auch Futterbestandteile für gefährliche Eindringlinge („Allergene“). 

Jetzt kommt es zu einer immunologischen Reaktion, das heißt, der Körper bildet sogenannte IgE Antikörper und Entzündungsbotenstoffe. 

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem praktisch überempfindlich. Meist zeigt der Hundeorganismus eine allergische Reaktion auf Proteine, wie etwa auf eigentlich harmloses Hühnerfleisch oder andere Inhaltsstoffe, wie pflanzliche Bestandteile, Konservierungsmittel und Farbstoffe etc.

Der ganze Körper wird bei einem äußerlichen (Haut, Atemwege) oder oralem Kontakt (Einnahme) in Alarmbereitschaft versetzt. Weil das Immunsystem diese Substanzen als giftig oder als unverträgliche einstuft und mit einer starken Abwehrreaktion antwortet.

Wie kommt es zu einer allergischen Reaktion?

Damit der Hundeorganismus mit einer starken Abwehrreaktion des Immunsystems reagiert, muss der Hund mindestens einmal Kontakt zu dem „Allergen“, also zu dem allergieauslösenden Stoff gehabt haben. Eine Allergie ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich langsam und zwar durch die wiederkehrende Berührung mit allergieauslösenden Stoffen. 

Diesen Prozess nennt man Sensibilisieren.

Oftmals werden Hunde schon ab dem Welpenalter sensibilisiert.
Der Hundebesitzer meint es mit seinem jungen Hund besonders gut  und es kommt zu dem weitverbreitenten Fütterungsfehler „Abwechslung“. Der Welpe wird über verschiedene Proteinquellen gefüttert. Es wird ihm vom Huhn, über Lamm, Rind, Lachs bis zur Ziege alles angeboten. Dies fördert die Sensibiliserung gegenüber Proteinen (Eiweiß) und macht eine Allergie wahrscheinlicher.
Häufige Futterwechsel forcieren Verdauungsprobleme und steigern zusätzlich die Gefahr die natürliche Darmbarriere zu schädigen.

Gleichzeitig bringt das Füttern mit wechselnden Proteinquellen das Problem mit sich, dass für eine notwenige Eliminationsdiät später dem Hund keine unbekannte Eiweißquelle mehr zur Verfügung steht. 

Die genetische Empfänglichkeit, eine Allergie zu entwickeln

Wie eine Allergie letztendlich entsteht, ist bis heute nicht abschließend geklärt.
Klar ist, dass bestimmte Hunderassen eher betroffen sind, als andere. Damit spielt in jedem Fall auch eine genetische Komponente bei der Entwicklung einer Allergie mit hinein. 

Eine besondere Empfänglichkeit (Disposition) zur Futtermittelallergie wurde etwa bei dem Irish Soft Coated Wheaten Terrier nachgewiesen. Er ist anfällig für die PLE, auch Protein Looping Enteropathie, kurz Eiweißverlutsyndrom genannt. Hier werden Eiweiße, also Proteine nicht vom Körper aufgenommen, sondern über den Darm ausgeschieden, dies hat für den betroffenen Hund verheerende Folgen.  

Ebenso neigen Irish Setter zu einer Gluten-Unverträglichkeit und einer angeborenen Hypersensitivität gegen Gliadin, eine Gruppe des Glutens.

Beim Border Terrier kennt man das Canine Epileptoid Cramping-Syndrome (CECS). Dies ist eine neurologische Erkrankung, deren Ursache zwar noch nicht abschließend geklärt ist, jedoch im Zusammenhang mit der Unverträglichkeit gegenüber Gluten steht. 

Gleichzeitig können immer auch veränderte Lebensgewohnheiten und Stress bei einem Hund Allergien auslösen. 

Die häufigsten Allergien bei Hunden sind:

  • Futtermittelallergie
    – Glutenunverträglichkeit:
    Unverträglichkeit gegenüber Klebeeiweiß das in Getreidesorten enthalten ist.
    – Laktosenunverträglichkeit bei Milchprodukten
    – bestimmte Proteine (Eiweiße) häufig: Rind, Huhn und Lamm
    – Kohlenhydrate
  • Umweltallergien
    – Gräser
    – Pollen
    – Chemikalien (Waschmittel, Reinigungsmittel etc.)
    – Duftstoffe
    – Schimmel
  • Kontaktallergie
    – Spot-On-Präparate:
      -Zeckenhalsbänder
      – Antiflohalsbänder
    – auf Gummi (Gummispielzeug)
    – auf Metall (Metallfutternapf, Nickel-Ringe an Halsbändern etc.)
    – Eichen-Prozessionspinner
    – Kunstfasern bzw. Neopren vom Hundegeschirr oder Hundemantel etc.
  • – Wespenstich
    – Bienenstich
    Reaktion des Körpers:
    Schmerzen, Schwellung, Rötung, bis zum anaphylaktischen SchockAchtung:
    Bei kurzschnäuzigen Hunderassen, wie
    – Boston Terrier
    – Boxer
    – Bulldoggen (französische und englische)
    – Cavalier King Charles Spaniel
    – Malteser
    – Mops
    – Pekinese
    kann ein Insektenstich sogar tödlich enden.
  • Parasitenallergie
    – Flöhe
    – Milben

Symptome einer Allergie beim Hund

  • Juckreiz
    – Pfoten
    – Kopf
    – Ohren
    – Rücken
  • häufiges Katzen und / oder Belecken bzw. Benagen von Körperstellen
  • Ohrenentzündung (Ortitis)
  • Magen-Darm-Problematiken
  • Durchfall 
  • nach der Nahrungsaufnahme spontanes Erbrechen
  • Schwellungen
  • Rötungen
  • Nesselsucht (Urtikaria)
  • Hautentzündungen an:
    – Kopf
    – Ohren
    – Pfoten
    – Achseln
    – Leistengegend
    – Bauch
    – Rücken
  • „Hot spots“:
    – heiße, rote und nässende, kreisrunde Hautentzündungen 
  • Haarausfall
    – Rutenansatz
    – hintere Rückenpartie
  • Schwellungen
  • Zittern
  • Veränderungen im Wesen und Verhalten
    – Nervosität
    – Unkonzentriertheit
    – Ängstlichkeit
    – Aggressivität

Hunde die von einer Futtermittelallergie betroffen sind, zeigen meistens Magen-Darm-Probleme.
Diese reichen von Durchfall, Erbrechen bis Blähungen.
Sie haben vielfach extremen Juckreiz, häufig Ohrenentzündungen und neigen zur Bildung von Hotspots. 

Die Futtermittelintoleranz bzw. Futtermittelunverträglichkeit

Im Gegensatz zu einer Futtermittelallergie ist bei einer Intoleranz oder wie sie auch genannt wird, Futtermittelunverträglichkeit, das körpereigene Abwehrsystem nicht beteiligt. Der Körper antwortet hier also nicht nicht mit einer immunologischen Reaktion. 

Bei einer Futtermittelintoleranz stehen dem Hundeorganismus bestimmte Enzyme oder Transportproteine nicht in ausreichender Menge zur Verfügung, um bestimmte Nahrungsbestandteile, wie beispielsweise Histamin, Fruktose oder Laktose aufzunehmen. 

Dies bedeutet also keine Beteilung des Immunsystems, sondern ist eine Störung des normalen Verdauungsprozesses bei der Nahrungsaufnahme des Hundes, etwa wie schon beschrieben, durch einen Enzymmangel.

Eine Futtermittelintoleranz kann verschiedene Ursachen haben.
Zwei möchte ich dir hier näher erläutert:

1. Futtermittel-Idiosynkrasie (Enzymdefekt)

Davon spricht man, wenn eine Intoleranz durch Histamin freisetzende Faktoren, zum Beispiel durch histaminreiches Futter verursacht wird. 

Zum histaminreichen Futter zählen Wurstwaren wie Wiener Würstchen etc, verschiedene Käsesorten, Nüsse, Bananen, Hefeextrakte, Frischmilchprodukte und Spinat, um nur einige zu nennen.
Die Ursache für eine Histamin-Intoleranz, ist ein Mangel an Diaminoxidase (DAO). Hier fehlt dieses Enzym, das Histamin abbauen kann bzw. es ist in zu geringer Menge vorhanden.  

Wichtiger Hinweis:
Ein Vitamin-B6-Mangel gefährdet eine Toleranzschwelle gegenüber Histamin, da Vitamin B6 das „Eiweißverdauungs-Vitamin“ ist.

2. Metabolische Futtermittelreaktion

Hierbei zeigt der Hund eine Reaktion auf Futter, etwa bei einem Mangel des Enzyms Laktase (Laktoseintoleranz).
Hierbei kann der Körper die in der Milch enthaltene Laktose nicht verdauen. 

Auch wenn die gezeigte Unverträglichkeits-Reaktionen auf Futter oder Futterzusätze, denen einer Futtermittelallergie ähneln, geht ihnen bei der Futtermittel-Intoleranz, keine vorherige Sensibilisierungsphase voraus.
Bei einer Futtermittelintoleranz bzw. -unverträglichkeit können Krankheitssymptome bereits beim Erstkontakt auftreten.

Symptome einer Futtermittelintoleranz

Die Beschwerden können sich bei einer Futtermittelintoleranz äußern in Durchfall, Blähungen und Erbrechen auf bestimmte Futtersorten.

Da sich die Krankheitsanzeichen sowohl bei der Futtermittelallergie, als auch bei der Futtermittelintoleranz stark ähneln, macht dies eine genaue Bestimmung der jeweiligen Erkrankung äußerst schwierig. 

Therapie der Futterumstellung

Gerade eine Futtermittelallergie kann den Krankheitsausbruch einer IBD begünstigen.

Daher ist der erste Therapieschritt eine zwingend notwendige Futterumstellung. Nur so kann man Symptome der Haut bzw. des Magen-Darm-Traktes nachhaltig zur Ruhe bringen. 

Hier wird eine Ausschluss- bzw. Eliminationsdiät genutzt, bei der der Hund mit nur einer Proteinquelle gefüttert wird, also mit einer Fleischsorte, die er vorher noch nie bekommen hat. 

Dies gilt auch für Öle, Gemüse und Kohlenhydrate, die verfüttert werden. Hat dein Hund bisher keinen Kontakt zu den Fütterungskomponenten gehabt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er sie verträgt. 

Das heißt im Umkehrschluß, je mehr Futterkomponenten an den Hund verfüttert werden, desto wahrscheinlicher ist es eine Allergie auszulösen. 

Beim Thema „Fütterung“, müssen wir auch auf den Punkt „Leckerchen“ genauer eingehen. 

Auch die Leckerchen für deinen Hund sollten bei der Ausschlußdiät der Proteinquelle entsprechen, mit der dein Hund gefüttert wird. Die Leckerchen sollten absolut rein, daher solltest du prüfen, ob sie keine weiteren Inhaltsstoffe enthalten.
Stelle außerdem unbedingt sicher, dass dein Hund auch auf euren Spaziergängen oral nichts aufnehmen kann. Dabei ist das Tragen eines Maulkorbs nach meiner Erfahrung bei einigen Hunden unverzichtbar.

Weitere Informationen zum Thema „Maulkorb“ findest du im Interview mit Verena Helfrich,
vom Maulkorb-Shop „Chick & Scharf in der Folge 020 als Teil 1 und in der Folge 021 als Teil 2.

Hältst du alle beschriebenen Maßnahme gewissenhaft ein, sollten sich die Magen-Darm-Symptome nach spätestens zwei bis drei Wochen deutlich verbessert haben.
Symptome der Haut brauchen zur Abheilung meist vier bis sechs Wochen. 

Das Wichtigste bei der Ausschlussdiät ist immer, daß sie gewissenhaft eingehalten wird. Selbst kleinste Mengen einer nicht vertragenen Proteinquelle macht den Therapieerfolg und damit den anfänglichen besseren Gesundheitszustand des Hundes zunichte. 

Die mögliche Provokationsdiät

Da selbst kleine Mengen einer allergieauslösenden Proteinquelle den Therapieerfolg zunichte machen können, scheuen sich Hundebesitzer vielfach davor, eine anschließende Provokationsdiät bei ihrem Hund durchzuführen. Bei einer Provokationsdiät wird der Hund wieder mit „alten“ tierischen Eiweißen bzw. einer weiteren neuen Eiweißquelle in Kontakt gebracht wird.
Reagiert der Hund auf dieses Bestandteil, wird es sofort wieder weggelassen und auf Dauer vermieden. 

Reagiert der Hund nicht, erweitert man den Fütterungsplan um die vertragene Komponente.

Doch mit dem Nichtvertragen wird immer auch ein Wiederaufflammen von Symptomen riskiert und dies bedeutet für den Hund erneutes Aufflammen von Darmentzündungen.
Daher ist die Alternative, so lange das gut vertragene Futter anzubieten, wie es der Hund verträgt.
Eine Allergie kann sich aber auch nach Jahren auf die jeweiligen Futterkomponenten ausbilden.

Die Herausforderung der Ausschlussdiät / Eliminationsdiät

Neben der selbst zubereiteten Futterration für den Hund, bietet der Handel auch spezielle Fertigdiät-Futter an. 

Doch was sich zunächst als einfacher Weg bei der Behandlung der IBD anhört, um auslösende Stoffe aus der Fütterung wegzulassen, so herausfordernd kann sich schließlich die Umsetzung gestalten. 

Meine Erfahrung ist, dass gekauftes Diätfutter, egal ob Trockenfutter oder Nassfutter, immer weit weniger zu einem Abklingen von Entzündungen beiträgt, als wenn die Mahlzeiten für den Hund, individuell zusammengestellt und selbst zubereitet werden. 

Das hat verschiedene Gründe.

Zunächst ist schon auf den Futtermittelettiketten, durch eher schwammige Formulierungen, wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ oder „gemahlenes Getreide“ etc. nicht zu erkennen, um welche genauen Futtermittel es sich handelt.
So bezeichnet die Deklaration „tierische Nebenerzeugnisse“ zum Beispiel nicht für den menschlichen Verzehr geeignete Schlachtabfälle. 

Bei gemahlenem Getreide etwa, wird alles gemahlen. Auch der ganze Maiskolben.

Außerdem gibt es bei Konservierungsmittel eine Besonderheit. 

Denn sind die verwendeten Rohstoffe bereits konserviert, dann ist der Hersteller nicht gezwungen, zu deklarieren, daß überhaupt Konservierungsmittel zugeführt wurden. 

Auch auf direkte Nachfrage beim jeweiligen Hersteller bekommt man meist keine konkrete Antwort. Entweder weil jeweils das kostengünstigste Angebot in die Rezeptur des Futters einfließt oder der Hersteller mit dem Schutz der Rezeptur argumentiert. 

Daher ist der einzig sichere Weg die Zusammenstellung des Futters selbst zu übernehmen. Nur so hast du wirklich unter Kontrolle was in dem Napf deines Hundes landet. 

Grundsätzliches zur Ernährung

Das Futter für den Hund mit IBD sollte:

  1. gut verdaulich sein
    Der Darm muss unbedingt zur Ruhe kommen, das heißt das Immunsystem des Hundeorganismus muss sich beruhigen und die Nahrung deines Hundes sollte den Darm nicht überfordern. 
  2. glutenfrei sein
    Gluten erhöht die Durchlässigkeit des Darms, daher füttere kein Getreide.
  3. allergenarm sein
    Um das Risiko von Entzündungsreaktionen des Darms zu reduzieren.
    Daher füttere keine:
    – unterschiedlichen Fleischsorten
    – unterschiedlichen Öle
    – unterschiedliche Kohlenhydrate
    – kein Milcheiweiß,
      damit nichts auf Kuhmilchbasis oder Ziegenmilchprodukte
  4. fettarm sein
    Fett wird zum Teil unvollständig verdaut und kann dadurch den Durchfall verschlimmern.

All diese Punkte eines darmschonenden Futters unterstützen die Gesundung deines Hundes. 

Was deinem Hund zusätzlich hilft

Verteile die Fütterung deines Hundes auf 3- 4 Mahlzeiten.

Kleinere Gerichte werden meist besser angenommen, als etwa 2 große Portionen zu den Hauptmahlzeiten.

Mögliche Proteinquellen 

Gleich zu beginn, es gibt nicht die „allergenarme“ Fleischsorte!

Ein Hund kann auf jede nur mögliche Fleischsorte mit einer Intoleranz oder Allergie reagieren. Daher ist es wichtig, den Auslöser möglichst genau zu definieren. Dann hilft nur die konsequente Vermeidung der problematischen Futtersorte.
So ist es zu Beginn wichtig dem Hund eine neue Proteinquelle anzubieten, mit der er vorher noch keinen Kontakt hatte.

Ein Überblick über Fleischarten 

  1. Rind und Kalb
    Fleisch vom Rind und Kalb sind sehr häufig im Tierfutter, daher sind sie häufig eben auch allergieauslösend. 
  2. Lamm- und Pferdefleisch
    Lamm- und Pferdefleisch sind nicht sehr häufig im Standard-Tierfutter. Daher ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Hund gegen diese Sorten noch keine Unverträglichkeit ausgebildet hat. 
  3. Gans und Ente
    Gans und Ente ist eher selten im Hundefutter vertreten, da Gans teuer ist.
    Bei Huhn und Pute hingegen kommt es häufig zu Intoleranzen. 
  4. Kaninchen-Fleisch
    Kaninchen-Fleisch war lange Zeit der menschlichen Ernährung vorbehalten. Daher ist auch hier die Gefahr einer Allergie gering. 
  5. Thunfisch und Lachs
    Thunfisch und Lachs sind sehr beliebt. Langezeit galt die Zucht von Thunfisch als unmöglich. Mittlerweile werden beide Fischarten in Fischfarmen gezüchtet und gemästet. Beide können daher Allergien hervorrufen.
  6. Forelle und Rotbarsch
    Forelle kommt hingegen, eher selten im Tierfutter vor, kann also eine Fütterungsalternative sein. Ebenso der Rotbarsch.
  7. Büffel, Fasan, Känguru, Ziege, Kamel
    Alles eher seltene Fleischsorten, mit denen der Hund vermutlich noch keine Berührung hatte.
    Nur Büffelfleisch mit der verwandtschaftlichen Nähe zum Hausrind kann hier Probleme verursachen. 

Meine Empfehlung

Bei einer IBD solltest du weder Trockenfutter noch Naßfutter als Hauptmahlzeit füttern.
Beides ist verarbeitet und reizt sowohl die Magen- als auch die Darmschleimhaut weiter.

Um einen genauen Überblick über mögliche Ursachen von Durchfällen oder anderen Symptomen und damit aufflammenden Entzündungen zu erhalten, hilft es alles was den Alltag mit deinem Hund betrifft aufzuschreiben. 

Das Futtermitteltagebuch

Bewährt hat sich das Führen eines Futtermitteltagebuches. Hierin notierst du alles, was nur im Ansatz wichtig sein könnte. 

Dazu zählt auf jeden Fall:

  • Futter über den Tag
  • Stimmung Halter & Hund
  • Kotabsatz (evtl. mit Foto dokumentieren)
  • Wetter
  • Stressoren
  • und anderes

Den Download eines Futtermitteltagebuches stellen wird dir kostenlos zur Verfügung.
Klicke dazu „HIER“.

Dieses Tagebuch liefert wichtige Informationen um mögliche Auslöser für einen erneuten Krankheitsschub ausfindig zu machen.

Die Juckreizskala

Weil eine Allergie bzw. Futtermittelintoleranz häufig mit Hautbeschwerden einhergeht, hat es sich neben dem Futtermitteltagebuch auch bewährt eine sogenannte „Juckreizskala“ zu führen. 

In der „Juckreizskala“ trägst du alle Beschwerden und Veränderungen der Haut oder des Fells deines Hundes ein. 

Dabei sind folgende Punkte wichtig:

  • Wie oft kratzt sich dein Hund?
  • Wo liegt der Juckreiz?
  • Zeigen sich Rötungen, Pusteln oder Quaddeln auf seiner Haut?
  • Leidet dein Hund unter Haarausfall oder Schuppen?
  • Hat dein Hund Ohrenentzündungen?
  • Hat dein Hund die von dir beschriebenen Beschwerden ganzjährig?

Auch dazu stellen wir dir einen Download zur Verfügung.
Deine „Juckreizskala“ für deinen Hund kannst du „HIER“ herunterladen. 

Weitere wichtige Fütterungskomponenten

Werden nur noch wenige Nahrungsmittel vertragen, muss gleichzeitig auch die Versorgung mit Vitaminen und Mineralien gut geplant werden.

Neben den entsprechenden Eiweißquellen, muss die Zusammensetzung der Fütterung gleichzeitig daher so beschaffen sein, dass der Hundeorganismus mit entsprechenden Nähr- und Vitalstoffen, gut versorgt wird. 

Vitamine & Co. als Ergänzung und Unterstützung

Nahrungsergänzungsmittel für den Hund ebenso wie sein Hauptfutter, seine Leckerli und mögliche Kauartikel, müssen alle für deinen Hund, unter seiner Allergie, für ihn geeignet sein.

Nahrungsergänzungsmittel werden dabei immer nur über einen begrenzten Zeitraum gegeben. Etwa bis der Mangel behoben bzw. bis die belastende Situation überstanden ist. Doch bei chronischen Erkrankungen kann auch eine dauerhafte Gabe sinnvoll und notwendig sein.

Halte dazu immer Rücksprache mit deinem Tierarzt, deinem Tierheilpraktiker oder einem Ernährungsberater und geben deinem Hund keinesfalls aufgrund einer Eigendiagnose Vitaminpräparate!

Wasserlösliche Vitamine B und C

B-Vitamine sind an sehr vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und sorgen für eine optimale Funktion der Nervenzellen. So ist zum Beispiel das Vitamin B12 für die Blutbildung nötig und fördert ein gesundes Bakterienwachstum.

Besonders bewährt haben sich bei einem chronisch erkrankten Hund Injektionen von Vitamin B12 und Folsäure. Gerade das Medikament Sulfasalazin (Antibiotikum), daß auch als Dauermedikation verabreicht wird, entzieht dem Hundeorganismus Folsäure.
Besprich dich hier mit deinem Tierarzt. 

Vitamin C wird benötigt für die Bildung von Gallensäuren und die Beschleunigung von Heilungsprozessen. Eine gute Versorgung mit Vitamin C kann Hagebuttenpulver* sein. 

Fettlösliche Vitamine A, D, E und K

Vitamin D reguliert Entzündungsprozesse und ein überschießendes Immunsystem.

Vitamin A unterstützt die Heilung der Schleimhäute.

Vitamin K2 (Knochenvitamin) und das Vitamin E sind zur Gesunderhaltung von Knochen und Haut wichtig. 

Zink & Selen

Sie sind die „Immun-Spurenelemente“ und verantwortlich für ein funktionierendes Immunsystem.
Dabei ist Zink auch maßgeblich am Zellstoffwechsel von Haut/Schleimhaut beteiligt . Gleichzeitig ist es mitverantwortlich für die  Bildung von Enzymen, die für den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Proteinen und Lipiden (Fette) benötigt werden.
Selen fördert die Reparatur des Darms und die körpereigene Entgiftung.

Omega-3 Fettsäuren

Omega-3 Fettsäuren sind entzündungshemmend und fördern ebenfalls ein gesundes Bakterienwachstum.

Die zerstörte Darmschleimhaut

Bei einer chronischen Entzündung des Darmes ist auch immer die Darm-Schleimhautbarriere gestört. So können Antigene, also Substanzen, die das Immunsystem als „fremd“ erkennt, aus der Nahrung in den Körper gelangen und damit weitere Allergien und Unverträglichkeiten verursachen, weil das Immunsystem diese Substanzen sofort bekämpft.
Damit weitet sich eine Überempfindlichkeit immer weiter aus, etwa auf weitere Nahrungsarten und verstärkt sich so. 

Umso wichtiger ist die individuell, passende Umstellung der Ernährung für die erfolgreiche Behandlung der IBD beim Hund.

Wenn die Darmwand geschädigt ist

Unter der IBD ist die Schutzbarriere der Darmwand deines Hund geschädigt.
Bei dieser Erkrankung liegt oft auch ein Ungleichgewicht von nützlichen und schädlichen Bakterien vor.

Die Zahl der Bakterien, die für den Fäulnis und Gärungsprozess der Nahrung verantwortlich sind, nimmt zu.
Dadurch wird die Schutzbarriere des Darms aufgelöst.

Der Angriff auf´s Immunsystem

Normalerweise läßt die Darmschleimhaut nur kleinste Teilchen passieren, etwa Nährstoffe und Wasser.
Doch unter der IBD ist diese Schutzbarriere jetzt löchrig. 

Nun gelangen auch große Moleküle in die Blutbahn des Hundes, wie zum Beispiel Krankheitskeime, also Bakterien und auch deren Giftstoffe.

Diese greifen jetzt das Immunsystem des Hundes an.
Die natürliche Reaktion auf diese Gifte sind Abwehrreaktionen in Form von Entzündungen.
Durch das Eindringen von Viren oder Bakterien, wird das Immunsystem des Hundes aktiviert.

Das Immunsystem versucht jetzt seine Aufgabe wahrzunehmen und beginnt sich gegen die Angriffe von Krankheitserregern und schädlichen Substanzen zu wehren. 

Wie es zu den Entzündungsreaktionen kommt

Die Immunzellen sind die weißen Blutkörperchen im Körper, auch Leukozyten genannt.

Sie werden durch Bakteriengifte oder Botenstoffe angelockt.
Leukozyten sind nicht an die Blutbahn gebunden, sondern wandern durch alle Gewebe, um gegen Entzündungsreaktionen vorzugehen.

Ist die Darmschleimhaut stark geschädigt, beginnt der Organismus die Gifte, die in ihn eindringen in Fettzellen, Muskulatur und Bindegewebe einzulagern.
Eine Entzündungsreaktion ist dann ein Zeichen dafür, dass der Körper die Giftstoffe abbaut, das heißt, die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) nehmen diese Gifte oder Erreger auf und bauen sie ab.

Unter den Leukozyten, gibt es sogenannte Freßzellen. Diese sind sehr groß, etwa 15 bis 20 Mikrometer.
Sie sind im Vergleich etwa um das Zehnfache größer als Bakterien.
Nur aufgrund ihrer Größe können sie ganze Zellen „fressen“. 

Die großen, weißen Blutkörperchen gehen aber auch durch die Schleimhautzellen des Darms, so werden genau diese Zellen noch weiter geschwächt. 

Es kommt also zu:

  • einer Schwächung des Immunsystems und gleichzeitig zu
  • chronischen und entzündlichen Prozessen

Denn durch die Einlagerung der Giftstoffe im Organismus können unterschiedliche Erkrankungen entstehen. 

Werden zum Beispiel gehäuft, Nahrungsmitteleiweiße durch die löchrige Darmwand aufgenommen, begünstigt dies Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Krankheiten die aus der löchrigen Darmwand entstehen, sind: 

  • Magen-Darm-Beschwerden, wie
    – Blähungen
    – anhaltender Durchfall
    – aber auch Verstopfung
    – chronische Magenschleimhautentzündung
    – Colitis ulcerosa (Darminfektion)
    – chronische entzündliche Darmerkrankungen (wie etwa IBD, engl.: Inflammatory Bowel Desease)
    – Reizdarmsydrom
  • Infektanfälligkeit
  • Allergien

Anzeichen, daß dein Hund betroffen sein könnte, sind:

  • häufige Infekte
  • chronischer Durchfall
  • ständige Darmbeschwerden
  • Allergien
  • und anderes

Die Darmgesundheit Schritt für Schritt 

Der Darm

Der Darm des Hundes hat eine Länge von ungefähr dem 4fachen der eigentlichen Körperlänge. Damit ist der Darm des Hundes mit bis zu 10 m Länge ein überaus großes Organ. 

Unterteilt wird der Darm in Dünn- und Dickdarm.
Dabei ist der Darm ein sogenanntes Hohlorgan und besteht aus 3 Schichten. 

Die Schichten des Darms sind:
von außen nach innen:

  • 1. Hülle (bleibt hier außen vor)
  • 2. Muskelschicht und Nervenfasern
  • 3. Darmschleimhaut  

Die Aufgaben des Darms:

  • Nahrung verdauen und dabei Nährstoffe resorbieren
  • Wasserhaushalt regulieren
  • Abwehrzellen des Immunsystems ausbilden
  • Botenstoffe und Hormone produzieren

Laß uns mit der zweiten Schichten des Darms beginnen

2. Muskelschicht mit Nervenfasern

Die Nervenfasern des Darms bilden das enterische Nervensystem. 

Dieses enterische Nervensystem hat ungefähr 4 – 5 mal so viele Nervenzellen wie das Rückenmark. 

Rückenmark und Gehirn wiederum bilden das zentrale Nervensystems, auch ZNS genannt. 

Aufgaben des enterische Nervensystems:

  • Darmbeweglichkeit
  • Ionentransport
  • Durchblutung des Darms
  • immunologische Funktion

Über den Vagus-Nerv, den Sympathikus und Parasympathikus, kommuniziert das enterische mit dem zentralen Nervensystem, über elektrische Impulse in den Nervenbahnen.

Doch auch über Botenstoffe, wie GABA, Serotonin und Hormone sind das Gehirn und der Darm miteinander gekoppelt.

Dies nennt man auch die Darm-Hirn-Achse. 

Wenn also dein Hund seinen Hundehaufen abgesetzt hat und den Haufen zuscharrt, dann ist diese bewußte Reaktion auf seine Darmtätigkeit, Teil der Darm-Hirn-Achse. So sind Gehirn und Darm sehr eng mit einander verbunden und ein Austausch erfolgt in beide Richtungen. 

Auf diesen wichtigen Aspekt der Darm-Hirn-Achse kommen wir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zurück.

Der Krankheitsverlauf einer IBD

Bei der IBD haben wir es je nach Krankheitsverlauf mit unterschiedlichen Problemen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungssystems zu tun. 

So können Beschwerden wie schon beschrieben den Dickdarm, aber auch den Magen oder den Dünndarm betreffen. 

Gleichzeitig zu den Krankheitssymptomen im Verdauungstrakt, zeigen sich die Symptome einer IBD irgendwann nicht mehr nur über die Probleme bei der Verdauung. Durch die eingeschränkte Verwertung von Nährstoffen, betrifft die krankhafte Veränderung den gesamten Hundeorganismus. 

So treten häufig weitere Beschwerden auf, wie:

  • dünner werdendes Fell
  • Appetitverlust
  • niedriger Vitamin-B12-Spiegel
  • niedriger Eiweißgehalt im Blut (Hypoproteinämie)
  • Blutarmut
  • Dehydrierung (Austrocknung)

Die chronische Darmentzündung im Zentrum des Dickdarms

Es gibt bei einer IBD die bereits beschriebenen allgemein gültigen Symptome. Daneben gibt es bestimmte Krankheitsanzeichen für die chronische Darmentzündung, je nachdem in welchem Verdauungstrakt sie besonders ausgeprägt ist. 

Liegt das Zentrum der IBD im Dickdarm ist die Verfassung des Hundes häufig unbeschwert und damit ist auch ein Verlauf in der Regel lange Zeit unauffällig. 

Erst wenn der Hund länger Zeit an der IBD erkrankt ist, wird seine Erkrankung augenscheinlich.

Dann äußert sich die IBD die vom Dickdarm ausgeht, mit folgenden Symptomen:

  • häufiger Kotabsatz (natürlich auch abhängig von der Fütterung!)
  • oft schleimiger Kot
  • Darmgrummeln
  • Behandlung des Durchfalls durch Schonkost und vorsichtiges Anfüttern, aber auch eine Antibiotika-Gabe hilft nur kurz und es kommt immer wieder zu neuen Krankheitsschüben. 
  • Cortisongabe bringt eine direkte Verbesserung 
  • aufgekrümmter Rücken durch Schmerzen und Krämpfe

Die chronische Darmentzündung im Zentrum von Magen bzw. Dünndarm

Zeigt sich die IBD mit dem Schwerpunkt auf dem Magen und Dünndarm, fallen dir die Symptome sehr viel mehr ins Auge. 

Symptome die mit dem Magen zusammenhängen:

  • schleimiges-wässriges Erbrechen
  • Erbrechen ist dabei oft gelblich-grün

Erbricht der Hund gelb und hell, ist dies Magenflüssigkeit.
Grün Erbrochenes stammt aus dem Zwölffingerdarm, dem Bereich der Galle.
Hier ist Gallenflüssigkeit in den Magen zurückgeflossen.
Dies geschieht nur dann, wenn eine chronische Entzündung und die Schließmuskel, die den Gallenrückfluss ansonsten verhindern, geschädigt sind. 

Die Symptome hier sind:

  • wässrig-schleimiges Erbrechen
  • Magenreflux
  • häufige Schmatzgeräusche
  • hoher Speichelfluss
  • oftmals Belecken der Pfoten
  • laute Darmgeräusche

Das Mikrobiom 

Unter dem Darm-Mikrobiom versteht man alles Lebende, was den Darm bewohnt,
daher spricht man hier auch von der Darmflora, also zum Beispiel:

  • Bakterien
  • Pilze
  • Hefen

Das Mikrobiom ist ein noch recht neues Feld in der Präventionsmedizin. 

Der Mensch trägt ca. 2 – 4 kg Darm-Mikrobiom in sich. 

Bisher kennt die Forschung rund 1.600 verschiedene „Darm-Bakterienarten“. Diese Arten haben nicht alle die gleiche Aufgabe, sondern haben eigene, spezifische Eigenschaften. Das heißt im Darm ist ein Multi-Kulti-Bakterien-Milieu angesiedelt, was sich gegenseitig perfekt ergänzt. Genau diese große Vielfalt bringt den großen gesundheitlichen Vorteil. 

3. Die Darmschleimhaut

Größter Teil des Immunsystems liegt im Darm

Im Moment geht man davon aus, daß 80 % der Immunzellen, also der größte Teil des Immunsystems, an der Darmoberfläche sitzt und gleichzeitig das Immunsystem an der Darmschleimhaut auch trainiert wird. 

Durch den Nahrungsbrei kommen hier neben harmlosen Nahrungsbestandteilen, auch Keime, Bakterie und andere gefährliche Stoffe an. Sie trainieren das Immunsystem darin, diese zu unterscheiden und so sorgen die Stoffe indirekt immer wieder dafür, dass das Immunsystem fit bleibt. 

Die Darmschleimhaut

Die Fläche der Darmschleimhaut, also ihre Oberfläche beträgt bis zu 500 Quadratmetern.
Damit ist die Darmschleimhaut unfassbar groß. Wie groß genau, da sind sich Forscher immer noch nicht einig. Die große Darmoberfläche ist so wichtig, weil die Zellen der Darmschleimhaut so, hervorragend die Nährstoffe aufnehmen können. 

Die Aufgabe der Darmschleimhaut 

Die Darmschleimhaut hat unter anderem die Aufgabe Nährstoffe und Wasser in den Körper hineinzutransportieren. Gleichzeitig verhindert sie, daß unerwünschte und für den Organismus schädliche Stoffe ins Körperinnere gelangen.

Aber es werden auch von bestimmten Zellen der Darmschleimhaut körpereigene Antibiotika (sogenannte Defensine) gebildet, um krankheitserregende Keime zu bekämpfen.  

Wo befindet sich die Darmflora?

Vor allem den Dickdarm besiedelt die Darmflora.
Dagegen kommen durch die zerstörende Wirkung der Magensäure, im Dünndarm nur wenige Mikroorganismen vor. 

Wie kommt es zu dieser enormen Fläche an Darmschleimhaut?

Diese große Resorptionsfläche kommt durch die zahlreichen Zotten und Vertiefungen zustande. Der gesamte Dünndarm ist mit etwa 4 Milliarden kleiner Zotten ausgestattet. 

Anders als der Dickdarm, dessen Aufgabe eine andere ist. 

Stelle dir zum bessern Verständnis eine Haarbürste vor. Die Haarbürste an sich, ist relativ klein. Doch durch ihre vielen Borsten, vergrößert sich ihre Oberfläche. Damit ist die Bürste mit ihren Borsten in etwa so aufgefächert, wie die Darmschleimhaut mit ihren vielen Darmzotten und Vertiefungen auch. Durch diese ausgeklügelte Oberfläche des Dünndarms ist seine Fläche um das 500-fache vergrößert.

Auf dieser vergrößerten Fläche der Dünndarmschleimhaut findet die Verdauung der Nährstoffe statt.

Gleichzeitig verfügen die Darmzotten noch über Saumzellen, die kleinen Härchen ähneln. Sie verfügen über Enzyme, die den Verdauungsprozess unterstützen. So ergibt sich der riesige Lebensraum für die Darmbakterien. 

Die Darmschleimhaut als „Firewall“

Um sich die Darmschleimhaut und ihre besondere Aufgabe besser vorstellen zu können, stelle dir hier einen sehr feinen Filter vor. So verhält es sich nämlich mit der Darmschleimhaut. Hier sitzen die Zellen sehr eng beieinander und werden gleichzeitig durch spezielle Verbindungsproteine fest miteinander verbunden.
Die Darmschleimhautzellen, sind quasi die „Firewall“ – ein Sicherheitssystem des Körpers. Ihre Aufgabe ist es, wichtige Nährstoffe und Wasser in den Körper hineinzulassen, allerdings Proteine, Keime und größere Giftmoleküle unverdauter Futterbestandteile, sicher abzuhalten. 

Die Darmschleimhaut schirmt damit das im Darm sitzende Immunsystem davor ab, Allergien zu entwickeln. 

Durch die entzündlichen Prozesse an der Darmschleimhaut bei einer IBD (inflammatory bowel disease) wird dieser „Filter“, also die Darmschleimhaut zerstört und damit die Darmwand durchlässig.
Die Darmwand verliert damit quasi ihren Eigenschutz. Jetzt gelangen nicht nur Nährstoffe in den Körper, sondern auch Keime und allergieauslösende Stoffe. 

Die Darmbakterien

Milliarden von Bakterien auf der Schleimhaut des Dickdarms bilden die sogenannte Darmflora oder auch Mikrobiom genannt.

Diese Darm-Bakterien bilden wichtige Stoffe für den Organismus. Die Darmflora übernimmt damit vielfältige und wichtige Aufgaben: 

  • Aufspaltung der Nahrung
  • Aufnahme von Mineralstoffen und Vitaminen 
  • Schutz des Immunsystems:
    – „gute“ Darmbakterien verdrängen potentielle Krankheitserreger
    – „gute“ Darmbakterien verhindern, daß sich schädliche Bakterien an die Darmwand anheften, sich dort ausbreiten und Infektionen hervorrufen
  • Training des Immunsystems:
    – um zwischen harmlosen Substanzen und „feindlichen“ zu unterscheiden
  • Produktion lebenswichtiger Vitamine
    – Vitamin B2 (Riboflavin)
    – Vitamin B12
    – Biotin
    – Folsäure
    – Vitamin K2, wichtig für die Blutgerinnung
    * kurzkettige, essentielle Fettsäuren
  • Produktion von Enzymen
  • Produktion von Aminosäuren
  • Produktion von Serotonin und Dopamin
  • Produktion von 80 % der Immunzellen
  • Produktion von viren- und baktierentötenden Eiweißstoffen („Immunglobuline“)

Doch Darmbakterien können außerdem auch giftige, also toxische und krebserregende Substanzen wie polyzyklische aromatische Wasserstoffe, die etwa beim Grillen, Braten, Räuchern und Trocknen entstehen neutralisieren, ebenso wie Nitrosamine, die dann für den Organismus nicht mehr so schädlich sind. 

Daher ist eine große Vielfalt und ein gesundes Gleichgewicht des Mikrobioms für die Gesundheit essentiell. Nur so kann der Hundeorganismus flexibel auf Umweltbedingungen reagieren.

Im Darm werden gleichzeitig über 20 Hormone gebildet und dies in Abhängigkeit der Darmflora. 

Darunter das Glückshormon Serotonin und das Schlafhormon Melatonin.

Die gesunde Darmflora

Wie beschrieben, hat die gesunde Darmflora einen erheblichen Einfluss auf die gesamte Gesundheit deines Hundes. 

Zum Beispiel produzieren „gute“ Darmbakterien, Fettsäuren und senken so den ph-Wert im Dickdarm. Dadurch entsteht dort ein saures Milieu, also eine Umgebung, die einen Anstieg von schädlichen Bakterien verhindert bzw. verlangsamt. So haben diese Bakterien keine Chance überhandzunehmen, auch wenn sie die Magensäure überlebt haben. Somit ist die Darmflora belastbar und von nachteiligen Bakterien geht weniger Risiko aus. 

Außerdem verhindert die gesunde Darmflora eben auch, dass Keime ins Blut gelangen bzw. dass Keime überleben. 

Die Balance zwischen „guten Darmbakterien“ und „schlechten Bakterien“ kann massiv durch die Ernährung beeinflußt werden. 

Darmflora und Abwehrkräfte

Nur über eine stabile Darmgesundheit, geht es auch dem gesamten Organismus des Hundes gesundheitlich gut, denn nur dann kann er sich effektiv gegen Krankheiten wehren. 

Dafür braucht es ein großes Spektrum der Darmflora. Ist hier eine Vielfalt nicht gegeben, ist die Immunabwehr des Körpers geschwächt und der Hundeorganismus ist anfällig für Darmbeschwerden (Durchfall, Blähungen etc.) bis hin zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie etwa der IBD.

Woher kommen die Darmbakterien

Heute geht man davon aus, daß bereits im Fruchtwasser der Mutterhündin, Bakterien von ihr auf den Welpen übertragen werden. 

Der Großteil der Bakterienbesiedlung erfolgt dann bei der Geburt. 

Bis dahin ist der Welpe in der Fruchtblase über die gesamte Tragezeit gut geschützt. 

Dies bedeutet für den Verdauungstrakt des Welpen, dass noch keine bakterielle Darmflora vorhanden ist. 

Wenn sich der Welpe bei der Geburt durch den Geburtskanal schiebt, übertragen sich die Bakterien der Mutterhündin von ihrem Darm und auch die der Vaginalflora auf den Welpen. Die Bakterien siedeln sich auf der Haut ebenso wie auf seinem Fell an und der Welpe schluckt Bakterien auch teilweise ab, so daß sich diese Bakterien auch in ihm ansiedeln. 

Auch während der Welpe an der Zitze saugt, gelangen weitere Bakterien in den Verdauungstrakt und beginnen diesen zu besiegen und sich dort zu vermehren. Das klappt am Anfang seines Lebens beim Welpen auch deshalb so gut, weil die Magenschleimhaut erst ab dem 18. Lebenstag beginnt, Magensäure zu produzieren. Einen wichtigen Schutz vor Krankheiten erhält der Welpe daher in den ersten Lebenstagen nach seiner Geburt über das sogenannte Colostrum (die Vormilch), die ihn mit wichtigen Antikörpern versorgt. 

Die Entwicklung des Darm-Mikrobioms im Hundeleben 

Im Laufe seines Hundelebens kommen natürlich immer mehr Bakterien hinzu. Welche Bakterien dies sind und in welchem Umfang sie im Darm-Mikrobiom „leben“, hängt vor allem von den Lebensbedingungen ab. Denn die Zusammensetzung dieser Bakterien verändern sich ständig. Von welchen Menschen wird der Hund gestreichelt, welche Oberflächen berührt er und vor allem wie wird der Hund ernährt oder welche Medikamente muss er vielleicht auch einnehmen. Daher ist das Darm-Mikrobiom ein eigenes kleines Universum und bei jedem Hund anders. 

Der Unterschied beim Kaiserschnitt-Baby 

Beim Menschen ist bereits in den ersten 5 Lebensminuten ein großer Unterschied erkennbar, zwischen einem Kaiserschnitt-Baby und einem Kind, das vaginal, also auf natürlichem Wege auf die Welt gekommen ist.
Kaiserschnitt-Kindern entgehen durch das Fehlen der Reise durch den Geburtskanal, die Bakterien der Mutter. 

In Schweden macht man daher in den Krankenhäusern einen Vaginalabstrich und reibt das Kaiserschnitt-Baby mit dem Vaginal-Sekret der Mutter ein bzw. gibt man dem Kaiserschnitt-Kind einen Q-tipp auf dem sich das Vaginal-Sekret der Mutter befindet, um es daran nuckeln zu lassen. So stellt man sicher, dass es die Bakterien der Mutter herunterschluckt und diese in den Magen-Darm-Trakt des Babys gelangen. 

Kaiserschnitt-Welpen

Welpen, die per Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden müssen, kommen vor allem zunächst mit einer keimfreien Umgebung der Tierarztpraxis oder Tierklinik in Kontakt und den verwendeten Latexhandschuhen. Später natürlich auch mit Hautbakterien von Menschen, die die kleinen Fellnasen betreuen. Damit wird die Darmflora eines Kaiserschnitt-Welpen vor allem mit diesen Bakterien besiedelt, denn die spezifischen Keime der Mutterhündin fehlen hier, ebenso wie bei einem Kaiserschnitt-Baby.
Damit dauert es in der Regel viel länger, bis sich eine normale Darmflora beim Welpen bzw. beim Junghund gebildet hat. Damit verbunden ist immer ein erhöhtes Risiko von Allergien. 

Darmbakterien der Mutter stärken Immunsystem des Babys

Warum legt man auf die Übertragung der Bakterienstämme von der Mutter auf das Baby so viel Wert?
Heute weiß man, dass das Risiko für Typ-2-Diabetes bei Kaiserschnitt-Kindern erhöht ist, ebenso wie sie ein erhöhtes Risiko haben an Fettleibigkeit zu erkranken. Die Darmbakterien stehen also im engen Zusammenhang mit dem Stoffwechsel. 

Interessant dabei ist, dass fehlende Bakterien aus dem Mikrobiom der Mutter, auch nicht bei den Kindern nachgewiesen werden konnten. Bakterien, die die Mutter also nicht hat, kann sie nicht an ihr Kind weitergeben. 

Daher wird heute bereits werdenden Müttern Probiotika, Präbiotika und eine Veränderung des Lebensstils nahegelegt.
Denn bereits während der Schwangerschaft gestalten die Darmbakterien der Mutter, über bakterielle Moleküle, das Immunsystem des Babys durch die Plazenta und später über Antikörper in der Muttermilch, mit. 

Dein Chance die Darmbakterien bei deinem Hund mitzugestalten. 

Doch du hast zu jeder Zeit die Chance diese wichtigen Bakterien mehr oder weniger gut im Darm deine Hundes anzusiedeln.

Was uns wieder zum großen Feld der Ernährung führt. Denn Ernährung hängt unmittelbar mit dem Darm zusammen und damit auch mit den Bakterien die im Darm leben.

Dabei solltest du wissen, dass das Darm-Mikrobiom am schnellsten auf eine Ernährungs- bzw. Lifestyle-Umstellung reagiert. Ganz im Gegensatz zu anderen Körperteilen, wie etwa eine Veränderung der Muskelmasse oder des Gewichts. 

Denn je nach Zusammensetzung der jeweiligen Mahlzeit vermehren sich die entsprechenden Bakteriengruppen oder aber wenn sie ihre Nahrungsquelle als Lebensgrundlage nicht vorfinden, sterben diese aus. 

Damit ist es möglich, über die Entscheidung der Ernährung die Bakterienarten und deren Menge im Darm zu beeinflussen.

In der Humanmedizin gilt die Faustregel, dass man über die richtige Ernährung (clean, mit vielen Ballaststoffen und naturbelassen) innerhalb von 3 Wochen, 30 % des Mikrobioms, also die Darmflora  zum Positiven verändern kann. 

Die Ähnlichkeit zwischen Mensch und Hund

Wenn es um die Darmflora geht, greife ich innerhalb dieses Blogbeitrages auch auf die Erkenntnisse aus der Humanmedizin zurück und ziehe auch den Vergleich zwischen Mensch und Hund. Warum? Durch die Domestikation, also Haustierwerdung des Hundes, veränderte sich nicht nur sein Erbgut und der Hund wurde im Gegensatz zum Wolf, zahmer und schloss sich enger dem Menschen an. Es zeigten sich bei Forschungen außerdem auch eine Veränderung von Genen, die mit der Verdauung in Zusammenhang stehen, etwa mit der Fähigkeit Stärke zu verdauen.

Nur so war es möglich, dass Hunde sich dem Menschen eng anschlossen, um in früheren Zeiten unsere menschlichen Essensreste zu verwerten und davon zu profitieren. 

So läßt sich erklären, warum die Darmflora des Hundes, als „bester Freund“ des Menschen, der des Menschen am meisten von allen Tieren ähnelt. Die Bakterienbesiedlung ist bei Mensch und Hund fast identisch. 

Deswegen geht man heute davon aus, dass die Darmflora des Hundes in der gleichen Art und Weise wieder hergestellt werden kann, wie das Mikrobiom des Menschen. 

„Gute“ Darmbakterien

Die Aufgaben, seine Funktionen und die Abläufe innerhalb des Mikrobioms sind hochkomplex. Verantwortlich dafür sind dabei einzelne Bakteriengruppen im Hundedarm. 

Im Hundedarm finden wir „gute“ Bakterien, wie Escherichia (E.)coli, Enterokokken, Laktobazillen, Bifidobakterien und diverse nicht so gute bis „schlechte“ Bakterien wie z.B. Clostridien, Streptokokken, Pseudomonas, die zwar auch immer anteilig vorhanden sind, aber bei einem Darm, der in Balance ist, keine Schwierigkeiten machen, jedoch sofort gern mitmischen und störend in Aktion treten, wenn die erstgenannten „Guten“ schwächeln.

Spricht man von „guten“ Darmbakterien, meint man nützliche Bakterien, die dem Hund bei der Verdauung von Nährstoffen helfen. Meist sind dabei Lactobazillen, Escherichia (E.)coli, Enterokokken und Bifidobakterien gemeint.

Lacotbazillen etwa produziert Vitamine, wie das Vitamin B12 und Vitamin K2. 

Gleichzeitig sorgen Bakterien wie Enterococcus faecium, Lactobazillen und Bifidobakterien für die Energiegewinnung aus Ballaststoffen, die sie zu kurzkettigen Fettsäuren abbauen. Dies hat eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel des Hundes. 

Die Krankmacher

Im Darmtrakt kommen nur wenige wirklich krank machende Bakterien vor. 

Zu ihnen gehören: 

  • Salmonellen, 
  • enterohämolytische Escherichia coli (EHEC)
  • Shigellen
  • Yersinia enterocolitica

Wichtiger ist diese Gruppe von Bakterien „im Auge zu behalten“, die nur dann störend für den Hundeorganismus werden, wenn sie sich durchsetzen und vorherrschen. Dann schwächen sie die Abwehrkräfte des Hundes, was beispielsweise zu chronischen Erkrankungen führen kann, wie eben einer IBD.

Zu den krank machenden Bakterien zählen: 

  • Clostridien
  • Streptokokken
  • Pseudomonas, 

Was dem Darm schadet 

Die Darmflora ist also ein eigenes Ökosystem. Entsprechend empfindlich reagiert diese Struktur auf äußere Einflüsse. 

Antibiotika

Doch sollte es bei deinem Hund nötig sein, ihm ein Antibiotikum zu geben, dann solltest du ihm schon währenddessen und auch noch nach der Antibiotika-Therapie ein passendes Probiotikum geben. Dadurch wird das Immunsystem bereits dann schon unterstützt und der positive Allgemeinzustand gefördert. Gleichzeitig wird nicht nur die Darmflora wieder aufgebaut, sondern vor allem für Hündinnen wichtig, die Vaginalflora wieder aufzubauen. Dieser Punkt wird bei Hündinnen häufig vergessen, daß ein Antibiotikum auch die Vaginalflora durcheinanderbringt und hier ebenfalls Bakterien abgetötet werden. So kommt es nach einer Antibiotika-Gabe häufig zu Blasenentzündungen, weil dies eben auch mit der Vaginalflora zusammenhängt. Daher ist es so wichtig zu klären, wie man nach einer Antibiotika-Therapie das Mikrobiom wieder aufbauen kann. 

Zucker

Zuckerreiche Lebensmittel, wie etwa zuckerreiches Obst, schaden dem Darmmikrobiom insofern, als daß sie Bakterien wachsen lassen, weil sie sie füttern, die allerdings nicht in einer so großen Zahl im Darm sein sollten.

Zusatzstoffe

Da sind zu nennen, Titandioxid (Zusatzstoff in Zahnpasta) oder auch andere Zusatzstoffe, wie Emulgatoren und Konservierungsmittel, die in verarbeiteten Lebensmittel enthalten sind. Diese Stoffe lassen bestimmte Bakterienstämme im Mikrobiom wachsen, die Stoffwechselprodukt herstellen, die zu Depressionen führen oder die die Darmschleimhaut durchlässig machen, so daß Bakterien ins Blut wandern können. 

Pestizide

Wie für uns Menschen, sind auch Pestizide für den Hund ein großes Problem. Für den Darm ist es ein großer Unterschied, ob der Hund Lebensmittel mit Pestiziden oder ohne Pestizide zu sich nimmt. Daher solltest du für deine Hund zum Beispiel Gemüse unbedingt immer gut waschen oder wenn es dir möglich ist, ihn mit Bioprodukte füttern.

Gluten

Als täglicher Bestandteil der Ernährung ist Gluten nicht zu empfehlen. Gluten ist vor allem im Weizen enthalten. Gluten dockt an der Darmwand an und lockert diese Verbindungen auf. Gluten führt dazu, daß die Darmzellen, die eigentlich fest miteinander verbunden sind, auseinanderweichen und die Nährstoffe aus der Nahrung damit nicht durch die Zelle weitergeleitet werden, sondern durch den gebildeten Spalt, also quasi zwischen zwei Zellen hindurchgehen. Gluten macht die Darmwand also durchlässiger. 

Das ist ein Mechanismus des „Leaky Gut“, dem durchlässigen Darm, dessen Krankheitsbild in der Humanmedizin weiterhin nicht anerkannt ist und nicht im Krankheitskatalog aufgenommen ist. 

Doch bei dem durchlässigen Darm geht der Nahrungsbrei sofort ins Blut und nicht stoffwechselphysiologisch zum Beispiel auch mal durch die Leber. Somit verschiebt sich auch der Leberstoffwechsel und Entzündungszellen vermehren sich. So hat man beim Menschen bereits einen Zusammenhang zwischen Gluten und der Blasenentzündung und auch Diabetes festgestellt.
Das Leaky Gut – Syndrom kennen wir beim Hund ebenfalls. 

Wurmkuren

Viele Tierärzte empfehlen den Hund alle drei Monate zu entwurmen. Obwohl du den Kot deines Hundes vor der Verabreichung einer Wurmkur, auf Würmer und Parasiten testen kannst. Denn nur bei einem Befall macht die Gabe einer Wurmkur Sinn. 

Bei der Gabe des Wurmmittels werden Würmer im Bereich des Darms abgetötet.
Allerdings wird dabei auch ein Großteil der natürlichen Darmflora des Hundes geschädigt.
Dann braucht der Darm deines Hundes Zeit die Wirkstoffe vollständig abzubauen und die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. 

Du findest hilfreiche Informationen zum Thema „Wurmkur beim Hund“ in unserem Blogbeitrag und in den entsprechenden Podcast-Folgen. 

Klicke „HIER“ um zum Blogbeitrag „Wurmkur beim Hund“ zu gelangen. 

Klicke „Hier“ für die Podcast-Folge: „027 Wurmkur beim Hund“

Impfungen

Impfungen beim Hund bleiben ein umstrittenes Thema.
Was auf der einen Seite Leben retten kann, wenn sich das Immunsystem mit der Bekämpfung verschiedenster Erreger beschäftigt, führt auf der anderen Seite zu einer starken Belastung des Organismus, besonders der Entgiftungsorgane.

So gab es jahrelang eine erbitterte Diskussion um Quecksilber in Impfstoffen, dass beim Menschen in Verbindung gebracht wurde mit Autismus und anderen gesundheitlichen Störungen. 

Heute wird stattdessen Aluminium verwendet, von dem man jetzt weiß, das es die Entstehung von Alzheimer fördert. 

Denn die chemischen Eigenschaften der verwandten Schwermetalle in Impfstoffen binden sich an die Proteine des Hundeorganismus und können deren Struktur verändern.
Auch Immunzellen zählen zu diesen Proteinen. 

Schwermetalle und damit eine Impfung, bringen so immer auch die Darmflora aus dem Gleichgewicht. 

Krankheiten

Auch beim Hund läßt sich nicht jede Krankheit verhindern. Doch die Abwehr von Viren und Bakterien erfordert Höchstleistungen vom Organismus deines Hundes. Damit sein Immunsystem diese Arbeit verrichten kann, braucht es viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Je nach Verfassung des Hundes und der Dauer seiner Erkrankung sind so körpereigene Reserven schnell aufgebraucht.
Gleichzeitig wird vor allem der Darm gefordert, in dem das Immunsystem deines Hundes, wie schon beschrieben, sitzt. 

Darmgesundheit

„Der Darm ist der Sitz der Gesundheit.“ Das wußte schon Hippokrates. 

Gerade deshalb ist der Hund, was er isst. (nach Paracelsus)

Daher ist eine gesunde und stabile Darmflora so wichtig,
denn ohne sie gibt es keine gesunde Schleimhaut und umgekehrt.
Ist die Darmschleimhaut nicht gesund, ist auch die Darmflora nicht im Gleichgewicht. 

Eine gesunde Darmflora sorgt für:

  • eine Regeneration der Darmschleimhaut
  • die Bildung von Fettsäuren und Vitaminen
  • die Abwehr von krankheitserregenden Keimen
    (Viren und Bakterien, aber auch Pilze, ebenso wie Parasiten)
  • einen Schutz des Immunsystems
  • eine optimale Nährstoffverwertung
  • eine Verbindung zum Gehirn (Bauchhirn)

2. Therapie-Säule: Darmsanierung

Den kranken Darm erkennen

Mit den bereits beschriebenen Symptomen und den diagnostischen Verfahren ist die Diagnose IBD, bei deinem Hund zu diesem Zeitpunkt bereits gestellt. 

Doch Hundehaltern rate ich im weiteren Verlauf der Behandlung immer die Schutzfunktion der Darmschleimhaut konkret zu überprüfen. 

Der Darmflora-Screening

Das Kotscreening ist ein weiterer wichtiger diagnostischer Schritt. 

Hierbei werden Parasiten (Würmer) und auch Giardien und Kokzidien ausgeschlossen.

Gleichzeitig gibt ein Darmflora-Screening, Aufschluss über die Qualität der Darmflora, die Verdauungsenzyme, mögliche pathogene Keime, wie z. b. Salmonellen und den ph-Wert des Kots.

Für eine genaue Kotuntersuchung sammelst du einfach und unkompliziert den Kot deines Hundes in einem oder mehrerer Röhrchen. 

Denn nur die Kotuntersuchung verschafft ein genaues Bild über den Zustand der Darmschleimhaut und des Mikrobioms. Daher solltest du folgende Parameter im Kot deines Hundes kontrollieren lassen:

  1. Darmflora-Analyse
  2. Sekretorisches IgA:
    Dieser Wert gibt dir einen ersten Überblick über die Funktion der Schleimhautabwehr.
    Deren Aufgabe es ist das Eindringen und Ansiedeln von potentiell gefährlichen Bakterien, Viren oder Pilzen zu verhindern und unverträgliche Nahrungsbestandteile und Giftstoffe zu neutralisieren.
  3. Alpha-1-Antitrypsin:
    Er dient der Regulation von Entzündungsreaktionen. Erhöhte Werte geben Hinweise auf eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut.
  4. Zonulin:
    Das Protein ist ebenfalls ein wertvoller Marker für die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut beim Hund. 

Die Darmsanierung

Über eine gezielte Darmsanierung verhilft man der Darmschleimhaut zu regenerieren.

Dabei sind vor allem folgende Aspekte wichtig:

  1. stoppen von Entzündungsprozessen,
    durch z. B. Umstellung der Ernährung 
  2. abheilen der geschädigten Darmschleimhaut,
    durch schützende Heilmittel
  3. Wiederaufbau der Schleimschicht, die normalerweile die Darmschleimhaut schützt
  4. Regulierung der Darmflora,
    durch ein Verringern schädlicher Darmbakterien etc. und eine Vermehrung „guter“ Darmbakterien

Aufbau der Darmschleimhaut und Gleichgewicht des Mikrobioms

Wie kann man nun eine Bakterienvielfalt fördern?

Das Mikrobiom deines Hundes ist ebenfalls stark von der Nahrungszusammensetzung, der Proteinqualität, aber auch der Proteinmenge, dem Fasergehalt und vielem mehr abhängig. 

Denn auch wenn sich die Darmschleimhautzellen innerhalb von wenigen Tagen vollständig erneuern, brauchen sie für diese unglaubliche Leistung besondere Nährstoffe. 

Dazu zählen:

  • Zink
  • Vitamin A
  • Vitamin B2
  • Vitamin B12
  • Biotin
  • Niacin

Weitere Faktoren um die guten Darmbakterien zu unterstützen sind:

  • L-Glutamin

Eine ausreichende Versorgung mit der Aminosäure L-Glutamin ist wichtig für die Schleimhäute, sowohl des Dickdarms, als auch des Dünndarms.
Denn L-Glutamin liefert die nötige Energie für die Neubildung von Darmzellen und sorgt so dafür, dass die Darmschleimhaut bei Schäden schneller regeneriert.

  • Vitamin D

Untersuchungen zeigten, dass Vitamin D die Zunahme einer positiven Darmflora unterstützt.
Ein Mangel setzt die Produktion von Peptiden herab, die in der Darmschleimhaut gebildet werden und Einfluss auf die Dichte der Schleimhaut haben, d. h. sie kann dünner oder sogar undicht werden. Gleichzeitig können sich bei einem Mangel des Vitamin Ds, „schlechte“ also ungünstige Keime vermehren und die guten Bakterien verdrängen.  

  • Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren leisten einen großen Beitrag zur Darmgesundheit, weil sie aus Entzündungshemmern bestehen. Somit senken sie den Anteil an Bakterien die entzündungsfördernd wirken und fördern eine gesunde Darmflora. 

Aufbau des Darmmikrobioms

Der tatsächliche Aufbau der ins Ungleichgewicht gerutschten Darmflora deines Hundes, kann dabei mehrere Wochen bis einige Monate in Anspruch nehmen. Bringt man die gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht, spricht man umgangssprachlich auch von einer „Darmsanierung“. 

Durch den Einsatz von natürlichen Präbiotika, Probiotika und Vitalstoffen wird die Darmgesundheit deines Hundes gezielt gefördert. 

Gleichzeitig werden auch Entzündungssymptome gelindert. 

All dies wirkt sich auf den gesamten Hundeorganismus aus und beeinflußt gleichzeitig auch das Nervensystem deines Hundes positiv. 

Da wir wissen, dass eine mögliche Ursache von IBD, Stress sein könnte, ist dies gerade für Hunde die unter Dauerstress stehen, ein zusätzlicher Pluspunkt und wichtiger Aspekt.

Präbiotika fördern die Darmgesundheit

Bestimmte Futterbestandteile fördern eine gute Darmgesundheit – dies sind die sogenannten Präbiotika.
Dabei handelt es sich um Ballaststoffe, die das Wachstum von „guten Darmbakterien“ unterstützen. 

Doch beim Thema „Ballaststoffe in der Hundeernährung“ tauchen häufig Fragen auf wie: Sind sie nicht völlig „überflüssig“ und nur „billiger Füllstoff“ oder sogar „gesundheitsschädlich“? 

Exkurs Ballaststoffe

Was sind Ballaststoffe?

Ballaststoffe sind Bestandteile der Nahrung, die entweder nur schlecht oder völlig unverdaulich sind. Was sich jetzt vielleicht sehr negativ anhört, macht diese Fasern jedoch für den Hundeorganismus sehr wertvoll. 

Ballaststoffe sorgen nicht nur für eine gesunde Darmschleimhaut, sondern unterstützen im Darm auch den Nahrungsbrei beim Weitertransport und regen den Darm zu seiner Bewegung an.  

Dabei werden die „Ballaststoffe“ in langsam fermentierbare und schnell fermentierbare Fasern unterschieden. 

Wir wollen uns hier auf die schnell fermentierbaren Fasern konzentrieren. 

Hierzu zählen:

  • Fructo-Oligosaccharide (FOS),
    (Mehrfachzucker aus Fruchtzucker)
  • Pektine
    (enthalten im Apfel, Möhre und Zuckerrübenschnitzeln),
  • Laktulose
    (ein Baustein des Milchzuckers)
  • Laktose
    (Milchzucker)
  • Inulin
    (enthalten z.B. in Chicorée, Artischocke)

Hinweis:
Äpfel und auch Zuckerrüben haben einen hohen Zuckergehalt. Sie sollten daher in der Hundeernährung in Maßen bzw. nur als „Trester“ beziehungsweise „Schnitzel“ gefüttert werden. Dann ist ihnen der Zucker bereits entzogen worden.

Alle Präbiotika sind Nahrung für die nützlichen Bakterien und so förderst du mit diesen Futterbestandteilen deren Wachstum im Dickdarm deines Hundes. Dies führt gleichzeitig dazu, dass schädliche Bakterien, wie etwa Chlostridien, zurückgedrängt werden. 

Doch durch diese fementierbaren Fasern passiert noch viel mehr. Es entstehen kurzkettige Fettsäuren. Sie unterstützen auf der einen Seite, zusätzlich die Ernährung der Darmzellen, sorgen aber auf der anderen Seite für eine Ansäuerung des Nahrungsbreis.
Dadurch werden die Bedingungen für die „schlechten“ Darmbakterien noch einmal herabgesetzt und der Heilungsprozess unterstützt.

Wichtig
Bei diesen schnell fermentierbaren Fasern gilt nicht, viel hilft viel.

Mag die Erläuterung auch diesen Anschein zunächst erwecken.  

Präbiotika sollten bei Hunden mit Bedacht eingesetzt werden, da sich auch krankmachende Bakterien von diesen Kohlenhydraten ernähren können.
Auch können größere Mengen von ihnen zu Durchfall führen.
Besonders zu Beginn einer angepaßten Fütterung solltest du sie daher immer langsam einschleichen. 

Auch Probiotika beim Hund kann sinnvoll sein

Was sind Probiotika?

Bei Probiotika handelt es sich um Kulturen von lebenden Mikroorganismen. Sie werden dem Futter des Hundes als Pulver zugegeben oder dem Hund als Kapsel oral verabreicht. 

So versucht man das Verhältnis der guten Darmbakterien über eine direkte Einnahme anzuheben. 

Dabei ist die Herstellung von Probiotika strengen gesetzlichen Regeln unterworfen. Probiotika gelten als Futtermittelzusatzstoffe und sind so zulassungspflichtig. 

Bei den zugelassenen Mitteln für den Hund, sind daher nur Mikroorganismen enthalten, welche für den Hund unbedenklich sind und deren Nutzen für den Hund auch nachgewiesen wurde. 

Laut EU-Verordnung für Hunde sind aktuell nur zwei Bakterienstämme zugelassen. Das sind Enterococcus faecium und Lactobacillus acidophilus.

Wie wirken Probiotika?

Auch über die Gabe eines Probiotikas wird versucht unerwünschte Bakterien zu hemmen und die „guten“ Darmbakterien zu stärken. 

Gleichzeitig bewirken Probiotika beim Hund eine Zunahme von Milchsäurebakterien und erhöhen die Bildung von Fettsäuren, was wiederum entzündungshemmend wirkt. 

Die Voraussetzung für einen möglichst positiven Effekt ist jedoch, dass die Probiotika in einer großen und ausreichenden Menge im Darm ankommen. 

Wie wendest du Probiotika an?

Wie schon beschrieben enthalten die meisten Probiotika zwei Bakterienstämme für Hunde unteranderem Enterococcus faecium, ein Bakterium, dass man vor allem im Dünndarm findet. 

Doch vielfach spielen sich Entzündungsreaktionen auch im Dickdarm des Hundes ab. Somit ist es sinnvoll auch ihn zu unterstützen, auch wenn es keine speziellen Bakterienstämme für genau diese Region gibt. 

Vor allem ist es wichtig, dass Bakterienkulturen, resistent gegenüber der Magensäure, den Gallensäuren und den Verdauungsenzymen sind. Probiotika müssen also zunächst die Darmpassage unbeschadet passieren, um schließlich einen positiven Einfluss auf das Gleichgewicht der Darmflora nehmen zu können. 

Gleichzeitig braucht Probiotika die Fähigkeit, sich an der Darmwand anzuheften, um die Darmflora zu unterstützen. 

Daher braucht es oft verschiedene Therapeutika jeweils für denn Dick- bzw. Dünndarm. 

Wichtig: 

  1. Ein Probiotika solltest du grundsätzlich einschleichen. Der angegriffene Darm kann gerade am Anfang mit den Bakterienkulturen überfordert sein und so kommt es trotz aller Vorsicht häufig zu Blähungen, weichem Kot oder auch Schleimbildung. Diese Begleiterscheinungen verschwinden in der Regel nach einigen Tagen.
  2. Damit sich über das Probiotika Darmbakterien ansiedeln können, mußt du sie deinem Hund entsprechend lange zufüttern.
    In der Regel mindestens 4 bis 16 Wochen.
    Doch gerade bei chronischen Erkrankungen ist es notwendig, das Probiotika sogar über mehrere Monate zu geben.
    Die Faustformel ist hier: Je länger die Erkrankung besteht, desto länger sollte du auch ein Probiotika in die Fütterung dazugeben.

Achtung bei fermentierten Lebensmitteln

Sicher hast du schon gehört, dass einige Lebensmittel bereits Mikroorganismen enthalten.
So werden immer wieder fermentierte, also probiotische Lebensmittel für die Darmgesundheit angepriesen, wie etwa:

  • Joghurt
  • Quark
  • Hüttenkäse
  • Buttermilch
  • Kefir 

Diese könnten ebenfalls einer Fehlbesiedlung des Darms beim Hund entgegenwirken, wäre da nicht die häufige Unverträglichkeit gegenüber Milchprodukten. Da Hunde die an einer IBD leiden häufig auch eine Laktoseintoleranz aufweisen, empfehle ich Milchprodukte eher nicht in die Fütterung einzubeziehen.

Sauerkraut, der fermentierte Weißkohl

Anders als bei den genannten Milchprodukten verhält es sich mit Sauerkraut. Hierbei befinden sich die Milchsäurebakterien auf der Blattoberfläche des Weißkohls und sorgen so für die Fermentierung zum Sauerkraut. Damit eignet sich Sauerkraut gut zur gelegentlichen Beimengung zum Hauptfutter deines Hundes und ist als kleine Portion eine gesunde Komponente für den Darm deines Hundes. 

Interessant:

Eine Kombination aus Präbiotika und Probiotika nennt man Synbiotika. Hier werden die positiven Eigenschaften der unterschiedlichen Bestandteile vereint, um die Darmgesundheit optimal zu unterstützen, denn die Wirkstoffe ergänzen sich in der Regel wunderbar. 

Konkrete Umsetzung der Darmsanierung

Was sich hier als schnelle und einfache Lösung darstellt, empfiehlt sich nicht, als blinde Verabreichung irgendeines Probiotikums an den betroffenen Hund.

So wie bei anderen Supplements, sprich Nahrungsergänzungsmitteln, übrigens auch, dieses Vorgehen NICHT zu empfehlen ist. 

Meine Vorgehensweise ist hierbei immer: 

messen, – supplementieren, – nachmessen 

Genau diese Vorgehensweise läßt sich beim Darmmikrobiom auch durchführen. 

Dazu läßt man eine Stuhlprobe des Hundes, wie oben bereits angesprochen, analysieren. Hierbei kann man genau erkennen, welche Bakterienstämme sind im Darm deines Hundes vorhanden und vor allem, wie genau sind sie dort verteilt. Anschließend würde man supplementieren. Also genau die Bakterienstämme auffüllen, die der Hund nicht hat, die ihm aber aufgrund seiner Beschwerden guttun würden oder aber die für seine allgemeine Gesundheit und sein Wohlbefinden positiv sind. 

Anschließend würde man zum Beispiel nach 3 Monaten oder nach einem halben Jahr erneut die Entwicklung der Bakterien nachmessen.
Hierbei würde man sich ansehen, sind die gewünschten Bakterienstämme wirklich angesiedelt worden, das heißt, war die Therapie erfolgreich? 

Wenn du deinem Hund einfach irgendwelche Bakterienstämme über ein Probiotika verabreichst, ähnelt das Vorgehen eher dem Gießkannenprinzip. Ein bisschen von diesem und ein wenig von jenem, ist zwar irgendwie gesundheitsfördernd, zielführend ist solch ein ungeplantes Vorgehen allerdings nicht und damit rausgeschmissenes Geld. 

Weitere natürliche Heilmittel zur Darmsanierung

Bei einer Darmsanierung streben wir im naturheilkundlichen Bereich nicht nur die Steuerung der Darmgesundheit durch Prä- und Probiotika an.

Bei der Darmsanierung werden gezielt drei Thematiken verfolgt. 

  1. Erholung der geschädigten Darmschleimhaut und damit Drosselung der Entzündungsprozesse.
  2. Schutz der Darmschleimhaut, durch Aufbau der schützenden Schleimschicht.
  3. Regulierung der Darmflora.

Diese Ziele einer Darmsanierung erreicht man mit den folgenden Massnahmen, wobei wir zunächst auf die Ernährung eingehen und anschliessend auf die einzelnen der drei Punkte:

Weitere Anliegen die dabei unterstützt werden sollen, ist sowohl der Schutz des Darms, also auch die Ausleitung möglicher Giftstoffe.

Der Schutz der Darmschleimhaut

Gerade ein Schutz des Magen- und Darmbereichs ist bei Verdauungsproblemen, vor allem in Verbindung mit chronischen Entzündungen, wie hier bei der IBD des Hundes, immer besonders wichtig.
Die Erkrankung einer IBD, betrifft immer den gesamten Magen- und Darmbereich.
Sind die Darmwände und die des Magens geschützt, drosselt dies entzündlich verlaufende Prozesse. Gleichzeitig wird zusätzlich die Darmschleimhaut bei ihrer Regeneration unterstützt. 

Dazu stehen uns in der naturheilkundlichen Praxis einige Mittel zur Verfügung. 

Flohsamenschalen – Anwendung und Wirkung

Die Heilpflanze – Flohsamen 

Flohsamen sind die Samen eines Wegerichgewächses aus Indien, Pakistan und dem Iran.
Bereits im Altertum war die positive Wirkung auf die Verdauung von Flohsamen bekannt. 

Flohsamen zählen ebenfalls zu den schnell fermentierbaren Fasern. Damit liefert der Flohsamen wertvolle Ballaststoffe.
Mit Flohsamen bzw. Flohsamenschalen werden zwei Aspekte der Verdauung beeinflussen. Auf der einen Seite  haben sie eine positive Wirkung auf Durchfälle des Hundes und wirken auf der anderen Seite aber auch leicht abführend, was sich positiv bei Verstopfung auswirkt. 

Die Wirkungsweise

Flohsamen binden Wasser im Darm und verdicken so den Kot des Hundes. Gleichzeitig bilden sie einen Schleim, der die Darmschleimhaut schützt und wie ein Gleitmittel wirkt.

Außerdem enthalten Flohsamen viele Öle und Proteine. Neben dem gebildeten Schleim schmieren diese fetten Öle ebenfalls die Darmwände. Damit schützen und pflegen sie den Darm zusätzlich. 

Flohsamenschalen nähren gleichzeitig durch ihre probiotischen Eigenschaften die „guten“ Darmbakterien und sorgen so für ein besseres Gleichgewicht innerhalb der Darmflora.

Doch Flohsamen wirken auch abführend.
Dabei helfen sie Schadstoffe abzutransportieren, was gerade bei chronischen Darmentzündungen, wie der IBD, wichtig ist. 

Über die Schleimstoffe, die sich in den Schalen der Flohsamen befinden, können sie viel Wasser binden. Dies nennt man Quellindex. Dadurch erhöht sich das Kotvolumen und der Kot wird schneller weiterbefördert.

Was es mit dem Quellindex auf sich hat

Flohsamen oder Flohsamenschalen

Der Flohsamen besteht aus dem Samenkern und seiner Schale. 

Seine Quelleigenschaft kann man wie bei allen Ballaststoffen messen. Dazu ermittelt man den sogenannten Quellindex. Das ist das Volumen, das ein Gramm nach vier Stunden quellen zeigt. 

Dabei hat man festgestellt, das ganze Flohsamen einen Quellindex von neun aufweisen. 

Flohsamenschalen sind die Samenschalen der Pflanze Plantage ovata. Sie enthalten viele lösliche Ballaststoffe.
Daher kommen Flohsamenschalen auf einen vielfach höheren Quellindex von vierzig. 

Darauf solltest du achten

Da Flohsamenschalen stark aufquellen, mußt du sie immer vor der Fütterung deines Hundes mit Wasser übergießen und vorquellen. Gleichzeitig mußt du dafür sorgen, dass dein Hund während der Gabe von Flohsamenschalen zusätzlich ausreichend trinkt. 

Quellen die Flohsamenschalen nicht ausreichend, bilden sich zu wenig Schleimstoffe und die positive Wirkung bleibt aus. 

Vorsicht

Grundsätzlich solltest du Flohsamen nicht anwenden, wenn bei deinem Hund gerade noch eine akute Entzündung im Magen-Darm-Trakt besteht. 

Sollte dein Hund Medikamente einnehmen müssen, die über den Darm wirken, kann die zeitgleiche Gabe von Flohsamen, die Aufnahme der Arzneimittel behindern. 

Zwischen der Einnahme von Flohsamen und der nötigen Medikamente sollten mindestens 1 – 1 1/2 Stunden vergangen sein.
Besprich dich hierüber unbedingt mit deinem Tierarzt. 

Leidet dein Hund an Erkrankungen der Nieren oder des Herzens, bei denen er nicht viel trinken darf, besprich dich ebenfalls unbedingt mit deinem Tierarzt, ob Flohsamen für deinen Hund geeignet sind. 

Leinsamen- Anwendung und Wirkung

Heilpflanze – Leinsamen 

Was ist Leinsamen?

Leinsamen oder auch Leinsaat genannt, ist der Samen von Flachs. 

Lein ist eine sehr alte Pflanze und wird fast in der ganzen Welt angebaut.
Leinsamen enthalten rund 40 Prozent Fett und sind der Rohstoff für Leinöl.
Je nach Sorte hat der Leinsamen unterschiedliche Bezeichnungen. So gibt es den Goldleinsamen, der eine gelbe Schale hat und braunen Leinsamen.

Wirkungsweise von Leinsamen 

In der Schale des Leinsamens stecken viele Ballaststoffe, die eine gesunde Darmflora fördern. Dies sind sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe. 

Diese Schleimstoffe haben verschiedene positive Effekte auf Durchfallerkrankungen, Verdauungsbeschwerden und den Cholesterinspiegel bzw. die Blutfette. 

Vor allem die unlöslichen Ballaststoffe sind wichtige Nährstoffe für die „guten“ Dambakterien im Dickdarm. Durch dieses Nahrungsangebot wird ihre Anzahl im Dickdarm vermehrt. 

Aber diese nicht-abbaubaren Ballaststoffe des Leinsamen wirken auch wie eine Art „Schwamm“. Ebenso wie bei Flohsamenschalen, quellen diese Schleimstoffe in Verbindung mit Wasser um das 4 – 8-fache ihres ursprünglichen Volumens auf. Diese Quellstoffe binden Giftstoffe und befördern sie aus dem Darm hinaus.

Inhaltsstoffe von Leinsamen 

Neben den Ballaststoffen enthält Leinsamen auch Proteine und fette Öle. So findet sich im Leinsamen ein hoher Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Diese ungesättigten Fettsäuren haben  eine entzündungshemmende Wirkung und damit auf den gesamten Hundeorganismus einen positive gesundheitlichen Effekt. 

Doch auch so wertvolle Inhaltsstoffe wie Eisen, Folsäure, Kalium, Kalzium und Lezithin sind im Leinsamen enthalten.
Ebenso einige Vitamine, wie Vitamin B1, B2, und B6 und Vitamin E. 

Gleichzeitig helfen die Öle bzw. die Fettsäuren dabei, Nahrungsreste mit einem „Film“ zu überziehen. Das macht den Kot deines Hundes weicher, was wiederum dem Magen- und Darmtrakt hilft, den Kot leichter weiter zu befördern und schließlich auszuscheiden. 

Leinsamen – ganz oder geschrotet?

Der ganze Leinsamen durchläuft den Magen- und Darm-Trakt deines Hundes häufig völlig unverdaut. So aber kann der Leinsamen seine Wirkung nicht entfalten. 

Eine bessere Wirkung erzielst du, wenn der Leinsamen geschrotet wird. Nur so gelangen die Schleimstoffe aus dem Samen und es vergrößert sich die Oberfläche, an der Wasser gebunden werden kann. Gleichzeitig setzt sich so das Leinöl frei. 

Doch da geschroteter Leinsamen eine kurze Haltbarkeit hat, zerkleinere die benötigte Menge vor dem Verfüttern zum Beispiel in einem Mörser. 

Ein weiterer positiver Aspekt ist der hohe Magnesiumanteil in den Leinsamen. Sie stärken Knochen, Muskeln und das Nervensystem deines Hundes. Gleichzeitig schützt Magnesium Neven und Herz.

Leinsamen und das Thema „Blausäure“

Immer noch wird vielfach an der Fehlinformation festgehalten, dass Leinsamen aufgrund der angeblich enthaltenen Blausäure besser gemieden werden sollte, da er giftig sei. 

Wie aber bei so vielem gilt auch hier:
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ nach Paracelsus.

Doch Leinsamen enthält keine reine Blausärue. Geringe Mengen Blausäure entsteht erst beim Abbau einer chemischen Verbindung, den cyanogenen Glycosiden. Diese Verbindung ist natürlicherweise in vielen Pflanzen enthalten und kann unter bestimmten Umständen Blausäure freisetzten.

Vielleicht ist dir der Zusammenhang von Amygdalin aus Bittermandelöl und Aprikosenkernen bekannt. Bei übermäßigem Verzehr, können sie zu einer Blausäurenvergiftung führen. 

Beim Verschlucken des ganzen Leinsamens, wird dieser nicht gespalten und daher auch keine „Blausäure“ freigesetzt.
Anders ist es, wenn Leinsamen zerkaut oder geschrotet verzehrt wird, denn dann werden kleine Mengen der chemischen Verbindungen zwar freigesetzt, sie stellen jedoch bei verzehrüblichen Mengen keine Gefährdung der Gesundheit dar.  

Durch die funktionierende Entgiftung des Körpers, was in der Regel der Fall ist, werden die geringen Mengen an Blausäuren, die beim Abbau der chemischen Verbindung entsteht, über den Harn ausgeschieden. 

Wir schauen genauer hin

Beim Menschen sind 1 bis 2 mg reine Blausäure pro Kilogramm Körpergewicht tödlich.
Bei einem Durchschnittskörpergewicht beim Mann von 80 kg, wären dies zwischen 80 bis 160 mg reine Blausäure. 

Rechnung: 

In einem Gramm Leinsamen befinden sich durchschnittlich 0,2 mg Blausäure. 

Klammern wir die natürliche Entgiftung des Körpers an dieser Stelle der Einfachheit halber einmal aus.
Um dann eine tödliche Menge an Leinsamen aufzunehmen, müßte die Person, bei 80 kg Körpergewicht, 400 g – 800 g Leinsamen auf einmal essen. 

Eine solche Menge entspricht nicht dem täglich, üblichen Verzehr. 

Wichtig ist festzuhalten:
Experten sind sich weiterhin nicht einig, ob die Blausäure im Leinsamen überhaupt zum Tragen kommt. 

Goldener und brauner Leinsamen – der Unterschied

Der Unterschied zwischen den beiden Leinsamen-Sorten liegt in ihrer Quellfähigkeit und in den Fettsäuren. 

Goldleinsamen
Der gelbe Leinsamen besitzt eine stärkere Quellfähigkeit, als brauner Leinsamen.
Daher ist er besonders wirkungsvoll bei Verstopfung, denn er regt die Darmbewegeung (Darmperistaltik) an. 

Brauner Leinsamen
Brauner Leinsamen verfügt über eine größere Menge an Omega 3-Fettsäuren und enthält mehr Schleimstoffe.

Daher wähle den Leinsamen sorgsam für deinen Hund aus. 

Darauf solltest du achten 

Kaufe Leinsamen immer nur ganz. Leinsamen der bereits geschrotet ist, kann bereits nach einer Woche ranzig werden. 

Der Leinsamen quillt auf, daher ist es unter Umständen wichtig ihn vorher gut quellen zu lassen und ihn dazu mit entsprechend viel Wasser zu übergießen. Ein entsprechendes Aufquellen ist besonders wichtig bei einer Verstopfung. 

Gleichzeitig ist es hier hilfreich, wenn dein Hund zusätzlich viel trinkt, um einer Verstopfung zusätzlich entgegenzuwirken. 

Achtung:
Wird der Leinsamen bei einer Verstopfung mit zu wenig Flüssigkeit gefüttert wird, kann dies zum Darmverschluss führen!

Es ist nicht wirklich sicher, ob die Blausäure die im Leinsamen enthalten ist, überhaupt im Organismus des Hundes wirksam wird.
Solltest allerdings im Leinsamen eine Gefahr sehen, so kannst du Leinsamen kurz aufkochen. Blausäure ist wasserlöslich und verdampft beim Kochen.

Brauner Leinsamen bei einer IBD des Hundes

Bei einer Magen-Darm-Entzündung eignet sich besonders der braune Leinsamen.
Diese Sorte hat einen besonders hohen Gehalt an Schleimstoffen.
Kochst du den braunen Leinsamen noch vorher, werden die Schleimstoffe besonders wirksam und legen sich über die angegriffenen Schleimhäute. So werden Darmschleimhäute vor Reizungen geschützt und können regenerieren. Zusätzlich helfen die im braunen Leinsamen enthaltenen Fettsäuren gegen Entzündungen.
Was bei einer IBD des Hundes absolut wünschenswert ist. 

Vorsicht!

Wie schon bei den Flohsamenschalen beschrieben, könnte auch Leinsamen die Passage von Medikamenten aus dem Darm in die Blutbahn behindern. So werden die Wirkstoffe von Medikamenten schlechter aufgenommen.

Daher solltest du deinem Hund Medikamente und Leinsamen nicht gleichzeitig geben, sondern zeitlich versetzt füttern. Das heißt, wenn es dir möglich ist, verabreiche deinem Hund Medikamente mindestens 1 – 1 1/2 Stunden vor dem Füttern von Leinsamen.

Dosierung bei Hunden

Da du Leinsamen nicht überdosieren kannst, brauchst du keine genaue Berechnung nach dem Körpergewicht des Hundes.
Orientiere dich grob an der Größe deines Hundes. 

Hier gilt:

  • kleine Hunde erhalten rund   5 g Leinsamen täglich 
  • große Hunde erhalten rund 10 g Leinsamen täglich 

Viele Hunde sind bei ihrem Futter sehr wählerisch. Daher gebe deinem Hund zunächst kleine Mengen an vorbereitetem Leinsamen mit in seine normale Hauptmahlzeit. Akzeptiert er diese Beimischung, dann steigere die Menge langsam, bis du bei der empfohlenen Dosierung für deinen Hund angelangt bist. 

Anwendung

Natürlicher Schleim aus geschrotetem Leinsamen

Schrote die Menge des benötigten Leinsamens und übergieße ihn mit 2 –  3 Esslöffel heißen Wassers.
Lasse ihn etwa 10 Minuten ziehen und abkühlen.

Anschließend gibst du den Leinsamenschleim mit ins Hauptfutter deines Hundes. 

Du kannst auch etwas geriebene Karotte dazugeben. Du kannst auch einen geraspelten Apfel daruntergeben, wenn es dein Hund verträgt.

Während du deinem Hund den Schleim als Therapie verabreichst, sorge unbedingt für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Gleichzeitig halte Abstand zur Einnahme von Medikamente wie beschrieben.

Erst nach dem Schutz de Darmschleimhaut, kümmert man sich um deren Heilung und Regeneration.
Um dann im Anschluß den Aufbau der Darmflora (Mikrobiom) zu unterstützen. 

Leinsamen selber schroten

Da geschroteter Leinsamen schnell ranzig wird oder gar schimmelt, lohnt es sich, ihn selbst zu schroten oder zu mahlen. 

Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Mörser:
    Hier bleibt der Leinsamen besonders grob. 
  • Kaffeemühle:
    In einer Kaffeemühle wird der Leinsamen ebenfalls gut geschrotet oder je nach Einstellung auch gemahlen. 
  • Mixer:
    Ähnlich wie das Nutzen einer Kaffemühle, wird auch hier der Leinsamen gemahlen. 

Leinsamen im Mörser schroten 

Gebe zunächst die benötigte Menge der Leinsamen in einen Mörser. Reibe anschließend, in kreisenden Bewegungen, mit dem Stößel über die Leinsamen

Sobald die Leinsamen genügend zerkleinert sind kannst du sie, wie beschrieben mit Wasser übergießen und quellen lassen. 

Leinsamen im Mixer mahlen 

Dieses Küchengerät ermöglicht es dir, die Leinsamen unterschiedlich grob zu mahlen. 

Dazu gebe die benötigte Menge Leinsamen in den Mixbehälter.
Schalte das Gerät für nur einige Sekunden ein. So bildet sich zunächst grober Leinsamenschrot. Möchtest du die Leinsamen feiner mahlen, starte den Mixer erneut für wenige Sekunden.

Regeneration der Darmschleimhaut

Bei der IBD des Hundes liegt immer eine geschädigte Darmschleimhaut vor. Die Naturheilkunde bietet viele Möglichkeiten, die Darmschleimhaut bei ihrer Regeneration zu unterstützen. 

Einige möchte ich dir hier gerne vorstellen. 

Huminsäuren

Huminsäuren sind die wichtigsten Bestanteil des Moores.
Huminsäuren enthalten natürliche Huminstoffe. 

Dabei wirkt Huminsäure auf unterschiedliche Weise.
Ein Teil der aufgenommenen Huminsäure wird vom Körper aufgenommen und fördert die Funktion des Immunsystems, denn es regt die Produktion von Antikörpern an. 

Gleichzeitig wirkt Huminsäure auch direkt im Darmtrakt.

So wirkt Huminsäure grundsätzlich einem gereizten Magen-Darm-Trakt entgegen, denn sie beruhigen die Schleimhäute. 

Zum einen legt sich ein dünner, gelartiger Film auf die Schleimhaut des Darms, um diesen zu schützen.
Andererseits fördert diese Gelschicht auch die Heilung von Entzündungen der Darmschleimhaut. Die natürlichen Huminstoffe bedecken nicht nur die Schleimhäute des Darms, sondern beruhigen auch die Nervenden in den Schleimhäuten. So werden Schmerzen reduziert. 

Zusätzlich hat Huminsäure auch eine antistressige Wirkung.
Huminsäure beeinflußt die Wirkung der Stresshormone Adrenalin und Noradenalin, die in den Nebennieren produziert werden.
Ein hoher Spiegel dieser Hormone weist auf massiven Stress hin. 

Huminsäure bindet nun die überflüssig produzierten Hormone. Damit gelangen sie nicht mehr an die Zellen, um deren Funktion zu steigern.

Die antibakterielle Wirkung der Huminsäuren regt die „guten“ Darmbakterien zur Vermehrung an und hemmt so die „schlechten“, pathogenen Bakterien im Darm und auch die natürliche Darmbewegung stellt sie wieder her.

Huminsäuren wirken außerdem entgiftend. Durch ihre besondere chemische Struktur können sie Stoffwechselprodukte, Pestizide und Umweltgifte binden und aus dem Körper transportieren. 

Damit hat die Huminsäure einen sehr breiten Wirkungsbereich. 

Darauf solltest du achten

Bekommt dein Hund regelmäßig Medikamente, solltest du zur Gabe von Moor einen zeitlichen Abstand von 2 Stunden einhalten. 

Denn Moor bindet nicht nur Giftstoffe im Darm, sondern auch die wichtigen Wirkstoffe aus den Medikamenten. 

Die Gabe von Huminsäure bei einer IBD deines Hundes kann als Langzeittherapie angebracht sein. Besprich dich daher unbedingt mit deinem Tierarzt, einem Ernährungsberater oder Tierheilpraktiker. 

Wenn ich dich bei der IBD Erkrankung deines Hundes unterstützen soll, dann schreibe mir gerne unter lernpfote@web.de und wir besprechen uns zunächst in einem kostenlosen Erstgespräch. 

3. Therapie-Säule: Unterstützung mit Naturheilkunde

Eine homöopathische Unterstützung etwa durch Schüsslersalze oder homöopathische Mittel, kann an dieser Stelle nicht umfassend aufgezeigt werden.

Daher gehe ich in meinen weiteren Ausführungen nun auf die Möglichkeiten einer naturheilkundlichen Unterstützung ein. 

Bei der Behandlung einer IBD hat sich unter anderem die Anwendung von Zeolith bewährt. 

Zeolith

Zeolith ist ein Vulkangestein und wird als Pulver oder in Form von Kapseln zur Entgiftung des Körpers und zur Entlastung der Leber eingesetzt. Als reines Mineral ist Zeolith frei von Zucker, Laktose und Gluten. Daher achte auf die Empfehlung deines Tierheilpraktikers oder Tierarztes.
Das Produkt sollte weder Laktose noch Kohlenhydratverbindungen enthalten. Gerade bei der hochsensiblen Verdauung des an IBD erkrankten Hundes, braucht es ein reines Zeolith-Pulver.

Zeolith besitzt eine schwammähnliche Oberfläche. Da es selbst unverdaulich ist, bindet es Giftstoffe, allergieauslösende Stoffe, wie Histamin und bestimmte Schwermetalle, im Magen-Darm-Trakt, noch bevor sie über den Darm aufgenommen werden. Es fängt also mit der Nahrung aufgenommene Stoffe ab.
Gleichzeitig bindet es aber auch im Hundeorganismus gebildete Giftstoffe und Ammoniak und schützt so die Darmschleimhaut vor weiterer Schädigung. 

Darauf solltest du achten 

Halte unbedingt einen Mindestabstand von mindestens einer Stunde zur Einnahme von Medikamenten ein, da sonst die Inhaltsstoffe der Medikamente gebunden werden. 

Dein Tierheilpraktiker wird dir hier genaue Empfehlungen aussprechen. 

Es empfiehlt sich Zeolith über 6 – 8 Wochen alle 6 Monate anzuwenden. 

Enzym-Therapie

Enzyme sind an vielen wichtigen, biochemischen Vorgängen im Organismus beteiligt. Dabei greifen sie nur dort ein, wo ihre Reparatur- oder Regulationsaufgaben nötig sind. 

Im Zusammenspiel mit Vitaminen und Mineralstoffen, beeinflussen mehr als 5.000 Enzyme die verschiedenen Stoffwechselprozesse. 

Dabei gibt es Enzyme die der Körper selbst herstellen kann und Enzyme, die er über die Nahrung aufnehmen muss.

Damit ist es über Enzyme möglich, ein übersteigert arbeitendes Immunsystem abzumildern, ebenso wie über die Gabe von Enzymen ein geschwächtes Immunsystem gestärkt wird.

Achtung:
Besprich dich immer, auch bei vermeintlich „nur“ homöopathischen Mitteln mit einem Tierheilpraktiker oder deinem Tierarzt. 

Denn kontraindiziert, also bei bestimmten Medikamenten und therapeutischen Maßnahmen nicht anwendbar, ist eine Enzym-Therapie evtl. bei einer Azathiprin- oder Ciclosporin-Behandlung, also bei einer Behandlung zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr!

Die Mykotherapie

Enzymtherapie mit Heilpilzen

Die Pilzheilkunde hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). 

Mit mehr als 4.000 Jahren Erfahrung in der asiatischer Heilkunst, ist die Wirkung von Heilpilzen mittlerweile durch viele wissenschaftliche Studien belegt.

Heilpilze werden auch Vitalpilze oder medizinisch wirksame Pilze genannt. 

Werden in unseren Breiten bei Krankheitsanzeichen meist „nur“ die Symptome behandelt, liegt das Augenmerk in der TCM auf dem Verständnis der Gesundheit. Man will in der TCM die Ursache einer Erkrankung erkennen und mit Hilfe der Mykotherapie beseitigen. 

Damit ist die Pilzheilkunde eins der ältesten Naturheilverfahren der Welt. 

Dabei stabilisieren Heilpilze das Immunsystem, hemmen Entzündungen, entgiften den Organismus und schützen die Darmschleimhaut. 

Therapie mit Heilpilzen

In der Therapie mit Heilpilzen wird mit dem ganzen Pilz gearbeitet, weil hier alle wichtigen Inhaltsstoffe enthalten sind. 

Wichtige Inhaltsstoffe der Heilpilze sind:
* Vitamine

  • Mineralien
  • Glykoproteine
  • Triterpene
  • Chitin
  • Adenosine
  • essenzielle Aminosäuren 
  • Enzyme

Tausendsassa – Triterpene, Glykoproteine und Enzyme

Diese Wirkstoffe möchte ich besonders herausstellen. 

Neben den wichtigen Enzymen der Heilpilze, zählen auch Triterpene und Glykoproteine zu den wirkungsvollsten Inhaltsstoffen von Heilpilzen. 

Triterpene

Zu den Triterpenen zählen Stereoide, Gallensäuren und das Vitamin D. Triterpene sitzen vor allem in den Sporen und Lamellen des Pilzhutes. 

Das Wirkungsspektrum von Triterpene reicht von 
* antioxidativ

  • antibakterielle
  • antiviral
  • antikarzongen   bis zu
  • fungizid

Glykoproteine

Glykoproteine sind komplexe Moleküle und Proteine und haben eine immunregulierende und antitumorale Wirkung. 

Enzyme 

Die Enzyme in den Pilzen sind an den schon beschriebenen Abläufen im Organismus beteiligt.
Allen voran handelt es sich um antioxidative Enzyme.
Dazu zählen Glutathion (GSH), Laccase und Superoxiddismutase (SOD). 

Andere Enzyme unterdrücken ein Zellwachstum bzw. die Vermehrung von Gewebe. Hier spricht man von einer Zellproliferation. Sie äußert sich im Zellwachstum und in der Zellteilung (Protease und Glukose-2-Oxidase). 

Außerdem sind Enzyme an der Entgiftung des Organismus beteiligt. 

Pilze sind sehr enzymreich und spalten Giftstoffe auf, verändern deren Struktur und leiten diese aus dem Köper heraus. 

Bei der Spaltung von Giftstoffen entstehen freie Radikale. Gegen deren schädliche Wirkung steuern direkt Enzyme mit ihrer antioxidativen Wirkung entgegen. 

Dieser Prozess der Entgiftung läuft bei einer Erkrankung im Hundeorganismus mit voller Kraft und vor allem in Situationen mit hohem Stresspotenzial. Beides ist bei der Erkrankung an IBD gegeben. 

Daher ist es hierbei besonders wichtig den Körper mit den benötigten Wirkstoffen zu unterstützen. 

Heilpilze in der Anwendung

Bei der medizinischen Anwendung von Heilpilzen solltest du darauf achten, dass du Produkte aus einem zertifizierten Anbau verwendest.

Nur über eine hohe Qualität ist gewährleistet, dass die verwendeten Pilze, den Körper bei seiner Entgiftung unterstützen und nicht weitere Gift- oder Schadstoffe in den Hundeorganismus mit hineinbringen. 

Wird ein Pilzpulver verwendet achte darauf, dass der ganze Pilz verwendet wurde. Nur so ist ein hoher Enzymgehalt sichergestellt. 

Außerdem sind nur bei der Verwendung des ganzen Pilzes weitere verschiedene Vitamine, wie etwa Vitamin A, B-Vitamine (B1, B2, B3, B6 und B12), Vitamin C, Vitamine D und E enthalten. Ebenso wie die Spurenelemente Eisen, Kalium, Kalzium und Selen. 

Diese Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine werden gebraucht, um die Enzyme zu unterstützen. 

Gleichzeitig sollte bei der Pilzpulverherstellung eine schonende und erntefrische Trocknung, bei bis zu maximal 40° C, erfolgen. Nur so ist sichergestellt, dass die empfindlichen Enzyme und Proteine durch den Einsatz von Hitze nicht zerstört wurden. 

Lasse dich in der Anwendung von Heilpilzen unbedingt von einem erfahrenen Tierheilpraktiker unterstützen, denn eine Therapie sollte einschleichend erfolgen. 

Kurkuma

Vielleicht kennst du Kurkuma, denn es ist ein wesentlicher Bestandteil des Currypulvers. 

Kurkuma ist eine Pflanze, die schon sehr lange in der indischen Ayurveda-Medizin und chinesischen Medizin eingesetzt wird. Kurkuma, Gelber Ingwer oder Gelbwurz, wie sie auch genannt wird, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Ingwergewächse und stammt aus Südasien. 

Dem Hauptinhaltsstoff der Kurkuma-Knolle, dem Curcumin, werden viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben.

Zu den positiven Eigenschaften gehören:
* stark antioxidative Wirkung
* antibiotische und antivirale Wirkung
* entzündungshemmende Wirkung
* schmerzlindernde Wirkung
* unterstützt bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen wie IBD

Achtung
So positiv dies auch alles klingt, solltest du die Gabe von Curcumin immer mit deinem Tierarzt oder einem Tierheilpraktier absprechen.
Vor allem wenn dein Hund Medikamente bekommt oder eine Chemo-Therapie erhält.
Denn Curcumin kann durchaus zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln führen und auch die Menge des Chemotherapeutikums beeinflussen. 

Die „Goldene Paste“ bei IBD 

Schon lange wird das ayurvedische Heilrezept beim Menschen angewendet.
Dem Hund wird es, in etwas abgewandelter Form als „Goldene Paste“ gefüttert.

Die Zusammensetzung als „Goldene Paste“ beschränkt sich auf wenige Zutaten.
Neben gemahlenem oder frischen Kurkuma, braucht es noch frisch gemahlenen, schwarzen Pfeffer und Kokosöl. 

Die Besonderheiten der Zutaten

Die Bioverfügbarkeit von 2 g Curcumin wurde in einer Studie von 1998 um 2.000 % gesteigert. Hier erhielten die Teilnehmer zusätzlich 20 mg Piperin.

Piperin ist ein Bestandteil des schwarzen Pfeffers.
Im schwarzen Pfeffer, ist der höchste Gehalt an Piperin enthalten. Er sorgt dafür, dass das Curcumin besser aufgenommen und in der Leber langsamer verstoffwechselt wird, damit das Curcumin so seine ganze Wirkung entfalten kann.

Kokosöl braucht es, da Curcumin fettlöslich ist und nur so besonders gut vom Körper aufgenommen wird. So verbessert zusätzliches Fett, die Bioverfügbarkeit von Curcumin ebenfalls. Kokosöl hat gegenüber Leinöl noch den Vorteil, dass es beim Erkalten fest wird. So läßt sich die Paste später gut für deinen Hund dosieren. 

Zutaten ( am besten in Bio-Qualität)

  • 250 ml Waser
  • 50 g Kurkuma (gemahlen oder frisch)
  • 60 g Kokosöl
  • 1 Teelöffel frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Die Zubereitung der „Goldene Paste“

  • Nutzt du frisches Kurkuma, reibe oder püriere es zunächst.
    Da Kurkuma stark färbt, verwende dazu Handschuhe.
  • Gebe Wasser und das gemahlene oder pürierte, frische Kurkuma in einen Topf und erwärme es unter Rühren.
  • Nun lasse das Kurkuma bei leichter (!) Hitze noch etwa 10 Minuten eindicken.  Es darf nicht mehr kochen!
    Es sollte eine dickflüssige Paste werden. Wenn nötig gebe noch etwas Wasser oder Kurkuma hinzu. 
  • Den Topf vom Herd nehmen und das Kokosöl und den frisch gemahlenen Pfeffer, gründlich in die Masse einrühren. 
  • Fülle nun die Paste in ein Schraubglas und lasse sie abkühlen. 
  • Anschließend bewahre die „Goldene Paste“ im Kühlschrank auf.
    Dort hält sie sich 2 – 3 Wochen. 

Dosierung

Gerade wenn du bei der IBD Erkrankung deines Hundes mit Durchfällen zu kämpfen hast, solltest du deinen Hund möglichst langsam über ein bis zwei Wochen an die „Goldene Paste“ gewöhnen und gleichzeitig darauf schauen, ob er sie tatsächlich verträgt. Die „Goldene Paste“ gibst du deinem Hund mit ins Futter.

Beginne zunächst mit einer erbsengroßen Menge und steigere diese, wenn dein Hund die „Goldene Paste“ gut verträgt. 

Bemerkst du eine Verbesserung seiner Symptome, bei der Anwendung der „Goldenen Paste“, dann behalte die aktuelle Dosierung bei.

  • kleine Hunden: bis zu 2 bis 3x täglich ¼ Teelöffel
  • mittelgroße Hunden: bis zu 2 bis 3x täglich ½ Teelöffel
  • sehr große Hunden ab 40 kg: bis zu 2 bis 3x täglich 1 Teelöffel

Achtung!
Für Katzen ist die „Goldene Paste“ NICHT geeignet!

Unser Rezept  „Goldene Paste“ für deinen Hund, kannst du dir auch mit einem Klick „HIER“ herunterladen. 


4. Therapie-Säule:  psychische Stabilisierung

Bei der Gesundheit des Hundes nimmt, bei der Erkrankung an IBD, auch sein psychisches Wohlbefinden einen großen Stellenwert ein.   

Ein Hund der an einer IBD erkrankt ist hat ein gestörtes Immunsystem. Das Immunsystem ist immer eng mit der Psyche verbunden. 

Was im Darm deines erkrankten Hundes vor sich geht, beeinflußt daher immer auch seine Stimmung und Konzentration. 

Bei Stress wird der Darm weniger gut durchblutet. Dadurch werden Nährstoffe aus der Nahrung weniger gut aufgenommen. Die Energie für den Verdauungsprozess ist schlichtweg nicht vorhanden. Gleichzeitig werden weniger Schleimstoffe produziert, 

Die Immunzellen im Darm schütten daraufhin immer mehr Signalstoffe aus, die das „Darmhirn“ weiter sensibilisieren und die Reizschwelle noch weiter herabsetzen. Damit führt Stress im Darm zu vermehrter Besiedlung von „schlechten“ Bakterien, als bei entspannten Lebenssituationen. 

Darmbeschwerden beim Stress 

Darmbeschwerden hängen sehr häufig auch mit Stress zusammen. Dabei reagieren Hunde,  wie der Mensch auf Langzeitstress mit ähnlichen Erkrankungen. 

Die langanhaltende oder durchgehende Ausschüttung von Stresshormonenen hat neben Herz- & Kreislauferkrankungen, eben auch Magen- und Darmerkrankungen zur Folge, die dazu noch oft chronisch werden.

Neben einer IBD, sind dies:
* Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

  • Leaky Gut Syndrom
  • Allergien

Daher ist Stress und Stressmanagment ein wichtiger Faktor bei der IBD.
Bei empfindlichen Hunden kann Stress bereits einen erneuten Krankheitsschub auslösen. 

Gerade Hunde aus dem Tierschutz sind, wie schon beschrieben,häufig betroffen. Tierschutzhunde leiden oft unter einem stark belasteten Stress-Hormon-System. Dies hat immer die schon beschriebenen  Auswirkungen auf den gesamten Hundeorganismus zur Folge. 

Um den Stressoren deines Hundes auf die Spur zu kommen, fließen erste Beobachtungen bereits ins Fütterungstagebuch (LINK !!!!) ein. So gewinnst du erste Anhaltspunkte, mehr Ruhe in euren Alltag und Entspannung für deinen Hund zu gewährleisten. 

Adaptogene Heilpflanzen gegen Stress

Adaptogene bezeichnet sekundäre Pflanzenstoffe, die dem Organismus helfen sollen, sich in Stresssituationen besser anzupassen. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort „to adapt“ (anpassen) ab. 

Dazu zählen:

  •  Flavonoide
  • Terpene
  • Polysaccharide 

All diese natürlichen Stoffe können die Stressempfindlichkeit und ein Angstempfinden beim Hund herabsetzen und wirken entspannend. 

Gleichzeitig schützen Adoptogene, Nerven und Zellen ebenso wie sie Hormone bzw. das Hormonsystem regulieren. 

Zu diesen Pflanzen gehören:

  • Amla
  • Ashwagandha
  • Cordyceps (Heilpilz)
  • Maca (Peru Ginseng)
  • Rhodiola (Rosenwurz)
  • sibirische Ginseng
  • Taigawurzel

Die Darmflora und das Wohlbefinden deines Hundes

Der Hund mit einer IBD ist oftmals auch depressiv. Ihn quälen sowohl Durchfall, Unwohlsein und Bauchschmerzen. Wie schon beschrieben leiden die vierbeinigen Patienten oftmals zusätzlich noch unter Rückenschmerzen, weil unter der Last der Erkrankung alles verspannt. 

Doch auch das Darmmikrobiom, also die Darmflora, hat Einfluss auf das Wohlbefinden und die Psyche deines Hundes. Im Darm wird auch ein Großteil des Serotonins gebildet, also das Glückshormon, daß deinen Hund zufrieden und glücklich macht. Damit kann ein gesundes Mikrobiom das Wohlbefinden massiv mit beeinflussen. 

Bakterien die im Darm sitzen, geben unterbewußt Feedback über die Mikrobiom-Darm-Hirnachse. Die Darmbakterien stellen nämlich über 30 verschiedene Botenstoffe her (Wissenstand heute, vermutlich sind es aber noch weit mehr), die die Stimmung beeinflussen. Dazu zählt unteranderem auch Dopamin, was maßgeblich die Motivation beeinflußt. 

Die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn

Der gesamte Darm ist von mehr Nervenzellen (Neuronen) umgeben, als das Rückenmark. Daher spricht man beim Darm auch vom enterischen Nervensystem, kurz ENS. Der Darm besitzt also ein eigens Nervensystem.

Dabei ist das ENS mit dem Nervensystems des Gehirn zu vergleichen. Beide verständigen sich über Neurotransmitter, darunter Serotonin, eben dem Glückshormon. 

Diese Verbindung zwischen Darm und Gehirn nennt man auch Darm-Hirn-Achse. Da es hier ein so enges Zusammenspiel gibt, spricht man beim Darm auch vom 2. Gehirn oder „Bauchhirn“. 

Dabei regen bestimmte Stoffwechselprodukt der Darmflora, die Herstellung von Serotonin im Körper an.
Genau dieses Hormon ist für die Stimmungslage jedes Individuums verantwortlich und wird auch für die Darmbewegung gebraucht. 

Serotonin und Stresstoleranz

Ein niedriger Serotonin-Spiegel steht in Zusammenhang mit verstärkter Ängstlichkeit und einer geringen Stresstoleranz. Gleichzeitig kann der Hund eine höhere Reaktivität, aufweisen, also ein extremes Verhalten auf Außenreize zeigen und auch mit überdurchschnittlich, aggressivem Verhalten reagieren.

Stimmt allerdings der Serotoninspiegel, ist der Hund ausgeglichener, gelassener und zufriedener.
Auch negative Gefühle, wie Angst, Aggressivität oder Trauer, werden durch das Hormon Serotonin abgeschwächt. 

Der nötige Rohstoff für den Neurotransmitter Serotonin ist die lebenswichtige Aminosäure L-Tryptophan. Diese muß über die Nahrung aufgenommen werden. 

Dann gilt es noch eine Schwierigkeit zu überwinden.
Neben L-Tryptophan konkurrieren weitere Aminosäuren um den Eintritt ins Hirn. Damit gelangen häufig nur geringe Mengen an L-Tryptophan durch die Blut-Hirn-Schranke.
Die Aufnahme von L-Tryptophan im Gehirn, wird durch eine gleichzeitig eingenommen kohlenhydratreiche Fütterung verbessert. Da L-Tryptophan als einzige Aminosäure nicht von der Muskulatur aufgenommen wird, kann es so die Blut-Hirn-Barriere passieren. 

Die Darm-Hirn-Achse

Der Vagusnerv ist praktisch die „Standleitung“ zwischen dem ENS („Nervensystem – Darm“) und dem Gehirn. Er verbindet praktisch Gehirn und Verdauungssystem und bietet eine Kommunikationsmöglichkeit dieser beiden Körperregionen. 

So führt Stress beim Hund zu Magen- und Darmproblemen, während gleichzeitig Entzündungsprozesse im Darm, das Gehirn beeinflussen. Denn der Darm teilt ein Stressempfinden auch dem Gehirn mit. Damit können diese Beschwerden etwa die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol beeinflussen und zu depressiven Verstimmungen führen. 

Der Teufelskreis 

Bei der Behandlung einer IBD beim Hund, ist es neben der Unterbrechung entzündlicher Schübe unbedingt nötig, auch stressreduzierende Maßnahmen zu ergreifen.

Denn die chronisch entzündliche Darmerkrankung IBD verursacht beim Hund Stress, während Stress gleichzeitig das Krankheitsbild weiter verschlechtert. Ein regelrechter Teufelskreis entsteht. 

Es gibt also direkte Zusammenhänge zwischen Darmerkrankungen, Stress und das Fällen von Entscheidungen, dem Wohlbefinden und auch psychischen ebenso wie physischen Erkrankungen.
Denn bei einer intakten Darmflora stimmt auch der Serotoninspiegel und der Hund ist emotional ausgeglichen. 

90% des Glückshormons Serotonin wird im Darm gebildet. 

Behandlung mit L-Tryptophan

Daher setzte ich in der Behandlung einer IBD auf das Protein L-Tryptophan. L-Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure. Der Körper kann sie nicht selbst produzieren und ist daher auf die ausreichende Aufnahme über die Nahrung angewiesen. L-Tryptophan ist die Vorstufe des „Glückshormons“ und Neurotransmitter Serotonin.  L-Tryptophan wirkt daher stimmungsaufhellend und beeinflusst das Wohlbefinden. Gleichzeitig ist L-Tryptophan am Schlaf-Wach-Rhythmus und dem Schmerzempfinden beteiligt. 

Der Blick in die Zukunft

Einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit verspricht die noch recht neue Methode der Übertragung von Kot gesunder Spender-Tiere in den Darm von an IBD erkrankten Hunden. 

Diese Methode wird auch „Fecal Microbiota Transplantation“, kurz FMT (fäkale Mikrobiota-Transplantation) genannt.

Bei der Kottransplantation wird der Kot des gesunden Spenders mit Kochsalzlösung vermengt und dem Patienten über eine Sonde in den Dickdarm verabreicht. 

Danach ist es nötig, dass der Hund drei bis vier Stunden keinen Kot absetzt, damit die transplantierten Mikroorganismen Zeit bekommen, Einfluss auf das Mikrobiom des Patienten zu nehmen. 

Mit der Übertragung des Darminhalts soll Durchfall verringert und die Darmgesundheit verbessert werden, etwa im Fall eines Giardienbefalls oder einer chronischen Darmerkrankung.

In Studien soll jetzt herausgefunden werden, welche Bedingungen ein guter Spender erfüllen muss und wie genau Spender und Empfänger für eine Kottransplantation am besten ermittelt werden. 

Mein Fazit

Ein gesunder Darm ist maßgeblich für einen gesunden und lebensfreudigen Hund verantwortlich. 

Besonders von chronischen Darmentzündungen sind Hunde betroffen, die ständig ängstlich und nervös oder auch angespannt sind. Außerdem Hunde, die durch Umweltreize schnell ablenkbar sind und schnell mit Stressanzeichen reagieren.

Dies gilt auch für Hunde die regelmäßig chemische Substanzen einnehmen müssen, wie:
* Wurmkuren 

  • Spot-ons gegen Parasiten
  • Halsbänder gegen Parasiten

Auch die dauerhafte Fütterung von Kräutern, die stets eine heilende Wirkung haben, muss kritisch hinterfragt werden. So haben meines Erachtens, Gewürze und immunSTIMMULIERENDE Stoffe, als Dauergabe im Hauptfutter eines Hundes nichts zu suchen. 

MERKE

Eine Allergie, die der IBD deines Hundes möglicherweise zu Grunde liegt, ist eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems.
In der Tiermedizin wird, um das Immunsystem in seiner Überreaktion zu dämpfen bzw. zu unterdrücken, ein Cortison-Präparat eingesetzt. Ein ImmunSUPPRESSIVA. 

Verheerend wäre es hier ein immunSTIMULIERENDES Mittel zu verwenden, weil es die Überreaktion des Immunsystems weiter verstärkt und sich Symptome bei deinem Hund heftiger zeigen.

Doch die meisten Kräuter im Hundefutter sind genau solche ImmunSTIMULANTIEN. 

Dazu zählen:

  •  Chlorella 
  • Echinacea
  • Goji-Beeren
  • Kapuzinerkreesse
  • Spirulina
  • Umckaloabo
  • ebenso wie Pilze oder Hefen. 

Eine Behandlung kann hier nur über immunMODULIERENDE Mittel erfolgen. Sie fahren das Immunsystem weder rauf (ImmunSTIMULANTIEN), noch drosseln sie das Immunsystem (ImmunSUPPRESSIVA). 

Immunmodulierende Wirkungen haben die von mir vorgestellten Heilpilze und ausgewählte Heilkräuter, wie der erwähnte Ginseng oder die Taigawurzel.

Ebenfalls kritisch sehe ich eine hohe Verarbeitung von Fleisch im Futter und der teilweise hohe Anteil an Getreide.

Auch wenn eine Heilung der IBD nicht möglich ist, kann man die Schwere der Erkrankung verringern und die Abstände zwischen den Krankheitsschüben verlängern. 

Damit sich die Lebensqualität deines an IBD erkrankten Hundes verbessert, brauchst du Geduld und Durchhaltevermögen, denn eine gesundheitliche Verbesserung braucht ihre Zeit. 

Ein Hund der an IBD erkrankt ist, kann mit einer auf seine individuellen Bedürfnisse angepaßten Therapie, das heißt bei einer entsprechenden Fütterung, mit einem gesunden Darm und einem gestärkten Immunsystem, viele Jahre symptomfrei und vor allem glücklich leben.

Wichtig bei all dem ist natürlich, dass immer der jeweilige, betroffene Hund individuell betrachtet wird.

„HIER“ findest du weitere Informationen zu meiner Behandlung in der Tierheilpraxis. 

Wenn ich dich bei der IBD Erkrankung deines Hundes unterstützen soll, dann schreibe mir gerne unter lernpfote@web.de und wir besprechen uns zunächst in einem kostenlosen Erstgespräch. 

Empfehle uns gerne weiter, bleib mit deinem Hund gesund und liebe Grüße

deine Stephanie

 

Anmerkung

Alle meine Darlegungen und Empfehlungen sind sorgfältig recherchiert, sind aber ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit. 

Immer braucht es die Betrachtung der individuellen Umstände und damit eine individuelle Vorgehensweise.

Suche dir daher immer Unterstützung und Hilfe an kompetenter Stelle. 

 

Dieser Blogbeitrag wurde veröffentlicht am 19. Oktober 2021,
erweitert am 2. November 2021, 16. November 2021 und 30. November 2021.


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Quellen

Bücher: 

 

  • Studie: „Companion animals symposium: development of the mammalian gastrointestinal tract, the resident microbiota, and the role of diet in early life“ von R. K. Buddington und P. T. Sangild vom May 2011
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27285902/
  • Studie: „A dysbiosis index to assess microbial changes in fecal samples of dogs with chronic inflammatory enteropathy“ von M. K. AlShawaqfeh, B. Wajid, Y. Minamoto, M. Markel, J. A. Lidbury, J. M. Steiner, E. Serpedin und J. S. Suchodolski vom November 2017
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29040443/
  • Studie: „Similarity of the dog and human gut microbiomes in gene content and response to diet“
    von Luis Pedro Coelho, Jens Roat Kultima, Paul Igor Costea, Coralie Fournier, Yuanlong Pan, Gail Czarnecki-Maulden, Matthew Robert Hayward, Sofia K. Forslund, Thomas Sebastian Benedikt Schmidt, Patrick Descombes und Janet R. Jackson vom 19. April 2018
    https://microbiomejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40168-018-0450-3
  • Studie: „The maternal microbiota drives early postnatal innate immune development“ von Mercedes Gomez de Agüero, Stephanie C Ganal-Vonarburg, Tobias Fuhrer, Sandra Rupp, Yasuhiro Uchimura, Hai Li, Anna Steinert, Mathias Heikenwalder, Siegfried Hapfelmeier, Uwe Sauer, Kathy D McCoy und Andrew J Macpherson vom 18. März 2016
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26989247/
  • Studie: „Six-month outcome of critically ill patients given glutamine-supplemented parenteral nutrition“ von R. D. Griffiths, C. Jones und T. E. Palmer vom 13. April 1997
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9178278/
  • Studie: „Addition of glutamine to total parenteral nutrition after elective abdominal surgery spares free glutamine in muscle, counteracts the fall in muscle protein synthesis and improves nitrogen balance“ von  F. Hammarqvist, J. Wernerman, R. Ali, A. von der Decken und E. Vinnars vom April 1089
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2494960/

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