INHALTSVERZEICHNIS
Was hat das alles mit Sicherheit zu tun?
Hunde leben seit über 30.000 Jahren mit uns in einer sozialen Gemeinschaft.
Nicht in einem Rudel, wie fälschlich ausgeführt wird.
Wir sind für unseren Hund weder Rudelführer, noch Rudeloberhaupt oder Rudelchef.
Wir sind keine Hunde. Er kann nicht mit uns hündisch spielen und sich mit uns nicht Fortpflanzen. Es gibt kein Mensch-Hund-Rudel.
Zwischen Mensch und Hund gibt es eine soziale Gemeinschaft und hier bin ich für meinen Hund der Teamleiter.
Ja, ich bin das Alpha-Tier
Ganz oben sein. Das Sagen haben. Zu erst fressen und bei der Paarung die Auswahl haben.
Macht! –
Für uns Menschen scheint dies verlockend.
Beim entscheidenden zweiten Blick, wird schnell das große Problem klar.
Das Alpha-Tier ist permanent im Stress. Um an der Spitze seines Rudels zu bleiben, muss er permanent aufmerksam bleiben.
Er muss seine Weibchen und deren Nachwuchs verteidigen.
Und er muss seine Position gegen rangniedrigere Männchen behaupten, die nur warten, ihn vom Thron zu stoßen.
Das ranghöchste Tier hat genauso viele Stresshormone im Blut,
wie das rangniedrigste in einer Gruppe, dass sich ständig um das Futter sorgen muss.
Aus der Stressforschung beim Menschen, wissen wir wie Dauerstress sich auswirkt.
Nicht anders ist es hier bei den Alpha-Tieren. Sie haben ihre Chefposition nur kurz inne. Der Stress macht sie krank, sie werden schwächer …. und schließlich verdrängt.
Die Vorteile, die kurz ins Auge stachen, wiegen den Energieaufwand und den Dauerstress nicht auf.
Deshalb möchte ein Hund geführt werden. Kaum ein Hund ist dazu geboren, eine Gruppe anzuführen. Vielmehr möchten sich die meisten Hunde innerhalb ihrer Gruppe behütet und beschützt fühlen.
Du bist der Teamleiter
Stellen wir uns ein Wolfsrudel vor.
Kannst du dir vorstellen, wie das Alpha-Tier wirkt?
Ich finde, sie wirken abgeklärt, – unabhängig, – überlegen, – sicher.
– In sich ruhend. Trotz des hohen Stresspegels!
An diesem Bild orientiere dich.
- Führung bedeutet Sicherheit durch Ruhe.
- Führung bedeutet Sicherheit durch Aufmerksamkeit.
- Führung bedeutet Sicherheit durch Konsequenz.
Sicherheit bedeutet weder Aggressivität noch Zwang!
Nehmen wir einen Chef ernst, der kollerig anbrüllt?
Wir beschwichtigen, versuchen nicht aufzufallen und finden ihn inkompetent.
Gerne mit ihm zusammen arbeiten, werden wir nicht. Wir werden in Hab-Acht-Stellung sein, denn der nächste Ausbruch wird nicht lange auf sich warten lassen.
Tut sich die Chance auf, nehmen wir Reisaus.
Wie wird unser Hund reagieren, wenn wir wütend herumbrüllen und ihn anherrschen. Wohlmöglich noch eins mit der Leine überziehen.
All das sind für unseren Hund Zeichen der völligen Inkompetenz unserer Person. Unfähig unsere Gruppe anzuführen. Das verunsichert den Hund. Er will nicht führen, doch wie soll er mit der Situation umgehen? Jemand muss eine Gruppe anführen. Er findet sich ungewollt in der Rolle – „besser als Frauchen/Herrchen werde ich es schon machen und irgendeiner muss es ja tun“, – wieder.
Jetzt hat der Mensch Grund sich aufzuregen. Entscheidet der Hund nun mehr und mehr selbst.
Der Teufelskreis beginnt.
Der Hund ist mehr und mehr verunsichert. Gleichzeitig versucht er immer häufiger, die Rolle des Teamleiters auszufüllen. Wir vermitteln ihm nur, wir haben von Führung keine Ahnung.
Eine Situation, die vielleicht harmlos begann, kann so aus dem Ruder laufen.
Soweit muss es nicht kommen!
Erinnere dich was deinem Hund Sicherheit vermittelt:
- Ruhe
- Aufmerksamkeit
- Konsequenz
Welche Ausstrahlung musst du haben, um Sicherheit zu vermitteln?
Denk an den Leitwolf.
Ja, – sei gelassen und strahle ruhige Selbstsicherheit aus.
Du bist dir deiner bewußt. Niemand bringt dich aus der Ruhe. Du weißt was zu tun ist.
Das gibt deinem Hund die nötige Orientierung, – er fühlt sich geborgen.
Du bist verlässlich! Es ist sicher bei dir.
Die Beziehung zu deinem Hund ruht auf Vertrauen und Respekt.
In dieser Atmosphäre entwickelt er sich und folgt dir gerne.
Führe deinen Hund nicht nur durch das Aufstellen von Regeln, sondern halte sie vor allem konsequente ein.
Als Besitzer müssen wir wissen, was wir möchten oder auch nicht möchten.
Innerhalb dieser Grenzen darf der Hund sich frei bewegen.
Der Hund muss genau wissen, wie die Regeln aussehen und in welcher Form du sie durchsetzt.
Das Vorleben dieser Strukturen geben dem Hund Sicherheit.
Werden die aufgestellten Regeln nicht konsequent, das heißt immer durchgesetzt, machen sie für den Hund keinen Sinn.
Er kann kein Muster erkennen, wenn du sie sporadisch oder willkürlich durchsetzt und das verunsichert ihn.
Es ist aber ein Trugschluss zu denken: „Viel hilft viel.“
Je mehr Regeln ich einführe, desto sicherer wird mein Hund.
In einem Geflecht von vielen Regeln, kann sich niemand mehr frei bewegen.
Doch Regeln unterstützen deinen Hund im Gefühl der Sicherheit.
Besser ist es, du stellst wenige Regeln auf und konzentrierst dich ganz auf die konsequente Einhaltung.
Führe deinen Hund aufmerksam, mit Ruhe und Konsequenz.
So wirst du zu einer verläßlichen Bezugsperson, der er gerne folgt.
Hier spielt der Aspekt von Routinen und Ritualen hinein.
Auch diese geben deinem Hund eine gute Orientierung.
Bestimmte Abläufe, die sich wiederholen, schafft weitere Sicherheit.
Ob zu Hause wenn du ihn fütterst, auf Spaziergängen, beim Training oder wenn es Schlafenszeit ist.
Schutz vor Gefahren
Jeder Hund geht mit Situationen anders um.
Dem einen sind Männern nicht geheuer, der andere hat mit auf ihn zu stürmenden Hunden Probleme, ein dritter erschreckt sich bei lauten Geräuschen oder schreienden Kindern.
All das bedeutet für ihn: – Gefahr! –
Schaffe für ihn eine angstfreie Umgebung.
Unsere Aufgabe ist es, ihm den Schutz vor Gefahren zu bieten.
Es ist an uns, in der einen Situation zu schützen, in dem wir den anderen Hund stoppen
und zurückweisen und uns vor unseren Hund stellen.
In einer anderen Situation unseren Hund souverän weiterführen.
Ein anderes Mal stärkst du deinen Hund wenn er Eigeninitiative ergreift, um die Situationen selbst zu klären.
Kümmere dich, sei achtsam und aufmerksam. Bei dir findet der Hund Verständnis.
Du versetzt dich in ihn hinein und reagierst angemessen auf sein Verhalten.
Unterstütze ihn und sei verlässlich.
Das Gefühl von „Verstandensein“ und Geborgenheit, gibt die Wertschätzung wieder, die du für deinen Hund empfindest.
In diesem guten Gefühl lohnt es sich für ihn zu bleiben und dir als Teamführer zu folgen.
Solltest du den Einstiegsbeitrag zu dieser Mini-Serie noch nicht kennen, kannst du ihn hier finden:
„Glücklicher Hund – Wie geht das?„.
Hier findest du weitere Artikel aus der Miniserie:
- Glücklicher Hund – Lösung 1: Der Hund und seine Grundbedürfnisse
- Glücklicher Hund – Lösung 3: soziale Bedürfnisse
- Glücklicher Hund – Lösung 4: Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung
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